[11.05.2008] Erst die Arbeit - oder doch nicht?

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Marta schien grundsätzlich nicht abgeneigt, hatte aber Interesse an etwas mehr Privatsphäre. Bo musste sich also noch kurz gedulden, während sie ihn unauffällig zur Seite bugsierte. Dabei bot sich auch die Chance, ein letztes Mal nach dem Schwarzen zu sehen. War er noch da? Wenn ja, beobachtete er sie? Auch andere Anwesende wurden als potentielle Störungsquellen gemustert und als unbedeutend eingestuft. Perfekt. Innerhalb weniger Augenblicke waren die beiden in den Schatten verschwunden. Nun hatte sie ihr Opfer, wo sie ihn haben wollte und konnte ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Bo konnte spüren wie sich die Frau in seinem Arm an ihn heran schob. Ihr Blick traf den seinen.

Küss mich!
 
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Er gehorchte dem ungesagten Befehl kaum das sie im Dunkeln verschwunden waren.
Die Lippen des jungen Mannes waren erstaunlich weich und warm. Forsch suchte seine Zunge einen Weg durch ihre Zähne hindurch. Bo war ein guter Küsser, das musste der Neid ihm lassen. Aber er war auch jung und ungestüm. Während er Marta mit seiner Linken an sich presste, ging seine Rechte auf Wanderschaft, fand den Hintern der Vampirin und drückte ihn an sich. Deutlich spürte die untote Frau die Erregung des Mannes.

Langsam, beinahe widerwillig löste sich Bo plötzlich von ihr.

"Scheiße Marta, du bist eiskalt! Alles in Ordnung? Willst du meine Jacke haben?"
 
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Die beiden verließen seinen Sichtbereich. Wie schade...wollt ihr euch etwa vor mir verstecken? Doch Malik hatte das Jagdfieber geweckt und er wollte mehr sehen. Wollte sehen, wie Marta weiter vorgehen würde, wollte sehen was dieser Bo machte und wollte hören, was er dachte. Also verließ er seine Gasse und folgte den beiden, wobei er jedoch wieder die Schatten um sich schlang. Diesmal wollte er ihr das Gefühl geben, dass sie unbeobachtet war.

Oder sollte er sich zeigen und diesen Menschen ein wenig aufmöbeln? Die Geißel blieb an der Ecke stehen und wunderte sich über sich selber. Woher dieser Impuls zur Gewalt? Hatte er in den letzten Nächten nicht genug Blut gesehen? Doch an Blut hätte er jetzt nicht denken sollen, denn plötzlich überkam ihn der Hunger und das Verlangen nach dieser schmackhaften, süßen Flüssigkeit. Er hatte hier eine schwache Caitiff vor sich und niemand würde bemerkten, wenn sie verschwindet. Vitae so dünn es auch war, war umso viel besser als der Lebenssaft der Sterblichen.

Nein! Malik wehrte sich gegen die Stimmen in seinem inneren und gegen das Verlangen, was ihn nun überkam. Ohne das er es bemerkte, fiel er aus den Schatten und stand nun für jeder Augen sichtbar an der Wand lehnend, sich die Schläfe reibend in der Nähe des jungen Liebespaares. Nein! Wer ihn nun sah, würde denken, dass er schmerzen hatte oder wütend war, denn seine Zähne waren fest aufeinander gepresst und mahlten leicht knirschend vor sich hin. "Nein!" kam es gepresst und bedrohlich aus dem Schwarzen, während das Tier sich wieder langsam zurück zog und seine Einflüsterungen schwanden.
 
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Bo wusste was zu tun war. Lippen trafen aufeinander. Mal sehen, ob du hältst, was du versprichst. Tatsächlich küsste er ausgezeichnet. Doch auch Marta verstand sich darauf. Als er sich durch ihre Zähne bewegte, konnte sie seine Erregung spüren. Und gleich wird es noch besser. Seine Zunge schob sich weiter. Noch ein bisschen... Sie war beinahe in Reichweite, Fänge fuhren aus. Noch ein kleines Stück... Plötzlich, als hätte er die Gefahr bemerkt, zog er sich aus ihrem Mund zurück. Nein! Komm zurück! Etwas war schief gelaufen. Jetzt hieß es Ruhe bewahren und nicht überstürzt zu handeln. Die Fangzähne waren verschwunden bevor er seine Lippen von ihr nahm.

