[07.05.2008] Im Finstertaler Schloß

AW: [07.05.2008] Im Finstertaler Schloß

Wo war Helena wohl?
Ferdinand wollte es lieber nicht riskieren nach ihr zu schauen, da dies den Einsatz einer gewissen Disziplin erforderte und dann möglicherweise Zacharii auf ihn aufmerksam wurde.
Vielleicht hätte er aber besser im Raum bleiben sollen?

Ferdinand zögerte. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen wieder hinauszuklettern.
Vielleicht sollte er wieder zurück? Sonst wäre doch alles umsonst gewesen.
Dann sollte er sich aber beeilen, denn wenn die Polizei hereinkam während er am Klettern war, vielleicht gelang es ihm dann nicht die Verdunkelung aufrecht zu erhalten.
Ein weiteres Mal kletterte Ferdinand unbeholfen hinein und verbarg sich in der hintersten Ecke.
Solange er dort regungslos verharrte würde man ihn sicher nicht entdecken.

Und dann konnte er vielleicht noch in den anderen Teil des Schlosses gelangen. Aber wenn dort auch alle möglichen Türen abgeschlossen waren, wie sollte man denn dann in all die Räume schauen können ohne mit brachialer Gewalt die Türen aufzubrechen?
Vielleicht ließ man ja sogar jemanden da, als Wache? Dann konnte man das ganze Unternehmen eigentlich sowieso vergessen.

Und vielleicht wurde er dann am Ende im Schloss eingeschlossen? Zur Not musste er eben ein weiteres Fenster einschlagen um wieder herauszukommen.
Aber wenn er dann mitbekam was die Polizisten sagten wenn sie hier reinkamen, dann würde er doch zumindest wissen was man vor hatte.
 
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Metallene Schlüssel klapperten gegen das Holz der Zugangstür. Hausmeister Krause öffnete so eben die Tür zur Poststelle und ließ die Beamten ein. Ihm folgten auch sofort vier Beamte, der zuständige Amtsleiter und eine gut gekleidete Frau, deren Aufgabe hier nicht zu erkennen war. Der Mann vom Amt ergriff das Wort.

"Hier müssen die Einbrecher eingestiegen sein. Sehen Sie das zerstörte Fenster? Was sie wohl gewollt haben könnten? Des Nachts lagern wir hier nichts wertvolles? Außer Briefmarken, Papier und den Druck- und Kopiermaschinen gibts hier nichts von Wert?"

Der Polizist mit den meisten silbernen Sternen auf der Schulter antwortet als einziger. Anscheinend war er der Boss hier.

"Ich denke sie wollten von hier aus weiter. Oder es galt nur der Ablenkung. Möglich auch das die Vebrecher einen Nachschlüssel zu den Türen besaßen. Mir gefällt nicht, das wir kein vernünftiges Motiv erkennen können. Sehen Sie sich bitte um ob doch etwas fehlt. Danach gehen wir und sehen uns weiter um. Irgendetwas passt hier nicht zusammen und an einen dummen Jungenstreich mag ich nicht glauben."

Er griff sich nachdenklich ans Kinn, während die anderen seiner Anweisung folgten. Allein der Hausmeister stand nahe der Tür und blickte verdrießlich drein. Man hatte ihn wegen dieses blöden Einbruchs von seiner Skatrunde weggeholt und das gefiel ihm gar nicht. Leider kam auch protestieren nicht in Frage, dazu reichte seine Stellung nicht.

Wenn er doch wenigstens ein Bier hätte trinken können. Er wurde langsam nüchtern und das gefiel ihm gar nicht. An seinem Kartenabend ging der seit gut zehn Jahren immer volltrunken ins Bett und er liebte das. Diese scheiß Einbrecher machten ihm einfach alles kaputt. Und dann hatten sie nicht einmal was geklaut. Eine Bande Idioten war das. Bullen, Räuber und dieser aufgeblasene Hansel von der Aufsichtsbehörde. Alles Affen....

