[12.05.2008]Feste Feiern mit den neuen Bossen

Gretchen ließ sich nichts weiter anmerken und steckte erneut die Nummer Maliks ein. Hatte er ihr nicht widerholt seine Nummer gegeben? Zumindest von der Archontin hatte sie sie bereits erhalten und ihn sogar angerufen... aber nun, man konnte sich nicht an alles erinnern in diesen unruhigen Zeiten, wenn es so viel interessanteres gab.

Wo war nur dieses verfluchte Pfefferkuchenhaus? Da musste sie heute noch hin.... oder morgen... auf jeden Fall hatte sie Hunger auf etwas süßes... und das war für einen Vampir, der lediglich Durst kannte, ein ungewohntes, fast schon perverses Gefühl.
Hmm... Gretchen mochte Perverses... manchmal...

"Die anderen Mondskinder scheinen uns den Genuss ihrer Anwesenheit vorzuenthalten, das stimmt..." Gretchen sinnierte. Schnupperte wieder neugierig und irgendwie unbefriedigt. Sie wollte wirklich ein Stück Lebkuchen haben...

Unschuldig blickte sie Malik bei dessen Warnung mit großen, kullerrunden Mädchenaugen an.
"Aber warum sollte ich etwas unternehmen, Malik-Geissel? Wenn ich kleiner Ball diesem Alten vor die Füße rolle wird er nur mit mir jonglieren und mir wird kotzübel..."

Sie sagte das mit bierernster Miene und schien es tatsächlich so und nicht anders zu meinen.

"Außer Sie verlangen in ihrer Eigenschaft als Amtsträger natürlich von mir, Dinge zu tun. Denen könnte ich mich nicht widersetzen. Aber ich würde definitiv nichts ohne Absprache mit Ihnen unternehmen... auch wenn wir uns deswegen vielleicht einmal ein wenig näher unterhalten sollten... Ich habe schon bemerkt, dass sie hier eine wahre Ordnungsperson sind... SIe haben nicht nach dem Ball ein wenig Lust, auf einen Plausch? Wenn sie wollen, können wir natürlich auch ein wenig gemeinsam den Mond anheulen, aber das wäre clichéhaft, nicht wahr?"

Toternste Miene. Kein Zeichen einer Verarsche oder eines Funkens Humor. Gretchen schien eine Menge Gesichter zu haben, die sie je nach Laune oder Bedarf zur Schau stellte...
 
Iain lehnte sich zurück, griff in seine Jacketttasche und holte zwei schlange Zigarillos hervor. Cubanisch, hervorragende Qualität. Eine davon bot er freundlich Moishe an.

"Ein Alter?"

Würde Moishe annehmen, würde Iain ihm zuerst Feuer reichen und sich dann paffend die Zigarre anstecken.

"Das wird ja immer besser. Wir müssen hier in Finstertal je jede Menge Einweg-Uralte in irgend einer Gruft versteckt haben, die alle nacheinander rauskommen, wenn sie der Meinung sind, dass wir Jungen nicht mehr genug zu tun oder zu zittern haben."

Ein verächtlicher Unterton schwang in seinen Worten mit.

"Wir wissen doch beide, wie das laufen wird, Moishe. Finstertal hält zu sammen, und wenn alles erledigt ist, kommt wieder die Ventrue-Maskerade-Polizei, kehrt alle Beweisstücke auf und richtet alles so her, dass niemand sich etwas dabei denkt... vorausgesetzt, wir überleben es diesmal wieder, natürlich..."

I fucking love it!

Die Verbitterung war ihm anzuhören. Gerade waren sie dabei, alles wieder aufzubauen, den Wahnsinn den Zacharii über die Stadt gebracht hatte zu beseitigen, dann tauchte der nächste Alte auf!
 
"Auch wahr, so weit ist es nicht. Und etwas frische Luft kann vielleicht auch nicht schaden."

Er öffnet die Tür und hält sie offen, damit sie zuerst durchgehen kann.

"Sind Sie schon länger in der Stadt? Ich selber bin erst seit wenigen Tagen hier und kenn mich deswegen leider noch nicht so aus."
 
