[17.04.04 - Samstag] Wer suchet, der findet

Kelenas

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Leise ließ Wolf das gestohlene Polizeimotorrad auf dem Gelände ausrollen, bevor er abstieg um es weiterzuschieben, auf das Gebäude zu. Langsam ließ er seinen Blick über das Gelände streifen. Hatte er tatsächlich einen Treffer gelandet?

Er erblickte die große Eingangstür des mehrstöckigen Gebäudes und hielt auf sie zu. Kurz lehnte er das Motorrad gegen die Wand, um die Türe öffnen zu können, bevor er es weiter hineinschob und sich im inneren Umblickte.
 
Dimitri stand in der Zuflucht und nahm mit seinen Augen und Händen provisorisch Maß und überlegte wo er welche Möbel aufstellen könnte, wenn er denn mal überhaupt welche bekommen würde. Brenda saß auf den Treppen ins obere Stockwerk und stellte ab un an ein paar Fragen, welche Dimitri ihr kurz, knapp aber freundlich beantwortete.
Plötzlich öffnete sich die Eingangstür und ein grobschlächtiger Mann in Polizeibekleidung stand in der Tür. Dimitri spürte ein kurzes Frösteln. So ähnlich hatte es in der alten Zuflucht auch angefangen.

"Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragte er kühl.
 
Wolf musterte sowohl das Mädchen auf der Treppe, als auch den mittig im Raum stehenden Mann sehr genau. Der hochgewachsene passte auf die Beschreibung eines der Rudelmitglieder, die er bekommen hatte, aber was hatte dann das Mädchen hier zu suchen? Er beschloss erstmal Vorsichtig zu sein und seine Rolle als Polizist weiterzuspielen, zumindest für einen Augenblick.

"Ich suche den Besitzer dieses Geländes. Sind sie das?", kam es ein wenig Dumpf durch den Motorradhelm.
 
Schwärze, gnadenlose Schwärze. Hatte ich die Augen auf? Hatte ich eiserne Schellen an meine Hand- und Fußgelenken?
Ich bewegte vorsichtig meine Hände uns spürte zugleich kalten steinernen Fußboden unter meinem Rücken. Meine Hände waren frei und ich tastete nach meinen Augen. Sie waren offen, ich war tatsächlich in der Finsternis gefangen. Sie hatte mich doch geholt.
"BITTE, laßt mich gehen. BITTE..." flehte ich.
"Brenda... schhhht... ganz ruhig. ich bin ja da." hörte ich die vertraute und sanfte Stimme Dimitris am Ohr und dann auch erst spürte ich seine Umarmung. Vorsichtig half er mir auf und führte mich nach oben. Graue Umrisse konnte ich ausmachen und erst da konnte ich mich dann wirklich beruhigen.

.:später:.

Erschrocken schloß ich die Beine, denn das Hemd und der Mantel boten nicht ausreichend Schutz vor ungewollte Einblicke. Es war ein Polizist. SIE holen dich, SIE wußte schon immer, wo du warst und SIE wissen, was du getan hast
Nervös schaute ich Dimitri an und murmelte unbewußt vor mich hin.
 
"Nun, ja. Ich bin seit ein paar Tagen Besitzer dieses Prachtbaus. Noch ein wenig unbequem, was? Nun, wie auch immer. Was kann ich für sie tun? Es ist doch wohl niemand ums Leben gekommen?", er lächelte eiskalt. Was konnten die Bullen ihm schon nachweisen?
 
"Nichts großartiges. Ich müsste nur eben ihren Namen erfahren, damit wir ihn mit unsere Aufzeichnungen überprüfem können...", gab Wolf zurück, die Kommentare über die Bequemlichkeit des Baus ignorierend.
 
Dimitri steckte die Hände in die Hosentaschen. Er dachte einen Moment nach. Hatte er mit einem falschen Namen unterschrieben? Nein, hatte er nicht. Und nicht jeder Polizist würde hinter einem etwas seltenerem Namen sicher nicht gleich einen potentiellen Massenmörder vermuten. Es wäre eigentlich ziemlich egal. Was war an seinem Namen in der Welt der Menschen denn schon so aussergewöhnlich?

"Dimitri von Nyari.", gab er knapp zurück. "Das Haus ist rechtmäßig erworben, den Vertrag kann ich ihnen zeigen."
 
Ich sitze auf der Treppe, habe die Arme um meine angezogenen Beine geschlungen und wiege mich im Takt einer unhörbaren Melodie hin und her. Ich kann den Polizisten nicht einordnen. Ist er feindlich gesinnt?
Vampire sind magische Wesen, eigentlich müßtest Du doch erkennen können, wie der drauf ist. Ist er Mensch oder ist er auch so einer wie ich?
Ich starre ihn an und wiege mich vor und zurück...
 
