[10.5.08] Was vom Menschen übrig bleibt.

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Langsam ging er auf Libby zu, langsam aber nicht so voller Sorge vor den Büchern wie zuvor bereits. Der Ort hatte in diesem Moment etwas warmes, oder waren das nur die Seiten die er am Körper trug? Sie spielte eine muntere Teerunde, mit der Puppe als Gast. Was waren das für Informationsfetzen die da zu ihm durchdrangen? Er war sicher? Mottek interessierten die Blätter nicht die er hatte? Natürlich war es leicht zu sagen, die Blätter strahlten etwas aus das mächtiger war als Mottek. Er war so auf Libbi fixiert das er garnicht bemerkt hatte wie die Puppe langsam den Kopf bewegte.

Ich will verdammt nochmal hier raus und trinken, das stärkste was ich finden kann.

Aber so einfach wurde es nicht für ihn. Sein Gesicht war ungerührt, der Rest von seinem Körper zitterte allerdings. Was wollte dieser verdammte Mottek? Und warum sollte es ihn interessieren wenn er es schon bis hierher geschafft hat? Warum...

Was...

Wäre er nicht bereits tot gewesen, in diesem Moment hätte ein Herzinfarkt wahrscheinlich sein Ende markiert als er die Puppe sprechen hörte. Ein Wort das einen aggressiven Unterton hatte, aber in dieser Stimme sanft klang. Diese Puppe, hatte sie schon immer gelebt? König verstand es nicht, er hatte keine Ahnung um was es hier ging und warum überhaupt noch jemand etwas von ihm wollte.

"Was willst du?"

Aber war es überhaupt die Puppe um die es hier ging? Sie war nicht Mottek, warum wollte er dann von ihr eine Antwort. Puppe, Libbi, Mottek, wer war hier denn überhaupt noch wer?

Mist

Er war wahrscheinlich ausgeliefert, sein untoter Körper lag noch irgendwo hier herum, wahrscheinlich dort wo er die Seiten berührt hatte. Auch wenn Mottek etwas anderes wollte als die Seiten, sie waren der Köder den er bereitwillig geschnappt hatte. Was er selbst wollte wusste König, er wollte nur noch von hier weg, so weit wie möglich.
 
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Die Puppe blieb vollkommen ungerührt und sah König schweigsam und mit toten Augen an.

"ICH will, dass du die Seiten wieder dorthin zurück bringst wo du sie hergeholt hast. Sie sind mächtig, ja! Aber sie sind auch böse. Und sie werden dafür sorgen das du sterben musst..."

Libbi sprach die Worte in dem sie wieder einen Erwachsenen imitierte. Wie schon die Male zuvor in denen sie es versucht hatte, gelang es ihr nicht besonders gut. Als sie gesagt hatte was ihrer Meinung ach eine Erwähnung wert war, griff sie eine nur für sie sichtbare Kaffeekanne und schenkte nach. Für einen kurzen Augenblick war es König, als könne er das plätschern der heißen Flüssigkeit hören. Vorsichtig stellte das Mädchen die Kanne wieder auf den Tisch.

"Zucker?"

Die Frage war an die Puppe gerichtet, die nicht reagierte. Zumnindest nicht nach Maßstäben Königs, denn Libbi schien etwas zu verstehen.

"Vier Stücke sind zuviel! Da wirst du dick von und kriegst schlechte Zähne. Ich gebe dir drei. Aber auch nur weil heute so ein besonderer Tag ist!"

Sie griff nach einer Zange, öffnete eine Keramikdose und holte die besagte Anzahl Süßwürfel hervor.
Natürlich waren auch diese Dinge vollständig unsichtbar.
Es platschte leise.

Das Mädchen wandte sich wieder ihrem Besucher zu.
Ein feiner Rinnsal Blut lief ihr aus dem Mundwinkel hinunter und das Kinn hinab.

