[16.05.2008] - Ein Ruf erschallt im ganzen Land, von den Alpen bis zur Waterkant, ...

Ithamar

Halbgott
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Ein einsamer Besucher der Finster hatte sich am Flussufer niedergelassen. Mit entspanntem Gesicht blickte er auf die vom Wind gekräuselte Oberfläche des schwarzen Wassers. Wenn er nicht alleine gewesen wäre hätte man ihn übersehen können. Nicht besonderes zeichnete ihn aus. Nicht die Größe. Nicht sein Haar. Nicht seine Kleidung. Nicht seine Schuhe.

Da saß der nächtliche Spaziergänger und lächelte dem Fluss zu.

Über das wie und warum er jetzt gerade hier war, machte er sich schon lange keine Gedanken mehr.

Es war für ihn fast selbstverständlich, dass es passierte und dass es richtig war.

Er hatte gelernt den Legionen von Stimmen zu Folgen, Muster und Hinweisen blind zu vertrauen und sich treiben zu lassen. Immer seine Aufgabe nachstrebend, denn auch er war Teil des Großen und eine Stimme die lenkte und leitete und ihre Forderung kundtat.

Jetzt saß er hier am Ufer eines ihm unbekannten Gewässers. Er war vorher an einer Kaserne oder ähnlichem vorbeigekommen. Ob das schon dies Tal der Dämonen war?

Er wartete. Der oder die Anderen waren unterwegs. Er spürte das. Sie würden ihn willkommen heißen und in einweisen. So war das immer.

Also blieb er auf der Parkbank sitzen und seine Gedanken schweiften ab, …



Ein wunderschönes Gesicht, … die Karten bedeuteten TOD und der Henker lag aus …. Ihr Lächeln raubte ihm die Sinne, … Ihre Stimme war wie flüssiges Licht, wie der süßeste Honig, so klar und hell, er konnte die Melodie schmecken und sie schmeckte köstlich, … sie lag vor ihm, sie beide waren der Mittelpunkt, …

Dann kamen sie und entrissen ihm seine Passionsfrucht. Verdarben alles. Ein kurzes Zögern, ein kurzer Moment der Ablenkung und sie war verschwunden, sie hatten sie, sein Licht, entführt. … Er würde sie wiederfinden! Und bittere, blutige Rache unter den Schatten nehmen, er würde sie verschlingen, komplett. Körper und Geist würde er martern, so wie sie ihn quälten!

100, nein 1000 Bilder huschten an ihm vorbei, Orte an denen er gesucht hatte, an denen er geforscht hatte, nur um wieder weggeschickt zu werden, ….
 
Malik schlich durch die Schatten der Stadt und war auf der Jagd. Nach den gestrigen Ereignissen hatte er sich dies verdient und konnte endlich das tun, wofür er in seinem neuen Leben geboren war. Die Nacht war seine Domäne und kein Mensch konnte hoffen ihm hier Konkurrenz zu machen. Selbst die meisten Kainiten konnten dies nicht hoffen und so genoss er es von Schatten zu Schatten zu huschen und sich langsam aber bedächtig ein Opfer zu suchen.

Einige Nächtliche mochten es in einer Menge von Schafen zu jagen und mit ihnen einen komplizierten Tanz aufzuführen, eh sie sich ihr eigenes Schafskostüm vom Leib rissen und wieder ein Wolf wurden. Doch der alte Schwarze genoss es mehr sich ans ein Opfer anzuschleichen oder vielleicht sogar eine Treibjagd zu veranstalten. Heute hatte er sich für die subtile Methode entschieden und folgte einer Frau durch die Gassen der Stadt. Sie hatte sich vor kurzem von ihren Freundinnen getrennt und roch verführerisch frisch. Malik konnte das Blut fast schmecken...jung und vital und vielleicht einen hauch Angst darin.

