[16.04.2004] Leise rieselte der Schnee...

Darkness

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[16./ 17.04.2004] Leise rieselte der Schnee...

Im Krankanhaus angekommen, übernahmen einige Ärzte und Schwestern den weiteren Transport Raphaels, Geräte wurden angeschlossen, schläuche gesetzt und Beatmungshilfe gegeben.
Es war ein armseliger Anblick wie Dinge an den Körper angebracht wurden und Leuten wie an einem Stück Fleisch an dem sonst recht lebendigem Körper `rumfummelten` ohne das Raphael davon etwas mitbekam.
 
Rohey fuhr nach Erledigung ihres Jobs - nichts anderes war es für sie, da sie weder Raphael sonderlich mochte, noch in der Stimmung war sich länger als nötig in einem Krankenhaus aufzuhalten - wieder ins Café zurück. Melissa hingegen blieb im Wartezimmer zurück, bis man ihr berichten konnte, was mit ihrem "Verlobten" eigentlich geschehen war.
Was war es nur, dass alle solch traurige und lustlose Gemüter derzeit waren? Selbst hier im Krankenhaus war eine Stimmung, wie auf einer Trauerfeier. Allgemeine Herbstdepressionen? Im April?
An Raphaels Seite wartete sie, bis er wieder aufwachen würde. Es war nicht eben so, als würde es sie unbedingt aus freiwilligen Stücken hier halten, aber sie machte sich, ganz im Gegensatz zu Greg oder Rohey, Sorgen um Raphael.
Ob man ihn tatsächlich in eine Nervenheilanstalt einweisen würde?
 
Langsam öffneten sich die Augen des blassen Menschen. Was genau war geschehen? Wo war er und... wo war Melody? Hatte der Nosferatu ihn niedergeschlagen und zurück zu Dimitri gebracht?

Greg? Wo ist Greg? Greg?

"Greg? GREG?"

Kanülen rissen ab und Schläuche baumelten vom bett herab, aus denen langsam Blut und andere Flüssigkeiten tropften als Raphael sich ruckartig erhob.

"WO IST GREG? WO BIN ICH?"
 
Melissa sprang rasch von ihrem Stuhl auf und versuchte ihn, wie eine überbesorgte Krankenschwester, wieder aufs Bett zurück zu drücken. Er ist im Café. Beruhig dich erstmal. Du bist im Krankenhaus Raphael.
Kurz schüttelte sie den Kopf über ihn, ehe auch schon eine Schwester, mit einem Gesichtsausdruck wie sieben Tage Regenwetter, hereinkam.
Hören sie besser auf ihre Verlobte, schnarrte sie entnervt und beförderte Raphael und die Kanülen doch sehr resolut wieder an Ort und Stelle.
 
"Verlobte? was für eine Verlobte? Wo ist dieser Kerl? Was... was ... was ist passiert... wo ist Sah... wo ist Melody?"

Kraftlos, noch mehr durch den Schock des ersten Momente geschwächt, ließ sich Raphael wieder zurück in die wiche Matratze fallen und umsorgen.
 
Der Blick der Krankenschwester galt einen Moment Melissa, aber genauso desinteressiert, wie Melissa beinahe selber wirkte, wandte sie sich nach vollrichtete Arbeit wieder ab.
Machst du immer so einen Aufriss? Kopfschüttelnd richtete sie die Bettdecke und betrachtete ihn noch einen Moment. Ich werd den Tag über hier bleiben. Was dann passiert weiss ich noch nicht. Klare, wenn auch ziemlich harte Worte...
 
Ein bösartiges und gleichzeitig süffisantes Lächeln schlich sich auf Raphaels Gesicht.

"Oh wahrscheinlich wird Greg mich hier raus holen, mich einsperren, mir die Pulsadern aufbeißen und mir drohen mich einfach verbluten zu lassen...!" Er ließ ein kurzes verächtliches Lachen ertönen.

"Und weißt du was? Es ist mir scheiß egal! Was meint er denn womit er mich jetzt noch bestrafen kann? Wenn es selbst schon nicht geklappt hat, wird Greg es für mich übernehmen!"
 
Es gibt schlimmere Sachen, die er dir antun kann, Raphael. Glaub mir. Und es schien fast so... als spräche die Frau aus Erfahrung.
Trotzdem liess sie sich ziemlich gleichgültig wieder auf den Stuhl sinken und schlug die Beine übereinander, um nach einer Zeitschrift zu angeln. Schlaf ein bisschen. Du hast es nötig.
 
"ein scheiß habe ich nötig... ka...kannst du mir mein Zeug besorgen? Nur ein bischen, die bekommen das gar nicht mit!"


"Ach drauf geschissen... das machst du eh nicht... ich schlaf ne Runde und heute Abend bin ich hier raus!"

raphael drehte sich um und schloss die Augen.
 
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