"Ach, das geht schon. Ist nicht so schlimm. Wirklich." Du warst zu langsam, Mädchen.

Zeit für Plan B.

"Wir können .." Was zum Teufel!

Wie aus dem Nichts stand ein Schwarzer neben ihnen und winselte wie ein getretener Welpe. Soviel zur Romantik... Überrascht und leicht verwirrt sah sie ihn an. War das... Trapper! Was wollte er hier? Das war verdammt nochmal ihre Beute! Marta kochte innerlich. Wahrscheinlich lag es allein an ihrer - wie Trapper gemeint hatte - dünnen Vitae, dass die Situation nicht explodiert war. Trotzdem befand sich Bo nun unbewusst in höchster Gefahr, in einer dunklen Gasse mit zwei emotional aufgeheizten Raubtieren. Es war für ihn wohl etwas zu finster um Martas Gesicht richtig zu sehen. Dessen Ausdruck bewegte sich von Überraschung über Verwirrung hin zu Ärger bevor sich ein vorsichtig besorgter Ausdruck breit machte. Sie trat etwas an den Störenfried heran, hielt aber Sicherheitsabstand.

"Hallo? Brauchen sie Hilfe?" Mach jetzt bloß keinen Fehler.
 
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Oh Fuck, was will der denn hier?
Scheiße, dabei lief es gerade so gut....


Bo folgte Marta und erkannte ebenfalls den dunkelhäutigen Typen der sich ihnen so leise genähert hatte. Kurz schoss es dem jungen Mann durch den Kopf, dass jetzt die Gelegenheit wäre sich als ganzer Mann zu präsentieren und Stärke zu demonstrieren. Leider sagte ihm irgendetwas an dem unbekannten Farbigen das dies jedoch eine ganz besonders dumme Idee war. Irgendwie wirkte der Kerl bedrohlich, stark, selbstbewußt.

Statt einiger hochtrabender Worte beschränkte sich der Student also darauf im stillen zu protestieren und seinen Arm um Marta zu legen. Wenigstens klärte er so die Besitzverhältnisse.

Nun kam es nur noch darauf an zu klären was der Mann hier im Dunkeln zu suchen hatte.

"Sag mal Marta, kennst du den Kerl?"

Hoffentlich war das kein eifersüchtiger Ex!
Naja, wäre immer noch besser als ein Junkie auf der Suche nach Kohle. Ein Scheiß Straßengangster....
Dann doch besser ein Exfreund!
Scheiß auf Marta, ich will nicht abgestochen werden...
 
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Als Marta ihn plötzlich ansprach, war Malik milde gesagt überrascht. Sein Plan sah nicht vor, dass sie ihn sehen sollte. Verdammter Sohn einer Hure! Als das Tier sich zurückgezogen hatte, hatte es auch gleich einen Teil des schützenden Schleiers mit sich genommen, den der Malkavianer umgelegt hatte. Die Geißel schaute zu der Caitiff und sie sah in Augen, die von tausenden von roten Äderchen durchzogen waren, die alle schienen als wären sie explodiert.

Mehrere Stimmen schienen den Schwarzen auszulachen, nachdem sie sich so lange zurück gehalten hatten. Doch Malik hatte gelernt mit ihnen umzugehen und so ließ er alle seine Kräfte versiegen, da sie durch diese angezogen wurden. Die Nacht um den Malkavianer wurde wieder dunkler, die Farben grauen und die Schatten dichter. Als dann dieser Mensch Marta folgt, schaute Malik kurz weg und blinzelte. Als er wieder zu den beiden schaute, war nichts mehr von seinen blutdurchzogenen Augen zu sehen und sie waren wie immer.