Die Jahrzehnte hatten ihn zu einem perfekten Raubtier im urbanen Gebiet werden lassen uns so brauchte er nicht einmal seine Fähigkeit der Verdunklung einzusetzen um sich an die Frau heran zu schleichen. Gerade wollte er sich seine verdiente Belohnung nehmen, als hundert oder gar tausende Bilder vor seinem Auge flackerten, die alle so schnell verschwommen, dass er kein klares Bild erkennen konnte. Er stockte und schliff leicht an der Wand entlang, was die junge Frau jedoch aufschreckte und sich nach hinten umwenden ließ. Die Bilder verschwanden und Malik musste sich an der Wand abstützen, da er leicht das Gleichgewicht verloren hatte. Wahrscheinlich sah er wie ein Betrunkener aus, denn die Frau ging einfach weiter, wenn auch schneller und mit einem wacheren Blick. Die Jagd war gescheitert und es würde Malik keine Befriedigung verschaffen, sie in Schatten gehüllt zu überwältigen.

Was war das eben? Der alte Malkavianer schloss die Augen und ging in sich. Er fand einige Brotkrumen und folgte ihnen im Geist. Türen wurden geschlossen und geöffnet, endlose Leeren durchwandert und tiefe Abgründe erkundet oder so ähnlich... denn das Netzwerk war nicht von dieser Welt und war doch alles was Wahr in ihr war oder so ähnlich...

Als Malik wieder die Augen öffnete wusste er, was zu tun war und ließ seine Schritte leiten um seinen Bruder zu begrüßen.

Der Fremde hörte, wie Schritte in der Ferne erklangen, die sich ihm langsam zu nähren schienen. Malik verbarg seine Anwesenheit nicht, doch blieb er wachsam und sein Blick suchte die Umgebung nach Verdunkelten ab oder einen anderen Hinweise auf eine Falle. Solange er keine Hinweise finden würde, ging er zu dem Fremden und setzte sich neben ihn. Dann schwieg er und überließ den Anderen seinen Gedanken, bis dieser zum ersten Schritt bereit war.
 
Der Andere bewegte sich nicht. Hatte er Malik überhaupt bemerkt. Vielleicht ließ er dem Schwarzen einfach Zeit sich auf ihn einzustellen, ihre Schwingungen zu harmonisieren, ihre Gedanken in Einklang zu bringen.

Er saß da und hatte die Hände im Schoß gefaltet. Nur ein anderes Raubtier erkannte seinesgleichen. Für Aussenstehende wirkte er … harmlos. Fast gebrechlich.

Bewegte sich da was unter der Kleidung? Man konnte nicht sicher sein, es war, wenn überhaupt, nur ein kurzes Zittern oder eben doch nur eine Täuschung. Was man aber nicht übersehen konnte, war die ledere Umhängetasche, die neben ihm stand.

Dann drehte er sein Gesicht zu Malik. Und man entdeckte doch etwas Ungewöhnliches. Seine Augen.

Rot! Man war sofort davon eingefangen. Jeder musst dort hinblicken. Der Andere lächelte. Er kannte die Wirkung.

Weiter geschah nichts, vorerst. Malik, dessen Sinne über die Jahre feiner geworden waren, der seinen Instinkt mit der ungewöhnlichen Gabe des Blutes zu nutzen wußte, fühlte sich … gescannt. Nicht ein plumpes Gedankenlesen oder das grobe Herumwühlen in fremden Köpfen. Nein der andere las ihn. Sanft aber bestimmt. Seine immerwährende Verbindung zum Netzwerk wurde gesichtet.

„Guten Abend … Bruder. Herrliche Nacht. Endlich. Noch.“

Die Stimme war ruhig und sanft. Wie ein Prediger auf der Kanzel seiner Kirche.
 
Malik wartete geduldig, bis der Andere sich regte. Als er dann die roten Augen sag, musste er sofort an Blut denken und die Beute die ihm entkommen war, so würde sein Gegenüber sicher etwas von diesem verlorenen Festmahl spüren, als er Malik versuchte zu lesen.