"Geh und tu was du für richtig hälst! Ich kann dich leider nicht aufhalten. Mottek will es nicht und ich fürchte mich davor, dass er runter kommen könnte. Ich habe dir gesagt was wichtig war, alles weitere musst du entscheinden und dich dann deinem Schicksal fügen..."
 
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Untote Augen einer Leiche die auf untote Augen einer Puppe starrten, untermalt von der Antwort die Libbi gab. Nächte wie diese warfen immer wieder die Frage auf ob die große Einsicht der Malkavianer den Preis wert war. Und dazu dieses Spiel das sie spielte, die Teerunde...

Wo kam das her?

Und die Geräusche die nicht hätten sein dürfen. Es gab keine Kanne, keine Tasse aber er hatte eindeutig den Tee gehört wie er geflossen war. Die Seiten waren so mächtig, er konnte damit vielleicht sogar Libbi vernichten.

Aber irgendjemand muss die Seiten geschrieben haben.

Angst durströmte seinen gesammten Verstand beim Gedanken daran das der Urheber solch alter Zeilen sie einfordern konnte, ein Wesen dessen Macht jenseits seiner Vorstellungskraft lag. Und wieder ein unechtes Geräusch, Zucker im Tee. Ein Würfel, zwei Würfel, dann drei Würfel. Warum spielten sie hier nur so mit ihm? Warum? Und warum konnte er nicht einfach handeln, die Puppe mit beiden Händen greifen und damit auf Libbi einschlagen bis sie endlich still war?

Beide sind nicht stofflich, also denk erst garnicht daran.

Er war weiterhin machtlos.

"Wir alle müssen sterben, was bekomme ich dafür sie wieder hochzubringen?"

Die Worte gingen zur Puppe, ganz so leicht aufgeben wollte er sie dann doch nicht, die Blätter. Vielleicht könnte er ja am Ende etwas noch besseres dabei raushandeln. Und da war noch etwas das ihn neugierig machte, er sah kurz zu Libbi.

"Und was ist heute für ein besonderer Tag?"
 
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Wir alle müssen sterben... , sagte der Mann. Libbi reagierte mit einem hellen Lachen auf den Satz, erinnerte sich ihrer guten Erziehung und hielt sich die Hand vor den Mund. Dahinter gluckste sie munter weiter.
Da die Frage ganz offensichtlich nicht an sie gestellt war sah sie aufmunternd zu ihrer Puppe hinüber. Diese reagierte nicht darauf, sondern hielt König mit ihrem starren Blick gefangen. Dann begann sie zu sprechen. Noch immer war ihre Stimme erstaunlich angenehm. Sie hatte etwas beruhigendes an sich. Man erkannte die Bildung hinter ihr und ein erstaunliches Gespür den Geist und das Empfinden ihres gegenübers zu analysieren.

"Sie wissen so gut wie ich, dass Sterben in unserem Fall nun wirklich nicht das Problem ist. Wenn man erst einmal damit angefangen hat ist es eigentlich sehr einfach, wie man Ihrer Reaktion deutlich feststellen kann. Sogar meine geschätzte Freundin hier weiß das und sie ist erst elf. ICH würde sagen, dass Sie gut daran täten zwischen den Zeilen zu lesen. Nicht jeder Tod hat zwangsläufig ein Ende zur Folge, wie Sie sicher wissen und schon gar nicht endet er Harfe spielend auf rosaroten Zuckerwolken. Was wenn Mottek am anderen Ende wartet und bis in alle Ewigkeiten mit seinem Hammer an ihnen herumspielt?"

Es erschien seltsam, dass sich eine weibliche Puppe derart ausdrückte.
Und doch tat sie es als wäre es als lebten auch in ihrem Geist verschiedene Persönlichkeiten. Nun, was erwartete man, wenn man in das Hauptquartier eines Malkavianers marschierte und ihm das Eigentum stibitzte? Auf jeden Fall schien sie jetzt fertig, denn die kleinen Plastiklippen bewegten sich nicht länger. Libbi übernahm für ihr Spielzeug. Es ging fließend, wie selbstverständlich...