Wolfs Lippen verzogen sich hinter dem Visier des Helmes zu einem Grinsen. Dimitri von Nyari... ja, das konnte passen. Er zog den Helm ab und klemmte ihn sich unter den Arm, um Dimitri danach in die Augen blicken zu können.

"Nun, Herr von Nyari... es geht nicht direkt um das Haus hier, sondern um ein ... Schwert ... welches vor einigen Tagen im Rotlichtviertel abhanden gekommen sein soll. Angeblich soll es hier in der Gegend aufgetaucht sein... wissen sie etwas darüber...?", gab er einen Schuss ins Blaue mit einem kleinen Hinweis darin ab. Wenn dieser Dimitri tatsächlich der Richtige war, würde er den Wink (hoffentlich) verstehen.
 
Dimitris Augen weiteten sich einen Moment. Er blickte zu Brenda und nickte langsam, bevor er langsam auf Wolf zu schritt. Das war seltsam, und doch erinnerte sich Dimitri an das Gespräch mit Valerius, direkt nach dem Vorfall im Rotlichtviertel. Wenn ich fähige Männer finde, werde ich sie dir schicken.
Vor Wolf angekommen blickte Dimitri ihm in die Augen und betrachtete das gesamte Erscheinungsbild des vermeintlichen Polizisten. Seine blasse Aura kennzeichnete ihn sofort als Vampir, und das er vom Schwert Kains wusste, welches im Rotlichtviertel abhanden gekommen war bestätigte seine Vermutung.

"Ja, ich weiß etwas darüber. Eine unheimliche Tragödie. Woher wissen sie denn etwas darüber?", Dimitri traute ihm noch nicht ganz. Es konnte genau so gut ein Spion sein.
 
Wie zwei Hunde, sie nehmen Witterung auf, schnüffeln und taxieren sich.
"Ja, das tun sie, wie zwei Hunde" Flüsterte ich zustimmend. Nervös nestel ich am Saum des Mantels herum, betrachte meine dreckigen Füße. Auch meine Beine waren schmutzig. Es wird Zeit, daß Du was zum Anziehen bekommst "Ja, ich brauch endlich was zum Anziehen.!" erschrocken halte ich die Hand vorm Mund. Habe ich das laut gesagt?
 
"Ich bin vor kurzem hierher versetzt worden und sollte mich eigentlich der Wachmannschaft dort anschließen."

Er wirft einen irritierten Blick zu Brenda, als diese mit sich selbst spricht.

"Eigentlich sollten auch noch zwei bis drei andere dort eingeteilt gewesen sein. Ein gewisser Juan de la Madre und ein Johann Wiechmann. Der dritte sollte, glaube ich, ein Christoph Wardens heißen. Wissen sie, was mit denen passiert ist. Und wer ist das?" Er nickte mit dem Kopf kurz in Brendas Richtung.
 
Jetzt war alles klar. Dimitris Anspannung legte sich wieder langsam auf den kühlen Punkt den sie meistens hatte. Dimitri blickte ebenfalls zu Brenda hinüber und legte den Zeigefinger auf seine Lippen. Er verstand sie schon. Dimitri brauchte auch dringend neue Klamotten, die alten waren abgewetzt und verdreckt. Dann blickte er wieder zu Wolf und gab ihm mit der Faust einen leichten Stoß gegen die Schulter und lächelte. "Na dann willkommen Bruder.", er drehte sich um und ging ein Stück durch die Halle. "Nun, die anderen drei sind leider nicht mehr vorhanden. Johann Wiechmann wurde grausam von einem fliegenden Monster in der Luft zerrissen, und die anderen Beiden? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht sind sie einfach geflohen. Die Polizei war plötzlich da und aus dem Grund habe ich mir hier eine neue Zuflucht gesucht." Er deutete kurz auf Brenda. "Sie ist ein frisch geschaffener Vampir. Sie war plötzlich verschwunden, sie war vorher mein liebster Ghul. Als ich sie wiederfand, war sie einer von uns. Keine Ahnung welcher Abstammung. Aber wo wir grade dabei sind. Wie wäre es wenn du dich auch mal vorstellst?"

Dimitri verschränkte die Arme vor der Brust. Allerdings weniger wegen Unfreundlichkeit, sondern eher aus Bequemlichkeitsgründen.
 
