[10.5.2008] Ceterum censeo Baro tè Zloduch esse delendam

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"Du hast mich hintergangen Miststück! Und du hast mir meine Tochter genommen! Völlig egal was immer du versprechen magst, ich werde dich bekämpfen bis ich den letzten Tropfen Blut in meinem Körper verbrannt habe. Dein Plan mag perfekt gewesen sein, aber hier und jetzt endet er!"

Voller Genugtuung hatte die Toreador mit angehört, wie sich alles Umstehenden gegen den Willen der Lasombra stellten. Die Schattenfürstin mochte ihren Weg in die Welt zurück gefunden haben aber sie war ein Opfer ihrer Gier geworden. Sie hatte unbedingt ihren uralten Plan zu Ende führen und Zacharii diablerieren müssen. Hätte sie sich nur darum bemüht den Tzimisce zu töten, wäre sie ohne jedes Problem aus der Stadt heraus gekommen. Niemand hier hätte gedacht, dass die Namenlose erneut den Köprer gewechselt hatte. Alle hätten sich bis in alle Ewigkeit an die vermeintliche Tatsache geklammert, das Noir es war die der verhassten Lasombra einen Weg ins Dieseits gebahnt hatte.
Im Grunde war dies sogar jetzt noch der Fall, allerdings hatte die Toreador selbst nicht geahnt was sie mit der Zeugung ihrer Tochter angerichtet hatte. Ein Fehler von dramatischer Tragweite, jedoch keiner der nicht korrigiert werden konnte. Noch immer waren der Geist und die Seele der Juliana Bakova vor Ort und wenigstens die Salubri wusste einen Ausweg!

Noir wandte sich dem Sheriff zu.
Mit fremder Stimme fing sie an zu rufen.

"Enio Pareto! Du trägst das dritte Auge, das Zeichen der Salubri! Du stehst hier für die Mächte des Guten, lass sie in dein Herz! Öffne deinen Blick für die Herrlichkeit des Lichts und vertreibe die Nacht aus den Augen und den Herzen deiner Mitstreiter! Eile dich, mein Freund, denn die Schwärze hier ist tatsächlich von unsagbarer Macht. Zerschlage den Schattenmantel des Feindes, dann steht er eurer Macht hilflos gegenüber! Deine Gefährtinnen hier, haben dir den Weg bereits bereitet. Ihre Zauber und Flüche warten nur darauf, dass du die Schranke erhebst und ihnen den Weg zeigst."

Ein plötzlicher Schwächenafall ließ die Toreador in die Knie gehen.
Sie hatte ihren Teil geleistet, nun war es an den anderen....
 
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Es war die richtige Lösung. Ein Gefühl wie das erste durchatmen, nach einer langen Periode stickiger, staubiger Luft. Als steckte ein furchtbarer Krampf im Innerem, der sich plötzlich löste und einen aus dem Würgegriff entließ. Ungelöste Rätsel und Puzzle waren für den Nosferaut immer wie eine nässende, juckende Wunde. Er musste solange daran herum kratzen und Puhlen, bis er das Geheimnis gelüftet hatte. Er war besessen davon, zwanghaft musste er diese Dinge durchexerzieren, auch wenn er schon lange wusste, dass es ein böses Ende nehmen würde.
Aber der Moment der Genugtuung, der Frieden der sich einstellte, wenn er so eine Nuss geknackt hatte, waren wie Ambroisa. Wenn es keine Rätsel mehr gab, keine Geheimnisse mehr zu lüften, bliebe einem nur sich umzudrehen und der Ewigkeit ins Gesicht zu schauen, die hinter einem wartete. Die endlose Nacht. Man musste sich beschäftigen, wenn man nicht durchdrehen wollte und Lurkers Verstand hatte vor langer Zeit damit begonnen sich krampfhaft beschäftigt zu halten. Wenn man stehen blieb, konnte einen das etwas einholen, das da draußen lauerte. Die entsetzliche Leere ihrer Existenz. Auch diesmal kostete er von der grimmigen Zufriedenheit, als er den Knoten endlich gelöst hatte. Er hatte Recht gehabt, sich vor der geheimnisvollen, Portugiesischen Witwe in Acht zu nehmen und er hatte ihr Gesicht lachend im Hintergrund erkannt. Trotzdem lag er in einer Kleinigkeit falsch.

Kugeln pfiffen durch den Raum und er glaubte einen scharfen Luftzug zu spüren. Stein splitterte vor ihm, als Teile von Stuck in seine Richtung flogen. Er hatte sich deutlich weiter in der Mitte des Raumes gewähnt, stand nun aber an einer seitlichen Säule. Er drehte sich um und sah die Noir und er konnte sie dabei beobachten wie sie gerade... voller Entsetzen auf den Altar starrte?

Der Blick des Nosferatu fiel auf die kleine Goth. Laura Raabe war ihr Name, soweit er sich erinnerte. Dann lachte sie und ihr Lachen kam nicht von einer jungen Frau. Es kam aus einer anderen Zeit und in ihm dröhnten die Jahrhunderte mit, die dieses Wesen gesehen hatte. Es kam noch nicht einmal von dieser Welt, denn die Witwe war jenseits von dem gewesen, was sie alle als das Diesseits kannten und in ihrem Lachen schwangen Reste und Erinnerungen an diesen Ort nach, so als hätte man einen Spiegel dorthin geschickt, in dessen gesplitterten Scherben sich die Bilder von dem eingebrannt hatten was er dort gesehen hatte. Er spürte, wie er sich in sich selbst zusammen krümmte und versuchte in seiner eigenen Haut möglichst wenig Platz einzunehmen.

Dann kam die Schwärze. Sollte Lurker irgendwann einmal die Gelegenheit und den Mut haben darüber zu reden, würde er jedem finsterem Wesen der Nacht und Möchtegern Fürsten der Finsternis milde ins Gesicht lächeln und sie wohl für halbstarke halten. Es war nicht einfach nur Dunkelheit, die sich über den Raum ergoss, wie ein Eimer Tinte. Von der namenlosen Witwe ausgehend begann das Licht einfach zu verschwinden. Ein atemberaubender Anblick und bizarr schön, wie ein Teil des Nosferatu, mit eher besonderem ästhetischem Sinn, bemerkte. Es sah aus als würde Rauch zerfasern in einer Luftströmung, allerdings eher wie ein negativ davon. Gleichzeitig schien alles um ihn herum regelrecht zu zerbröseln, so als würde Licht, Struktur und Dimension aus der Welt gesogen. Es begann mit der Farbe, dann mit den Umrissen und schließlich zerstob alles rasend schnell um ihn herum.

Lurker floh. Es war nur noch für den einen Implus in ihm Platz, er musste weg, bevor ihn diese Schwärze erreichte. Er war so sehr in Panik, dass er völlig ruhig war, als er mit Knochen zermalmender Wucht gegen die Wand schlug. Die Dunkelheit kam, sie war dicht hinter ihm. Er konnte sie fühlen. Sie fasste ihn an, tastete bereits an ihm herum, wie eine Schlange, die ihr Opfer mit der Zunge federleicht berührte. Es erschien ihm in diesem Moment, wahnsinnig vor Angst, völlig folgerichtig, dass er erneut Anlauf nahm und seinen Körper noch einmal in die Wand rammte. Es war völlig egal, einfach nur weg. Knochen zerbarsten in seinem Körper und Sehnen zerrissen, als er mit aller Macht versuchte durch die verdammte Wand zu fliehen.
Dann war die Schwärze bei ihm. Es gab kein entrinnen. In einer letzten, völlig sinnlosen Geste ruderte der Nosferatu wie wild mit den Armen, griff verzweifelt nach den letzten, sichtbaren Resten von Licht und versuchte es an sich zu ziehen, aber es zerfloss ihm zwischen den Fingern. Dann war die Dunkelheit bei ihm, über ihm, in ihm. Sie drängte sich von allen Seiten und schwappte wie eine teerige Welle über ihn hinweg. Sie kam von einem Ort an dem einem Augen nichts nützten und sie roch nach Verzweiflung und Scheitern. Sie war der Moment in dem Helden fielen und jeder Mut versagte. Sie war die Essenz, die entstand, wenn Bruder sich gegen Bruder wandte und ihr Kelch wurde immer dann gefüllt, wenn Liebe scheiterte und sich in ihr Gegenteil umkehrte. Sie war das Ende aller Hoffnung und nun klebte sie an Lurker, kroch in ihn hinein füllte ihn aus, bis er paradoxerweise völlig leer und ausgemergelt sein würde.

Seine Hände umklammerten seinen Schädel und er riss seinen Mund auf, in einem letztem Moment der Ablehnung und des Protestes wollte er schreien, aber es schlug ihm nichts als die Dunkelheit entgegen und aus dem Schrei wurde ein ersticktes Wimmern. Er rollte sich zusammen um ein möglichst kleines Ziel zu sein und blieb einfach liegen.
Voller Panik und entsetzen schlug er alle geistigen Türen in seinem Innerem zu. Sein Bewusstsein floh, angetrieben von grauenhafter Furcht, immer weiter in die Labyrinthe seines selbst. Irgendwo an einen Ort in ihm, an dem ihm die Schwärze nicht folgen konnte.

