Mina:
"ES REIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIICHT!"
Eine heftige Druckwelle schlug gegen die Kainiten und wirbelte sie durcheinander wie Bowlingpins nach einem perfekt geworfenen Strike. Selbst Buchet wurde empor geworfen, schlug mit voller Wucht gegen die Decke des Schachtes und direkt danach hart auf den Boden. Allen anderen mochte es kaum besser gegangen sein.
Mina hatte genug von den Spielchen, der Hinhaltetaktik und all dem leeren Gerede. Man hatte ihr etwas versprochen, war ein Geschäft eingangen und sie hatte ihren Teil der Abmachung erfüllt. Die Garou waren getötet, der Prinz dieses Schlägertrupps befreit und bei bester Gesundheit... mehr oder weniger. Trotzdem hielt sich niemand an das was abgesprochen war.
Keiner hielt zu seinem Wort, es wurde herumgedruckst, Verantwortung geleugnet und offen gegen die Abmachung verstoßen. Was wollte Mina denn schon? Nur behalten, was ihr eh schon gehörte. Man hatte ihre den Mann gebracht und ihr zu Füßen gelegt, damit sie jemanden hatte, den sie lieben konnten. Die verrückten Wolfsmenschen mochten eine Bande von irren Mordbrennern gewesen sein. Aber selbst sie wussten, wie man sich in der Domäne eines fremden Herrscher benahm. Sie hatten Respekt und hielten sich an die Regeln.
Und genau das war es, was diesen... Kainiten... diesen Blutsäufern fehlte. Ihnen fehlte der Respekt. Sie dachten, sie hätten eine Chance gegen Mina. Dachten sie könnten aufbegehren und trotzdem mit heiler Haut entkommen.
KONNTEN SIE NICHT!!!
Nun würden sie eben alle hier unten sterben.
Lautstark prallte der Fahrstuhlschacht gegen die Wasseroberfläche, raste wieder in die Höhe, stürzte erneut und blieb mit offenem Gitter genau auf Höhe des Schachtes stehen. Gleichzeitig erhob sich alles, was irgendwie lose herumlag und wurde kleinen Geschossen gleich umhergewirbelt. Weiter den Gang herunter begann die stillgelegte Abraummaschine zu rumpeln. Obwohl sie als Museumstück mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sorgsam außer Betrieb gesetzt worden war, begannen sich ihre drei Bohrköpfe zu drehen.
"Mein letztes Wort! Mein letzter Befehl, gehorcht oder sterbt. Lasst meinen Geliebten fallen. Ohne Worte! JETZT! HIER! Dann steigt in den Korb und verschwindet. Ihr habt fünf Sekunden Zeit. Widersetzt euch und es wird euch ergehen, wie all den Menschen die mir geopfert wurden. Ich verstehe mich auf den Tod, den Schmerz und die menschliche Anatomie. Ich bin die Herrin dieses Berges, kein schwächlicher Geist, keine Spukgestalt. Ich bin MACHT! Ich bin das was euch umgibt! Und ich mache mit euch was ich will!"
Ein ohrenbetäubendes Getöse donnerte durchs Gestein.
Es klang, als würde irgendwo in der Nähe eine mächtige Gerölllawine niedergehen.
"VIER!"
Zu allem Überfluss würde die Sonne in zweiundfünfzig Minuten den Horizont erklimmen....