[08.05.2008] Die Bergung von Miguel

AW: [08.05.2008] Die Bergung von Miguel

Julia war im höchsten Maße dankbar, dass ihre Flucht glückte. Was für ein Desaster. Was auch immer in ihren Primogen gefahren war, es war ein Glück, dass er von ihr abgelassen hatte. Es hatte nicht viel gefehlt und sie hätte auf ihn geschossen und dann sicher nicht nur auf seinen Körper. Das wäre ziemlich übel gewesen. Es war eine Sache, wenn sie ein Artefakt stahlen und so viele Zeugen hinterliessen, aber eine ganz andere, wenn hochrangige Vertreter der Camarilla zu Schaden kamen. Jetzt war es eine Angelenheit, derer sich die Geißel annehmen würde, wenn sie Zeit hatte. Hätte es mit dem Tod einer der Kainiten geendet, wäre die Untersuchung in der Wichtigkeit wohl nach oben gerutscht.

Hmmh, irgend wie musste sie dieses Desaster doch noch für sich nutzen können. Klar, was sie vor hatte, war gefährlich. Aber was war es nicht? Misstrauen würde es sicher geben. Aber das gab es eh schon. Und eine Möglichkeit, die Wahrheit heraus zu finden, war ehrlich gesagt sehr, sehr gering. Sie musste es nur richtig anstellen. Sie schlug sich in das Unterholz bis sie ausser Sicht der Kainiten war, bervor sie sich wieder mit Schatten umgab, die sie gänzlich verbargen. Sie wagte einen Blick zurück und sah sogar noch einmal vorsichtig nach. Niemand der drei hatte sie verfolgt, so weit so gut. In Hörweite noch leise und vorsichtig, dann zügig begab sie sich zu dem Wagen der Schmidts oder wenigstens dem Ort, an dem er sein sollte.
 
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Der Wagen der Schmidts war nicht da, irgendwie hatte man sie wohl vorläufig im Regen stehen lassen und regnen tat es in der Tag und wie, ihre Kleidung durchnässte immer mehr und dann tauchten sie auf, die Schatten in ihrem Augenwinkeln, Wesen mit glühenden Augen, die genau zu dem unnatürlichen Himmel paßten. Vorallem waren sie immer dann weg, wenn sie genau hinschauen wollte. Hatte sie der Primogen etwa doch erwischt, das könnte dann sehr unangenehm werden.
 
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Adrian Yoshida hatte bereits vor ein paar Minuten festgestellt, dass der Wagen weg war und überlegte nun, was er tun sollte. Der seltsamen Gruppe Schmidts zu Hilfe zu eilen? Oder sich selbst in Sicherheit zu bringen? Er entschied sich für letzteres, denn es war auch schon sehr spät und er wollte in jedem Fall das Artefakt in Sicherheit wissen. Zudem wurde er nicht für gute Teamarbeit bezahlt, das war nie Bestandteil seines Auftrags gewesen. Er machte sich also auf den Rückweg Richtung Stadtmitte zu seinem Wagen und setzte sich verdunkelt in den nächsten Bus. Erleichtert lies er sich auf den Sitz fallen, die Atmosphere draußen war absolut erdrückend und er fühlte sich verfolgt. Nicht zum ersten Mal, begann er sich zu fragen, ob die Bezahlung der Schmidts angemessen war. Diese Stadt war.... krass. Nur die Angst, vor den Augen seiner Clanältersten erneut zu versagen lies ihn weitermachen. Er musste erfolgreich sein, er wollte seine Ehre zurück.

Beim Dom angekommen, sah er sich um, ob er die Schmidt-Auftraggeberin finden konnte. Er blieb sogar eine Weile da, um zu sehen, wer von den anderen dort wieder eintrudeln würde.
 
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Auch die Auftraggeberin wartete verdunkelt in einer Ecke und wollte sehen, wie sich ihre neuen "Mitarbeiter" wohl anstellten. Es war schon eine interessante Geschichte, sie konnten keine Leute brauchen, die wie Kinder beaufsichtigen und an der Hand nehmen mußten, sobald was zu tun war. Auch ihr fiel die komische Atmosphäre auf, doch sollte das nicht zu einer Zeit kurz vor Gehenna passen? Ihrer Meinung nach schon.
 