Nur die Tatsache das sich sein Verstand verkrochen hatte rettete ihn an diesem Tag davor ein Verräter zu werden, denn er hätte alles getan um einfach nur aus dieser Dunkelheit heraus zu kommen. Er bestand nur noch aus lähmender Angst, alles in ihm schmolz einfach weg, bis nur noch ein instinktiver Kern aus Furcht schutzlos da lag. Jeder Handel wäre Recht gewesen um nur wieder zurück aus dieser Dunkelheit zu kommen. Aber das Angebot der Witwe erreichte ihn bereits nicht mehr. Feigling der er war, war Lurker bereits geflohen. Wo sein Körper nicht weg konnte, hatte sich sein Verstand einfach verabschiedet.
 
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Das erste, was Caitlin wieder bewußt wahr nahm, war das Lachen. Dieses bösartige hönische Lachen das aus dem Mund des Kükens Laura kam. Es passte nicht zu diesem jungen Hüpfer, es hörte sich völlig falsch an und plötzlich ergab alles einen Sinn. Teilchen für Teilchen rutschte alles an seinen Platz und ergabn ein halbwegs sinnvolles Bild. Natürlich nicht alles. Noch immer klafften große Lücken, wo Caitlin einfach das nötige Wissen fehlte, da sie vergleichweise neu in der Stadt war. Diese wenigen Wochen und so unglaublich viel war geschehen. Am meisten aber hatte sich Caitlin selbst verändert. Dem harten Leben, dem ständigen Grauen in Finstertal angepasst, war aus der strebsamen und fleißigen Arbeitsbiene, eine junge Königin im HuC mit einem starken Willen geworden. Dieses eiserne Vertrauen in ihre Fähigkeiten und ihr Mut, sich der Hölle selbst entgegen zu stellen bewahrte sie davor, dem Nosferatu gleich das Weite zu suchen, als die Schwärze den Raum erfüllte. Ja nicht nur den Raum, sondern sie selbst wurde von der wabernen Finsterniss verschluckt, bis nichts mehr übrig war, aus einem Funken, der einsam und verlassen vorsichtig "Hallo?" rief und von dem tausendfachen Echo, dass in dieser einsamen Leere zurückkam, fast erstickt wurde. Aber nur fast. Hartnäckig hielt dieses kleine Etwas, das der Verstand von Caitlin Mc`Kinney war, an ihrem Dasein fest und weigerte sich sturr, dem Feind nachzugeben. Der Funken weiter blieb glasklar auch wenn sein reflexartiger Schutzversuch, in den meditativen Zen-Zustand zu flüchten und ihn wie eine Mauer hochzuziehen, kläglich scheiterte, er entwickelte genug Kraft, um einen irren Plan zu fassen.

Großartig Zeit, sich etwas geniales einfallen zu lassen, blieb nicht und so faselte die Regentin mit halbwegs fester Stimme etwas von wegen offenen Schuhband. Was für ein dämlicher Spruch udn sie hätte sich im selben moment lünchen können, dass ihr nicht etwas stilvolleres eingefallen war. Warum fehlten ihr im entscheidenden Augenblick bloß die richtigen Worte? Vielleicht weil sie kein Shakespere oder sonst irgendein Dichter war, der immer einen eloquenten Spruch in Petto hatte? Was aber viel entscheidender war, die Worte lenkten. Leider nicht wie geplant von dem Tun der Wittwe ab, die zweifelsohne in Laura steckte, aber sie lenkten die Magie zu der angesprochenen Person. Das Blut in Caitlins Adern rauschte, als sie den Geist der uralten Kainitin zwang ihr zu dienen und sie diese auf in eine geistige Einbahnstraße schickte. Nichts würde die Wittwe von ihrem einmal gefassten Plan abbringen und sollte sie dabei sterben. Hochkonzentriert würde sie nun sein, und vor allem gefangen...

Etwas war falsch, das spürte Caitlin und sie verlies sich auf ihre Intuition. Nichts, was ihr lag, aber ab und an doch angebracht. Irgendetwas tat sich in der Dunkelheit, iregndetwas machte Laura, was sie nicht tun sollte. Was gefährliches näherte sich den anwesenden kainiten. Grade, als die boshaften Tentakel die Wirklichkeit durchbrechen wollten, schickte Caitlin einen Hilferruf an die Geister: "Wendet euren bösen Blick auf meine Feindin! Verhindert ihre Pläne!" Auch wenn es eigentlich nicht nötig war sprach Caitlin diese Worte sogar leise aus, was wohl ihrer Unerfahrenheit in diesem Pfad zuzuschreiben war. Schließlich hatte sie noch wenig Gelegenheit, zu üben, waren doch die Geister an den unlängst verstorbenen Koldunen gekettet. Caitlin riss die blinden Augen leicht panisch auf: Würde es überhaupt klappen? Können die Geister ihr bereits helfen? Sie wusste es einfach nicht und wartete bangend der Dinge die da kamen oder auch nicht kamen...
 
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Wie so oft bei solchen Zaubern würde Caitlin nie erfahren, wie erfolgreich sie tatsächlich gewesen war.
Die Tentakeln besaßen die gleiche Färbung wie die tiefschwarze Dunkelheit. Vollkommen unsichtbar waren sie, geräuschlos und mit einer Kraft ausgestattet, die selbst einer Jenny Färber oder einem Enio Pareto paroli bieten konnte. Die namenlose Lasombra wollte (und konnte...) ein gutes hundert dieser übernatürlichen Tentakeln beschwören und sie dachte nicht daran sich von irgendwem aufhalten zu lassen. Erst nur hier im Inneren sollten sie erscheinen, dann auch draußen um den dortigen Wachen den Gar aus zu machen. Jede einzelner Höllenarm war so stark wie zehn Mann und so tödlich wie ein riesiger Hai in heimischem Gewässer.

Nur wenige Geister reagierten auf den Ruf der Tremerehexe.
Die meisten wussten noch nichts von dem Untergang ihres Peinigers oder waren zu sehr verängstigt und verstört um sich hervorzuwagen. Einige wenige aber, die zornigsten und stärksten unter ihnen, ließen es sich nicht nehmen dem Ruf zu folgen. Ihre Arbeit blieb verborgen aber sie schützte die obersten Streiter Finstertals davor, nicht in vollem Maße angegriffen zu werden. Anstelle einer wahren Hundertschaft an widernatürlichen Greifarmen erschienen kaum mehr als ein Dutzend von ihnen.

Die aber waren gnadenlos und schnell.
Zwei von ihnen folgten den Rufen die die Toreador an Enio gerichtete hatte. Eine umschlang ihre Beine und brach Knochen wie Streichhölzer, eine weitere durchstieß Noirs Brust. Glücklicherweise war von dieser schrecklichen Tat in der Dunkelheit nichts zu sehen. Aber der überraschte Schmerzensschrei der Frau und das widerliche Geräusch reißenden Fleisches dürfte einem trotzdem bis ins Mark gehen. Lurker konnte von Glück sagen, dass er sich zusammengerollt hatte, den einer der Arme versuchte mit ihm in der gleichen Weise zu verfahren. Nun aber waberte er abwartend neben dem Nosferatu und lauerte auf eine Bewebung. Offensichtlich waren auch die Höllenarme blind. Was natürlich nicht hieß, das ihre anderen Sinne nicht hervorragend ausgeprägt waren, wie Noir sicher bestätigen würde, wenn sie noch könnte...

Auch den anderen näherten sich die tödlichen Werkzeuge.
Wie Caitlin konnten die Betroffenen dies aber bestenfalls ahnen.
Unsichtbar war der Feind, lautlos und tödlich.
 
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Es lag nicht daran, daß sich Enio keine Mühe gab. Einzig und alleine seine Rüclsicht auf die anderen Kainskinder war wohl schuld daran, daß er Laurasombra nicht mehr traf. Enio blieb selbstverständlich nicht mehr stehen nachem er den ersten Fehlhieb landete, sondern bewegte sich einen Schritt nach vorne, danach einen Schritt nach links, einen Ausfallschritt nach vorne und wieder nach Rechts. Es war vielleicht dumm aber der Brujah schaffte es nicht über seinen Schatten zu springen und völlig rücksichtslos durch den Raum zu schneiden. Über den Schatten zu springen wäre – wenn man die Zeit und Ruhe gehabt hätte – vielleicht sogar ein lustiges Wortspiel gewesen, wenn man die Umstände bedachte. Das Endresultat war jedenfalls, daß Enios tödliche Hiebe sinnlos und ohne Wirkung verpufften und niemand mehr trafen. Was für eine Verschwendung von Blut aber was hätte er auch sonst machen sollen?

