Gildenhaus [17.05.2008] Wichtiges vor der Verhandlung

Azraella

Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
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Caitlin hatte zwar nicht im Gildehaus übernachtet, aber sich recht früh dorthin bringen lassen. Sie hatte sich zu Haus förmlich aus dem Haus geschlichen, denn sie hasste Abschiede und ob sie Kiera wiedersehen würde, war unsicher. Im Prinzip war alles unsicher, die Tremere hatte den Boden unter den Füßen verloren und ruderte hilflos umher. Ja, es war ihr fester Wunsch Ziege zu vernichten. Doch war ihr das wirklich alles wert? Sie wollte leben, verdammt. Sie wollte nicht vernichtet werden, aber das Eis auf dem sie spazierte war so unglaublich dünn. Sie konnte schon die Risse hören.

Niedergeschlagen suchte sie Anna auf und fand die Adeptin brav über ihren Büchern im Studierzimmer. Fleißiges Mädchen, sie würde das Ritual sicher gut hinbekommen. Katharina saß in der anderen Ecke und übte ebenfalls. Wunderbar. Sie klopfte sachte - eher aus Höflichkeit und um die beiden nicht zusehr zu erschrecken. Von Alexander fehlte jede Spur.

"Guten Abend, ich hoffe, Sie beide hatten eine angenehme Tagruhe. Darf ich Sie bitten, Ihre Studien zu unterbrechen? ich habe eine Aufgabe für Sie." begann die Regentin sanft das Gespräch. Natürlich war ihre Frage rhetorischer Natur.
 
Bei genauerer Betrachtung, konnte die Regentin fest stellen, dass das Buch der Adeptin geschlossen war. Statt dessen übte diese Mit Feder und Tinte einzelne Elemente des Schutzzeichens. Würde man die Blätter der Tremere übereinander legen und wären sie bis auf die Tinte durchsichtig, wäre das vollständige Zeichen zu sehen. Ohne Not würde sie kein vollständiges Abbild erschaffen. Es war wichtig für die junge frau, sich die Bewegungsabläufe einzuprägen. Zur Not konnte sie während des Rituals immer noch auf ihr Gedächtnis zurück greifen, was fast so gut war, wie im Buch nach zu lesen, doch so wäre es flüssiger. Sie brannte darauf, einen guten Eindruck bei der Regentin zu hinterlassen.

Anna führte den Zug mit der Feder noch zu Ende. Es wäre zu bedauerlich, das Blatt zu ruinieren, auch wenn es nicht wirklich etwas wert war und es dauerte auch nur einen Moment. Dann legte Anna die Feder sorgsam beiseite, stand auf und knickste vor der ranghöheren Tremere.

„Selbstverständlich, Mylady. Mein Tag war ruhig, danke der Nachfrage.“ In Anbetracht der letzten Ereignisse nahm Anna die Frage der Regentin nicht nur als reine Floskel auf.
 
"Sehr gut, hoffen wir mal dass es ein gutes Zeichen ist - in Anbetracht des Spukfalles. Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, ist Finstertal von unserem neuen Gildehaus in Burg abgeschnitten. Tunnelbrand und geschlossener Bahnhof zur selben Zeit. Ob Zufall oder nicht will ich jetzt nicht erörtern. Aber ich bitte sie ein Motorboot zu organisieren, damit wir im Notfall dorthin kommen können. Schließlich sollten heute noch die Rituale dort bekommen werden." Und ich muss wissen, was Buchet wollte und evtl. das Bild dort finden...

"Das Gildehaus verfügt über einen Anleger hier im Hafen und einen direkt an der Burg, das Motorboot allerdings befindet sich in Burgh. Mir ist es gleich, ob Sie eines kaufen, mieten, oder auch "ausleihen", den Eigentümer bestechen, bezierzen oder manipulieren. Beschaffen Sie uns ein Boot. Wenn Anna das alleine schafft, ist das ok, sie können sich aber gern auch gemeinsam darum kümmern." wies Caitlin die beiden Adepten an. "Und wo befindet sich eigentlich Herr Aetherius?"
 
Wer sagt denn, dass Regenten nicht gern sehr schwere Dinge verlangen? Hey, die Finstertaler Boote waren derzeit bestimmt vollkommen ungefragt und sie die einzigen, die diese Idee haben. Morgen Nacht etwas parat zu haben, wäre nicht das Problem: ausserhalb kaufen und mit Kurier hier her bringen lassen. Da war der Transport höchstens eine Frage des Preises.