Moishe sah seinen Clanbruder an und nahm gerne das angebotene Rauchwerk an. Als Iain ihm Feuer anbot schreckte der Ventrue ganz kurz zurück bevor er sich sofort wieder unter Kontrolle hatte. Alte Ängste wurdene die Kainskinder eben nicht so einfach wieder los. Den eingesogenen Rauch lies er genussvoll über die Zunge gleiten - länger als es ein einfacher Sterblicher gekonnt hätte, aber der Ventrue musste eben nicht mehr atmen und in diesem Fall steigerte er den Genuss. aus halb geschlossenen Augen sah er Iain einen Augenblick an bevor er antwortete.

"Ja, die Stadt könnte nun wirklich ein wenig Ruhe gebrauchen, aber ich werde mich in diese Angelegenheit bestimmt nicht hereinhängen wenn es nicht von höherer Stelle verlangt wird. Das Problem hat vor allem Sybille, für Sie ist es eine ziemliche Blamage, wobei ich ganz und garnicht sicher bin das ein anderer die Sichherheit hier besser hätte planen können. Ich denke aber das Galante mit ihr noch ein Hühnchen rupfen wird.
Aber kommen wir mal zu nseren Geschäften. Die Sache mit dem Klüngel läuft schleppend an sowohl Kiera McKinney als auch Dr. Thürmer sind eher skeptisch und haben in unseren Gesprächen offen Misstrauen speziell uns gegenüber geäussert. Beide befürchten das wir sie nur für die Ziele der Ventrue einspannen wollen, die einzige mit der ich bisher gesprochen habe die positiv reagiert hat war Frau Hagen, unser Treffen heute Nacht könnte also harte Arbeit werden. Ich bin noch nicht dazu gekommen mit Kai zu reden und Steven habe ich noch garnicht auf dem Fest gesehen. Halte bitte die Augen anch Ihnen offen und sprich beide selbst an wenn Du Sie vor mir entdeckst. Ich werde versuchen für den späteren Abend das Besprechungszimmer im Cafe für uns zu bekommen."

Moishe machte ein Pause bevor er fortfuhr um ein etwas heikles Thema ihm gegenüber anzuschneiden.

"Iain, wegen Amanda, ich hoffe du verstehst das jetzt nicht falsch. Sie ist Dein Kind und als solches und als Clanschwester vertraue ich ihr, aber es wird nicht möglich sein sie jetzt in den Klüngel zu integrieren. Es könnte als Versuch verstanden werden das Klüngel durch unsere Zahl zu dominieren und die anderen ausnutzen zu wollen. die Vorbehalte wären zu groß wenn der gesammte Clan Ventrue in der Stadt Mitglied wäre, deshalb können wir sie jetzt nicht einladen. Ich hoffe Du bist mir deshalb nicht Gram wenn ich es so sehe."
 
Malik hörte zufrieden, dass Gretchen nichts alleine unternehmen würde und war sich fast sicher, dass sie es auch so meinte. Jedenfalls wenn er sie nicht zu lange warten lassen würde. Früher oder später würde er sie in seine Pläne einbeziehen und sie würde sicher ein wichtiger Schlüssel sein, denn zwei Scherben reflektieren mehr als eine.

Bei ihrer letzten Bemerkung zog er jedoch leicht eine Augenbraue hoch. "So? Ich werde sehen ob ich nach dem Ball noch Zeit habe, es kommt ganz darauf an, was der Prinz für den Abend entscheidet. Vielleicht gehen sie mit den anderen erst einmal ins de Trois, ich werde dann sicher nach der Sitzung noch etwas Zeit finden um einmal vorbei zu kommen. Danach können wir dann besprechen, was ihnen auf dem Herzen liegt." Malik schaute zum Eingang des Besprechungssaals.

"Und nun muss ich mich verabschieden, da ich erwarte werde." Mit einem leichten nicken drehte er sich um und verschwand dann Richtung Sitzungsraum.
 
"Amanda und ich sind schon immer eigene Wege gegangen. Wenn Du sagst, dass sie vorerst aus taktischen Gründen lieber nicht ins Klüngel integriert werden soll, so stellt das für mich kein Problem dar."