Danach blieb der Kriegsherr reglos stehen und ergab sich der Situation. Die Waffe parat und bereit erneut zuzuschlagen sobald er wieder ein Ziel haben sollte. Aber bei dieser verdammten unheiligen Dunkelheit, die einem den Hals zuschnürte und kalt und grausam das Rückrat hoch kroch, war das mehr als unwarscheinlich. Also was tun? Die Witwe nahm Enio die Entscheidung ab als sie zu sprechen begann. Langsam begann auch wieder Enios Gehirn zu arbeiten und er wurde sich Stück für Stück wieder bewußt was eigentlich gerade passiert war und wer nun tatsächlich der Gegner war. Die namenlose Portugisische Witwe! Verdammt! War also doch alles wahr was man über sie gemunkelt hatte und was ihrem Ruf entsprach. Sie war eine Meisterin der Manipulation und auch einem alten Kainiten wie Zacharii in diesen Dingen haushoch überlegen. Was schmiedeten die Alten immer nur für beschissene Pläne? Wurde man zwangsläufig so wenn man zu lange untot war und der Existenz an sich überdrüssig? War das überhaupt der Grund warum es sowas beklopptes wie einen Dschihad überhaupt gab und sich Kainskinder einem Credo ergaben, das ähnlich dumm klingen mußte wie Kämpfst du nicht bist du niemand und vergehst?! Was waren sie nur alle für dämliche Marionetten? Spielbälle an den Fäden der Alten und Mächtigen. Was würde als nächstes kommen? Kain der einen alten Streit mit Lilith in Finstertal austragen wollte?

Aber bei all dem Wahnsinn, all der Impertinenz und Arroganz den jüngeren Vampiren gegenüber hatten sie vielleicht alle eines vergessen. Im Schach kann auch ein Bauer den König Matt setzen. Und wenn sie allesamt nur dumme und unwissende bauern waren, dann wollte Enio genau das bleiben und wäre glücklich damit. Hauptsache er würde niemals so werden wie eines dieser verdammten Monster. Er war ein Bauer… vielleicht! Aber er war einer dieser Bauern, der sich nicht dem Schicksal ergab, seine gesamte Ernte den Adligen gab und sich über sein Schicksal beklagte, während er langsam aber sicher verreckte und zusehen mußte wie seine Frau und Kinder verhungerten. Er war einer dieser verdammten Bauern, die schnell mal in der einen Hand einen Dreschflegel oder Mistgabel hielt während in der anderen eine Fackel emporragte. Daher enwiederter er mit einer unerschütterlichen Überzeugung auf das Angebot der Lasombra: „Vergiß es Puppe!“ Das war warscheinlich weniger herzlich als sie erwartet hatte und eine Wortwahl, die man gut und gerne als völlig respektlos betrachten konnte aber der vernagelte Brujah konnte einfach nicht anders.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Das sollten sie eigentlich nicht aber sie taten es trotzdem jedesmal, wenn es gerade nicht passte. Die Schwärze wurde immer schrecklicher und schien Leben in sich zu haben oder etwas das man in Ermangelung eines besseren Wortes einfach mal so nennen konnte. Noir sprach… aber nein es war die Salubri die sprach. Es war überdeutlich. Auch Noir war nur ein Werkzeug. Benutzt wie alle anderen auch. Vielleicht sogar noch viel schlimmer. Kiera machte irgendetwas und benutzte fremde Worte. Etwas spritze Enio entgegen. Verstand der Kriegherr überhaupt was man von ihm wollte? War er dazu überhaupt in der Lage? Wieder war es nicht der Turiner alleine, der die Initiative ergriff, sondern die Essenz der geraubten Seele, die immer noch präsent war aber friedlich in Enios Körper eine harmonische Verbindung eingegangen war. Welches Kainskind konnte das schon auser einer der Dreiäugigen? Und plötzlich wußte Enio was zu tun war. Es war nicht die blose Fähigkeit der Salubri, die manch ein Kainskind auf banale Weise als Disziplin bezeichnete, es war die über Jahrhunderte angeeignete Kentnisse des Lebens an sich und des überdauerns in Liebe und Harmonie der eigenen Existenz gegenüber. Viele Kainskinder hassten sich selbst und ihre Rasse. Ihr Wesen und das Monster das sie doch alle waren. Es war das warum Saulot fremde Länder bereist hatte und angefangen hatte von anderen übernatürlichen Wesen zu lernen um eine andere Sicht auf seine eigenen Existenz zu bekommen und damit auch auf seine gesamte Rasse. Die Fähigkeit das Monster in sich nicht mit Gewalt im Zaum zu halten, es nicht zu verteufeln und mit Peitschenhieben in den Käfig zurückzutreiben und bei Wasser und Brot an der kurzen Leine zu halten. Aber auch nicht dem Tier freien Lauf zu lassen, der Gewalt und grauenvoller, unbändigem Zorn zu frönen als wäre man niemals Mensch gewesen. Die Kunst war sich dem Tier auf liebenwerte und verständliche Weise hinzugeben. Es zu umarmen und es verständnisvoll zu kraulen wenn es einen kratzte und in den Arm biß. Solange bis es wieder still hielt und abließ und friedlich und dankbar in den eigenen Armen lag, weil es erkannt hatte, das es auch nur ein Teil von von dir war und sich selbst verletzte, wenn es seine Krallen in dich schlug und dir und anderen weh tat.

Es war die Liebe zu sich selbst und dem was man war! Denn nur wer sich selbst anerkannte war dazu in der Lage andere anzuerkennen und ihren Respekt, Zuneigung und Liebe entgegen zu bringen. Das verstand Enio jetzt oder zumindest ein Teil von ihm, der sich nicht nur daran erinnerte das er einmal selber Mensch war, sondern das er auch schon grauenvolle Dinge anderen angetan hatte und das Leben mit Füßen getreten. Seines wie das von anderen. Mit einem Klirren fiel die Klinge des Italieners aus seiner Hand und zu Boden. Es war nicht richtig eine Waffe in der hand zu halten, wenn man seinen Geist für das öffnete wonach Enio in sich suchte. Bacova hatte Recht und alleine dafür liebte Enio sie ohne sie jemals richtig kennengelernt zu haben. Sie hatte erkannt was in ihm steckte und der Brujah wußte, daß es in jedem Kainskind war. Das Licht! Die Antithese zu der furchtbaren Schwärze des Abgrundes, der diesen Raum erfüllte. Nicht mehr lange!

Das dritte Auge öffenete sich erneut. Ein kleines Flackern war kurz im Raum zu sehen. Es war nur ein Lichtschein, der ganz kurz zu sehen war aber der reichte schon um die Arroganz und die Gewißheit des Sieges der Hüterin Lügen zu strafen. Der kurze Lichtschein war nur einen Augenblick zu sehen und wurde sofort wieder von der Dunkelheit verschlungen. Enio alleine wußte, daß das Licht hier war und nicht mehr verschwinden wurde. Aber es stand noch ein Kampf bevor. Die Dunkelheit wehrte sich und Enio mußte sich konzentrieren. Es war wiederum nicht die Kraft und die Fähigkeit des Brujah alleine, sondern mehr ein Handeln, das auf einer anderen Bewußtseinebene entschieden wurde und selbstverständlich auch durch das Handeld der anderen im Raum unterstützt worden war. Enio konnte im Nachhinein gar nicht mal genau sagen was er eigentlich gemacht hatte und wie. Aber das würde dann vielleicht auch niemand mehr interessieren.

Plötzlich bebte der Raum. Das ganze Gebäude schien zu bersten und wurde erschüttert als sich Licht und Dunkel dem Kampf ergaben. Da! Ein weiterer Lichtschein. Ein Auge in der Nacht. Es strahlte… und auch wenn der Lichtschien sich noch nicht so richtig ausbreiten wollte, begannen die Schatten zu fliehen dort wo der Blick des dritten Auges hinfiel. Eine leichte Dämmerung schien das Zwilicht in die Dunkelheit zu bringen. Es war kein gleisender Blitz, der Licht brachte und den Kampf gewann. Es war ein langsamer Vorgang, der kaum merklich begann und sich zäh im Raum ausbreitete. Die Dunkelheit war nicht einfach zu besiegen! Enio stand im Raum und hielt die Hände von sich. Er wußte selbst nicht warum. Es war aber richtig so. Plötzlich sprach der Kriegsherr. Es war seine eigene Stimme aber die Wortwahl lies durchblicken, daß jemand anderer seine letzten Worte des Lasombra entgegnen wollte. Er klang ruhig und mit sich selbst im Einklang. Es hatte fast etwas Liebevolles. „Du wirst versagen namenloses Gespenst. So alt du bist und so verschlagen… hast du doch nur eines in deinem Herzen. Hass, Gewalt und Machthunger. Das Streben nach mehr von dem was du doch eh schon besitzt. Ein typischer Zug deinesgleichen. Aber daran wirst du scheitern Hüterin. Alleine in diesem Raum sind welche versammelt, die wissen das sie mehr sind als nur das Produkt des Blutes ihres Erzeugers. Mehr als ein Monster ohne Seele und Herz und weiter denken als an ihre eigene Verdorbenheit. Und deshalb wirst du scheitern und an deiner eigenen Dunkelheit untergehen.“

Ein greller Schnitt ging durch den Raum als wenn jemand ein Bild mit einer Schere zerschnitten hätte. Das Licht gewann! Mit einem Kreischen zog sich die Dunkelheit zurück, begleitet von einem leichten Beben. Sie floh regelrecht und was vorhin noch langsam von statten ging lief jetzt abrupt und in Windeseile ab. Das dritte Auge auf Enios Stirn leuchtete hell und man sah das Gesicht des Brujah-Ahn überhaupt nicht mehr. Spätestens jetzt mußte jedem klar sein, daß die Macht der Salubri viel komplizierter und vielschichtiger war als man aus Geschichten kannte und ihre Kraft völlig falsch eingeschätzt wurde. Und plötzlich war alles vorbei. Das Auge schloß sich weil der Salubriteil in Enio erkannt hatte, daß sie gewonnen hatten. Alle zusammen! Die Lichtverhältnisse waren wieder normal und vor ihnen stand die Witwe. Erschüttert und vorläufig ihrer Waffen beraubt. Aber sie war noch nicht am Ende und würde sich ganz sicher jetzt nicht kampflos geschlagen geben. Dort wo die Dunkelheit hergekommen war gab es noch genügend. Sie mußten schnell handeln.