"Wir feiern den Tod des Schwarzen Mannes! Heute Nacht haben sie ihn getötet! Endlich, endgültig und zum allerletzten Mal. So bekommt jeder am Ende immer das was er verdient hat. So wie du, die Seiten bekommst und dann damit fertig werden musst was sie dir bringen..."

Sie kicherte ein weiteres Mal in ihr kleines Händchen. Schwarzes Blut lief dabei zwischen ihren kleinen Fingerchen hervor.

"Mottek ist übrigens nicht das Problem! Er sollte alle anderen außer dir aufhalten und das hat er getan. Nun ist er fertig, denn er hat dir den Weg bereitet."

Sei hustete gurgelnd.

"Allerdings ist der Onkel weder nett, noch ist er dein Freund. Er dient allein dem Buch und das ist, wie ich bereits sagte sehr sehr böse..."
 

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Ein Tod konnte ewige Qual sein, das wusste er und er wollte sich nicht wirklich vorstellen was hier mit ihm geschehen konnte. Dabei klangen die Worte so, angenehm die aus der Puppe kamen. Sie hätte ihm vielleicht sogar von den größten Qualen erzählen können und hätte dabei noch einen Klang gehabt das König gerne weiterzugehört hätte. Und dann wieder Libbi. Etwas an ihr wollte das Tier in König zur Raserei bringen, aber was? Und da kam auch schon die gute Nachricht, der Feind war besiegt. Hatte die Information die er weitergetragen hatte dabei geholfen? Wer wusste das schon. Und wieder gab es Informationen die ihn verwirrten.

"Warum sollte Mottek alle anderen ausser mir aufhalten? Hätte das Buch nur alleingelassen werden sollen hätte er mich auch davon abhalten können es zu finden."

Und da kam ihm ein Gedanke der ihn über die anderen stellte. Was wenn das Buch selbst ihn ausgesucht hatte? Als Diener vielleicht, oder als Werkzeug? Das Buch schien das Gegenstück zu Libbi und der Puppe zu sein, das Gegenstück zur Puppe die so überlegt und angenehm sprach sowie Libbi, deren Blut immer wieder....und da bemerkte er es erst. Es war das Blut von Libbi. Wie mächtig konnte es wohl sein? Wie gewaltig wäre erst das Aroma des Blutes wenn es mit Alkohol gemischt wäre? Das Blut von Libbi und dazu noch hochprozentiges, alles wonach König gerade verlangen würde. Sein Blick starrte für Sekunden auf das Blut, er wagte garnicht die Luft einzusaugen um zu sprechen da er es nun einfach bemerken musste wenn auch noch ein ARoma am Blut in der Luft hängen würde.
 
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"Das Buch will ja gaar nicht alleine seein, genau das ist jaa das Probleem.", sagte Libbi gedehnt und verdrehte übertrieben die Augen. Sie sprach mit König wie mit einem dummen kleinen Bruder der nichts versteht weil er noch zu klein und auf die Hilfe seiner großen Schwester angewiesen ist. "Bisher hat es jeden verjagt der sich ihr nähern wollte. Entweder durch den Onkel oder in dem es den Besuchern Angst eingejagt hat. Warum es das bei dir nicht getan hat, weiß ich nicht. Aber es acht mir Angst! Dolle Angst!"

Ein paar Tränen liefen die gechundenen Wangen des Mädchens herab und vermischten sich mit dem kleinen Blutrinnsal das noch immer aus ihrem Mundwinkel tropfte. Auf welch schreckliche Weises dieses Mädchen einstmals ums Leben gekommen sein musste. Welch grausame Qualen es hatte durchleben müssen. Ein Schatten dieses unsäglichen Schreckens war deutlich an ihrer geisterhaften Gestalt zu erkennen und würde es auf Ewig begleiten.

Vielleicht kam es König seltsam vor, dass Libbi stets nur von einem Buch sprach.
Immerhin hatte er nicht mehr als ein paar Seiten gefunden.