Aber jetzt sofort? Immerhin besaßen beide Orte bereits vernünftige Anleger, na ja.. hoffentlich vernünftige Anleger. So lang Anna sie nicht gesehen hatte, sollte sie sich darüber kein (unfachmännisches) Urteil bilden.

Die Regentin lieferte auch direkt die Lösung für den Fall, dass sie kein Boot ergattern konnten für diese Nacht. Im Zweifelsfall musste einer, vorzugsweise jemand, der das Boot auch steuern konnte, den langen Weg nach Burgh in Kauf nehmen und das Boot her fahren.

Verdammt, es war ewig und drei Tag her, dass Anna Skipper einer Jolle gewesen war. Wohl gemerkt einer Jolle... Segel, nicht Motor, wobei Segeln generell etwas komplizierter war als mit Motor oder Rudern zu arbeiten. Immerhin wusste sie, wie sie so ein Boot grundsätzlich steuern musst, wie ein An- und Ablegemanöver zu gestalten war, um das Boot nicht zu beschädigen und wie die Vorfahrt geregelt war. Einen gültigen Binnenschiffahrtsschein besaß Anna nicht. In der Schule hatte sie den Schein Mal gemacht im Rahmen eines Sportkurses oder war es eine AG gewesen? Keiner würde ihr abnehmen, dass sie eine 45 Jahre alte Frau war. Das waren die kleinen Unannehmlichkeiten des kainitischen Daseins.

Trotzdem hatte die Regentin wohl ausnehmendes Glück ausgerechnet eine gebürtige Hamburgerin in ihrem Team zu haben, die wenigstens rudimentäre Kenntnisse zu der Thematik hatte.

„Herr Aetherius scheint ausser Haus zu sein.“, informierte Anna die Regentin. Sie hatte schon zuvor versucht ihn zu finden und bei ihm geklopft. Auch in den offenen Arbeitsräumen hatte sie ihn nicht gefunden. Wo er genau war, wusste Anna nicht. Sie hatte davon abgesehen, ihn mit dem Handy zu belästigen. Selbstverständlich ließ Anna ohne gezielte Nachfrage seine gestrige Abwesenheit aus. Sie war ihm positiv gesonnen. Sonst würde sie sicher ganz anders agieren.

In diesem Punkt zeigte sich auch wieder die sehr dezente Gesprächsführung von Anna. Als erstes antwortete sie auf die Dinge, die sie gegebenenfalls weniger beachtet wissen wollte und dann kam der Rest.

„Welches Budget steht uns zur Verfügung, Mylady und wer von den anwesenden Kainiten oder Ghulen hat einen Bootsführerschein? Ich selbst habe lediglich ein altes Dokument aus meiner Jugendzeit, dass ich wohl kaum noch verwenden kann. Es sollten gegebenenfalls aktuelle Dokumente angefordert werden. Sollte in Finstertal kein Boot verfügbar sein, würde ich vorschlagen, ausserhalb zu kaufen und dass wir während der Verhandlung die Überführung des Bootes aus Burgh arrangieren. Ich nehme an, das Boot ist für nächtliche Fahrten ausgelegt. Wo können wir die notwendigen Schlüssel erhalten?“

Motorboote. Diese Dinger hatten keinen Stil. Segeln war der echte maritime Genuß. Doch zugeben, bei einem Fluß und für ihren Zweck war ein Motorboot wesentlich zweckmäßiger als ein Schiff mit Segeln.
 
Katharina hatte nach einer Begrüßung dann auch ihren Block beiseite gelegt und sich angehört, was die Regentin zu sagen gehabt hatte. Mit den Zeichen an sich hatte sie sich ja gestern und auch früher am Abend auseinandergesetzt. Im Moment war sie daher mit einem anderen Gedanke beschäftigt gewesen, nämlich wie man besagte Zeichnungen schnell und präzise aufbringen konnte. Sie in das Material zu graben oder aufzumalen war eine Sache, aber besonders wenn es an Zeit fehlte, wäre das eine riskante Sache. Und an Zeit schien es zumindest hier an allen Ecken und Enden zu fehlen, wie es aussah. Neben dem Block, auf dem sie verschiedene Ideen gesammelt hatte, kamen ein paar Fliesenscherbe zu liegen. Daneben ein Tuch, das zumindest auf kurze Distanz stark nach Lösungsmittel roch und mehrere Arte von Stiften. Filzstifte verschiedener Farbe und Linienstärke, ein Maurerbleistift, ein Kohlestift, ein Permanent-Marker. Ein Keramik- und ein Gonisstift waren ebenso vorhanden wie die kleine Sprühflasche Tego 2000 und andere kleine Flaschen und Tiegel, die sie um sich herum nahe dem Fenster aufgebaut hatte.