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Wie prickelnd. Fußmarsch bis zur nächsten Bushaltestelle oder Telefonzelle. Manchmal war es von Nachteil, wenn man auf Handies verzichtete. Der Fußmarsch war allerdings eher ein zügiger Dauerlauf. Es war einer der Vorzüge des kainitischen Daseins, das die Muskeln auch nicht mehr ermüdeten oder einem so etwas profanes wie der Atem ausging. Wenn Julia zu Fuß eine längere Strecke zu Fuß zurück zu legen hatte, ging sie fast nie. es kostete zu viel Zeit. Sie mied die Pfützen, damit ihre Füße das Wasser nicht so aufspritzen ließen. Diese Schatten waren widerlich. Am Anfang war ein leises bedrohliches Knurren ihre Kehle hoch gestiegen. Und Julia war sich noch nicht einmal sicher, wem sie das jetzt zu verdanken hatte. Die mistige Bibliothek, dieses andere Ding, mit dem die Stadt zu tun hatte oder ob ihr liebenswerter Primogen ihr ein lästiges Geschenk hinterlassen hatte. Sie konnte es nicht greifen. Es war nie wirklich da. Das machte es nur leider nicht besser. Aber auch das konnte sie gebrauchen, sich zu Nutze machen.

Glück im Unglück brauchte sie weder die ganze Strecke zurück laufen noch auf einen Bus warten oder eine Telefonzelle suchen. Als sie in eine etwas belebtere Gegend kam, kam ihr eines dieser freundlichen Autos mit hell erleuchtetem schwarzgelben Schild entgegen. An der dunkelsten Stelle zwischen zwei Straßenlaternen trat sie aus dem Schatten heraus. Bei dem Wetter würde es den Fahrer nicht zu sehr wundern, sie so spät bemerkt zu haben. Immer noch schien sie ein Mann zu sein und winkte das Taxi heran. Sollte sie wirklich noch einmal zum Treffpunkt fahren? Lust hatte sie keine und die Zeit drängte. Dennoch ließ sie den Fahrer in einer Seitenstraße halten und bad ihn bis zu zehn Minuten zu warten. Sie bezahlte schon mal ihre Fahrt und war dabei großzügig. Der war nämlich nicht fürchterlich begeistert von seinem nassen Fahrgast gewesen. So kam sie wohl noch ungefähr zeitgleich mit Adrian am Platz an, war im Gegensatz zu ihm aber als grauer Schmidt wie zuvor erkennbar. Rasch sah sie sich um, ob sie jemanden erkannte oder ob sich jemand bemerkbar machte. Lange würde sie sich hier sicher nicht aufhalten, wenn nichts geschah. Die Schmidts wussten ja immerhin, wie sie sie erreichen konnten.
 
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Adrian lies die Verdunklung fallen und näherte sich Julia wie vorher in der Maske des Schmidts-Greis. Er grüßte mit zwei Fingern an der alten grauen Mütze und meinte trocken: "Noch einer, der klug genug war." Er grinste schief und lachte leicht rauchig: "Was für ein Drama, diese Aktion am See. Wissen Sie mehr? Haben es alle weggeschafft? Wenigstens ist das Zielobjekt in Sicherheit."
 
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Julia erwiederte den Gruß mit einem knappen Nicken. Dankbarer Weise musste sie sich nicht erst um die Information bemühenen, die für sie wichtig war. Das Artefakt war geborgen. Ihr Schmunzeln wirkte recht ironisch, während sie kurz berichtete. "Ich war der letzte, der den Ort verließ und kehrte noch einmal kurz zurück um mich zu versichern. Die beiden anderen haben es auch fort geschafft, schlugen aber einen anderen Weg ein. Ich hoffe, diese Aktion bildet nicht den Maßstab für zukünftige. In dem Fall würde ich es vorziehen allein zu arbeiten. Ihr Stolpern war eine nette Idee, aber versuchen sie bitte das nächste Mal, sich nicht ausgerechnet auf mich werfen zu lassen oder überlassen es mir selbst mein Gleichgewicht zu behalten. Sollten wir im Rahmen unserer Aufträge häufiger zusammenarbeiten, wäre vielleicht ein Sparring angebracht, damit wir uns mehr aufeinander abstimmen können."

