Während sein Clansbruder mit der Ravnos zugange war, sah sich Thürmer an, was so alles zur Verfügung stand. Er überflog die Auslage, beziehungsweise das was dem am nächsten kam, und machte sich seine Gedanken, was davon wohl am Besten geeignet wäre. Eine Handfeuerwaffe hatte er ja und die Munition dafür würde er von der Tremere bekommen. Vielleicht würde man die sogar benutzen können, das würde er überprüfen müssen. Nicht, daß er Haus und Clan für dumm genug hielt das hier übermäßig zu hintertreiben, aber im richtigen Moment eine Patrone die nicht zündete, und sie mußten sich um ihn keine übermäßigen Gedanken mehr machen. Nein, besser nicht zuviel darüber nachdenken und es am besten noch beschreien. Besser einfach davon ausgehen, daß die Hexer professionell genug waren, sich hier nicht selber den Teppich unter den Füßen wegzuziehen.
Schließlich hielt die Waffensammlung eine positive Überraschung für ihn bereit, als er eine Form entdeckte, die ihm angenehm bekannt vorkam. Die genauere Untersuchung bestätigte seinen Verdacht. Bei dem, was er da in den Händen hielt, handelte es sich tatsächlich um ein französisches MAS-36. Häßlich und grob zusammengehauen, aber gleichzeitig robust und verläßlich. Wenn irgendwas diese handgekochte Munition und den ganzen anderen Rest schlucken würde, dann wäre diese Waffe ein guter Kandidat dafür. Also nahm er das Gewehr für sich in Beschlag. Die Munition war nicht so einfach zu finden, aber da die Waffe da war und daher wohl auch benutzt werden sollte, wäre wohl auch was zum benutzen da. Er mußte etwas suchen, konnte aber dann als Erfolg zwei Päckchen mit jeweils 15 Patronen ausfindig machen. Diese nahm er an sich und zog sich in eine der Ecken des Zimmers zurück, wo er die Funktionsfähigkeit der Waffe zu überprüfen gedachte, ohne groß im Weg zu stehen. Er begann, die wichtigsten Teile auszubauen. Zunächst etwas zögerlich, merkte er dann aber, daß er es durch zu viel Nachdenken nur verkomplizierte. Als er das schließlich bleibenließ und die Finger einfach machen ließ, kamen die Handgriffe flüssiger. Der Nosferatu zog das Nadelbajonett aus dem Vorderschaft und musterte es kurz. Nicht versilbert, aber zum Glück spielte das keine Rolle. Er hatte nicht vor, es zu benutzen, und wenn doch, würde ein bißchen Silber auf dieser glorifizierten Stricknadel den Bock auch nicht mehr fett machen. Also kam diese zurück in den Vorderschaft, nachdem sie noch einmal mit einem Tuch kurz abgewischt worden war. Danach wurde der Magazinkastenboden ausgebaut und einer eingehenden Prüfung unterzogen. Die Feder hatte schon bessere Tage gesehen und war auch schon ein bißchen geknickt, aber der Federspannung nach würde sie es wohl noch eine ganze Weile tun. Selbst wenn es nur noch zwei Wochen wären, würde das völlig reichen. Insofern war da nicht wirklich etwas dran auszusetzen. Das Magazin fand zurück an seinen angestammten Platz und der letzte Teil kam an die Reihe. Vorsichtig holte er den Verschluß aus dem Gewehr. Auch diesen zerlegte er und begutachtete die wichtigen Teile. Auch hier war die Feder das Hauptaugenmerk. Diese wirkte schon etwas ausgeleiert und korrodiert, brachte aber noch genug Spannung mit, um die Aufgabe erfüllen zu können. Der Schlagbolzen war auch nicht mehr wirklich das Gelbe vom Ei... Man merkte, daß die Waffe wohl lange an einer Wand gehangen oder in einem Keller gestanden hatte und eine ganze Zeit nicht mehr fachgerecht gewartet worden war. Auch diese Teile baute er wieder zusammen und setzte sie wieder in die Waffe ein.