"Die hatte ich, danke der Nachfrage, Regentin McKinney."

Auf die Frage mit Alexader ging sie nicht gesondert ein, hätte sie gewußt wo der steckte, hätte sie sich schon bemerkbar gemacht. Nicht, daß es sie sonderlich interessierte, es gab andere Dige die im Moment wichtig waren, Alexader würde schon seine Gründe haben, sich irgedwo herumzutreiben. Hoffte sie zumindest. War aber zumindest im Moment nicht ihr Problem, auch wenn sich sowas ja gerne schnell änderte...

Aber ein Boot ? Katharina hatte kein Problem mit Booten, aber als Kind der Förde gehörte das wohl dazu. Allerdings beschränkte sich das bei ihr eher auf eine gesteigerte Affinität zum Wasser und den dazugehörigen Fahrzeugen. Von den technischen Aspekten hatte sie eher wenig Ahnung. Machte aber nichts. Ein Motorboot war ihrer Meinung nach mit einem Auto vergleichbar. Das war nicht unbedingt einfach, aber logisch und keine Raketenwissenschaft. Das konnte man sich immerhin alles erschließen, wenn es sein mußte.

"Wenn sie den Einwurf gestatten, einen Bootsführerschein habe ich nicht, aber das sehe ich auch nicht als das Problem. Vielmehr klingt es so, als ob das Beschaffen von Papieren und ähnlichem nicht kurzfristig genug erledigt werden kann, damit besagtes Boot für uns im angedachten Zeitraum zur Verfügung steht. Besonders wenn heute sowohl das Boot beschafft werde soll, mindestens eine Tour gefahren wird und dann auch noch die Ritualvorbereitugen durchgeführt werden sollen."

Ja, mit Zeit hatten sie es hier wirklich nicht...
 
Caitlin erwiederte die Begrüßung der beiden mit einem Lächeln. Mit Frauen lies sich einfach besser zusammenarbeiten. Männer waren immer so egomanisch auf ihre Machtsphäre bedacht...
Zu Annas Äußerung bezüglich Alexanders Abwesenheit, nickte sie nur. Innerlich runzelte sie die Stirn, doch die Blöße, darüber verärgert oder erstaunt zu sein gab sie sich nicht.

Den Schlüssel für unser eigenes Boot erhalten Sie von Maria, er sollte eigentlich im Schlüsselkasten hängen. Alternativ gibt es einen in Burg selbst, nämlich im Bootshaus am Anleger. In dem Memo stand, dass er unter einem großen,. schweren Blumenkübel versteckt ist, den man wegrücken muss. Für Menschen schwer machbar und damit recht sicher. Ansonsten, nutzt Dominate, einschüchtern opder bestechen, da sind euch keine Grenzen gesetzt."

Caitlin drehte sich plötzlich um, lausche (mit Auspex) in den Gang hinein und schloss dann die Tür. Dann winkte sie die beiden näher zu sich heran. Deutlich leiser sagte sie: "Und nun habe ich eine Extra-Aufgabe. Ich bitte euch, den stand euer Studien mit Regent Grimm abzuklären. Ihm sehr detailliert zu schildern wo ihr steht und welche Probleme ihr habt. Und ihr habt doch sicher die ein oder anderen Sorgen, nicht wahr? Mir ist bewusst das das sicher ein paar Minuten oder vielleicht mehr - dauern wird, und Regent Grimm von seinen Studien und Aufgaben fernhält, doch das müssen wir wohl leider in Kauf nehmen. Die Schutzrituale sind zu wichtig und er ist der Fachmann, ich kann euch da leider nicht weiterhelfen." ... Die Intention sollte klar sein ohne das Caitlin es aussprechen musste. Konnte sie sich wohl auf die beiden verlassen? Eine heikle Situation, aber die Chance schlechthin ihre Loyalität zu zeigen. Selbst wenn sie im Prinzip noch nicht verdient wurde. Und Caitlin? Die versuchte zwar zu vertrauen, war aber nicht lebensmüde. Sie überprüfte die beiden während ihrer Antwort mittels Auralesens.
 
Die Adeptin folgte der Aufforderung der Ahnin und kam näher. Was die Regentin nun sagte, war es so eine Frage, was die Adeptin darunter verstand. Da war zum einen die Sachebene, auf der schlichte Informationen weiter gegeben wurden. Lernfortschritt mit Grimm überprüfen und über mögliche Probleme mit ihm reden. Auf diesem Ohr hörte Anna vorzüglich, es war auch nur logisch, wenn die Regentin mit dieser Art von Ritualen nicht die gleiche Erfahrung wie Grimm besaß.