In so einem Sparring musste man ja nicht gleich alles offenbaren, was man konnte. Aber es war schon gut, wenn man die Fähigkeiten seiner 'Partner' wenigstens etwas einschätzen konnte. Dann wusste man besser, wem man offensives zu trauen konnte und wer eher beschützt werden musste, weil er andere Fähigkeiten hat. Nicht nur Adrian empfand die Vorstellung vom See desolat.
 
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In der Zwischenzeit hatten dann auch Kiera und Helena Miguel in Helenas Auto verpackt, um ihn zum Cafè in den Keller zu bringen. Immerhin mußte man ihn sicher zwischenlagern, was immer Enio wohl mit ihm vor hatte.

Out of Character
Unser Zielobjekt ist auch gesichert. Viel Spaß mit dem Artefakt, lege es mal um Adrian.
 
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Out of Character
Sorry. Hatte ich vergessen. Wo geht es denn dann weiter?


Endlich siegte die Vernunft und der Überwältigte befreite sich von den Trugbildern seines Albtraums.

„Ich stehe in ihrer Schuld! Aha!“

Ob es eine Frage oder eine Feststellung war ließ sich mitnichten bestimmen. Crauli war völlig emotionslos.

„Gut! Dann lassen sie und fortfahren. Die Nacht ist noch nicht zu Ende.“

Er nahm eine kurze Bestandsaufnahem seiner Ausrüstung vor und stellte fest was fehlte. Dann würde er hinter König, oder Schmidt wie er ihn kannte, hergehen. Er war zufrieden, dass das Objekt geborgen war und hatte diesen Part folglich abgeschlossen.

Sie würden zum nächten Objekt übergehen.
 
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„Ja, sie wären ansonsten dem Feind in die Hände gefallen, darunter mindestens einem Primogen.“

Bestätigte er mit einem Nicken. Auch sein Blick zeigte keine Emotionen.

„Und es wird Zeit weiterzukommen, ich kann nicht sagen wie lange auf uns gewartet wird.“

Er bemühte sich noch nicht einmal weiter auf etwas einzugehen, da ging er schon los in Richtung des Ortes an dem der Wagen für die Schmidts vorhin noch stand. Im Gehen schickte er seinem Ghul noch eine SMS das er den letzten Auftrag abbrechen sollte um auf weiter Anweisungen zu warten.
 
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Irgendjemand hielt den Platz im Auge und wenn dann alle anwesend waren, würde auch der Wagen vorfahren.
 
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Auf dem Weg sagte König noch etwas zu dem Schmidt.

"Gehen sie ins Hotel ElPrivilegio und hinterlassene eine Nachricht mit ihrer Nummer für Herrn König. Ich werde mich dann bei ihnen melden."

Damit war es auch bald endlich soweit das alle am Treffpunkt zusammentrafen.
 
Adrian sah seine Kontaktperson an und atmete im Geiste zunächst einmal durch. Die Tarnung ist noch intakt, aber wir haben ein Primogen und die Hüterin angegriffen und es gab Tote. Das wird eine Untersuchung nach sich ziehen.

"Ich gebe Ihnen Recht - aber manchmal muss man eben improvisieren und wenn man seine Partner nicht kennt weiss man eben nicht wie es denen gerade passt - deshalb nennt man es ja Improvisation. Nachdem wir eine Leiche hinterlassen haben sollten wir zunächst einmal einige Nächte untertauchen um nicht ins Visier der unweigerlich folgenden Ermittlungenzu geraten. Ich werde mich also zurückziehen."

Adrian wartete garnicht erst auf eine Antwort sondern verschwand blitzschnell um eine Ecke. Sollte Julia ihm folgen war er ihrem Blick entschwunden.
 
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