Enio hattes einiges an Blut investiert. Es war ein Vorteil, wenn man schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hatte und das Blut nicht so dünn war. Man lief nicht so schnell auf Reserve. Die Klinge war zu Boden gefallen aber der Brujah-Ahn konnte auf andere Waffen zurückgreifen. Und als ob es nicht schon genug Hokuspokus für heute gewesen wäre, griff Enio auf das furchtbarste zurück was er an Gewalt zu bieten hatte. Eine Fähigkeit die bei älteren Brujah zwar nicht unbedingt selten vorkam aber dennoch nicht so oft eingesetzt wurde, da niemand damit noch soetwas wie eine Maskerade aufrecht erhalten konnte. Etwas worüber sich heute Nacht wohl niemand Gedanken machen mußte. Enio schaltete bltzschnell um und die Instinkte des Kämpfers übernahmen die Kontrolle. Er wußte das er nicht alleine stand und es war ihm ein Trost. So sehr er auch Einzelgänger war in diesem Moment war er froh, daß er andere finstertaler Blutsauger um sich hatte. Sie würden die Witwe in Fetzen reißen und dem Spuck ein für alle mal ein Ende setzen.

Roter Nebel stieg plötzlich um Enio auf und verlieh ihm eine unwirkliche Präsenz. Seine Haut begann rötlich zu schimmern und konnte man vorher noch ein weiß leuchtendes, gleißendes drittes Auge auf der Stirn erkennen, begannen die anderen beiden nun in einem rot zu glühen als ob pure Lawa in den Augen des Brujah fliesen würden. Was für Fähigkeiten schlummerte noch in dem sonst so zurückhaltenden Kreigsherr? „Und jetzt stirb du Schlampe!“ Nein das war sicher nicht mehr Juliana Bacova… diese Worte hatte eindeutig Enio Pareto vom Clan Brujah ausgesprochen. Aber war das immer noch der Brujah-Primogen?
 
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Die Dunkelheit starb!
Dies jedoch nicht rücksichtsvoll und leise wie es sonst ihre Art war, sondern mit einem Getose und Gerumpel, das es selbst einem Erdbeben ein anerkennendes Nicken abgetrotzt hätte. Trotzdem starb sie und wich der Macht des Lichts das von Enios drittem Auge ausging. Die Helligkeit erwischte die Lasombra vollkommen unvorbereitet. Neben der Schwärze verschwanden auch die Tentakeln. Noirs toter Körper fiel krachend zu Boden und blieb dort wie die surrealistische Karikatur einer verdrehten Balletttänzerin liegen.
Die besessene Laura war außer sich vor Wut. Hasserfüllt blickte sie dem Sheriff entgegen. Sie hatte sich bereits auf den Weg zur Tür gemacht. Die Dunkelheit hatte den Zweck ihr Handeln zu verbergen, die Tentakeln sollten mögliche Verfolger abhalten.

Nun stand sie da. Bloß, nackt und ohne jeden Schutz. Sie schäumte vor Zorn und Enttäuschung. Sie wollte doch nur fort von hier und ihre neu erlangte Macht genießen.
Die Rückkehr ins Leben feiern, sich in der eigenen unermesslichen Überlegenheit zu suhlen.

Und jetzt?
Jetzt stand sie mit wortwörtlich runtergelassenen Hosen da und musste sich mit dieser... SCHWÄCHE... abgegen.

"Wie kannst du es wagen!", schrie sie einer Hysterie nahe. "Ich habe alle besiegt! Ich war es die Zacharii getötet hat! Ich war es die die Garou verdorben hat! Ich habe diese Stadt gerettet und befreit! Ich verdiene Ehrfurcht und Respekt! Ich bin euch allen hier überlegen! Ich bin die Macht! Geht, so ihr nicht eines grauenhaften Todes sterben wollt! Seht eure gestürzte Herrin, wie sie daliegt in ihrem Blute. Nähert euch mir und es wird euch gehen wie ihr!"

Enio bekam von all den Worten nichts mehr mit.
Für ihn war die Realität einen Schritt zu Seite getreten und hatte der Wut in seinem Inneren die Führung überlassen...
 
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Als die Dunkelheit fiel und sie merkte, dass sich Laura aus dem Staub machen wollte, beeilte sie sich zur Tür zu kommen und der Namenlosen, wenn möglich den Weg abzuschneiden. Zwar gehörte sie nicht zu denen, die gerade besonders schlagkräftig waren, doch vielleicht mußte sie diese auch nur aufhalten, bis einer der anderen handeln konnte.

"Ich, Ich, Ich, hast du auch noch was anderes zu sagen, als zu jammern, dass man dich nicht richtig behandeln würde?" fragte sie. "Ja, du hast Zacherii getötet, aber alles andere hättest du nicht tun sollen, dann würdest du auch den Respekt bekommen, aber eine gute Tat kann nicht die ganzen schlechten auslöschen, zumal du den Koldunen nur aus reiner Selbstsucht getötet hast und uns dazu mißbraucht hast, also halt einfach mal die Klappe, Fettarsch."
 
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Das Lachen der Lasombra war hell, amüsiert und boshaft.

"Ach so? Was habe ich den Schreckliches getan? Was werft ihr mir vor in eurer unvergleichlichen Selbstgerechtigkeit? Nennt mir auch nur ein Verbrechen, dessen ich mich gegenüber einem von euch schuldig gemacht habe und wir reden darüber ob ihr berechtig seid mich richten zu dürfen."

Das Lachen ging in ein finsteres Schmunzeln über.

"Nicht das ihr dazu in der Lage wärt. Aber ich will euch nicht drohen! Es ist möglich, dass ich euch gegenüber nicht ganz ehrlich war. Eurer Reaktion nach zu urteilen, ein durchaus berechtigtes Handeln wie ich finde. Niemand hier versteht auch nur im Entferntesten die Hintergründe meines handelns. Also tut euch allen selbst einen Gefallen und geht mir aus dem Weg bevor ich böse werde!"
 
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Enio hatte kein Interesse an Unterhaltungen. Er hörte weder der Lasombra zu noch folgte er den Worten von Kiera. Es war alles gesagt und gab nichts mehr zu bereden. Jeder weitere Dialog wäre eine Szene für einen Film wo sich die Gegner zum Schluß immer noch ewig lang unterhalten bis sie sich endlich gegenseitig das Licht ausblasen. Der Brujah-Ahn hatte genug gerdet und vor allem genug gehört. Die Intensionen der Hüterin waren völlig bedeutungslos und nichts auf dieser Welt könnte Enio Pareto dazu bewegen mit ihr einen Handel einzugehen. Nicht nach all dem Scheiß den sie hinter sich gebracht hatten.

Ohne ein weiteres Wort stürzte Enio nach vorne. Mit blosen Händen und unbewaffnet. Auch wenn man Enios Bewegungen nur mit Müh und Not folgen konnte, da er sich in Brujahmanier so schnell bewegte wie es meistens nur ein Ahn dieses Clans tat, so zog er doch einen merkwürdigen schlierigen, roten Schimmer hinter sich her und seine rotglühenden Augen gaben der ganzen Szene noch einen beinah unheimlichen Beigeschmack. Ein Dämon aus der Tiefe... der gekommen war um sich eines anderen Dämon anzunehmen. Enio sah es selbstverständlich wesentlich weniger theatralisch... für ihn gab es da nur einen Gegner, der weg mußte. Sofort!
Da schlug der Kriegsherr auch schon zu!
 