Doch die Nachricht besaß drei weitere Ebenen. Da war die Selbstoffenbarung. Die Regentin brauchte Zeit, in der Grimm abgelenkt war, warum auch immer. Wohl kaum etwas, dass dem Herrn gefallen würde. Auf der Beziehungsebene mochte die Regentin prüfen, wo Anna und Zimmermann standen. Waren sie vertrauenswürdig und auf der Seite von Caitlin Mc Kinney? Und die Apellebene... nun, geht zu Grimm und beschäftigt ihn.

Auf diesen drei ebenen stellte Anna ihre Ohren wohlweißlich auf Durchzug. Was die Regentin meine und wollte, kam nicht richtig in ihrem Gehirn an. Es waren flüchtige Impulse, denen keinerlei Beachtung geschenkt wurde. So war es sicherer.

„Wie sie wünschen, Mylady. Noch zwei Einzelheiten zu den Booten. Wie viel Bargeld steht uns zur Verfügung? Bei meinem eigenen Konto habe ich ein Tageslimit von eintausend Euro am Automaten.“ Und damit kam man nun mal nicht weit in der aktuellen Situation, auch wenn sie bereits einige Ideen entwickelt hatte. „Und wie ist die Bezeichnung des Steges im Hafen, damit wir wissen, wo wir anlegen können?“

Dann ging die Tremere doch noch auf den ach so dringlichen Wunsch der Regentin ein, der bei Anna fast nebensächlich wirkte. „Hatten sie schon Gelegenheit Herrn Grimm von den gestrigen Ereignissen zu berichten, die Herrn Aetherius und mich betrafen? Als Primogen unseres Clans sollte er darüber in Kenntnis gesetzt werden.“

Vielleicht klangen die Worte anmaßend und die Regentin tat gut daran, die Adeptin auf ihren Platz zu verweisen. Die Renitenz Aetherius schien ansteckend zu sein. Oder es war wie bei dem Brujah, dass das Ungesprochene deutlich mehr aussagte, als die geäußerten Worte. Wenn Anna es als so wichtig empfand, warum war Grimm dann noch nicht von ihr informiert worden?

Die Aura der jungen Frau zeigte sich in schlichtem, hellen Blau. Ob die Regentin es auch so erkannte, lag wohl an der Zuverlässigkeit ihrer Fähigkeiten.
 
Also ein Boot 'organisieren'. Darauf würde es hinauslaufen, denn den Papierkram zu besorgen würde zu lange dauern und nach dem Ausfall des Tunnels würde man entweder einen längeren Umweg nach Burgh nehmen müssen oder... ein Boot haben, was sie zwar taten, aber soweit mußten sie erstmal kommen... Am besten wäre es wohl, wenn man sich aufteilte. Sie könnte Calvin nach Burgh schicken, damit er sich die Nuckelpinne da oben mal ansah und schauen konnte, ob es einen guten Weg gab, das Ding hier herunter zu bekommen. Vermutlich nämlich keinen, der ihnen hier weit genug weiterhalf. Aber so hatte er mal wieder eine sinnvolle Aufgabe und konnte dabei gleich überprüfen, in welchem Zustand das Boot war, das sie da oben hatten.

"Dann ürde ich vorschlagen ich schicke meinen Ghul zum Anleger un zu sehen, ie es mit dem Boot aussieht und wir sehen uns in der Zwischenzeit nach Alternativen um."

Auch sie näherte sich als die Regentin dies gebot. Das Schließen der Tür und das leisere Sprechen hatten nichts Gutes zu bedeuten. Sich was den Ritualfortschritt anging mit Grimm auszutauschen war ja klar, Grimm hatte da ganz klar mehr Ahnung von als sie, das war Fakt. Die Art und Weise wie sie darüber sprach ließ Schlüsse zu. Katharina hielt sich an dieser Front zurück, oder versuchte es zumindest. Schlüsse konnten gefährlich sein, besonders wenn man nicht das ganze Bild kannte oder andere in der Lage waren besagte Schlüsse aus einem herauszuholen. Aber allein schon die Andeutung, Grimm zum Sorgenkasten zu machen machte unmißverständlich klar, was die Regentin wollte, auch wenn Katharina noch nicht sicher war, wie sie sowas anstellen sollte, ohne daß Grimm Verdacht schöpfte, sie zum Teufel jagte oder beides.