Krause entschied sich der ihm unbekannten Frau auf den Arsch zu glotzen. Nicht wie ein feiner Vollrausch, aber besser als nichts.

Los bück dich Mädchen, guck auch unter dem Schreibtisch nach...


Er grinste dreckig!
 
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Helena konnte fast genauso gut dreckig grinsen, wie der Hausmeister, der war sowas von typisch, da würde es vermutlich ein leichtes sein, dem den Schlüssel zu klauen.

Als Krause so richtig mit glotzen beschäftigt war, näherte sie sich ihm und zog ihm den Schlüssel aus der Tasche. Wie einfach war es doch irgendwelchen notgeilen Männern etwas wegzunehmen, wenn sie den alleine erwischt hätte, hätte er ihr den Schlüssel vermutlich sogar freiwillig gegeben, die Pseudotorrie konnte auf Männer schon einen großen Einfluß nehmen. Doch so machte sie es ungesehen und daß dabei dann auch noch ein halbenutztes Schnupftuch aus der Tasche hing war vermutlich sogar lustig.

Unter Umständen würden die anderen denken, er hätte den Schlüssel verloren.

Und nun, weg oder erstmal abwarten? Abwarten und sich aus dem Staub machen, wenn der Kerl Panik bekam.
 
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Und dann öffnete also ein Mann die Tür, wohl der Hausmeister, und es strömten Leute hinein, darunter auch eine Frau.
Sie konnten Ferdinand offensichtlich nicht sehen, gut.
Er lauschte und wartete ab was weiter geschähe.
Am besten folgte er den Leuten, wenn sie die Poststelle wieder verließen?
Und dann? Einfach mal abwarten.

Ferdinand bekam mit wie der Hausmeister der Frau auf den Po starrte und dreckig grinste. Was für ein widerlicher Kerl, sowas machte man doch nicht.
 
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Der Verlust des Schlüssels würde mit großer Wahrscheinlichkeit schon bald auffallen und damit für eine Menge Unruhe sorgen. Immerhin war er wichtig und die Männer würden es nicht einfach so hinnehmen, dass er verloren gegangen war. Es würde nur noch Minuten dauern, bis weitere Ordnungshüter hinzugezogen würden und sich auf die Suche machten. Damit stieg auch die Gefahr, dass irgendjemand den Verdunkelten zu Nahe kam und im Schlimmsten Falle sogar anrempeln könnte.

Soweit war es aber noch nicht.
Einige Männer der Polizei fotografierten den Tatort, nahmen Fingerabdrücke oder suchten akribisch nach eventuellen Hinterlassenschaften am Boden. Der verantwortliche Amtsleiter telefonierte leise mit dem Handy.

Die fremde Dame sah sich indess mit gerunzelter Stirn im Raum um. Es war ihr anzusehen, dass ihr die ganze Situation nicht gefiel. Niemand brach einfach so in eine Behörde ein. Was sollte das Ganze? Gab es wirklich Menschen die so dumm waren in ein Gebäude einzubrechen ohne zu wissen wo man landete oder was es wo zu holen gab?
Nein, wer auch immer hier eingestiegen war, verfolgte einen Plan. Und dieser Plan drehte sich nicht um die Poststelle, soviel war sicher. Noch war nicht klar was die Einbrecher hier gewollt hatten, aber sie wollte verdammt sein, wenn sie nicht noch hinter die Lösung des Rätsels stieg...
 
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Natürlich war es Helena klar, daß das Ärger geben könnte, deswegen machte sie sich jetzt aus dem Staub. Vielleicht konnte man ja sogar durch die Vordertür wieder rein.

Das müßte sie nun erkunden. Hoffentlich hatte sich der Malkavianer aus dem Staub gemacht. Erkennen konnte sie das nicht und ihm was sagen konnte sie nun auch nicht.

Also kletterte sie vorsichtig wieder aus der Tür, bevor Hausmeister Krause merkte, daß sein Schlüssel weg war.
 