SIE IST EIN FRISCH ERSCHAFFENER VAMPIR dröhnt es überlaut in meinem Kopf. Nein, ich bin kein Vampir, ich bin Brenda... Brenda... Brenda Mc.. . Ich kann mich an meinen Namen nicht mehr erinnern. Meine Welt besteht zur Zeit irgendwie nur aus Panik, Instinkt und Hilflosigkeit. Ich beschließe, meine Panik einzusperren, irgendwo in meinem Kopf.
Ich stehe auf und gehe auf die beiden zu, lächel unsicher und schmiege mich an Dimitri an. Seinen Körper zu spüren und seine Stimme zu hören gibt mir Sicherheit. Die einzige Vertrautheit für mich, seit letzter Nacht. Seit mich Vater aus der Dunkelheit ausgespieen hatte...
 
"Wolf Grimardt, Stadtgangrel der achten Generation. Was dagegen wenn ich das Motorrad und die Uniform hier bunkere? Ich hab mir in der Zeit, wo ich nach euch gesucht habe, eine kleine Deckidentität für die Camas aufgebaut, und wollte jetzt die Sachen nicht dort verstecken, falls mal jemand 'vorbeischaut'.

Aber sag mal wie's sonst so mit euch aussieht, und was genau passiert ist. Ich selbst fand an der alten Zuflucht nur Absperrbänder der Polizei und sonst nichts."
 
Dimitri nickte. "Meinen Namen kennst du bereits. Tzimisce, sogar noch aus Rumänien und momentan Duktus und Ansprechpartner für Gewissensbisse und sonstige Probleme dieses Rudels. Einer fehlt noch. Lurker, unser Nosferatu und nebenbei ein super Typ."

Dimitri strich sich wieder die Haare nach hinten und begann Wolf alles zu erzählen, was er für wichtig hielt.

"Deine Klamotten kannst du natürlich hier unterstellen. Genug Platz haben wir ja."

Out of Character
Also, ich könnte hier ja jetzt nen ellenlangen Post schreiben, aber das wäre zuviel jetzt. Deshalb sage ich jetzt mal, dass ich dir alles relevante erzähle, was wichtig ist.
 
Out of Character
Nö, macht meines erachten auch nicht wirklich so den Sinn. Ich kann's gut nachlesen, und wenn du halt schreibst, das dein Char das alles 'berichtet' dürfte das eigentlich reichen.

"Gut."

Er beginnt damit das Motorrad in Richtung der nach unten führenden Treppe zu schieben, während er weiterspricht.

"Wenn ich das also richtig verstehe sind wir zur Zeit zu viert, ohne Rudelpriester, verfügen über kaum Bewaffnung, Ausrüstung oder Finanzmittel und als Operationsbasen haben wir nur meine Bude und dieses Gebäude hier, wobei keines von beiden vernünftig eingerichtet ist.", fasst er ihre aktuelle Situation trocken zusammen.

"Hm. Ich würde sagen wir haben noch einiges an Arbeit vor uns. Da fällt mir ein; gibt es hier eine etwas größere Garage, in der ich mein Wohnmobil unterbringen könnte? Ich hatte nach Möglichkeit nicht vor, ihn die ganze Zeit im Westteil der Stadt am Park abzustellen."
 
Das was der Fremde da sagt hörte sich so organisiert an, so autoritär, so geordnet.
"Hast Du irgendwelche Klamotten für mich?" frage ich ihn hastig und ohne mich von Dimitri zu lösen. Und ich schaue beschämt an mir herunter, streiche mechanisch den Mantel dabei glatt.
SIE haben ihn geschickt umd DICH zu holen
"Nein, das haben Sie nicht. Ganz sicher nicht."
Ich halte ihm verlegen meine Hand hin. "Ich... ich bin Brenda."
 
"Moment!", Dimitri flitzte hinter Wolf her und legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter. "Da hinten ist ein Lastenaufzug, mit dem du das Moped nach unten bringen kannst. Sie Situation allerdings hast du gut erkannt, einen Priester haben wir derzeit nicht. Es ist tatsächlich alles etwas chaotisch, aber immerhin sind wie schon bis hier her gekommen." Er überlgte kurz was das Wohnmobil anging. "Nein, eine Garage gibt es hier nicht. Aber... du kannst es heir auf dem Hinterhof abstellen."
 
Wieder warf er Brenda einen irritierten Blick zu, bevor er ihre Begrüßung erwiederte.

"Wolf. Du kannst dir gleich die Uniform anziehen; meine eigenen Klamotten habe ich in einer der Seitentaschen. Redest du eigentlich immer mit dir selbst?"

Als Dimitri ihn auf den Lastenaufzug hinwies blickte er kurz in die Angegebene Richtung.

"Danke, das macht das ganze ein wenig einfacher. Hm. Ich denke, wir sollten uns als erstes darum kümmern, einen gewissen Zustrom an Finanzmitteln herzustellen und dieses Gebäude ein wenig einzurichten. Sekundärpriorität sollte in der Beschaffung von Equipment liegen. Wo wir gerade dabei sind; worin liegen eure Fähigkeitsbereiche?"
 
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