Andererseits war Grimm in diesem Gildenhaus anscheinend die Kapazität, und man wurde in diesem Laden nicht wirklich alt, wenn man nicht auch an 'danach' dachte. Natürlich, das war nur zeitlich begrenzt und vermutlich würde Grimm auch früher oder später wieder verschwinden. Sie betrachtete sich grundsätzlich als eher der Regentin zugeneigt und daß Grimm nur eine Abordnung auf Zeit war da auch nicht hilfreich. Auf der anderen Seite war Grimm ein Emissär und damit nicht wirklich unwichtig und ohne Einfluß. Die interessante Frage war also würde der kurzfristige Profit die möglicherweise längerfristige Animosität aufwiegen, wenn es zum Äußersten kam ? Möglicherweise. Allerdigs war sie nicht wirklich bestrebt, sich vorschnell zwischen dem zu entscheiden, was sie als Machtkampf oder kollidierende Interessen wahrnahm, besonders nicht, da sie nicht genug über die Hintergründe des Konfliktes wußte. Sie konnte Annahmen anstellen, natürlich. Aber was wußte sie wirklich ?

Insofern würde sie die Optionen abwägen und sich für oder gegen eine Vorgehensweise entscheiden, sobald das nötig war. Im Moment liefen die Grobziele ja noch mehr oder weniger konform, oder zumindest konte man das mit viel gutem Willen so sehen. Insofern war es kein Problem, zunächst Team McKinney zuzuarbeiten. Auch wenn es da ja noch einen offenen Brief gab, der sie da möglicherweise etwas voreingenommen werden ließ.

"Fragen und anderweitige Probleme erschöpfend klären und mögliche Entwicklungspotentiale ausführlich ausloten. Das sollte sich machen lassen."

Grimm war jetzt nicht wirklich was sie als Karriereberater sah, aber ein paar Meinungen und Anregungen konnte sie sich ja trotzdem holen. Blieb nur noch die wichtigste Frage... Was stand auf dem Zettel der Regentin weiter oben ? Das Boot zu besorgen konnte dauern und je nachdem, wann Grimm von der 'Verhandlung' zurückkam, die es wohl unten in der Akademie geben würde, konnte das ganz schön knapp werden.

"Wissen sie zufällig wann der Regent wohl etwas Zeit für uns erübrigen könnte, Regentin McKinney ?"

Die Aura der Adeptin war ebenfalls von einem hellen Blau dominiert. Nur ein deutlich genauerer Blick wäre in der Lage die sehr schwachen purpurnen Schlieren zu entdecken, die sich am Rand der Aura regelmäßig, aber schwach bewegten. Die blassen dunkelblauen Streifen wären wohl leichter zu finden, aber immer noch nicht wirklich offensichtlich.
 
Sehr schön, ob die beiden nun auf ihrer Seite standen oder nicht, jedenfalls gaben sie ihr klar zu verstehen, dass sie Grimm beschäftigen würden, möglichst ohne dass er Wind von der Sache bekäme. Die beiden Auren lagen auch von Caitlin offen da - sie begann langsam die Nützlichkeit von Auspex zu glauben und fühlte sich mit dem Wissen deutlich wohler als ohne. Schließlich hing sehr viel daran, dass Grimm nichts davon mitbekam.
Sie hoffte, dass sie richtig lag und auf die beiden zählen konnte. Anna in die Schranken zu weisen, kam ihr nicht in den Sinn. Sie war genug respektvoll in Caitlins Augen und Caitlin brauchte keine Speichellecker. Sie brauchte starke Persönlichkeiten, auf die sie bauen konnte.

Sie lächelte die Frauen warm an und antwortete:" Ich habe mit Regent Grimm über den Malkavianergeist gesprochen, allerdings nur soweit, wie er eine Bedrohung für unser Haus darstellt. Was genau euch wiederfahren ist, weiß er wenn, dann nur von euch. Unsere Zeit war durchaus begrenzt. Vielleicht nutzen Sie die Chance heute vor der Verhandlung, ihn zu Informieren? Das sollte auch der beste Zeitpunkt sein, ihn um Rat bei Ihren Studien bezüglich der Rituale zu bitten. Ich kann Ihn gerne hier herunter schicken, denn ich schätze, Sie möchten ihm hier oder im Labor im Keller demonstrieren, was sie bereits können und wo Sie Schwierigkeiten haben?