Er will also sein Revier markieren. Malik kannte die Geste von Bo, hatte er sie in seinen sterblichen Tagen doch selber oft gemacht. Doch noch immer rumorte es in der Geißel und er hatte Lust diesen Bo eine kleine Lektion zu erteilen.
So richtete er sich nun wieder auf und nutzte die Wand nicht mehr als Lehne.
"Wir haben uns um sie sorgen gemacht Miss Hagen, sie sind gestern einfach verschwunden..." Damit sollte für Bo klar sein, dass die beiden sich kannten. Besonders da Malik in leicht fürsorglichem Ton sprach, wobei seine Augen jedoch wesentlich härter waren.
 
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Die Augen! Marta spannte sich an. Der andere konnte jederzeit angreifen. Die Geißel war mit Sicherheit ein mächtiger Gegner, besonders wenn ihr Handeln von Zorn oder Hunger bestimmt wurden. Tue es nicht. Bitte! Dann war das Rot verschwunden. Ein Arm legte sich um ihre Schulter. Die Illusion von Sicherheit, doch im Zweifelsfall würde Trapper wenig Hemmungen haben, den Mann ebenfalls auszuschalten. Kenne ich ihn? Ja. Sage ich es dir? Ich weiß nicht... Dann sprach Trapper. Sorgen? Klar! Wahrscheinlich wollte er sie eher dafür bestrafen, dass sie sich nicht für ihn - oder vom ihm - zerreißen lassen hatte. Oder der Kampf war ein Fehlschlag gewesen und ein Exempel wollte statuiert werden. Dass er sie ausgerechnet jetzt und hier ansprach, war zumindest kein gutes Zeichen. Seltsam auch die Art des Auftrittes. Sie musste Bo loswerden, schon allein aus seinem Interesse.

Von Plan B also zu Plan C...

"Herr Trapper!" Sie wandte sich kurz wieder an Bo. "Ja - ein Kollege. Wie wäre es, wenn du schonmal zurück gehst, während wir das klären." Geh! Ich komme vielleicht nach!

Ihr war auch im Dunkel anzusehen, wie ernst ihr damit war. Bos Anwesenheit war hier eher kontraproduktiv. Außerdem ging ihn die Sache, wenn man ehrlich war, auch gar nichts an, war es doch etwas 'geschäftliches' auch wenn mindestens einer der Gesprächspartner wohl vorher ein Glas zu viel getrunken hatte. Ein Grund mehr für dich zu verschwinden, Junge. Ihre Körperhaltung entspannte sich etwas. Ein Signal an Bo, dass sie ohne ihn zurecht kam. Ein Signal an Trapper, dass kein Angriff zu erwarten war. Sie rang sich ein leichtes Lächeln ab.

"Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Ich fand es bloß äußerst unpassend wegen einer Lappalie in die Besprechung zu platzen. Es wirkte als würden da gerade die Fetzen fliegen." Wortwörtlich, wie du weißt.
 
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Einen Moment schien es, als wollte Bo protestieren.
Er war soo kurz davor die Kleine hier flachzulegen und dann kam dieser Spinner vorbei.

Verflucht!

Der Akt der Rebellion hielt aber nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde. Der Fremde schien gefährlich zu sein. Sehr gefährlich! Nicht nur ein harmloser Kollege, soviel war sicher. Was hatte Marta mit so einem Typen zu schaffen? Und was wollte er von ihr? Sicher nicht nur reden, für so etwas gab es Handys und das Internet. Also wollte der Kerl etwas anderes und nichts an ihm schien auf etwas harmloses hinzudeuten...

Scheiße, Marta ist echt in Gefahr!

Bo dachte jedoch überhaupt nicht daran die Frau zu beschützen. Letztlich nahm er das Angebot das sie ihm stellte dankbar an und nickte nur.

"Ok, ich warte drinnen! Aber mach bitte nicht so lange! Du bist total durchgefroren und holst dir den Tod wenn du nicht schnell ins Warme kommst!"

Mehr Fürsorge war nicht drin.

Scheiß auf Marta, scheiß auf diesen gruseligen Typen. Wird schon alles gut gehen, die beiden kennen sich und werden das schon klären. Und selbst wenn nicht. Was soll ich schon tun? Der Kerl macht Hackfleisch aus mir und selbst wenn ich es überlebe, wenn alles glimpflich ausgeht. Ich kann mir nicht leisten in irgendwas kriminelles verwickelt zu werden. Ich habe eine Karriere zu verlieren, einen Ruf. Neee, Girl! Machs gut, ich drück dir die Daumen....