Sie wandte sich wieder ihrer kleinen Kaffee- oder Teerunde zu.

"Ich bin ein kleines Mädchen, ich kann dich nicht aufhalten. Will ich auch gar nicht. Du weißt was du wissen musst. Genug um eine Entscheidung zu treffen. Nach was immer du für richtig hältst."

Sie trank einen großen Schluck aus ihrer imaginären Tasse und prostete liebevoll ihrer blutverschmierten Puppe zu. Diese nahm endlich ihren stechenden Blick von König und konzentrierte sich auf das Zeremoniell.

"Er wird's verbocken!", sagte die Puppe.

"Ich weiß!", antwortete Libbi.
 
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War es das ganze vielleicht doch wert? Es verstärkte sich der Gedanke in ihm daß das Buch ihn ausgewählt hatte zu Dienen, wer konnte schon ahnen welche Macht es ihm noch verleihen würde? Er hatte gespürt was in ihm lauerte, diese beiden hier unten konnten und wollten ihn wohl nicht mehr aufhalten. Es war an der Zeit eine Entscheidung zu treffen. Zur Unterstreichung hätte er gerne beiden gegen den Kopf getreten, aber soweit wollte er nun auch nicht gehen. Und wieder die Geräusche des unsichtbaren Teegeschirrs.

Sieh zu das du hier weg kommst.

Und zwar mit den Blättern. Die Versuchung war letzten Endes zu groß. Er richtete sich zu voller größer auf, ohne noch die Bücher hier unten zu fürchten, denn er hatte ja das mächtigste von allen bei sich und blickte nochmal zur Teerunde.

"Dann hab ich mich entschieden."

Mit den kalten Augen die immer aus seinem Gesicht geblickt hatten sah er von den beiden zum Ausgang der Bibliothek, um seine Füße wieder unsicher einen nach dem anderen darauf zu zubewegen und das Gebäude zu verlassen. Nicht als der Steffen König der er bisher gewesen war, sondern als ein mächtiges Wesen mit einem noch mächtigegeren Verbündeten das er wurde. Stärker als alle anderen.
 
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"Hah! Und da ist es passiert!", sagte die Puppe.

"War doch klar.", entgegenete Libbi und nahm einen unsichtbaren Keks von einem imaginären Teller.

"Ja!" Die Puppe seufzte das Wort mehr als das sie es sagte.

"Ja!" antwortete das Mädchen mit vollem Mund. Der harte Teig knirschte laut zwischen ihren blutigen Zähnchen.

"Er ist noch hier..." erklang es durch sich bewegende Kunststofflippen.

Libbi nickte wissend. " Natürlich! Er schämt sich, kann es sich selbst gegenüber aber nicht zugeben. Das macht ihn böse. Nun überlegt er ob es ihm nicht besser geht, wenn er uns beiden weh tut."

"Das Buch??"

"Nein. Noch nicht, denke ich! Nur sein Gewissen. Das Buch kommt später. Wenn er draußen ist und wir ihm nicht mehr helfen können."

"Er ist blöd." Die Puppe drehte wieder den kleinen Kopf. "Ich will das ihm das Buch weh tut....!"

"Oh!" Libbis Körper wurde langsam blasser und blasser. Nach Sekunden war er beinahe durchsichtig. "Das wird es, mein Schatz! Das wird es! Und dann wird er draußen stehen und uns anflehen ihm zu helfen."

"Hah! Nur wenn er meinen Namen kennt!"

"Den er niemals erfahren wiiiiiiiiiiiiiird........."

Das Mädchen war verschwunden. Die Puppe fiel leblos zu Boden. Ihr Kopf löste sich und rollte leise kullernd den Flur hinunter. Dem Tisch brach ein Bein ab und er fiel zur Seite.
Danach trat Ruhe ein...
 
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Er hörte ihre Stimmen hinter sich, aus ihnen sprach der pure Neid! Sie waren nicht auserwählt zu etwas höherem sondern nur Gefangene der Bibliothek. Oder von ihr erschaffen als Platzanweiser für alle die kommen sollten.