Für das Besorgend des Bootes bleibt immer noch genug Zeit. Ich gehe davon aus, dass die Verhandlung langwieriger sein wird. Ihren Guhl mit einzubeziehen, Katharina, klingt ersteinmal sinnvoll. Das dürfte etwas Zeit sparen. Allerdings beachten Sie, dass der Weg nach Burgh über die Umgehungsstraße locker 40-60 Minuten oder vielleicht sogar noch länger dauern dürfte." Dabei dachte sie an Helenas Sportwagen. Es war eine angenehme Fahrt gewesen, wenngleich sie sehr in Gedanken gewesen ist. Sie hatte nicht auf die Geschwindigkeit geachtet, aber es war deutlich schneller gewesen, als ihr eigener Audi schaffen würde.
 
Out of Character
90 Minuten länger, wenn ich mich recht erinnere, schau das aber mit mehr Zeit noch mal nach.


"Das Labor im Keller ist eine ausgezeichnete Idee, Mylady. Dort wird Herr Grimm unsere Fortschritte am besten überprüfen können. Wir danken Ihnen, dass sie sich bei Herrn Grimm dafür einsetzen, seine knapp bemessene Zeit auf uns zu verwenden."

Hoffentlich verfügt Maria über Bargeld. Sie hat nichts weiter dazu gesagt. Sie noch mal darauf ansprechen ist zu aufdringlich. Weitere Gedanken wurden kategorisch unterbunden. Dennoch. Vielleicht fand sich einmal die Zeit für ein Gespräch mit sehr feinen Andeutungen... und die Regentin machte dabei eine bessere Figur als ein Brujah? Nun, wohl kaum heute Nacht....

Wenn die Regentin nichts weiter von ihnen wollte und auch Katharina fertig war, würden die beiden Adepten sich wohl zum Keller begeben.
 
Sie nickte also und meinte schließlich: "Sehr schön, dann wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Abend. Es ist in jedem Falle ein bedeutsamer Abend für Finstertal. Schauen wir mal, was er uns bringt." Viel Glück uns allen....

Sie eilte zunächst in den Garten, wo der kleine Bengel, den sie fast liebevoll "Ratte" getauft hatte, ruhelos umherrschwirrte und sich furchtbar langweilte. Abgestellt. Zwar immer noch besser, als beim Monstrum und dem toten Kerl in der Kanalisation, aber dennoch wartend. Er hasste es, aber die Versprechungen der Obertremere waren verheißungsvoll und außerdem hatte er eine riesen Angst vor ihr. Er wollte nicht "Puff" machen und sie hatte versprochen, dass es in ihrer Nähe nicht geschehen würde. Dafür musste er nur immer den Totel Kerl bewachen und 1x pro Nacht - meistens am Anfang - sich zurück melden und einen Zwischenbericht abgeben. Laaaangweilig..... Wütend trat er gegen eine Blume. Es machte ihr gar nichts aus. Sie bewegte sich noch nicht einmal. Laaaaaaangweilig....

Plötzlich entdeckte er die braunhaarige Lady, die ihn knapp zu sich winkte. Action! Endlich!

Caitlin erklärte Ratte knapp, dass sie einen Auftrag für ihn hatte und dass er ihr folgen sollte, aber sich nicht von dem dunklen Hexer sehen lassen sollte. Als sie sicher war, dass er verstanden hatte und keinen Unfug machen würde, ging sie hinein und ging rasch - aber ohne wirklich zu laufen - die Treppe hoch bis zum Arbeitszimmer des Regenten Grimm. Ratte parkte sie in einem leeren Raum daneben. Dann erst klopfte sie - selbstbewusst und knapp.
 
Katharina hatte soweit nichts mehr hinzuzufügen. Das Labor im Keller schien gut geeignet, auch wenn wohl Grimm letztendlich entscheiden würde, was wirklich geeignet war und wie lange sie in der Lage wären, ihn da unten zu beschäftigen, ohne zu offensichtlich werden zu lassen, was der eigentlich Zweck dieser Zusammenkunft war.
 
Grimm hatte gerade seine Robe für die Verhandlung mit Hilfe von Josef angelegt und dabei diesen für die Zeit während er abwesend war instruiert als es an der Tür klopfte. Ehe Josef reagieren konnte stapfte der Ahn schon zur Tür, wie üblich verstimmt durch die Störung. Grimm öffnete mit Schwung und blickte von seinem hohen Ross auf Caitlins Scheitel herunter. "Regentin McKinney, was gibt es denn?"
 
Oha, na der hat ja eine Laune. Da taten ihr die beiden unten ziemlich leid. Aber jeder musste Opfer bringen...