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Ferdinand ahnte nicht, dass Helena gerade dem Hausmeister den Schlüssel geklaut hatte und dass es hier gleich eine Suche nach den Schlüsseln und einen noch größeren Menschenauflauf geben könnte.

Für den Fall, dass es aus irgendeinem Grund notwendig war schnell von hier zu verschwinden hielt Ferdinand sich ziemlich nah beim Fenster auf.
Und als er dann sah, dass einige der Polizisten Kameras dabei hatten und sich anschickten Fotos zu machen, zog er es vor sich doch lieber aus der Poststelle zu verdrücken. Denn er war sich nicht sicher ob er auf diesen Bildern zu sehen sein würde, trotz Verdunkelung, und er wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen. Also kletterte er wieder aus dem Fenster hinaus.

Der Malkavianer entfernte sich von dem Gebäude und war sich unsicher was er jetzt machen sollte.
Wo Helena wohl gerade war?
 
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Das Schloss mittels Verdunkelung zu verlassen war sicher kein Problem. Alle Beamten waren mit der Beweissicherung beschäftigt und verschwendeten keine Zeit mehr damit nach möglicherweise verbliebenen Einbrechern zu suchen.

Sollte einer der Kainiten aber die Hoffnung hegen noch in dieser Nacht hierher zurückzukehren um das Begonnene zu beenden, so würde er schwer enttäuscht. Die Beamten nahmen ihre Arbeit durchaus ernst und blieben bis zum kommenden Vormittag im Schloss.
 
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In sicherer Entfernung ließ Ferdinand die Verdunkelung fallen.
Er schaute sich um ob nicht vielleicht auch Helena hier irgendwo in der Nähe war.

Wie lange die Polizisten dort wohl noch bleiben würden?
Ferdinand glaubte nicht so recht, dass die schon so schnell wieder abziehen würden und dass das heute noch was werden könnte mit der Erkundung des Schlosses.
 
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Helena sah sich immer wieder um und so dauerte es nicht lange, bis sie Ferdinand entdeckte und dann ebenfalls in die Richtung ging. Die Verdunkelung fallen ließ sie allerdings erst, als sie ihn erreicht hatte.

"Na, da sind wir ja wieder, was machen wir bis die Polizisten weg sind?" fragte sie. Ob er wohl mit bekommen hatte, daß sie den Schlüssel gemopst hatte? Konnte er das überhaupt merken. "Also, wenn ich den Hausmeister sehe, den hätte ich anrufen sollen, der hätte mir nach 5 Minuten sowas von aus der Hand gefressen, da hätten wir uns den ganzen Ärger sparen können."
 
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Ferdinand erschrak ein wenig als Helena plötzlich auftauchte.

„Und was ist wenn die Polizisten noch Stunden dort bleiben? Und wie sollen wir dann überhaupt reinkommen, vielleicht wird man das Fenster von einem Wachtposten bewachen lassen bis es repariert ist.
Hmm...und eigentlich würde es doch reichen, wenn nur einer hier ist und die Situation im Auge behält. Ich könnte Henry herbestellen, er könnte das übernehmen, und wir könnten in der Zwischenzeit unsere Zeit für anderes nutzen. Denn wie gesagt, wenn die Polizei noch stundenlang hier bleibt..."

Sie wollten sich hier doch wohl nicht wirklich stundenlang die Beine in den Bauch stehen?

"Und wir sollten wir uns mit Frau de Groote und Herrn Gomez in Verbindung setzen, sie warten doch wahrscheinlich darauf, dass wir uns melden."
 
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Helena grinste wie eine Maus, die gerade eine Katze gefressen hatte, dann zog sie den Schlüsselbund aus der Tasche.

"Ich hoffe, daß die bald abhauen, der Kerl von Hausmeister war doch wirklich so schusselig seinen Schlüssel zu verlieren, aber das mit Henry wäre vielleicht eine Idee", meinte sie. "Ich könnte vielleicht auch in der Akademie vorbeigehen und sehen, ob es Pläne gibt. Denn bis wir hier was finden könnte dauern, vielleicht können wir auch den Hausmeister abfangen, dann können wir den bezirzen."