Dass Iain sie auch ohne ihre Mitgliedschaft im Klüngel stets unterstützen würde, war selbstverständlich genug um auf eine erneute Nennung hier verzichten zu können. Sein ganzer Tonfall besagte, dass Moishes Bedenken bezüglich Amanda nicht weiter der Rede wert waren und es zwar nett war, dass er diese zur Sprache gebracht hatte, Iain aber ohnehin seiner Meinung war.

"Nach Kai und Steven werde ich die Augen offen halten, keine Sorge. Wir ziehen hier auch weiter an einem Strang, Moishe."
In einer fast schon müde wirkenden Geste wischte sich Iain über eine Schläfe. Der Abend war ganz und gar nicht so entspannend, wie er zu hoffen gewagt hatte.
 
"Gut das wir da einer Meinung sind, es war mir wichtig das zumindest anzusprechen. Dann mache ich mich mal auf den Weg zum Cafe de Trois. Soll ich Dich mitnehmen? Amanda scheint ja schon mit dem Duke unterwegs zu sein."
 
"Das wäre angenehm, ja. Ein Weltutnergang pro Nacht sollte ja eigentlich reichen, warum also nicht noch auf einen Absacker ins de Trois."

Iain grinste. Zog an seiner Zigarre. Inhalierte den Rauch, schloss die Augen. Dann stand er mit einem Ruck auf und war bereit aufzubrechen.
 
"Wie Sie wünschen, ehrenwerte Geisel."

Ungewohnt dienwillig neigte Gretchen den Kopf. Sobald sie sich ordentlich von Malik verabschiedet würde haben, würde sie sich zum de Trois aufmachen...
 
Moishe schrieb noch schnelle eine SMS an Antonia, irgendwie hatte er den Gedanken das die villeicht nicht informiert worden war und dann ohne Fahrgelegenheit nach der Primogensitzung dastehen könnte.

Feier wurde ins Cafe de Trois verlegt. Bitte rufen Sie mich an wenn die Sitzung aus ist und ich Sie abholen soll. Moishe
 
"Einen Menschen, wenn ich das richtig verstanden habe", antwortete Rudolf und richtete sein Blick nach vorne. "Ist das dieses Cafe zu dem wir sollen?" Er musterte die Fassade und schüttelte den Kopf. "Zu protzig für meinen Geschmack, aber was verstehe ich schon von Geschmack?" Er schmunzelte und beobachtete dann die anderen Gestalten, die auf das Cafe zuhielten und darin verschwanden.
 
"Einen Menschen, so na das ist ja nichts schlimmes, Menschen gibt es doch wie Sand am Meer", meinte Kiera. "Ich denke, es wird viel schwerer ins Gewicht fallen, dass ihr Clan ein magisches Bild aus dem Privatbesitz des Prinzen gestohlen hat."
Sie betrachtete das Gebäude. Protzig? Nur weil es ein gut sanierter Altbau war? Die Schaufenster waren nicht besonders auffällig, es war halt keine Trinkhalle im Arbeiterviertel.
"Ja, das ist es. Wenn ihnen das hier nicht gefällt, dann könnte ich mal mit ihnen ins Hovel gehen."

Sie steuerte den Eingang an.
 
Rudolf sah sich noch einmal um, dann folgte er ihr. War die Einladung gerade ernst gemeint? Und sollte ich mir deswegen Sorgen machen? Er betrachtete den Rücken des Doppelgängers, ohne ihn tatsächlich zu sehen. Falsche Frage: muss ich mir mehr Sorgen als gewöhnlich machen? Andererseits musste man in dieser Stadt vielleicht überhaupt keine Sorgen mit sich herum tragen.
 
Natürlich war die Einladung ernst gemeint, warum auch nicht, ein Tremere in Jennys Anarchen-Schuppen, das war doch mal was anderes.

Out of Character
Drinnen geht es weiter.
 
Johnny prägte sich den Weg ein, damit er später zu seinem Auto zurückfand.