Wenige Augenblicke später hatte sich Bo davon gestohlen.
 
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Malik schaute Bo hinterher und war leicht enttäuscht. Ein wenig mehr Gegenwehr hätte er sich schon gewünscht.

"Die Fetzen sind geflogen, dass können sie mir glauben. Doch wie gesagt, ich bin nur hier um zu sehen ob es ihnen gut geht. Sie sind einfach verschwunden und haben sich nirgends seid dem mehr gemeldet und als..." Malik überlegte kurz "ihr Vorgesetzter ist es meine Pflicht zu sehen ob sie noch in der Firma verweilen oder nicht." Die Geißel zuckte kurz mit der Schulter. Irgendwie war er immer noch nicht befriedigt.

"Hatten sie sich eigentlich gestern eine Waffe genommen?"
 
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Wenigstens ein Sache war schonmal aus dem Weg. Gut für die Maskerade, schlecht für Marta, die hungrig blieb. Die Vampirin wirkte nun etwas wie ein kleines Mädchen, dem man die Lieblingspuppe weggenommen hatte.

"Ich hatte mich um diverse... Probleme zu kümmern. Einige sind noch nicht vollkommen gelöst."

Ein vielsagender Blick dahin, wo Bo verschwunden war. Und ja - du hast gestört! Sehr sogar! Sie machte Anstalten etwas weiter zu gehen, eventuelle Lauscher zu vermeiden.

"Selbstverständlich bin ich noch da..." Auch wenn es sicher nicht dein Verdienst ist. "...und hätte mich auch noch bei ihnen gemeldet."

Doch einige Dinge standen höher auf der Liste - Nahrung zum Beispiel. Und dass Vorgesetzte da hinderlich werden konnten, hatte Trapper gerade vortrefflich bewiesen. Er fragte nach einer Waffe? Wie genau 'genommen'? Ja, sie hatte eine Klinge dabei gehabt. Oder hatte es etwa Ausrüstung gegeben?

"Am Museum? Nein."
 
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"Gut, dass nächste Mal melden sie sich bitte sofort bei mir. Schließlich muss ich wissen, ob sie noch am Leben sind oder nicht und eine kurze Meldung tut ihnen nicht weh." Malik schaute kurz in die Richtung in der Bo geflohen war. Ob er mit Verstärkung wieder kommt? "Tut mir leid wegen dem entgangenen Mahl." dann drehte er sich wieder zu Marta,

"Ich freu mich ihnen auch sagen zu können, dass wir gesiegt haben und Zacharii nun tot ist. Außerdem gibt es einen neuen Prinzen in der Domäne, der zeitweise die Geschäfte führt, für sie wird sich dabei nichts ändern." Die Geißel überlegte kurz.

"Aber sie können mir einen Gefallen tun, wenn sie wollen. Da sie eine Caitiff sind, haben sie zu diesen auch einen besseren Zugang. Spionieren sie ein wenig für mich und falls es etwas spannenden zu hören gibt, sagen sie mir bescheid und es wird sich für sie bezahlt machen." damit war Malik hier eigentlich fertig und wartete noch kurz auf eine Erwiderung von Marta.
 
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Also immer schön Meldung machen.Jawohl Chef, werde sie in Zukunft immer nerven. Marta hatte verstanden und zeigte dies mit einem Nicken. Was seine Bitte anging, gab es wohl kaum eine Alternative. Kann man das nicht auch 'umhören' nennen - klingt netter. Dasselbe galt für 'Caitiff'. Wortwahl hin oder her Trapper hatte noch etwas gut bei ihr. Eine Hand wäscht die andere... Nicht, dass sich viel ändern würde, immerhin hatte er sie nicht auf eine Attentatsmission geschickt. Außerdem sitzt dein Kopf auch noch auf deinen Schultern.

"Ich werde sehen, was ich machen kann." Aber erwarte nicht zu viel.