Oder sonst irgendwas, aber sie werden es nie zu etwas bringen, so wie ich.Ihr macht mich nicht fertig mit euren kleinen Taschenspielertricks, den Geräuschen und diesem ganzen Mist

Daher der Neid. Wenn sie etwas so mächtiges wie die Seiten nicht haben konnten, sollte König es auch nicht. Und sie waren so schwach das sie ihren Willen nicht durchsetzen konnten.

Erbärmlich

Er sah erst zurück zu den beiden als er den Fall der Puppe und des Tisches hörte. Er hatte gewonnen, hatte das gesamte verfluchte Gebäude besiegt und dazu wahrscheinlich auch Julia. Endlich hatte er war es verdiente und wenn es noch so weiter ginge könnte er vielleicht sogar Kain persönlich in seine Schranken weisen, oder unentdeckt seinem Werk zu sehen, je nachdem was er bis dahin wollte. Er griff nach der Tür die sein Portal in die Welt war die ihm von nun an zu Füßen liegen sollte und öffnete sie.
 
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Nichts geschah, das Haus ließ ihn unbehelligt ziehen.
Die Seiten glühten an seiner Haut, fast so als freuten sie sich nach draußen in die weite Welt zu kommen...
 
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Damit stand er wieder in der Freiheit und schien von einem Teil seiner Ängste befreit. Auch dieses bedrückende fehlte nun in der Stadt, der Feind schien besiegt zu sein.

Dann direkt zum wichtigsten

Das Leben war wieder in die STadt eingezogen, zumindest teilweise war es zu hören und zu sehen. Einzelne Autos waren zu sehen, Sirenen zu hören und einzelne Menschen waren bereits unterwegs. Nicht gerade Schrittsicher nach der erzwungenen Ruhezeit und noch etwas Schwach auf den Beinen, aber da waren sie. Mit zitternden Beinen ging sein Blick umher, suchte nach etwas das seinem Verlangen nahe kam. Es dauerte nicht lange da sahen seine Augen wonach das Tier in ihm verlangte, eine kleine Kneipe, eingebettet in einem Altbau, unauffällig mit einem einfachen unbeleuchteten Reklameschild, einer Getränkekarte im Glaskasten die aussen dran hing, vergilbt und deutlich an den besten Zeiten vorbei, Buntglasfenster die ein wenig den Blick nach innen verdeckten. Aber Licht brannte darin, auch wenn an der Tür ein Schild dran hing auf dem geschlossen stand. König nutzte seine Kräfte um sein Gesicht zumindest soweit zu verbergen das Kameras ein Problem hatten und er nicht sofort zu identifizieren gewesen wäre und ging zur Tür. Sie war nur angelehnt, die Fenster alle geöffnet. Je näher er kam, umso stärker roch er was eine Nase nie erhalten wollte, erbrochenes und anderes das ein menschlicher Körper produzieren konnte. Und ein Hauch von Alkohol war in der Luft. Er drückte gegen die Tür und betrat das Lokal.

Was für ein Drecksloch

Die Bar war klein, dunkel und alles andere als Lebensbejahend. Um den Frust wegzutrinken und alle Sorgen zumindest für kurze Zeit zu ertrinken war es aber ein mehr als passender Ort, für die Welt in der König existierte hatte der Wirt damit eine gute Existenzgrundlage, die Zielgruppen wuchsen immer wieder mit den Problemen der Gesellschaft.

"Raus hier, wir ham geschlossen, muss erstmal die ganze Sauerei hier wegkriegen."

Nur ein einzelner Mann stand hier, einen Wischmopp in der Hand mitten im Raum. Er war nicht der größte, vielleicht einen Meter siebzig groß, dafür hatte sein Bauch einen Umfang der es ausglich.

"Haste nich verstanden? Raus hier!"

