[17.04.04 - Samstag] Wer suchet, der findet

Ich hörte zwar zu, aber ich verstand nichts davon. Mich beschäftigten viel mehr die neuen Sachen, die mir Lurker mitbrachte. Dimitri will anscheinend nichts mehr sagen, also gehe ich zu der Ecke rüber, an der ich mich heute schon einmal umzog. Rasch entledigte ich mich der viel zu großen Uniform und zog mir die neuen Sachen an. Wieder richtige Kleidung. Das gibt mir ein Gefühl der Normalität und ich fang an vor mich hin zu summen. Die Uniform rolle ich wieder zusammen und winde den Gürtel da drum. Lurkers Mantel liegt da auch noch rum. Ich nehme in auf,klopfe ihn ab und falte ihn ebenfalls ordentlich zusammen.
Mit den Sachen in den Armen gehe ich zu den anderen zurück.
"Danke für den Mantel, Lurker. Ich denke das Hemd ist jetzt wohl nicht mehr zu gebrauchen. Und hier, Wolf, die Uniform. Darf ich die Taschenlampe behalten?"
Am liebsten würde ich Lurker für die Sachen umarmen, aber sein übler Gestank hielt mich davon ab. Dafür lächelte ich ihn strahlend an.
Irgendwann kriegen wir dich...
 
Lurker nahm seinen Mantel entgegen. Brenda lächelte. Ein ehrliches Lächeln, scheinbar hatte er ihr eine Freude machen können.
Er nickte nur knapp.

gern geschehen..

Seine Stimme klang fürsorglich. In dem selben Ton sagte man Dinge wie `zieh dich warm an´, oder `komm nicht zu spät Heim´.

Er dachte über Dimitris Worte nach und verstand zunächst einmal kein Wort. Duktus ? Rudelpriester ? Das waren wohl Sabbat Strukturen.
Davon hielt er eigentlich nicht viel, Dimitri war ihr Anführer, mehr mußte er nicht wissen. Er war fürsorglich, zeigte aber Härte wo sie benötigt wurde, zum Beispiel als er Lurker hatte klar machen müssen das er menschlicher zu sein versuchte als es die Menschen selber waren.
Er war für die Informationen zuständig, also waltete er seines Amtes.

Im Kloster gibt es nichts in dieser Richtung. Nur ein paar Zertrümmerte Holzteile und Bauschutt.

Er schaute ab und an zu Brenda hinüber, sie sah hübsch aus, wie ein richtiges junges Mädchen. Nur ein wenig tot.
 
Wolf nahm die Uniform wieder entgegen und nickte bei Brendas Frage.

"Von mir aus. Nur wäre es nicht schlecht, wenn du dir auf dauer eine andere besorgen könntest, immerhin gehört diese zu der Uniform dazu.",bat er sie.

"Kirche? Kloster? Darf man fragen, was ihr in der letzten Zeit so getrieben habt?", meldete sich schließlich auch Wolf wieder zu Wort. Während er gedanklich mit den Augen rollte.

Kelch, Opfermesser... diese Rudelpriester immer... sicherlich ist die Vaulderie wichtig, aber diese Digne zu beschaffen sollte keine Aufgabe für das gesamte Rudel sein...

Den letzten Gedanken sprach er dann doch auch aus.

"Sollen wir etwa zu viert losziehen um einen Kelch und ein Messer zu besorgen?"
 
"Ich hab ein Taschenmesser.. unten in meiner alten Hose." werfe ich ein und zu Wolf: "Danke, ich schau, daß ich schnell ne kleinere finde."
Ich fühl mich irgendwie so seltsam klein in dieser Runde und lehne mich deswegen an Dimitri an.
 
Der ironische Tonfall und die Wortwahl ließen keinen Zweifel das er sich irgendwie darüber zu amüsieren schien. Lurkers Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen.
Immer noch wußte er nicht wen er dort genau vor sich hatte, aber es war ihm auch egal, der Typ war `der Neue´und Lurker schuldete ihm einen Dreck.
Also bewegte er sich leicht zu Dimitri, bis er dicht neben ihm stand.
Diese kleine Geste ergab dennoch ein eindeutiges Bild, Dimitri mit Brenda und Lurker auf der einen Seite und Wolf alleine auf der Anderen Seite.
Du bist der Neue, noch gehörst du nicht zur Familie.