"Guten Abend." Malik schaute zum Himmel und den Sternen und dann wieder zu den Fremden. "Eine bessere Nacht als gestern fürwahr." Der Schwarze lächelte breit, wobei seine Fangzähne zu sehen waren.

"Was treibt dich in diese gottverlassene Domäne Bruder?"
 
Malik täuschte sich mit der Interpretation der Augen. Es war nicht von Belang.

"Gibt es Gott überhaupt?" Er blickte wieder auf die Finster.

"Und ist nicht jede Nacht besser als die letzte?"
 
Malik hob demonstrativ die rechte Augenbraue. Scheinbar hatte er es hier mit einem Blutsbruder zu tun, der sich gern kryptisch ausdrückte oder es nicht anders konnte.

"Es gibt ihn und wir sind der Beweis." Der Schwarze war tatsächlich davon überzeugt, dass es Gott gab, doch ging er davon aus, dass es Gott egal war, was sie über ihn dachten oder taten.

"Und nein...nicht jede Nacht ist besser als die letzte. Doch habe ich dich noch nie hier gesehen oder gespürt...falls ich mich noch nicht vorgestellt habe. Malik Trapper, Ahn des Clans des Mondes und Primogen des selbigen hier in der Domäne."
 
„Oh ja, das sehe ich genauso. ES gibt Gott. Von einem Beweis, …. Naja, von mir aus. …! Was wären wir ohne Glauben und der darin verankerten Hoffnung. Dem Licht im finsteren Tal. Dem Guten.“

Er griff sich dabei an die Brust, so als gäbe es etwas unter dem Stoff, das für diesen Glauben stand. Ein Anker.

„Aber verzeih auch mir. Ich der ich deinen Namen kannte, dachte du kennst meinen auch, von den unsrigen. Von dem WIR. Ithamar von Stein. …“

Er machte eine kurze Gedankenpause, so als würde er über etwas nachdenken müssen.

„Muss ich mich nun vor dir verbeugen oder in den Dreck werfen?“

Es war mit dieser Frage augenfällig, dass er wohl einen niederen Status innehatte.

Je nach Antwort würde diese sitzend, stehend oder sogar liegend ausfallen.

„Ancilla vom Clan des Malkav,. … Dein Bruder, …. Ob du es willst oder nicht.“

„Danke dass du mich in deiner Stadt begrüsst.“
 
"Eine leichte Verbeugung reicht, wenn wir unter uns sind." Malik lächelte leicht.

"Ich nehme an, dass du dich noch nicht in der Akademie angemeldet hast?"
 
Irgendwohin ist mien post von Montag verschwunden. Oder hab ich nicht auf Antworten gedrückt?

Die Verbeugung kam.

„Nein eine Akademie habe ich noch nicht besucht? Wichtig? Gibt es sonst noch Orte von Interesse? Ich habe vor mindestens nächste Nacht die Anstalt oder was von ihr übrig ist zu besuchen. Die Stimmen versprechen mir Antworten. Kennen sie diesen Ort? Er hat einen starken Widerhall. Interessant. Wirklich interessant.“

Ab und an blickte Itahmar nur in die Luft. So als würde er etwas wahrnehmen was nicht zu sehen war.

Auch bewegte sich etwas unter der Kleidung. Oder eben doch nicht. Ausserhalb der Gesichtsfeldes der Geißel, immer schnell sich dem Blick entziehend, schien das Licht Bewegungsreflexe hervorzurufen, welche doch eher einer Sinnestäuschungleich kamen.

Man war Malkavian. Man war unter sich. Der Schleier um die beiden war sehr dünn.
 
Sorry für die späte Antwort

Malik spielte kurz mit den Gedanken den Schleier einfach ganz wegzureißen, doch wusste er aus Erfahrung, dass dies ungeahnte Konsequenzen haben konnte und er wollte die Domäne nicht in Gefahr bringen.

"Ja es ist wichtig, besonders in Nächten wie diesen. Ich werde dich zu ihr geleiten Bruder." Damit stand der Schwarze auch auf, scheinbar wollte er nicht lange warten.