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Der Schlag traf die namenlose Lasombra mit voller Härte und vollkommen ungebremst.
In einem hohen Bogen flog ihr Körper nach hinten, prallte unsanft auf dem glänzend polierten Marmorboden und schlitterte dann weiter bis er durch die Außenwand des Museums gestoppt wurde. Laura, oder zumindest das was von ihr übrig war, stemmte die Hände gegen den kalten Boden und drückte sich ein kleinwenig empor. Gerade genug um ihren Kopf zur Seite zu drehen und mit hasserfülltem Blick auf die Anwesende Gruppe zu starren. Zähflüssiges Blut troff ihr aus dem Mundwinkel, doch es schien sie nicht im geringsten zu stören.
Statt weitere Worte entstieg nur ein leises helles und ernüchternd amüsiertes Kichern ihrer Kehle.

Plötzich brachen Knochen.
Muskeln rissen und Sehnen zersprangen knallend unter der extremen Belastung der Metamorphose. Einige der Anwesenden hatten vielleicht schon einmal das zweifelhafte Vergnügen der Verwandlung eines Garou beizuwohnen, hier aber gestaltete sich die Sache -trotz gewisser Parallelen- vollkommen anders. Die Lasombra wuchs zu einer Länge von über drei Metern an. Spitze Knochenfragmente durchdrangen an zahllosen Stellen ihre ergraute Haut. Wie Dornen an einer krankhaft mutierten Pflanze stachen sie aus dem Körper hervor und versprachen jedem der es wagen sollte, sich ihr unvorsichtig zu nöhern einen grauenhaften Tod.
Auch die Muskeln des Wesens, das mit dem einstmals durchaus hübsch zu nennenden Mädchen nichts mehr gemein hatte, wuchsen zu immenser Größe an. sie gewannen an Volumen und Kraft. Langsam erhob sich das riesenhafte Wesen, das jeder noch so grauenerregenden Beschreibung zu spotten schien. Messerscharfe Reißzähne erfüllten ein gierig dreinschauendes Haifischmaul aus dem undeutlich artikulierte Worte gespien wurden.

"Ihrrr Narrrrren! Ich verrrreine die Krrrraft zweierrr uralterrrr Wesen in mirrrr. Ich befehlige den Schatten und forrrrme Fleisch wie feuchten Lehm. Kommt nurrrr herrrr ihrrrr Maden, kommt und lasst mich von eurrrrrem Blute kosten..."

Es gab Legenden und unzählige andere Gruselgeschichten die sich die Vampire der Camarilla leise und hinter vorgehaltener Hand über die Macht der Vorsindflutlichen zu erzählen wussten. Das Lauramischriesenmonstrum war vielleicht nicht von dieser Macht und Generation. Aber es bot den Anwesenden einen unangenehm deutlichen Blick auf den Tag an dem sie sich aus ihren Gräbern erheben würden...

"Komm herrr....."

In eben dieser Sekunde steckte Meyye ihre Nase durch den Haupteingang.
 
AW: [10.5.2008] Ceterum censeo Baro tè Zloduch esse delendam

Und Meyyes Nase hat ein Deja vu. So ein ähnliches Ding wie hier gerade rumsteht hat sie jetzt schon zweimal gesehen.. einmal bei dem Sabbat-Kerl mit dem Lurker früher rumhing und zuletzt oben auf der Skiliftstation.. allerdings in Zachariis Träumen. Es sah anders aus damals, und diese Stimme.. hat Zacharii sich etwa Lauras Körper geschnappt?? Kurz sieht sie sich noch anderweitig um.. Noir gehts nicht gut, Enio sieht so dämonisch aus wie er schon immer war und der Rest.. hat sich auch gegen das Monster-Tzimi-Ding in Opposition begeben, wenn sie das richtig sieht. Eigentlich braucht sie gar nicht mehr zu wissen.

"Alles klar." sagt sie und stösst die Tür auf, dass sie gegen die Wand kracht. Erst zuschlagen, Rechte vorlesen kommt später. Wieder werden ihre Fingerspitzen lang und spitz. Es sieht so aus als müsste sie Laura jetzt schon als Kriegsopfer betrachten.. es ist wohl kaum zu erwarten, dass Zach wieder hergibt was er einmal in Besitz genommen hat.
 
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Enio stürmte nach vorne und legte jegliche aufbringbare Gewalt in seine Schläge. Wie ein Nachhall im Raum folgte ihm der rote Nebel. Hätte jemand diese Szene aufgenommen und würde derjenige sie später in Zeitlupe ansehen, würde sich vielleicht ein Bild einprägen bei dem man höchstwarscheinlich an einen bekannten Film denken mußte und zu Enio Pareto sagen würde: „Ein Agent!“ Aber hier war Finstertal und keine virtuelle Realität und der Brujah-Ahn kein verdammtes Programm. Er war aus Fleisch und Blut. Zwar tot aber schnell wie der Teufel höchstpersönlich und mit der Gewalt eines Buses. Eines Busses an dem jemand auch noch an der Front einen Hechsler montiert hatte, der gerade auf Hochtouren lief. Getrieben durch diese merkwürdige Brujahfähigkeit schlug der Sheriff schon mehrmals auf die Gegnerin ein bevor deren Körper überhaupt Gelegenheit hatte die Masseträgkeit zu überwinden und wie vom Ochsen getreten durch den Raum flog. Es waren weit mehr als blose Faustschläge gewesen, die der Italiener auf die Namenlose losgelassen hatte. Durch den Einsatz seines Blutes waren Enios Fäuste so gefährlich geworden wie die Klauen eines Gangrel. Dort wo sie den Körper von Laura getroffen hatten waren schlimme Wunden entstanden, die auch ein uraltes Kainskind nur schlecht wegstecken konnte. Enio wußte das und er war sich auch sicher, daß er gut getroffen hatte und keine Waschlappenschläge ausgeteilt hatte.

Aber etwas war auch schief gelaufen. Um diese kombinierte Fähigkeit aus der Stärke eines Kainskindes und der unwirklichen Geschwindigkeit für die die Brujahs so bekannt waren, mußte er sich eben in dieser bewegen. Soweit hatte das ja auch funktioniert aber wenn der Turiner seinem Gegner nicht so einen üblen Aufwärtshaken verpaßt hätte, dann wäre sie auch nicht so unkontroliert durch den Raum geflogen, sonder dort geblieben wo sie Enio am liebsten gewesen wäre und wo sie noch jede Menge solcher Schläge kosten hätte können. Nämlich beim guten alten Enio! So war das aber Mist und die verfluchte Witwe hatte doch tatsächlich die kleine Verschnaufpause, die ihr der Kriegsherr eigentlich nicht gönnen wollte. Naja... Enio würde später vielleicht noch Zeit haben seinen Kampf zu analysieren und ans optimieren für die Zukunft zu denken.

Dann veränderte sich das Ding. Verdammtes Tzimiscenblut! Was sind das alles nur für kranke Wichser?! Was von Laura noch übrig war verschwand im Wahnsinn der Körperkunst der Fleischformer. Enio kannte diese Gestalt leider... oder zumindest etwas ähnliches. Und er wußte wie schwer diese Monströsitäten zu knacken waren. Blieb zu hoffen, daß der Italiener es schon genug geschwächt hatte. Dann sprach das Monster. Enio hätte gerne gesagt, daß es ohne Wirkung geblieben war aber das hätte nicht der Wahrheit entsprochen. Enio war ansatzweise bewußt was ihm hier gegenüberstand aber dennoch konnte er das Laurading nur schwer einschätzen. Wieviel hatte sie schon eingesteckt? Wieviel konnte sie noch austeilen? Wieviel würde sie noch einstecken können? Bei all dem Kampfgeist, der in Enio war lag doch auch ein Stück Unsicherheit und Überlebenswillen dabei. Er hatte nicht dafür unterschrieben hier den Heldentod zu sterben. Selbst nach all dem was er hier schon hinter sich gebracht hatte und endlich das greifbare Ende in Sicht war.

Und irgendwann war Meyye da. Enios Blut rauschte wohl zu sehr in seinen Ohren und er hatte die aufschlagende Tür gar nicht bemerkt. Also dann... worauf noch warten? Vielleicht konnte die Regentin und Kiera noch was nützliches beisteuern aber Enio war sich sicher, daß Tzmiscensombrascheißding mächtig was auf die Backen bekommen würden, wenn Enio und Meyye sie gemeinsam von zwei Seiten angreifen würden. Und wieder rief das Blut. Enio würde das sicherlich nicht mehr lange aushalten ohne das ihm das Vitae ausgehen mußte. Aber für diese eine Runde würde es noch reichen. Es mußte! Der rote Nebel nahm wieder zu wo er eben noch fast am abebben war. Begleitet jede Bewegung des Brujah und quoll irgendwo aus seinen untoten Poren hervor. Auf zu Runde Zwei!
 
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Was auch immer Enio da jetzt macht, und es ist irgendwas das sie noch nie gesehen hat, so mit Fäusten die aussehen als würden sie brennen, sie macht mit.. eine Zulo-Gestalt kann ihr jedenfalls nicht erzählen, dass sie eigentlich doch der Freund ist und sie das bei einem Tässchen 0 negativ doch nochmal ausdiskutieren könnten.. da beisst sie lieber wieder in die saure Blutwurst und kämpft Seite an Seite mit Enio.