"Dieser komische Kauz war bestimmt kein Toreador, dafür sah der viel zu häßlich und ungepflegt aus. Malkavianer passt da schon besser. Und was er damit bezwecken wollte, tjaa...vielleicht wissen die Primogene mehr, der ist doch zu denen rein, vielleicht hat er da was gesagt. Aber dass die Amtsträger uns Fußvolk was darüber verraten würden würde ich mal stark bezweifeln."

So ein Typ marschierte rein und sprengte die Party? Das hätte ja der übelste Pöbler-Brujah nicht besser hinbekommen. Und der Prinz konnte nichts dagegen tun? Peinlich für die Obrigkeit. Da waren all die ach so mächtigen Ahnen auf einmal völlig überrollt und ausgetrickst worden.

Der hat´s denen echt gezeigt...

Da empfand der Brujah Schadenfreude. Wenn auch mal die Obrigkeit bloß hilflos im Netz zappelte, das war zur Abwechslung doch mal was wirklich Schönes. Sonst konnten die immer die Allmächtigen spielen, aber da hatten sie nun sehen müssen, auch für die gab es immer noch jemanden, der mehr drauf hatte. Eine ganze Bande Ahnen hatte gegen den Typen nichts ausrichten können als er da war, das war einfach zu gut...

Oh Mann, ich hab mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert.

Da verzieh Johnny es ihm sogar, dass der Typ ihm so einen Horrortrip beschert hatte.

Ach ich böser Bube, ich sollte mich wirklich in so einer ernsten Situation nicht über Ahnen belustigen...

Nein, es war jetzt natürlich nicht politisch korrekt sich über so eine Chose zu amüsieren, und darum band er das unter Garantie nicht jedem auf die Nase.
Sonst würde bestimmt irgendeine Petze das an die Ahnen weiterleiten, und dann konnten sie ihren Frust an ihm auslassen. Er hatte wirklich Null Bock jetzt Sündenbock zu sein, für frustrierte Ahnen, denen so ein Typ die lange Nase gezeigt hatte. Den konnten sie nicht treten, aber einen kleinen Neugeborenen schon.

Ihnen kam ein Mann entgegen.
An sich war das keine besonders bemerkenswerte Tatsache. Dennoch wurde Johnnys Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt.
Der Mann war vielleicht um die 40 Jahre alt, trug einen Anzug und rauchte. Als er an den beiden Kainiten vorbeiging war der Zigarettenrauch deutlich wahrnehmbar, falls man ihn denn einatmete, und Johnny atmete ihn ein, natürlich.
Vielleicht hätte er doch besser vor der Party noch ein zweites Mal jagen gehen sollen, dann könnte er jetzt vielleicht dieser Verlockung widerstehen.
Johnny bewahrte zwar ein Pokerface, aber nachdem ein paar wenige Minuten vergangen waren musste er dem Mann einfach folgen. Also blieb dem Brujah nichts anderes übrig als sich unter einem Vorwand loszueisen. Er sollte eigentlich besser Katharina weiter begleiten, aber die Sucht war einfach stärker.

"Mir fällt gerade ein, ich muss dringend noch etwas erledigen. Tut mir leid...ich komme wohl später nach, ich werde das schon irgendwie finden."

Notfalls ging er zurück zum Auto und schaute dort auf dem Stadtplan nach, er hatte den extra mitgenommen.

"Bis später", verabschiedete sich und wirkte als wäre er mit den Gedanken schon ganz woanders. Da drehte er sich auch schon um und ging in die Richtung in die der Mann verschwunden war.

Ob Johnny sich jetzt verlief war ihm gerade ziemlich egal. Wichtig war jetzt nur, dass er den Typen aufspürte. Die Augen des Brujah glitzerten voller Vorfreude, wie die eines Jägers, der die Spur seiner Beute aufgenommen hatte.
Hier war kein Brujahgebiet, also war für ihn hier Jagen eigentlich nicht erlaubt, das war ihm klar.
Aber wie hieß noch gleich die 7. Tradition? Genau: Lass dich nicht erwischen.
Und bisher war er noch nie erwischt worden bei Vergehen genau dieser Art, zu denen die Nikotinsucht ihn immer wieder trieb.
Er musste einfach zweimal pro Nacht eine Dosis Nikotinblut haben, sonst ging er die Wände hoch.
Dann doch lieber unerlaubt jagen als in Raserei geraten, denn genau dahin würde es ihn treiben wenn er seinen Nikotindurst nicht stillen konnte.
Und als Brujah absolut kreuzbrav sein und immer alle Regeln befolgen, sowas gab´s doch wohl nicht, das durfte nicht sein!
 
