Lurker kam schließlich durch die Türe geschlichen. Das heulen des Windes wurde lauter und der Regen strömte wie eine Flut mit ihm durch die Türe. Er schloss sie gegen den Widerstand des kleinen Sturmes und auf der Schwelle stand ein tropfnasser Nosferatu. Ein langer dunkelgrauer Mantel umhüllte ihn, sein Gesicht war nicht zu sehen unter einem hochgeklapptem Kragen und einem breitkrempigem Hut sah man ab und an eine Maskierung aus Schaltüchern oder ein leicht gräuliches Schimmern seiner Augen durchblitzen.
Er hielt sich automatisch außerhalb des Lichtes, so das meistens nur seine Umrisse zu sehen waren.
Lurker taxierte Wolf eine Zeitlang, musterte den grob und wild aussehenden Mann. Er sah auf den ersten Blick einfach nur wie ein grobian aus, der zum Kampf taugte und ansonsten wenig beizutragen hatte.
Lurker nickte knapp. Seine Gedanken kreisten um das was Dimitri gesagt hatte. `Wir sind jetzt zu viert´. Ja, Lurker war irgendwie in diese Sache hineingerutscht und er würde Dimitri nicht aufgeben, nicht für das was die Camarilla ihm bot. Überhaupt Sabbat, Camarilla, alles nur Namen für Leute die sich gerne mit Vampir Politik beschäftigten. Ihm bedeutete das alles herzlich wenig. Er fühlte sich weder dem einen, noch dem anderen zugehörig. Er gehörte zu Dimitri und Brenda. Er hatte mit ihnen gelernt das er ein Monster war. Lurker zog eine große Plastiktüte aus seinem Mantel hervor.
Guten Abend... ich habe unterwegs ein paar Kleinigkeiten besorgt..
Er übergab die Tüte, in ihr war dunkelblauer Rollkragen Pullover in einer sehr großen Größe für Dimitri, so wie ein paar Unterhemden. Außerdem enthielt er Unterwäsche für ein Mädchen, mit Blumen und kleinen Tierchen darauf, eine Jeans, eine Bluse und eine rosa Regenjacke für Brenda.
Er kannte sich mit Kleidung für Frauen nicht aus, aber hatte bei Brendas zierlicher Figur einfach die kleinste Damengröße mitgebracht.
Es war einfach für ihn so etwas zu besorgen, die Leute in der Altkleider Sammlung nahmen Nachts Säckeweise Kleidung entgegen und hatten eine recht große Halle. Und es gab keinen besseren Dieb als einen den man einfach übersah.