Wobei das auch nicht stimmt. Fieserweise greift sie ohne weitere Warnung von hinten an. Die krachende Tür jedenfalls hat wohl nicht gereicht, oder das Laura/Zach-Ding hatte ohnehin schon zuviel mit Enio zu tun, um noch auf Meyye zu reagieren. Fast zeitgleich mit seinen Schlägen fetzen ihre Krallen Stücke untoten Fleisches aus der Riesengestalt heraus, mehrmals in unglaublicher Schnelligkeit, abgesehen davon dass sie damit immer noch ein wenig langsamer ist als Enio.. auch für soetwas wie das hier müssen die Wunden furchtbar sein.
 
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Die Namenlose war gigantisch in ihrer Kampfgestalt.
Ihre Macht war geradezu grenzenlos. Dank Enios schnellem Eingreifen aber, gelangte sie nur äußerst geschwächt zu diesem Punkt. Der Brujah war schnell, verflucht schnell und er war stark. Stärker, als es sich die Lasombra je hätte träumen lassen. Warum ging plötzlich alles schief. Sie hatte das Museum mit Schwärze gefüllt, etliche Fangarme hervorgerufen, Angst verbreitet und Eindringlinge daran gehindert das Gebäude zu betreten. Es war ihr noch immer ein Rätsel, wie es diesem Dummkopf von einem Sheriff gelungen war ihre Macht zu unterdrücken. Eigentlich war das vollkommen unmöglich. Woher nahm dieser Kretin die Frechheit sich ihr in einer derartigen Weise entgegen zu stellen?
Und als ob es damit nicht genug wäre, stellte sich auch noch heraus, dass er eine Art zu kämpfen beherrschte die der Frau vollkommen fremd war. Noch als sie durch die Luft flog und unsanft gegen die Außenmauer schlug, begriff sie nicht was eigentlich geschehen war. Angst erfüllte ihr böses Herz. Zum ersten Mal in ihrer jahrhunderte alten Existenz war sie nicht Herrin des Geschehens. Zum ersten Mal war nicht sie es die bestimmte was geschah, sondern diejenige die in der Defensive war und reagieren musste.

Nicht das sie es nicht konnte. Sie besaß die Macht ihres Gatten, sie hatte die Macht Fleisch nach ihrem Willen zu formen. Schon früher hatte sie sich eindringlich mit diesem Thema beschäftigt, nun aber -erfüllt von Zachariis Herzblut- erkannte sie Grenzen uns Sphären die sie nicht für möglich gehalten hatte. Als sie sich in ihre Kampfform, die Zulugestalt verwandelte erkannte sie wie groß und ungeheuer zerstörerisch sie wurde. Wenn die umstehenden Idioten doch nur begriffen, welch unfassbares Potential in all diesem Wissen verborgen lag. Diese unwissenden Narren griffen sie an und riskierten es damit die Erkenntnisse von vielen hundert Leben zu vernichten.

Die Namenlose erkannte mit Schrecken das ihre Zulugestalt zwar gigantischer war, als alles was sie sich in ihren kühnsten Träumen je dazu gewünscht hätte, aber auch wesentlich langsamer von Statten ging als sie es gewohnt war. Es lag nicht an ihrer neuen Macht, da war sich die Lasombra sicher. Es war eher so, dass sich irgendetwas gegen sie stellte und ihr Blut daran hinderte so zu wirken wie sie es befohlen hatte. Hasserfüllt sah sie zu den beiden Zwillingen hinüber. Das konnte nur einer dieser ekelerregenden Tremerekräfte sein. Hexenzauber einer degenerierten Rasse inzüchtiger Hobbyzauberer.

Ehe sie sich versah war Enio heran und prügelte mit flammenden Fäusten auf sie ein. Der Ansturm war von einer Stärke und einer Aggression begleitet wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Netter Versuch! Aber auch diesem Angriff würde sie widerstehen. Sie war die NAMENLOSE, die Frau die jeden Namen getragen und trotzdem nie einen behalten hatte. Sie war der Schatten hinter dem Thron, die leise Stimme die den Mächtigen befahl was zu tun war.
Sie war die MACHT!!!

Mitleidig besah sie die Mühen des Brujah. Die schrecklichen Wunden die seine Schläge verursachten verheilten so schnell wie sie geschlagen wurden. immerhin erreichte er, dass die Lasombra keine Gelegenheit mehr fand, von sich aus tödliche Schläge zu verteilen. Plötzlich aber kam Meyye dazu und grub nun ihrerseits ihre schrecklichen Krallen in den Körper des Ungetüms. Ab da war es zuviel für die Namenlose.

Ihr ging das Blut aus.
Wunden blieben.
Wurden immer zahlreicher.

Sie fiel....
 
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Es war befreiend auf etwas einzuprügeln von dem man sich ganz sicher war, daß es endgültig vernichtet werden mußte und man nur ganz wenig davon entfernt war das Ziel zu erreichen. Aber gleichzeitig war es auch frustrierend. Enio wußte was seine Schläge für Wirkung haben mußten und das jeder andere Kainit schon längst zusammengebrochen wäre und sich langsam mit dem Gedanken abfinden mußte eine dauerhafte Existenz als Aschehaufen zu führen. Aber die Witwe war etwas ganz anderes. Immer wieder schlossen sich die Wunden und der Alten gelang es doch tatsächlich nach all dem Schaden ihre Verletzungen immer noch zu heilen. Der Sheriff und Kriegsherr watete durch Blut und Knochen und seine Kleider sahen aus als ob der Turiner einen Nebenjob in der Schlachterei angefangen hätte. Was für ein zähes Miststück! Enio konnte sich nicht daran erinnern jemals gegen etwas ähnlich wiederstandsfähiges gekämpft zu haben und der hoffte, daß das nicht sein nächtlich Brot werden würde.

Aber er war nicht alleine. Meyye schnitt sich ebenfalls eine Scheibe vom Gegner ab… quasi im wahrsten Sinne des Wortes. Es war wohl einer der seltenen Momente in denen die Gangrel und der Brujah einer Meinung waren und am selben Strang zogen. Aber hier war es auch einfach jegliche Animositäten über Bord zu werfen und gemeinsame Sache zu machen. Der Lasombra-Tzmiscen-Mischling war mächtig, mindestens genauso arrogant und gehörte eindeutig nicht hierher. Das machte es einem leicht mit allem drauf zu halten was man hatte.

Mit einem inneren Auge als Wächter auf seinen Blutvorrat schritt Enio voran und schlug weiter mit rotglühenden Fäusten auf das Monster ein. Es gab einen Schmerz und der Kriegsherr wurde tatsächlich langsamer. Ohne sich Zeit zu nehmen genau zu schauen was ihn getroffen hatte bemerkte Enio das irgendetwas in seiner Seite steckte und teuflische Schmerzen verursachte. Das Mistvieh hatte ihn mit irgendeinem Zacken, Spitze, scharfkantiger Knochen oder sonstwas getroffen. Aber Enio war zu dicht vor seinem Ziel um jetzt hier abzubrechen. Selbst wenn er den Willen gehabt hätte… jetzt war es zu spät. Der Blutrausch trieb ihn weiter in den Kampf und sein Körper schrie förmlich nach Gewalt. Aber Enio hatte tatschlich nachgelassen. Seine Schläge wurden langsamer und der rote Nebel lies nach und zog sich ebenso diskret zurück wie er auch aufgetaucht war. Doch es hatte gereicht. Meyyes und Enios Angriffe aus zwei verschiedenen Seiten liesen die Kreatur schwanken. Gottseidank! Enio hätte das nicht mehr länger ausgehalten. Diese Art zu kämpfen war zwar sehr effektiv aber sie kostete sehr viel Energie. Es war wie mit der Kerze, die zwar doppelt so hell brannte wie andere aber dafür nur halb so lang. Enio hatte sehr hell gebrannt aber jetzt war er erschöpft und ging auf ein gefährliches Level an Blut zu. Daher war es auch Enio, der zuerst von dem Feind ablies und somit der Gangrel den letzten Todesstoß überlies. Abrupt und ohne Vorwarnung fiel der Italiener wieder in die normale Zeit… oder vielmehr wechselte er wieder zu einer normalen Geschwindigkeit über und stand für einen sehr kurzen Augenblick einfach nur still da. Das ging aber nur bis die Witwe zu Boden ging. Hierbei merkte Enio, das immer noch was von der Gegnerin in ihm steckte und ihn fast von den Beinen geholt hatte. Ein kurzer Blick zum Körper und das Mistding war schnell gefunden. Irgendeine Art bizarrer, spitzer und mehrfach gezackter Knochenspeer steckt im unteren Bereich seines Köpers. Was war da früher mal gewesen? Sein Leber? Sicherlich auch noch ein Stück von der Luinge erwischt… oder ein Stück Niere. Als wenn das eine Rolle spielen würde. Ehe das Mosntrum ihn mit sich riß, nahm Enio das eine Ende in die Hand und zog beherzt daran. Mit einem schmatzenden Geräusch, das von einem kurzen Schrei des Kriegherren begleitet wurde löste sich der Knochenspeer aus Enios Seite und der Kriegsherr machte endlich einen Schritt zurück. Der Gegner fiel! Meyye hatte ihr erfolgreich den Rest gegeben. Enio wollte etwas sagen aber er spürte, daß sein Mund schon wieder voller Blut war und er nur sein eigenes Vitae duch den Raum spucken würde, wenn er jetzt reden würde. Also mußte zuerst erneut das Blut seinen Dienst tun. Fleisch begann zu wachsen und sich Wunden oberflächlich zu schließen. Enio hätte noch mehr Schaden gehabt, den es zu heilen gegolten hätte aber er wagte es nicht sich mehr als minimal notwendig zu regenerieren und somit Blut zu sparen. Die restlichen Wunden mußen einfach warten bis sich Enio genährt hatte.