In anderen Sabbat Rudeln mochte es irgendwelche Regeln geben, aber dieses Rudel bestand aus Brenda, die sich mit ihrem gesamten Unleben nicht auskannte, aus Lurker, der nicht viel darauf gab und ihrem Anführer, Dimitri.
Sie standen dort in bedingungsloser Loyalität aneinander gedrängt.
 
Wenn diese Akzeptanz von Brenda und Lurker in diesem Moment nicht gut tat, was dann? In der Relativ kurzen Zeit, die sie jetzt zusammen verbracht hatten waren sie quasi zusammengewachsen, wie eine Gemeinschaft, ein Rudel was schon ewig lange zusammen war. Dimitri zog auf die Äußerung des Gangrel eine Augenbraue hoch und funkelte ihn an. "Nun, du kannst tun was immer du willst. Wir können auch gerne auf dich verzichten."

Bei Brendas Vorschlag mit dem Taschenmesser grinste Dimitri sie an. "Nett gemeint von dir, aber an so ein Messer dachte ich nicht. Es muss schon sehr scharf sein, vielleicht ein Filettiermesser oder ähnliches." Er drehte sich zu Lurker herüber. "Hier wird es doch sicher irgendwo noch eine funktionsfähige Stätte Gottes geben, oder? Ich brauche leider einen richtigen Kelch. Wenn ich einfach Blut in einem Pappbecher zusammerühre ist das noch lange keine Vaulderie."
 
Lurker wußte nicht mal Ansatzweise was eine Vaulderie sein mochte, das war auch im Grunde nicht wichtig.
Er genoß das Gefühl der Gemeinschaft und ihrer Stärke.

Wir können im Dom einen Kelch besorgen, das sollte kein Problem sein.

Seine Stimme klang herrausfordernd und sein Blick ruhte auf Wolf. Man mußte es sich verdienen in diese Familie aufgenommen zu werden, was genau wirst du tun ?
 
Wolf erwiderte Dimitris funkelnden Blick ruhig.

"Ich empfinde es einfach als überflüssig, wenn vier Leute losziehen um einen Kelch aus einem Gottesgebäude zu holen. In der gleichen Zeit können mehrere Dinge erledigt werden, wenn man sich aufteilt.", ist seine pragmatische Erwiderung. Er hatte sich nie großartig darum geschert ob man ihn mochte oder nicht; tatsächlich war es ihm sogar lieber wenn er Dinge alleine erledigen konnte.
Dann wendet er sich Brenda zu.
"Nein, sowas habe ihc nicht in meinem Wohnmobil. Wozu auch, immerhin brauche ich ja kein Essen mehr zuzubereiten. Ich könnte höchstens mit einem einfachen Klappmesser dienen."
Er holt das Butterfly der Mexican-Schläger heraus und hält es auf seiner Handfläche allen sichtbar hin.
 
IHN haben wir geschickt. Er wird Dich holen und in die Finsternis bringen, er wird dich wieder in Ketten legen
Ich schüttel mit abwesendem Blick den Kopf, nur um einen kurzen Moment später zu sagen: "Oh, da kann mein kleines Taschenmesser nicht mithalten, sorry."
Etwas unsicher lächel ich dann in die Runde. "Und wer holt dann den Kelch?"
 
Dimitri blickte auf das Messer und nickte. "Ist es scharf genug? Würdest du es unserem Rudel für die Vaulderie zur Verfügung stellen?" Auf Brendas Frage blickte Dimitri zu Lurker. "Würdest du das tun? Soll ich mitkommen?" Im Grunde hatte Wolf ja recht. Vielleicht genoss Dimitri eine Rudelgemeinschaft einfach so sehr, dass er am liebsten alles mit ihnen machen würde.
 
"Es zu schärfen sollte das geringste Problem sein, und natürlich stelle ich es dem Rudel zur verfügung."

Er reichte das Messer Dimitri hinüber, während er der kleinen Diskussion zwischen Brenda und Dimitri zuhörte.

"Wenn ihr euch um den Kelch kümmert, sehe ich mal zu, ob ich irgendwie eine Geldquelle auftun kann.", schlug er vor. "Dabei schaue ich dann auch gleich, ob ich eine Möglichkeit finde, Waffen aufzutreiben."
 