Damit war die Sache klar. Ihre Liste für die heute Nacht war bis jetzt - sah man von einem erneuten Jagdversuch ab - noch nicht länger geworden. Es gab aber noch einen Punkt.

"Der neue Prinz... wünscht er eine erneute Anmeldung?" Hat der einen Namen oder ist er für jedermann bloß 'seine Majestät'?
 
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"Prinz Galante vom Clan der Rose und ich glaube nicht, dass er sie sprechen will. Machen sie sich darüber keine Sorgen." Damit drehte sich die Geißel um und ging.

"Ach und noch viel Erfolg bei dem Kleinen." Malik würde von hier verschwinden, eh er noch eine Schlägerei anzettelte. Doch was sollte er jetzt machen und seine Unruhe zu beenden? Sollte er vielleicht selber noch einmal jagen?
 
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Galante vom Clan der Rose also. Und in Sachen Bevölkerung schien er sich ganz auf seine Untergebenen und einen Haufen Papier zu verlassen. Wie sein Vorgänger, dieser Italiener. Auch ihn hatte Marta nie gesehen. Aber wenn die Prinzen hier so schnell wechselten, war das vielleicht eine vernünftige Vorgehensweise. Was wohl mit den Ausgedienten passiert...

"Ich verstehe, danke."

Doch das war nicht ihre Liga. Die Clanlose hatte ganz andere Sorgen; wie alle Angehörigen des 'Pöbels'. Zum Beispiel ihren immer noch anhaltenden Durst, weshalb sie ganz froh über Trappers Abgang war. Marta begab sich also wieder zurück und betrat den Club ein zweites Mal. Mit der Absicht, diesmal etwas warmes zu trinken.
 
Im Inneren des Clubs war es nach wie vor ordentlich gefüllt. Die Luft roch nach Schweiß, Rauch und Alkohol. Der DJ hatte sich entschieden seiner Leidenschaft für die Black Eyed Pea zu fröhnen und ließ den Song Dirty Bit durch die Boxen dröhnen. Man mochte darüber denken was man wollte, aber der Menge auf der Tanzfläche schien es zu gefallen.

Bo war leider nirgends zu entdecken.
Sicher hatte er sich in eine dunkle Ecke verkrochen um seine Wunden, oder besser sein angeschlagenes Ego, zu lecken...
 
Kein Bo. Marta hatte nun zwei Möglichkeiten. Entweder sie sah sich nach ihm um, oder sie ließ es bleiben. Sie würde ihm sicherlich nicht hinterherlaufen. Entwischt ist entwischt. Es gab genügend Ersatz, wahrscheinlich sogar mehr als vorhin. Sie lies den Blick schweifen. War Bo zu entdecken? Oder alternative Beute? Oder ein weiterer Störungsfaktor?

Währenddessen bewegte sie sich anmutig in Richtung Bar. Der Köder war wieder im Wasser. Bo hatte die Chance wieder anzubeißen, oder er ließ es bleiben.
Niemand ist unersetzbar.
 
Kein Bo, dafür aber eine große Anzahl möglicherweise williger Nahrungsquellen.
Der Abend war weiter vorangestiegen und damit auch der Alkoholspiegel der meisten Besucher. Marta würde auf jeden Fall noch etwas zu trinken bekommen diesen Nacht, aber sie würde sich damit mit großer Wahrscheinlichkeit einen netten Rausch einfangen.

Bevor es ihr aber gelang den Gedanken zu Ende zu führen, sprach die der Mann hinter der Bar an.

"Hey Schönheit, was darf ich dir zu trinken bringen?"

Er sprach mit gekonnter Stimme gegen der Lärm der Musik an. Laut genug um den ein oder anderen interessierten Kopf, männlichen Ursprungs in ihre Richtung blicken zu lassen.
 
Ganz wie es sein sollte. Als wäre sie sich keiner Aufmerksamkeit bewusst, trat Marta näher heran. Ihre zarte Stimme hatte nicht wirklich eine Chance gegen die dröhnende Musik anzukommen. Das Lied war scheinbar neu, es kam ihr aber sehr bekannt vor. Das klingt fast wie... bestimmt ein Cover... Jetzt ging es erstmal um ihr Getränk.