Und was kam jetzt? War das Mistding endlich alle?! Enio warf einen skeptischen Blick auf das was von Laura übrig war. Er wollte nicht den Fehler machen zu schnell davon auszugehen, daß der Feind vernichtet war. Voschnelles Feiern hatte schon so manch einem den Kopf gekostet. Fast wie in Trance hob Enio sein Schwert vom Boden auf. Jetzt brauchte man etwas zum festhalten.
 
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Vor dem Museum tat sich was.
Erst war es nur ein sonores, beständig lauter werdendes Motorenbrummen, dann ein Reifenquietschen und das protestierende schrappen eines Bodenbleches, das kurz auf dem Boden aufsetzte. Dann kam ein auffälliger orangefarbener Sportwagen ins Bild, der sich provozierend langsam am Museum vorbei über die Geschwindigkeitsbegrenzer in Richtung von Polizeiwache und Café de Trois arbeitete. Der Fahrer hielt nicht an... vielleicht hatte er nichts ungewöhnliches bemerkt.


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Es brauchte einen Funken um die Dunkelheit zu vertreiben. Solche Dinge mussten nicht aus Feuer sein. Manchmal war es auch nur eine Idee, oder ein Ideal. Manche Ideen waren allerdings heißer und heller als Feuer sein konnte. So flog auch jede Idee in kreiselnden Bahnen durch die Finsternis.

Alleine in diesem Raum sind welche versammelt, die wissen das sie mehr sind als nur das Produkt des Blutes ihres Erzeugers. Mehr als ein Monster ohne Seele und Herz und weiter denken als an ihre eigene Verdorbenheit.

Nur ein kleines Licht in der absoluten Schwärze, aber jene die hofften, vermochten es aus ihren Verstecken heraus zu sehen. Wenn so eine Idee auf den richtigen Nährboden fiel, dann konnte daraus schnell ein wahrer Flächenbrand entstehen. In der völligen Hoffnungslosigkeit, in der tiefsten Nacht, trug jeder noch so kleine Funke die Macht in sich, jene zu führen die alleine nicht das richtige zu tun vermochten.
Lurker hörte den Turiner und er wollte verdammt sein, wenn er nicht alles tat um ihm zur Seite zu stehen. Sie waren keine Freunde, oder Brüder, sie waren etwas anderes. Soldaten im selben Krieg. Der Nosferatu hielt sich bereit. Er spürte am Zittern der Luft, das sich gleich etwas tun würde. Er vergaß die entsetzliche Angst und verdrängte die Dunkelheit, ließ sich völlig von ihr durchströmen und versuchte nicht länger vor ihr zu fliehen. Sollte sie ihn ruhig völlig aufnehmen. Es war noch niemals so einfach gewesen jenen Schritt über die Grenze der Wahrnehmung zu tun, wie in der tintenschwarzen Finsternis der Lasombra. Der Nosferatu nahm die Schwärze an sich und entzog sich dem Blick und der Sinne der Welt.

Dann explodierte das Licht, wie ein Inferno das von Enio ausging. Als ginge ein Stern direkt neben ihm auf, brandete das Licht wie eine Welle an die Küste und spülte die Schwärze weg. Für einen Augenblick war Lurker verwundert, dass es so hell sein konnte, ohne das er geblendet war, aber so gleißend hell wie es war, war es auch ein warmes, angenehmes Licht. Wie ein guter Gedanke.

Er sah wie der Kriegsherr vom Stern zur Supernova wurde. Blutiger Sprühnebel stieg von seinen Schultern auf, wie Dampf von einem wütendem Stier und durch das Leuchten das von ihm ausging, schien er plötzlich rötlich zu glühen. Dann war er nur noch ein tobender Strahl aus blutigem Dunst und rotem Licht, der mit voller Wucht in die Gestalt der kleinen Goth einschlug. Zu schnell, als das er mit dem Auge zu verfolgen gewesen wäre.
Der Nosferatu wollte helfen, aber was sollte er tun? Die Witwe attackieren? Er wäre wohl kaum mehr als eine moralische Unterstützung, im Gegensatz zu dem Brujah. Nein, er war die Unterstützung und genau das würde er nun tun. Die Seneschall war am Boden, aber nicht in unmittelbarer Gefahr. Es gab jetzt wichtigeres als den Versuch sie in Sicherheit zu bringen. So wie er die Noir kannte, würde sie es ihm niemals verzeihen, wenn er sie jetzt hier raus brachte, anstatt zu helfen den Feind zu besiegen. Damit blieb nur noch eine Sache, die er tun konnte.

Die Mc Kinney. Mit einem entschlossenem Nicken kam er aus seiner liegenden Postion in die Hocke hoch und war mit einem schnellem, ungesehenem Satz bei der Bluthexe. Kurz unterdrückte er den Ekel der ihn würgen lassen wollte, als sein Verstand ihn einholte und ihn kurz daran denken ließ, was er nun tun wollte, aber er ließ ihm keine Gelegenheit ihn zu verlangsamen. Er legte eine seiner schmutzig bandagierten Hände mit den spinnenbeinartigen, viel zu langen Fingern auf die Schulter der Tremere und drückte sie sanft ein wenig nach unten und zur Seite, so dass sie in einer günstigeren Position stand und das Licht leichter an ihr vorbeigleiten konnte. Er konzentrierte sich einen Moment und dann schob er den Fokus der Aufmerksamkeit aller Anwesenden ein ganz kleines bisschen zur Seite. Gerade weit genug. Es war ein leichtes, bei den Kämpfenden, denn sie hatten ohnehin genug andere Dinge im Kopf, als auf die Regentin und den Nosferatu zu achten. Außerdem war gerade in diesem Raum soviel los, das sowieso kaum ein Beobachter auf die Idee gekommen wäre auf Caitlin zu achten.

Keine Angst. Ich bin es, Lurker. Egal was sie als nächstes tun werden, im Augenblick kann sie niemand sehen und hören. Machen sie ihren Zug, aber machen sie ihn schnell.

Es war das Letzte auf der Welt was er tun wollen würde. Ausgerechnet den verdammten Blutmagiern helfen. Aber es war auch das, was niemand erwarten würde und es war, ungeachtet seiner Abneigung und Pläne, die logische Wahl. Es war wie Enio gesagt hatte. Manchmal musste man sich daran erinnern, dass sie größer waren als das Blut das in ihren Adern kreiste. Sie waren mehr als die Summe der Flüche und Pläne aus der Vergangenheit.

Gebannt verfolgte der Nosferatu was nun passieren würde. Er sah mit entsetzter Faszination die Verwandlung der jungen Frau mit den tiefschwarzen Augen in die monströse Abscheulichkeit und er sah wie der Italiener immer wieder, brennendem Götterzorn gleich, auf sie niederfuhr. Er sah wie das riesige Monster getrieben wurde und er sah die Überraschung in seinem Blick, als es plötzlich spürte, das es unterliegen konnte. Er sah, wie es fiel.
Sollte es wirklich so einfach gewesen sein? Sollten sie jubeln und triumphieren? Siegessicher sein?

Kennst du jemanden der kürzlich diesen Fehler gemacht hat?

In der Tat, die Witwe hatte sich überschätzt und war dadurch gefallen. So schien es. Aber Lurker hatte eine Gestalt wie die der Witwe schon einmal gesehen. Bei seinem Bruder. Und er hatte noch ganz andere Dinge gesehen, zu denen die Jünger des Drachen Clans fähig waren. Er wusste, um die unglaublichen Regenerationsfähigkeiten der Tzimiscen. Sogar Dimitri war in der Lage gewesen seinen Körper in Blut zu verwandeln.
Nein, noch glaubte er nicht an ihren Sieg. Er war sich sicher, das dieses Ding. Zacharii, die Witwe, was auch immer es war, noch einen letzten, Fleischformer Trick in der Kiste haben mochte.

Warten sie...passen sie auf, diese Dinger können auch aus einer verdammten Blutpfütze wieder auferstehen. Halten sie sich bereit.

Er zischte es der Tremere leise zu. Möglich das man an der Front gleich doch noch ihre Hilfe brauchen würde.
 