"Regent Grimm, ich habe schlechte Neuigkeiten, was den Primogen der Brujah angeht. Enio Pareto ist zurück in der Stadt. Ich habe mich gestern noch mit ihm getroffen, um seinen Standpunkt auszuloten. Ich fürchte, dass er sehr aufgebracht gegen Prinz Buchet ist. Eine Zusammenarbeit scheint wirklich schwierig zu werden und es ist duraus möglich - ja sogar wahrcheinlich, dass er gegen uns stimmen wird." Sie seuftste etwas und fügte hinzu: "Ich habe aber noch ein Eisen im Feuer. Er ist u.a. auch mit Helena O´Neil befreundet. Ich stehe im engen Kontakt mit ihr und erwarte in wenigen Minuten nochmal eine Nachricht, denn sie weiß um seinen Standpunkt. Sie versucht allerdings ihre geübten Engelszungen an ihm. Vielleicht hat sie Erfolg, wo meine praktische Argumentation versagte. Er ist ein Sturrkopf." Sie schüttelte den Kopf über soviel Starrsinn.

Soweit so gut. Der erste Schritt war gemacht, nun zum nächsten. Aber behutsam, schauen wir uns seine Reaktion an... Igendwofür mussten die harten Jahre des Trainigs in Mimik und Eloquenz ja gut gewesen sein. Und Caitlin war durchaus talentiert in diesem Berreich.
 
"Es war zu befürchten das dieser Rabauke zum unpassendsten Augenblick wieder auftauchen würde. Nicht zu ändern. Schlimmer wäre es wenn er mit seiner Proletenrethorik ihre Kontaktperson Frau O´Niell mit in die Gosse ziehen würde" aus der diese Clanlose ja sowieso stammt.
Grimm schob sich an Caitlin vorbei aus seinem Zimmer und schloss die Tür. ein überraschter Blick ging zu dem kleinen Geist der deutlich sichtbar in einer Art Spinnennetz aus schwarzen Schlieren festhing und vor Schmerzen schrie und zappelte. "Gehört dieser Jämmerling da zu Ihnen Miss McKinney? Ich sagte Ihnen doch ab heute keine Geister mehr ober- oder unterhalb des Erdgeschosses."
 
Out of Character
Ich sagte doch extra in einem leeren raum daneben geparkt - grrrrr


Wäre Caitlin ein Mensch gewesen, so hätte die zufallende Tür ihr Herz sicher zum lauten Schlagen gebracht. So aber konzentrierte sie sich kurz auf die Klinke - nur wenige Sekunden, während Grimm mit Ratte abgelenkt war und verhinderte per Levitation das Einrasten Schlosses - und damit gem. ihrer Erfahrung die Aktivierung irgendwelcher Schutzmaßnahmen.

Caitlin sah sich stirnrunzelnd um. "Was...?" Dann seufste sie und flüchtete sich in eine spontane Ausrede. "Ratte, na sowas.... " Sie wandte sich wieder zu Grimm und meinte: "Ja, er gehört zu mir. Bitte vorsichtig mit dem Guten, er ist sehr wertvoll. Dies ist mein Spion, der den Auftrag hat, Ziegelowski zu überwachen. Er sucht mich - exakt wie sein Befehl lautet - einmal am Abend auf und berichtet, wo sich der Widergänger befindet und in welchem Zustand er ist. Der Geist geht dafür senkrecht durch die Decke und taucht anschließend an exakt derselben Stelle wieder hinab. Vermutlich möchte er mich auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Also bitte, ich brauche ihn noch." Auffordernd - ja absolut erwartend - sah die Regentin Grimm an. Selbst ihre Haltung forderte ihn auf, das Geflecht im den Geist zu entfernen. Trotzdem hatte sie nun ein Problem. Ratte war Bestandteil ihres Planes. Und nun? Plan B musste herhalten. CDEund F hatten noch Zeit. Würde Grimm ihrer Aufforderung nachkommen? Manchmal musste es das souveräne Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit sein. Grimm war kein Narr, aber hatte Caitlin ihm Grund zum Zweifeln gegeben?
 
"Meinethalben" knurrte der Hexer und sprach unhörbar ein Wort und der Rattengeist fand sich im Erdgeschoss wieder. "Tun sie das nie wieder wenn der Geist Ihnen wertvoll ist. Wenn ich ihn innerhalb einer Stunde nicht befreit hätte wäre seine Kraft aufgesogen, der Geist aufgelöst und in die Umbra verfrachtet worden. Wenn ich sage keine Geister hier oben dann ist das auch so." Muss man in diesem Haus immer allen alles mehrmals sagen?
"Also dann, auf zur Akademie." Wie mechanisch drehte sich Grimm um und prüfte ob das Türschloss auch verschlossen war...und stellte fest das das Schloss aus welchem Grund auch immer nicht eingerastet war. Stirnrunzeln knallte der Alte die Tür zu und zog mit Kraft am Türgriff damit der Schliessmechanismus auch wirklich einrastete.