"Danke!"

Sie bedachte ihn mit einem strahlenden Lächeln und trat dann an durch die Tür. Jetzt wo sie nicht mehr in Konkurrenz zu den anderen Damen stand, fiel erst auf wie flüssig ihre Bewegungen waren. Das schwarze Kleid schien Figur wie Abläufe noch zu betonen. Möglich dass so mancher sterbliche Mann sich darin verloren hätte. Oder auch schon hatte. Schließlich mussten sie alle trinken und eine eher direkte Methode schied bei Marta sicherlich aus.

"Ich bin auch noch nicht lange hier. Aber ich hatte die Möglichkeit, mich etwas mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen."
 
Thürmer nickte. Er hatte verstanden und fühlte sich entlassen. Nicht unbedingt entlassen wie er es bei einem Ventrue tun würde, aber der Worte waren einmal mehr genug gewechselt. Es war einmal mehr Zeit zu handeln, und sich schnell zum Cafe zu begeben, wo jetzt im übertragenen und vielleicht auch wörtlichen Sinn die Musik spielte.

"Ich denke dann ist es nur recht und billig, wenn ich in Bälde das Cafe aufsuche und die frohe Botschaft unters Volk trage, nicht ?"

Er verzichtete darauf, dem Primogen viel Glück mit den Hexern zu wünschen. Das Offensichtliche zu paraphrasieren war nicht unbedingt eine große Leidenschaft von ihm, besonders nicht in Lagen wie diesen.
Sie waren den Tzimmie-Hexer losgeworden, also konnten sie sich die anderen Hexer auch halbwegs vom Hals halten, wenn die Umstände mitspielten. Mit einem abschließenden Nicken drehte er sich um und schritt dann auch in Richtung Ausgang.
 
Als der seltsame Kerl mit der Gitarre weg war, dauerte es noch eine Weile, bis die Gestalten leiser wurden und schließlich verschwanden. Als die letzten dahin zurückgekehrt waren, wo sie herkamen, stand Hal auf um sich einigermaßen anständig herzurichten und sah, daß sein Gesprächspartner weg war. Nachdem er sich zurechtgemacht hatte, holte er den Rest seiner Garderobe und verließ die Schmierbude.

Jetzt dürfte das große 'Behandeln' des Personals losgehen und bevor sich Miss Froggie auch 'versehentlich' an mir vergreift, türme ich lieber in den Bonzenladen, trinke etwas und sehe mal, wen ich noch so treffe mit dem man sich unterhalten kann...
 
"Schubladendenken ist meist eine Notwendigkeit, aber manchmal auch ein schöner Fallstrick. War es ein Malkavianer oder war es jemand der wollte, daß wir denken er wäre Malkavianer ?"
Vieles sprach für Malk, aber wirklich bestätigen konnte das wohl nur ein anderer Malk, und sich mit einem solchen darüber zu unterhalten war jetzt nicht das, was sie unter 'produktiv' verstand...

"So oder so werden wir es wohl spätestens erfahren, wenn ihm jemand eine Blutjagd auf den Palz brennt, immerhin können die Archonten so einmal schön durchfegen ohne ansässige allzu sehr vergrätzen zu müssen." stellte sie weiter fest. Für sie war die Blutjagd die logische Folge des Abends und die Ausrufung eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.

Als Johnny sich dann loszueisen suchte, winkte sie großzügig ab.
"Ich bin doch nicht ihre Anstandsdame, Johnny. Wenn etwas wichtig ist, sollte man es auch schnellstmöglich hinter sich bringen. Ich sehe sie dann ja noch später, bis dann."