AW: [10.5.2008] Ceterum censeo Baro tè Zloduch esse delendam

Das Licht, welches die Dunkelheit vertrieb, war gleißend und heller als alles, was sie in den letzten 150 Jahren gesehen hatte. Es kam von Enio und brachte ihnen entgegen aller Panik, die im ersten Moment in ihren untoten Augen stand, nicht die Vernichtung, sondern die Rettung. Sie sahen wieder und konnten kämpfen. Doch nicht die Rückkehr des Augenlichtes war von Wichtigkeit, vielmehr war es die Abwesenheit dieses alles verschlingenden und durchweg negativen Dunstes, der sich in ihren Herzen niedergelassen hatte und sie alle erdrückte. Sie mussten nicht mehr gegen das Grauen kämpfen und jede einzelne Bewegung zu einem Willenkraftakt werden lassen. Statt dessen umspülte Caitlin ein Friede und eine Wärme, die eine Flamme des Zweifels in ihr entzündete. Konnte so eine Magie, wie die Salubrie sie wirkten, wirklich bösartig sein? Hatte ihr Clanführer und Ahn wirklich eine Gattung von unmoralischen und gefährlichen Monstren vernichtet? Oder war es eine Legende, ausgedacht von der Führungsspitze, um ihnen eine Moral vorzuspielen, die keine war? Gefährliche, ja sogar lebensgefährlich Gedanken fanden ihren Weg in die Gedanken der sonst so traditionellen und dem HuC völlig ergebenen Tremere. Für einen winzigen Moment, als dieses Licht sie umflutete, war alles was sie war, wusste und gelernt hatte, in Frage gestellt.

Doch wie alles verging auch dieser Moment. Wahrscheinlich würde ein Nachhall bleiben, doch das Licht kehrte auf ein erträgliches Minimum zurück und Caitlin kam zeitgleich in die Realität zurück. Ein schneller Überblick machte deutlich, das dies eine Chance war. Enio und plötzlich auch die Gangrel Meyye - wo kam sie eigentlich her? - kämpften auf bewundernswerte Weise gegen die Lasombrawittwe in Lauras Körper, bzw. was von dem noch übrig war. Und entgegen aller Prognosen hielten sie sich tapfer. Niemand sah zu Caitlin, deren Hilfe in dem Kampf gegen die Feindin offensichtlich nicht benötigt wurde. Sie hatte getan, was sie konnte. Nicht einmal sie selbst konnte sagen, ob die Geister hatten helfen können oder sich nach wie vor fern hielten. Alles weitere würde eine Berührung verlangen und es wäre wahnwitzig und richtiggehend dämlich, sich einem wütenden Brujah in Kampfraserei in den Weg zu stellen. Die Gefahr, von seinen bloßen Händen zerissen zu werden, war zu groß. Enio machte schließlich nicht den Eindruck, als könnte er zwischen Freund und Feind unterscheiden. Caitlin hatte sogar - nicht dass sie es je zugeben würde - einen heiden Respekt, wenn nicht gleich sogar Angst, von dem Brujah.
Statt dessen trat sie eilig zu Noir, die auf dem Boden zusammen gebrochen war. Vor ihrem Auge erschienen die verschiedenen Wege, die Finstertal beschreiten könnte und in allen tauchte die Toreador als ein ernst zunehmender Faktor auf. Zumal Caitlin mittlerweile mit Bestimmtheit wußte, dass Buchet am Leben war. Sie musste Noir an sich binden und der Weg über eine natürlich entwickelte Freundschaft wie bei Enio war einfach zu lang. Caitlin maß die Nachteile gegen die Vorteile ab und hatte sich binnen einen Augenblicks entschieden. Vielleicht schlug auch die Erziehung durch ihren Sire Lord Dow durch, die sie veranlasste, sich unbemerkt in die Pulsschlagader zu stechen und einen Teil ihres eigenes Blutes (vor Zugabe der Blutkonserve, welche sie mit in des Museum gebracht hatte) in Noirs Mund zu geben. Der Körper der Toreador kannte ihr Blut bereits, denn was mit Sicherheit keiner wusste: Es war nicht das erste Mal...

Plötzlich berührte sie jemand an der Schulter und die Regentin hätte fast die Konserve fallen gelassen, die sie Noir soeben gab. Lurker. Sie verteufelte sich im Stillen, dass sie den Nosferatu vergessen hatte. Wie konnte sie nur so unaufmerksam sein?! Selbst wenn er der König der unsichtbaren Kanalratten wäre, sie hätte ihn einfach nicht vergessen dürfen. Hatte Lurker gesehen, was sie soeben gemacht hatte? Hätte er es nicht verhindert? Oder... Verdammt, war sie nur erpressbar? Bevor sie sich in äußerster Verwirrung irgendwie äußern konnte, sprach der Nosferatu-Primogen bereits und es klang irgendwie, als wüsste er, was sie getan hatte, oder täuschte sie sich?

Es war nicht wichtig, jedenfalls nicht in diesem Augenblick. Seine folgenden Worte dagegen waren es. Das Monstrum konnte wieder auferstehen?! Die Gefahr war noch nicht gebannt? Caitlin nickte knapp und ballte die Faust, sodass die letzten Reste aus der Phiole heraus spritzen und auf die besinnungslose Toreador klatschten. Sie lies den leeren Beutel fallen und raunte: "Soll sie aufstehen, ich bin bereit. Ich danke Ihnen für die Warnung." Ihre eigene Wunde hatte sie lange wieder geheilt und ihre Hand wanderte zu ihrer Tasche wo sie den magischen Pfahl umklammerte. Bereit, die Kappe mit dem Wachs, welche das magsiche totbringende Geschoss in Zaum hielt, abzustreifen.
 
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Kiera beobachtete den Kampf, bereit einzugreifen, wenn es sein mußte. Ihre Augen und Ohren waren nun wieder voll auf Aufmerksamkeit geschaltet und sie versuchte den Raum mit allen Sinnen zu betrachten.

Vorsichtig, sehr vorsichtig ließ sie sich auf das Experiment ein, sich die Aura der Überreste von Laura zu betrachten. Vernichtete Körper hatten keine Aura mehr, überhaupt war sie der Meinung, dass man alle Überreste verbrennen sollte, denn zu Asche würde ein Küken wohl nicht zerfallen.

Dann schweifte ihr Blick durch den Raum. Wenn die Seele von Zach sich irgendwo anders hin geflüchtet hatte, sollte sie diese vielleicht entdecken können, ebenso wie eventuelle Plagen.

War es denn wirklich vorbei?
 
AW: [10.5.2008] Ceterum censeo Baro tè Zloduch esse delendam

Noch nie hatte Meyye einen Kampf wie diesen. Noch nie. Natürlich, ihre Kämpfe, die in denen es um Leben und Tod ging, waren immer brutal und schnell und kompromißlos. Keine Gnade, keine Zurückhaltung gezeigt und auch keine erwartet. Manche (zum Glück nur wenige) hat sie verloren und doch irgendwie überstanden, manche hat sie knapp und nahe der Verzweiflung gewonnen, in anderen war sie schlicht schneller und besser. Das hier ist anders, es ist der erste wirklich richtig unfaire Kampf gegen einen Gegner, der sie nicht kommen sieht und sich nicht wehren kann.. Monster oder nicht, die beiden anderen (Kampf-)Monster zugleich gegen sie, das ist nicht fair. Das ist niederträchtig. Das lässt ihr nicht die geringste Chance.

Und genau so will Meyye es haben. Tief graben sich die Krallen in das wuchernde untote Fleisch, Stücke davon und Blut spritzen davon wenn sie es mit einem Ruck wegfetzt, und das macht sie so lange bis sich dieses Ding nicht mehr rührt.. erst als es fällt, hält sie inne und sieht hinunter, während von ihren Krallen die Vitae tropft, deren Geruch den ganzen Raum schwängert. War es das? Jetzt wirklich? Sie traut sich kaum, es zu glauben. Eine ganze Weile noch starrt sie das an, was von Laura übriggeblieben ist und ihr ist gar nicht mehr nach dem Triumphgeheul, das sie sich immer für den Sieg über Zacharii ausgemalt hat. Ich hab ihr gesagt, ich tu ihr nichts, damals im Keller. Jetzt schau dir das an. Und was ist mit Viktor, ist der jetzt frei? Kommt Julian zurück? Bringt das hier eigentlich irgendwas, oder hab ich mal wieder nur alle anderen gerettet?

Die Gedanken werden bald wieder übertönt.. vom hungrigen Biest in ihr. Sie hat schon draussen einiges an Blut verbraucht und jetzt wieder.. es wird allmählich eng und sie kann es sich nicht verkneifen, mit wildem Blick zwischen den Anwesenden hin und her zu schauen ob sich davon wohl einer eignen würde.. aber es sind alles Kainiten, die wehren sich zu stark, das lohnt sich nicht. Sie registriert nur nebenbei dass die Tremere das tut was sie am besten kann.. anderen Leuten ihr Blut geben. Aber.. sie kann jetzt noch nicht weg. Nicht bevor sie sicher sein kann. "Jetzt sagt mal was!" stösst sie hervor. "War es das? Haben wir's geschafft?"
 
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