Bitte schön Blut streichen Frau Regentin für die erste Anwendung des Pfades. Wer weiss für was Du es noch brauchst.
 
Caitlin nickte nur. Als sich dieser Monk von einem Tremere plötzlich nocheinmal umdrehte und die Tür fest zuzog, hätte sie sich fast verschluckt. Scheißkerl...
Aber sie fragte statt dessen ziemlich desinteressiert: "War da nicht noch Josef im Raum? Schließen Sie den Mann ein?"

Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sie sich ebenfalls um und schloss sich Grimm an, als sie plötzlich wieder stehen blieb. "Ach fast hätte ich es vergessen, die Adeptinnen Reben und Zimmermann sprachen mich vor ein paar Minuten im Keller an und wollten meinen Rat. Es scheint als hätten sie irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Ritualen. Leider bin ich etwas in Eile und habe die beiden an Sie verwiesen, zumal Sie in dieser Angelegenheit zugegebener Maßen der bessere Ansprechpartner sind." Caitlin warf einen raschen - un absolut unnötigen Blick auf die Uhr im Display ihres Handies. "Wir haben noch eine gute halbe Stunde bis zur Verhandlung und ich möchte eh noch telefonieren. Was halten Sie davon, wenn ich Sie im Auto treffe? Ich denke schon, dass wir gemeinsam hinfahren sollten, um von Anfang an klarzustellen, dass von unserer Seite aus mit Einigkeit zu rechnen ist."
 
Was interessiert sie sich jetzt für den unwürdigen Ghul? "Josef hat einiges zu tun, es wird Zeit das er sich um die Reinlichkeit des Raumes kümmert. Wir haben das Zimmer in einem furchtbaren Zustand vorgefunden, es wird Zeit den Schweinestall auszumisten...und nebenbei...sind Blutsklaven je nicht eingeschlossen?"
"Eigentlich bin ich dafür Fragen über die Rituale in der Gruppe zu klären der Sie ebenfalls angehören und da wir uns heute Nacht nach der Versammlung ohnehin noch zu diesem Thema treffen werden hat das wohl bis dahin Zeit" schnarrte der Alte."Außerdem will ich nicht auf den letzten Drücker in der Akademie ankommen. Es mag sein das sich noch das ein oder andere aufschlussreiche Gespräch ergibt, daher will ich schnell los. Mit wem müssen Sie denn nun noch so dringend telefonieren bei Meerlindas Eckzahn?"
Man könnte meinen sie will sich noch für ihr nächstes Kaffeekränzchen verabreden...Weiber, alles Nervensägen ohne Sinn für dringliche Dinge.
 
"Aha." war Caitlin ganzer Kommentar zu Grimms Einstellung über Blutsklaven. Sie ging anders mit ihren "Mitarbeitern" um, aber würde das jetzt garantiert nicht mit ihm ausdiskutieren. Und was er am Zustand des Zimmer auszusetzen hatte... Sie hielt das eher für einen schlechten Scherz. Man konnte viel von Maria behaupten aber faul oder unsauber war die Gute garantiert nicht.

Wie bekam sie ihn jetzt in den Keller?!?
Ach was soll´s. "Na schön, dann eben nach der Verhandlung. Die beiden werden ja mit Ihren Versuchen schon keinen Blödsinn angestellt haben. Sie üben ja nur, da wird schon nichts schlimmes passiert sein, das nicht warten kann." meinte Caitlin lapsig und lies damit Grimm an die schlimmsten Dinge denken, die man als Ungeübter so anstellen kann. Alles weitere überlies sie seiner Fantasie, seinem Glauben in die Leistungsfähigkeit der Adepten und vor allem seinem Pflichtbewustsein.

"Aber..." und da widersprach sie ihm ziemlich energisch, " ...ich werde mein Gespräch mit Helena in Ruhe führen und nicht unmittelbar vor der anwesenden Meute. Ich glaube kaum, dass ich mit Lurker und Pareto im Nacken auch nur ein Wort dazu aus ihr heraus bekomme. Überhaupt bezweifele ich stark, dass in so einer Umgebung etwas anderes als smalltalk gemacht wird. Und zu guter Letzt, bitte verzeihen sie meine Eitelkeit, aber es muss einfach noch Zeit für einen letzten Blick in den Spiegel und etwas Auffrischung sein. Ich finde, es ist eine Frage des Respekts dort angemessen zu erscheinen. Ich werde mich aber beeilen, vielleicht treffen wir uns in 10 Minuten am Auto?"
 
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