Sie gab ihm noch eine Wegbeschreibung mit auf den Weg, dann war er entlassen und konnte seinen Geschäften nachgehen. Daß er es recht plötzlich recht eilig hatte, war ihr aber eine kleine mentale Notiz wert. Da Harndrang oder überbordender Mageninhalt in der Regel ausfielen, mußte es etwas anderes sein. Geschäfte ? Möglich, aber nicht wahrscheinlich, dafür war ihr der Abgang etwas zu fadenscheinig und auch deutlich zu plötzlich, besonders, da er nicht mal auf die Uhr gesehen hatte. Und wie der Typ, der vergaß, den Herd abzudrehen, wirkte er auch nicht. So jemanden ließen nur die Grundbedürfnisse eines Vampirs die Kinderstube vergessen: Fressen, Schlafen, Macht anhäufen, Leute aufs Kreuz legen. Die klassischen Vier eben. Ein Blick auf die Uhr bestätigte, daß Schlafen vermutlich ausfiel. Ebenso Macht anhäufen. Das war planbar, der Abgang eben war ganz offensichtlich ungeplant. Also wollte er jemanden spontan aussaugen oder aufs Kreuz legen... Seltsam, aber die vampirische Psychologie war von ihrer Warte her eben doch Raketenwissenschaft...

Rein von der Schublade her war Johnny also entweder ziemlich merkwürdig was seine Jagdmethodik und -gewohnheiten anging, oder aber er hatte zuviel in seinem Geschäft gearbeitet und hatte eine Fixierung entwickelt. Konsequent von der Schublade her hatte er vielleicht sogar zuviel mit Ravnos zu tun gehabt oder einen davon zuviel im Stammbaum... Aber das war Spekulation. Und ihn gleich als Ravnos abzutun wäre ohne wirkliche Indizien auch übertrieben. Also blieben Fixierung oder anormale Jagdmethodik. Da sie sich Johnny sowieso verfügbar halten wollte, würde Katharina da Augen und Ohren unauffällig offen halten und das Versuchstier weiter beobachten. Wie üblich.

Sie gab ihrer Neugier nicht nach und setzte den Weg zum Cafe fort. Wenn sie dem Brujah nachstieg, war das im Falle des Falles eher schädlich als nützlich. Außerdem hatte er spontan und unfreiwillig eine Lücke in seiner Verteidigung geöffnet. Und das hatte eine logische Konsequenz: Wenn sie lange genug wartete, würde er es irgendwann wieder tun.

Out of Character
Weiter dann im Cafe...
 
Hätte er nur Schubkarren geschoben, so hätte er jetzt vielleicht gesagt "endlich Feierabend", aber als der letzte Mensch seine Hirnwäsche abbekommen hatte war von einem Feierabend noch nicht zu reden. Am Rande hatte er mitbekommen das die Feier ins Cafe verlegt wurde, da es nun nichts mehr zu tun gab in der Akademie machte er sich als erstes auf den Weg zum Parkplatz. Er überlegte so gut er konnte, aber den direkten Weg zum Cafe brachte er nicht mehr zusammen, zu anstrengend war es gewesen überhaupt den Geschehnissen zu folgen. Er sah den Wagen in dem Kai gekommen war, die E-Klasse und daneben der A 6. Neben dem Audi stand seine Ghul, die offenbar nichts mehr wirklich zu tun hatte, aber trotzdem versuchte aufmerksam zu bleiben.

"Es geht im Cafe weiter, die anderen sind schon auf dem Weg."

Zur Überraschung der Frau stieg er selbst in den Audi ein, auf den Rücksitz und wartete auf seine Fahrerin, die ein wenig verwirrt schien aber kein Wort dagegen erheben wollte. Erneut fragte er sich wie lange er diese Form der Existenz noch beibehalten konnte. So weit er wusste war es ein Grenzfall, ein absoluter Ausnahmezustand, so weit würde er wahrscheinlich sonst kaum noch kommen. Er drückte Kai sonst einen Teil seines Geschmacks auf, Interessen und Vorlieben, aber soweit war er noch nie. Aber er war sich auch sicher das er irgendwann komplett vergehen würde.

"Suchen sie zuerst einige Straßen abseits einen ruhigen Parkplatz, wir müssen noch etwas erledigen."