Drohend kam der Mann auf ihn zu und versuchte den Mop dabei so zu halten das er möglichst gefährlich wirkte, ihm war aber anzusehen das er geschwächt war. Ohne Vorwarnung stürmte König auf den Mann zu, noch ohne damit zu rechnen das ein Hieb mit dem Putzwerkzeug dafür sorgen sollte das der Malkavianer recht schnell umgelenkt wurde und gegen den Tresen prallte. Gut, dann wollte der Mann es eben nicht anders. König pumpte Blut um seinen Chancen zu verbessern, er wollte es sich so oder so zurückholen. Diesmal hatte der Wirt nicht mehr so viel Glück, der eine Hieb zehrte bereits stark an ihm, als beide aufeinanderprallten. Als beide um den Besen rangen reagierte der Mensch schnell mit einem Kopfstoß der ihm selbst allerdings auch Probleme bereitete, aber aus der puren Not heraus versuchte der Wirt den Angriff gleich noch ein zweites Mal, König spielte aber mit.

Das wagst du nicht noch einmal

Die Köpfe der beiden prallten aufeinander, schmerzerfüllt gaben die menschlichen Hände den Mop frei, der zu Boden fiel, um als Deckung vor den Kopf gehoben zu werden. Aber sie sollten nicht lange halten, dieser Anfang genügte um König in einen Gewaltrausch zu befördern aus dem er sich nicht entziehen konnte, wilde Schwinger durchbrachen schnell die Deckung und trafen einen nach dem anderen den Kopf des Mannes, bis es zuviel wurde und er in sich zusammensank. Die wenigen Schläge reichten aus um Haut und Blutgefäße zum platzen zu bringen, Augen zuschwellen zu lassen und Zähne auszuschlagen die in einer kleinen Pfütze aus Blut und Speichel auf dem Boden lagen. Und immer noch schlug König auf den Mann ein der sich schon nicht mehr rührte, zwei Schläge direkt zum Kopf bis er sich selbst wieder unter Kontrolle brachte.

Das hättest du auch einfacher haben können.

Ein altes Problem von König, er konnte manchmal einfach nicht aufhören und wenn er es doch schaffte war es manchmal schon zu spät. Es berührte in ihm nichts. Auf allen vieren bewegte er sich zitternd hinter den Tresen, griff nach einem Krug und der erstbesten Flasche die er in die Finger bekam und kroch damit zurück zum am Boden liegenden Mann. Er nahm eine seiner Hände, biss tief in die Schlagader und hielt die Hand über den Krug um ihn zu füllen. Von allem hier, den Gerüchen, dem Anblick des Mannes und den Geräuschen von draußen war der Anblick des Blutes das was ihn am meisten aufregte. Er konnte einfach nicht länger warten. Ohne die Wunde wieder zu verschliessen warf er den Arm zur Seite und füllte den Krug auf mit einer Flasche billigen Vodkas, wie er nun erkannte. Egal, es würde seinen Zweck erfüllen. Mit beiden Händen umgriff er den Krug, hob ihn hoch an seine Lippen und trank. Gierig, schnell und in vollkommener Ekstase drangen BLut und Alkohol in seinen Körper ein, brachten ihn endlich ein wenig zur RUhe. Erst als der Krug leer war wurden seine Gedanken wieder klar, seine Bewegungen wieder normal. Da war immer noch der Lebenssaft der vergeudet auf dem Boden floss, so griff er nach der Hand des Mannes und trank noch weiter bis er genug hatte und die Wunden verschloss. Zumindest Spuren durften keine solchen übrig bleiben. Er stand mit dem Krug auf und stellte ihn unter einen Wasserhahn, öffnete diesen und wartete bis er der Meinung war das vom Blut nichts mehr zu sehen war. Ohne einen Blick zurück zu werfen überliess er den Mann seinem Schicksal und setzte seinen Weg fort bis er mit vielen Umwegen wieder am Hotel angekommen war.

Was für eine Nacht.

Er kam seinen allen Zielen um so vieles näher, der Ballast der ihn vom Überleben abhalten konnte wurde weniger.
 
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