Blut, frisch gezapft! Der Spender nach Möglichkeit gesund, männlich und gutaussehend.

Ein Blick auf die Karte zeigte leider, dass Heißgetränke hier nicht im Angebot waren. Da sie den Herren jedoch nicht warten lassen wollte, bestellte Marta einfach das Getränk, dass ihr Benjamin empfohlen hatte. Weit besser als Wodka-Feige - ob der wohl auch ohne Bo so stark ist? Nachdem sie ihn kritisch betrachtet und für sauber empfunden hatte, glitt die junge Frau auf den nächsten Barhocker und wartete auf die Rückkehr des Barmannes. Scheinbar beiläufig sah sie sich um.
Alkoholfrei ist heute wohl aus...
 
"Hier der Drink! Lass ihn dir schmecken...."

Mit einem gekonnten Lächeln und einem ebenso perfekt einstudiertem Augenzwinkern, ließ der Barmann seinen Gast wieder alleine. Er war der Profi hier am Ort, hatte alles und jedem im Blick. Die Leute kamen um ihn anzusprechen. Sie hatten keine Wahl, denn er war es der hier arbeitete. Ein Vorteil in jeglicher Hinsicht, denn auch wenn es bedeutete das er hier festsaß konnte er eben diesen Faktor für sich arbeiten lassen. So verrichtete er seine Arbeit und ließ sich und sein wohl einstudiertes Charisma wirken. Irgendwann biss immer eine an, meistens sogar mehrere und er hatte die Qual der Wahl...

Andere hatten es da nicht so leicht. Sie waren gezwungen sich an die Beute heranzupirschen und langsam zu umgarnen. So auch der Blondschopf der sich in eben dieser Sekunde an Marta heranmachte.
(Ihr Drink schmeckte tatsächlich wesentlich milder....)

"Hey du! Hättest du etwas dagegen, wenn ich für einen Moment meine Kippe gegen deine Hand drücke? Ich hab mein Feuerzeug vergessen, wette aber das du soo heiß bist das sie in Sekunden zu brennen beginnt..."

Plumpe Worte, die bei jedem anderen mit Sicherheit zu einem negativen Erfolg geführt hätten. Bei dem Blonden aber setzte sich ein schelmisches Lächeln dazu, dass beinahe vergessen ließ wie billig die Anmache war. Beinahe! Finstertals Bars und Clubs quollen nicht gerade über vor perfekten Raubtieren. Auch hier beherrschte das Mittelmaß die Szene und ein laszives Lächeln zum perfekten Zeitpunkt gesetzt, mochte hier schon als Gipfel der Aufreißerkunst gelten.

"Ich bin Mike!"

Er hielt ihr seine Hand hin.
Sie war kalt, schlaff und schweißig...
 
Ein derartiger Händedruck war nicht lecker. Marta musste unwillkürlich an kalt gewordenen Kaffee denken. Nicht das Getränk ihrer Wahl. Aber ihn gleich ganz abblitzen zu lassen, war auch nicht fair, ganz davon abgesehen, dass es durchaus falsche Signale an die weiteren Anwesenden senden konnte. Außerdem hatte sich Benjamin ja auch als Glücksgriff erwiesen. (Das Getränk war wesentlich besser als Bo's Feuerwasser und natürlich nicht so stark...) Apropos Griff - der ihre war zwar ebenfalls kühl doch wesentlich fester.

"Marta! Und eigentlich stehe ich nicht so auf Kippen, also lieber nicht."

Ein süßes Lächeln begleitete die Worte. Nicht wirklich eine Abfuhr, wirkte sie doch gesprächsbereit. Doch sicherlich ein Dämpfer. Oder aber ein Ansporn, sich mehr Mühe zu geben. Der Barkeeper sah doch ganz nett aus... Obwohl Martas anbeißen wohl etwas wörtlicher zu nehmen wäre. Der Ball war jedenfalls bei Mike und es lag jetzt an ihm, etwas daraus zu machen.
Viel Glück!
 
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