Es war gefährlich, ein mehr als riskantes Spiel, aber er wollte es so. Minuten vergingen bis ein geeigneter Platz gefunden war, Minuten in denen er aus dem Fenster des Wagens sah und die Welt auf ihn einwirken ließ. Es hätte ein Luxus sein können, einfach mit einem freien Kopf die Welt beobachten, aber der Zeitdruck passte dafür einfach nicht. Der Wagen kam zum stehen, die Straße war beleuchtet, kein Mensch in Sichtweite.

"Nehmen sie ihr Handy und machen sie ein Video, es gibt etwas das ich festhalten muss."

Es waren klare Worte die er sprach, mit denen die Ghul allerdings nicht immer etwas anfangen konnte. Ein Lächeln schlich sich beim Sprechen auf die Lippen des Mannes, denn er wusste das er Kai auf diese Weise möglicherweise ins verderben stürzen konnte. Ein verdammter Caitiff der Ventrue spielen wollte, so etwas gab es noch nie und so etwas durfte es auch nie geben. In München ging man richtig mit ihm um, trat ihn wie einen wertlosen Hund und warf ihm kleine Happen zu die ihn motivierten, die ihn im Glauben liessen es noch erreichen zu können. In Finstertal dagegen ging man auf Kuschelkurs, behandelte ihn wie ein gleichwertiges Wesen. Sogar eine Archontin behandelte ihn...was für einen unpassendes Wort wollte er hier denken?....höflich, respektvoll, wie jemanden dessen Blut es wert war durch die Adern zu fliessen? Ein Bastard der gleichwertig behandelt wurde, wäre er noch ein Mensch gewesen hätte er nun sicher mit einem Würgereiz zu kämpfen gehabt. Sicher, Kai hatte seine Dienste geleistet, aber auch der wertvollste Hund hatte seinen Platz zu kennen. Das kurze Video das er gemacht hatte, das Geständnis, es musste die Ordnung wieder gerade rücken und ein Verhältnis schaffen wie es sein sollte. Kai würde kein gleichgestellter der Ventrue sein, sondern ein Sklave. Die kurzen Szenen würden jedem das Recht geben ihn auf der Stelle zumindest aus der Stadt zu jagen.

"Wenn wir am Cafe angekommen sind habe ich ein paar wichtige Aufgaben für sie. Als erstes tauschen sie die Wägen aus. Holen sie den Mercedes hierher und fahren sie mit dem Audi weiter. Buchen sie ein Hotelzimmer in der Stadt, davon darf niemand etwas wissen und schicken sie mir eine Nachricht auf mein Telefon mit der Anschrift und der Zimmernummer. Danach brauche ich Kopien des Videos das sie gerade gemacht haben."

Hör nur gut zu, so geht man mit deiner Sorte um.

"Melden sie sich am Tag bei den Mitarbeitern der Ventrue mit denen ich zusammenarbeite, überreichen sie ihnen die Videos, sagen sie ihnen das diese Botschaften äusserst wichtig sind und ihre Herren schnellstmöglich vom Inhalt in Kenntniss gesetzt werden müssen. Und jetzt fahren sie weiter.Heben sie nachher Geld ab, ich möchte später im Wagen ausreichende Barreserven haben. Erledigen sie die Videos so schnell sie können, danach verkaufen sie diesen Audi und besorgen sie dafür einen A 8. Wenn sie bis morgen Abend kein gepanzertes Modell auftreiben können, dann zumindest das Leistungsstärkste, ersetzen sie es danach baldmöglichst durch ein gepanzertes Modell."

Er konnte sich für einen Moment fast schon entspannt zurücklehnen. Seine Zeit rinn wahrscheinlich durch die Finger, seine Stunden in dieser Form von Freiheit waren aber damit auch gezählt. Hoffentlich würde er noch nicht verblasst sein, wenn die Früchter dieser Rache geerntet werden würden. Jetzt musste er nur noch einen Weg finden sich auch noch an anderen zu rächen.Zumindest würde er morgen, falls er dann noch die Kontrolle besitzen sollte, auch gleich noch einen angemessneren Wagen vorfinden.
 
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