[11.05..2008] The boytoy´s back in town...

Malkav

Jacks vergeudetes Leben
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4. April 2004
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Es tutete...

Ernest fragte sich, ob die schwarzhäutige Gangrel überhaupt bereits auf war und hoffte inständig, dass er es nicht mit dem kainitischen Aequivalent eines Morgenmuffels zu tun hatte. Er warf einen kurzen Blick auf seine teure Armbanduhr. Er selbst schlief mittlerweile ebensolang wie Cat, was nicht immer so gewesen war. Als Sie noch frisch verliebt waren und er selbst noch unvertraut mit den Einschränkungen und Eigenheiten, die das Unleben so mit sich brachte, hatte er sich regelmäßig in der puppenhaften Totenstarre seiner Unlebensgefährtin gefangen wiedergefunden.

Überhaupt... schlafen...
Ernest erinnerte sich kaum noch daran wie es war zu schlafen... genauer - aufzuwachen. Er erinnerte sich auch kaum mehr daran wie sich Müdigkeit anfühlte, aber am aufwachen konnte man das Problem am Besten festnageln. Die Starre hatte nichts erfrischendes. Man spürte, dass der Moment wo die Lichter ausgingen kurz vor der Tür stand und falls man das Pech hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau zu wissen wo man mal eben fix ohnmächtig werden konnte dann kickte vielleicht als zusätzliches Highlight auch noch das Tier in die Steigbügel und sorgte dafür, dass man alles stehen und fallen lies bis diese Frage geklärt war. Dann Nichts. Dann die nächste Nacht...

Es knackte in der Leitung und eine Frauenstimme meldete sich.
Der Engländer war gerade damit beschäftigt gewesen in der Spiegelung seines Fensters nach ersten Anzeichen für Augenringe zu suchen und kam deshalb einen halben Takt zu spät ins Gespräch: "Hello, this is Ernest Jacob Gellar speaking..."

Der leicht affektierte BBC-Oberschichtakzent brannte sich hierzulande förmlich ins Trommelfell und hätte wahrscheinlich keinerlei weiterer Ausführung benötigt, was den neugeborenen Tremere aber ohrenscheinlich nicht davon abhielt sich in dem Bestreben seine Person näher zu definieren kurz zu verhaspeln, bevor er seine Vorstellung mit: "...ich bin das Kind von Viktor Thorsson" beendete.

Um ein Haar hätte die Selbstdefinition "I´m Cat´s boyfriend" gelautet... das Tier hätte in diesem Fall wahrscheinlich sofort übernommen, aufgelegt und nach Hause fahren wollen: "Ich hoffe Sie erinnern sich noch an mich, Miss Meyye?"

Ernest wartete ab, dass Meyye dies bestätigte und fuhr dann mit seinem Anliegen fort: "Actually bin ich seit gestern back in Finstertal and, well... honestly scheint es mir so, als habe sich in der letzten Zeit hier viel geändert and first of all I´d really appreciate a fellow face and catch up but first of all...", Ernest seufzte verhalten und klang gegen Ende des Satzes sogar eine Spur schüchtern: "...Sie sind wahrscheinlich meine beste Chance meinen alten Herren zu finden! Hätten Sie maybe einen kleinen Moment Zeit für mich?"

Meyye und Viktor waren gut miteinander ausgekommen hatte er den Eindruck gehabt. Herauszufinden was mit seinem Erzeuger geschehen war, war nicht Teil seiner offiziellen Mission in der Stadt, Professor Johardo hatte aber ausdrücklich gesagt, dass es ihm freigestellt sei dem Verbleib des bärtigen Tremere nachzuspüren.

Irgendwie war Ernest seitdem klar gewesen, dass ziemlich wahrscheinlich war, dass wenn nicht er, dann auch kein Anderer nach seinem Erzeuger suchen würde. Er hatte nicht viel mit Viktor zu tun gehabt. Er war nicht von ihm auserwählt worden, sondern Lord Johardo hatte Viktor kurzerhand befohlen Ernest den Kuß zu geben, damit sein Chauffeur, den er seines eigenen Blutes (noch) nicht für würdig befand nicht vorzeitig draufginge und sie hatten im Folgenden mehr oder weniger aneinander vorbeigelebt.