Dimitri nahm das Messer und ließ es in seine Hosentasche gleiten. Dann nickte er dankend. Als Wolf das Thema mit den Waffen anspricht zuckt er kurz die Schultern und macht ein nachdenkliches Gesicht. "Also, von Schusswaffen verstehe ich ja nunmal rein gar nichts. Aber wenn du noch Platz auf deiner Einkaufsliste hast, wäre ein Rapier für mich vielleicht nicht schlecht. Ich müsste zwar noch damit üben, aber Schaden kann es wohl nicht."
 
Ich verfolge das Gespräch aufmerksam. Waffen, Messer... Was wird das hier? Hast Du es noch immer nicht gerallt? Du gehörst zu einer Bande von Killern und fügst Du dich nicht, wird die Finsternis Dich holen ha ha
"Ich.. ich kann mit gar keiner Waffe umgehen." werfe ich ein. Ich weiß nicht, ob ich hier überhaupt nützlich sein kann.
 
"Ich werde sehen was sich machen lässt.", versichert Wolf Dimitri, bevor er sich an Brenda wendet.
"Den Umgang mit Schusswaffen kann ich dir problemlos beibringen. Allerdings brauchem wir dafür erstmal Übungsmaterialien, nicht wahr?"
 
Ich bekomm ein seltsames Kribbeln im Bauch. Schußwaffen üben immer eine
Art magische Faszination auf Menschen aus. Und offensichtlich auch auf Menschen, wenn sie schon tot waren. Du wollstest immer helfen, Leben schützen und retten... WIR holen Dich...
"Übungsmaterial, ja." Sage ich emotionslos, auch weil ich nicht weiß, was er damit meint. Blitzartig ziehen Bilder durch mein Hirn, ich sehe aufplatzende Haut, höre Detonationen, gemischt mit dem Kreischen Sterbender, dann ist es wieder weg...
 
Lurker tippte mit seinen Nägeln vor seine Reißzähne. Ein leises, trockenes Klofen. Seine Augen huschten zwischen Wolf und Dimitri hin und her. Scheinbar hatte sein Bruder dann aber die Absicht Frieden mit dem Anderem zu machen, denn seine Erwiederung auf Wolfs praktischen Einwand klang versöhnlich. Lurker nickte knapp als Dimitri ihn fragte ob es ihm möglich war die Schale zu organisieren.

Ich werde sie morgen mitbringen.

Irgendwie war Lurker seltsam wortkarg. Es war ein instinktives Verhalten. Während er Wolf auf das Genaueste taxierte, sich seine Mimik und Gestik einprägte, alle möglichen Dinge interpretierte und durchdachte, gab er gleichzeitig ein nicht zu durchschauendes Bild von sich selber ab. Betonungslose kurze Sätze und sein Gesicht konnte man ohnehin nicht sehen.
Aber wie es schien sollte der Neue dazu gehören. Lurker würde sich einfach anschauen was der Typ zu bieten hatte.

Ich werde dann mal los ziehen und meine Vorbereitungen treffen. Außerdem habe ich noch ein paar Erledigungen zu machen.

Der an Dimitri gewandte Teil dieses Satzes war nicht ganz so emotionslos vorgetragen wie der Rest. Er versicherte sich mit einem kurzem Blick das Brenda und Dimitri in Ordnung sein würden. Dann wandte er sich ab, ging ruhigen Schrittes an der Fensterfront entlang in Richtung Hinterausgang.
 
Out of Character
Stress pur gehabt, sorry


Dimitri legte die Hände hinter seinem Rücken zusammen und schritt langsam durch die Halle, nachdem Lurker gegangen war. Er kratzte sich ab und zu am Hinterkopf und schien nachzudenken. Sollte er schon wieder bei seinem Erzeuger anrufen? Nein, das gefiel ihm nicht. Schließlich wurde Dimitri hierher geschickt, und nicht Valerius. Er blickte erst zu Brenda, und dann zu Wolf. Dann blickte er auf die Uhr. Es war schon weider früh geworden. Er hatte das Gefühl, dass die Zeit schneller lief als gewöhnlich. Er seufzte und zuckte die Schultern. In diesem Moment war er unschlüssig was zu tun sein würde.
 
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