Obwohl sie pudelnass war, sah sie immer noch sehr attraktiv aus, das konnte man nicht anders sagen.

"Rufen sie einfach mal an. Ich frage mich, wo die beiden stecken.2
 
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Ferdinand hob eine Augenbraue.

„Sie haben die Schlüssel? Das ist gut. Dann könnten wir es morgen nochmal versuchen falls heute nichts mehr daraus wird.“

Ferdinand nahm sein Handy hervor. Es war noch ausgeschaltet, er schaltete es wieder ein und rief zunächst Henry an, ordnete an sofort herzukommen.

„Ein Bauplan von dem Schloss wäre natürlich gut.“

Dann wählte er die Nummer von Antonia und wartete darauf, dass sie dranging.
 
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Helena wartete, was sich tun würde, vielleicht hatten sie ja doch noch eine Chance, Helena verlor nicht gerne, schon garnicht gegen einen Mann, der eindeutig nicht das Wissen hatte, wie man in einer Gruppe agierte und ihr offensichtlich nicht das zutraute, was sie konnte.
 
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Es dauerte nicht lange bis sich Antonia meldete, hinter ihr war Musik zu hören.

"Hallo, Herr von Rothschild, seid ihr wieder draußen?" fragte sie über den Lärm drüber.
 
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Was war denn das für ein Lärm, der im Hintergrund zu hören war?

"Ja, wir sind wieder draußen. Die Polizei ist noch im Schloss und könnte dort womöglich noch stundenlang bleiben. Mein Ghul Henry wird herkommen und die Lage weiter beobachten. Falls die Polizei verschwindet wird er uns Bescheid geben. Bis dahin können wir uns anderweitig beschäftigen. Frau O´Niell ist es gelungen an die Schlüssel des Hausmeisters zu kommen, falls wir diese Nacht also nicht mehr ins Schloss können, so können wir es vielleicht nächste Nacht nochmal versuchen.
Wo sind Sie und Herr Gomez denn gerade?"
 
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"Wir sind gerade im Mexican, wir dachten wir könnten uns in der Zwichenzeit mal nach Alexander Stahl erkundigen, da es nicht weit weg ist, aber auch hier hat man ihn nicht gesehen", erwiderte Antonia. "Sollen wir zu euch kommen oder was habt ihr so geplant?"

Die Toreador fragte sich auch, ob das heute noch etwas werden könnte, das wäre zumindest sehr praktisch.
 
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„Frau O´Niell wollte eventuell noch in die Akademie um zu schauen ob sich Pläne des Schlosses finden lassen. Einen Moment, ich frage mal.“

Dann wandte er sich an Helena, sie war doch die Gruppenleiterin, also sollte sie doch entscheiden was nun getan werden sollte.

„Frau de Groote ist gerade mit Herr Gomez im Mexican und fragt ob sie herkommen sollen. Sie haben sich dort übrigens nach Herrn Stahl erkundigt, ohne Erfolg.“
 
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"Gute Frage, nächste Frage", erwiderte Helena. "Ich würde sagen, wir warten bis Henry hier ist und dann fahren wir dorthin und holen sie ab, wenn sich nicht vorher was tut."

Sie sah über den Parkplatz, jetzt müßte sie nur noch an ihr Auto kommen. Das schien bislang keinen interessiert zu haben, so am Rande des Parkplatzes. Ob man ihnen wohl annahm, daß sie bei dem Sauwetter spazieren waren? Wie weit waren die Polizisten überhaupt davon entfernt?
 
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„Gut…
Frau de Groote? Wir kommen zum Mexican und holen Sie ab, sobald Henry hier ist…ausgenommen die Polizei ist dann schon weg, falls dem so sein sollte geben wir natürlich Bescheid.“

Falls Antonia nichts Wichtiges mehr zu sagen hatte beendete Ferdinand das Gespräch.
 
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