"Was die Anstalt angeht." Malik setzte sich in Bewegung und ging scheinbar davon aus, dass der Andere ihn folgen würde. "Ich rate dir nicht dort hin zu gehen. Soweit ich weiß ist dieses Gebiet sogar gesperrt. Doch wenn dich dein Weg dorthin leitet so werde ich dich nicht aufhalten. Es ist das Gebiet unseres Clanes und wenn jemand dort wandeln kann, dann wir."
 
"Gesperrt? Hm, warum? Meine Quellen sprechen von einer starken Präsenz und großen inneren Erkenntnissen dort. Das Ziel ist dort näher, als anders wo."

Wieder schein der andere kurz entrückt und abwesend.

"Gut, Bruder Malik. Lass uns das Unvermeidliche schnell erledigen und die Herrscher der Stadt beglücken und an unserer Person teilhaben."

Auch Ithamar war aufgestanden und würde den Schwarzen begleiten. Eine Ablenkung. Ein notwendiges Übel um später frei agieren zu können. Immer das gleiche. immer lästig.
 
"Möglich dass dort etwas wartet, was großes zu sagen hat. Doch soweit ich weiß, sind dort auch schon einige Kainiten gestorben, die versucht haben mehr zu erfahren."

Malik führte Ithamar weiter am Fluss entlang, bis sie dann langsam in die Stadt abbogen. Die Menschen hatten nicht viel von den Kämpfen in der Nacht mitbekommen und so trieben sich noch einige von ihnen auf den Straßen herum. Ignoranz war eine Tugend für sie.

"Du wirst bei seiner Exzellenz Monsignore Galante oder seinem Seneschall Sybille d'Auvergne vorsprechen. Ich nehme an, es wird nicht das erste Mal sein, dass du dich vorstellst?"
 
"Etwas großes? Hmhm. Interessant. Große Dinge können große Antworten beinhalten. Und solche sind wichtig. Aber danke für die Warnung. Man muss sich vorsehen .... und vorbereiten. Man muss zu lesen verstehen."

Er schlendere dem Scharzen hinterher und genoss die neuen Eindrücke. Man würde sehen, wie lange er hier wäre. Das Verhalten der menschlichen Bevölkerung war für ihn ... normal.

"Oh ja, ich habe mich schon in anderen Städten vorgestellt. In manchen auch nicht. Mal sind die Schatten die Freunde, mal das Licht. Und hier bist du. Du zeigst den Weg."
 
Der Weg zur Akademie war wenig spektakulär. Die Geißel hatte ihm noch die Amtsträger genannt, die Elysien und einen wahnsinnig kurzen Abriss der momentanen Situation gegeben, wobei wahnsinnig hier natürlich wortwörtlich zu nehmen war. Die beiden hatten den gleichen unbefleckten Blick auf die Wahrheit um sie herum.

Mit den Worten „Angenehme Nacht und bei Problemen, ruf mich.“ hatte Malik Ithamar aus dem Auto komplimentiert und war in die Nacht gebraust.

Das Mondkind stand bestimmt eine halbe Stunde vor der Tür zur Akademie und betrachtet diese. Den Türklopfer, die elektronischen Augen, die Maserung des Türblattes. Die Beschaffenheit der Wände und er schien Zwiesprache zu halten mit sich und seiner Umgebung. Er stand einfach da. Den Mantel über dem einen Arm und die andere Hand an der Umhängetasche. Wartend. Auf den richtigen Moment.

Dann war er bereit. Ein winziger Schritt und er berührte die Tür und den Klopfer.

„Exzellenz Monsignore Galante , Seneschall Sybille d'Auvergne, Krone und Rose, ….!“ murmelte er vor sich hin, immer wieder, so als hatte er Angst die Namen zu vergessen.
 
Out of Character
Kannst du den letzten Post nochmal an der Akademie schreiben und verlinken? Sonst findet den nachher niemand mehr wieder...
 
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