Trotzdem... es ging nicht an, dass niemand sich um Viktors Verbleib kümmerte.
Ernest war bereit die Pflicht eines Sohnes anzunehmen. Er hätte auch nach seinem eigenen Vater gesucht...
und den kannte er schliesslich noch schlechter als Viktor.
 
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Wenn Meyye eines nicht leiden kann, dann wenn sie gerade dabei ist halbwegs wach zu werden und ihr Handy wandert bereits vibrierend über den Nachttisch als wolle es einen Weitkriechrekord aufstellen. Na gut, ganz so schlimm ist es nicht.. sie hat sich bereits aufgesetzt, sich gefragt ob der gestrige Tag tatsächlich so stattgefunden hat und was sie heute alles machen soll oder kann, oder wie, als das Ding sich meldet. Ein Hoch auf die Erreichbarkeit.. aber es könnte ja immerhin wichtig sein. "Ja?" meldet sie sich daher also erstmal.

Wer? fragt sie sich zuerst bei der Ansprache, dann macht es Klick und sie erkennt sowohl Stimme als auch Namen. Natürlich, Ernest! Ruft der aus London an? Viktors Erwähnung gibt ihr einen Stich durch das untote Herz.. es dauert auch nach seiner Frage noch ein wenig, bis sie bemerkt, dass sie jetzt mal antworten sollte: "Ja.. klar erinner ich mich an dich." Wenn ihr Tonfall irgendwie wirkt, dann am ehesten.. interessiert. Vielleicht vorsichtig. Sie ahnt schon etwas über den Zweck dieses Anrufs, aber vielleicht steckt auch Cat dahinter, irgendwie. Mit der hängt er schließlich zusammen.

Nächste Überraschung.. nicht London, der steht quasi schon fast vor ihrer Haustür. Wenn er wüsste wo diese Haustür ist, aber sie kann ja noch immer hoffen dass das keiner weiß der eine Sonnenallergie hat.. von Tanja und Nikita mal abgesehen, die beide nicht mehr in der Stadt sind. Also hat er vor, alte Bekannte zu besuchen? Naja.. wenn sie mal so überlegt, recht viele dürfte es in der Stadt für ihn nicht mehr geben. Alexander vielleicht, auch wenn der sicher viel zu tun hat. Aber er fragt tatsächlich nach Viktor und stochert damit in der Wunde die erst gestern wieder aufgebrochen wurde.

Sie presst die Lippen zusammen, es dauert wieder einen vielsagenden Moment bis sie antwortet: "Okay. Wo treffen wir uns?"
 
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"Das Café de Trois?", die Stimme des Engländers klang eher fragend als bestimmend. Da er bislang erstmal notdürftig im Gildehaus untergekommen war, wo er sich noch nicht so heimisch fühlte, dass er sich wohl dabei gefühlt hätte Gäste zu empfangen, fielen ihm nur die gängigsten Lösungen ein: "Wir können uns auch bei U.K. Customs treffen..."

Ernest überlegte kurz, ob er Meyye vielleicht bitten sollte ihm im Mexican zu treffen, aber er war sich einerseits nicht sicher wie die beiden Kainiten zueinander stehen mochten, noch wollte er eine Situation riskieren bei der die Gangrel sich nicht frei fühlte zu sprechen: "Actually I don´t really care... ich bin mobil, also kann ich gerne überall hinkommen wo es Ihnen recht ist. Ich möchte Ihnen da keine Umstände bereiten."
 
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Das Café.. ein Ort den die Gangrel noch nie gern aufgesucht hat, und schon gar nicht wenn sie mit jemandem etwas zu besprechen hat, das nicht die ganze anwesende Kainitenschaft mithören soll, und das ist auch noch so nachdem sie die Hinterzimmer kennt. Das Thema ist einfach zu persönlich um an eine Art öffentlichen Versammlungsort zu kommen und darüber zu sprechen. Und das U.K. Costums? Von dem weiß sie zumindest so ungefähr wo es ist und dass es sein Reich ist. Das kann sie akzeptieren. "Kein Problem.. wir treffen uns vor'm Customs, da können wir wenigstens ungestört reden, würd ich sagen. Bin schon unterwegs." Und da sie beim Fahren nicht handyfoniert, klickt es und das Gespräch ist erstmal unterbrochen.

Das ist 30 Minuten entfernt, sie ist in 10 da:
Kommt eine Radfahrerin zum Autohaus.. mit einem Affenzahn, der sie zwingt am Ende mit quietschenden Reifen eine Vollbremsung hinzulegen. Das ist also noch wie früher. Auch sonst scheint sich Meyye nicht groß verändert zu haben.. keine neuen Tiermerkmale, kein fröhlicherer Gesichtsausdruck, keine hinzugekommenen besonderen Kennzeichen.. auch stilmäßig hat sie sich zumindest nicht verschlimmert, wenn sowas überhaupt noch möglich wäre aus den Augen eines britischen Aristokraten; immer noch zerrissene Jeans, bauchfreie Shirts, Sportschuhe denen die Waldläufe anzusehen sind und eine Jacke mit grossen Innentaschen. Das Geländebike wird an einen Laternenpfahl gekettet, ein streunender Hund zum Aufpassen verdonnert und schon geht die Gangrel auf den Eingang zu...
 
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Die umgebaue Tankstelle lag hell erleuchtet in finsterer Nacht. Meyye konnte innen drin den Engländer ausmachen, der sich abrubt zu ihr umdrehte, als sein ständiger Begleiter, der kleine Mops anschlug und auf die Türe zulief. An Blickwinkel und Stirnfalten des Mannes konnte die dunkelhäutige Kainitin ablesen, dass sie zwar sehr wohl ihn, er aber durch die durch den Helligkeitsunterschied zwischen Drinnen und Draußen bedingte Spiegelung der Scheibe umgekehrt er nicht Sie sehen konnte.

Aufgeschreckt durch seine vierbeinige Alarmanlage setzte sich der Tremere in Bewegung und warf dabei einen schnellen Blick auf seine Uhr. Das Gangrel Territorium lag am entgegengesetzten Ende der Stadt und Ernest erinnerte sich düster, die Gangrel bislang immer nur auf ihrem Fahrrad unterwegs erlebt zu haben. "Hello?", er öffnete die Türe und blickte sich für 1-2 Sekunden von der Finsternis geblendet in der Nacht um, bevor er eine Bewegung ausmachen konnte: "Miss Meyye?"
 
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Tanken will Meyye hier auch nicht gerade, eigentlich.. und wenn, dann sowieso nur etwas, das garantiert nicht aus der Zapfsäule kommt. Das erwartet sie hier aber auch nicht zu bekommen, sie ist wegen etwas anderem hier.. auch wenn sie lieber auf die Jagd gehen würde als ausgerechnet diese Sache zu besprechen. Immerhin, es ist ein alter Bekannter der sie gefragt hat, und wenn sie auch nicht unbedingt Busenfreunde waren, sie ist es seinem Erzeuger schuldig, das ist einfach so.

Sie hört zuerst den Hund und erinnert sich an diesen Mops.. mit dem hatte sie auch nie viel zu tun, aber immerhin weiß sie von ihm. Als sich die Tür öffnet geht sie darauf zu. "Die Miss schläft noch." antwortet sie lapidar. "Hallo Ernest.. was hat dich denn in das Höllenloch hier zurückgetrieben? Okay, Urlaub von Cat könnt ich verstehn..." Sie war noch nie hier.. nach dem Eintreten und nachdem sie den Tremere und seinen mopsigen Begleiter kurz gemustert hat, schaut sie sich drinnen ein wenig um.
 
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