[07.05.2008] Im Auto

AW: [07.05.2008] Im Auto

Tobias fuhr so dann zur seiner Wohnung, duschte sich in einem schnellen Gang und zog sich eilig um. Nun trug er wieder einen klassischen, teuren Anzug. Denn Kleider machen ja bekannterweise Leute.

Der Ghul sorgte jedoch noch für eine zweite Garnitur, für den Einsatz im Feld. Des Weiteren packte er ein winziges Krawattenclip-Mikrofon und sein Laptop ein. Außerdem nahm er noch ein hochsensibles Parabol-Richtmikrofon mit.

Obwohl Tobias auch den Gebrauch mit Faustfeuerwaffen gelernt hatte, befand sich keine in seinem Besitz. Er hatte sich vorgenommen, demnächst diesem Zustand abzuhelfen. Mit seinem Hackertalent würde er sich ferner einen gültigen Waffenschein beschaffen.

Anschließend fuhr Tobias mit seinem 3er BMW E36 zurück zum Café de Trois.

Und während der Ghuldiener all das machte, konzentrierte er sich nur auf die Dinge vor ihm, dabei versuchte er angestrengt nicht an Lillys Offenbarung der heutigen Nacht zu denken — insbesondere nicht an Steven!
 
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Lilly war also nun fertig umgezogen, oder fast fertig. Hatte sie nicht auch noch irgendwo einen Regenmantel? Sie kramte herum fand ihn jedoch nicht.

„Wo ist denn dieses Scheißteil?!“

Dann kam eine SMS, sie war von Steven, Lilly las sie und lächelte, ihre Laune besserte sich merklich.

Entblättern. Ach Steven! Könnte er doch jetzt hier sein!
Sie hatte noch nie einen Kainiten mit in ihre Zuflucht genommen.
War es nicht eigentlich Wahnsinn Steven derart zu vertrauen und sich so schnell an ihn blutsgebunden zu haben? Aber sie war sich sicher, dass sie genau das richtige tat und dass sie es nicht bereuen würde.

Nach einigem Wühlen fand Lilly den Regenmantel schließlich.
Sie schnallte sich ein Schulterholster um, die dazugehörige Pistole würde sie da erst später reinstecken, die war im Auto, und auch die anderen Waffen wollte sie lieber noch nicht jetzt am Körper tragen. Selbst wenn es jetzt im Krieg erlaubt war mit Waffen ins Café zu kommen, musste ja nicht unbedingt sein da jetzt schwer bewaffnet reinzuspazieren.

Dann zog sie den Regenmantel über, er war schwarz und passte knapp über die Lederjacke, jetzt wirkte Lilly etwas unförmig, aber egal. Dann saugte sich doch wenigstens nicht die Lederjacke total mit Wasser voll. Eine Kapuze hatte der Mantel auch, gut, dann hatte sie kein klatschnasses Haar am Kopf kleben.
Sie hatte sich auch noch kurz ihre nassen Haare trocken gefönt. Auf einen Regenschirm konnte sie jetzt also verzichten.
Eigentlich könnte sie die Lederjacke auch weglassen, aber immerhin bot sie ein wenig Schutz, zumindest gegen Schläge, wenn auch nicht gegen das Sauzeug von gestern, und gegen einen Klauenhieb half es sicher zumindest ein bisschen.

Lilly verließ die Wohnung und ging nach unten. Bevor sie nach draußen trat zog sie die Kapuze über den Kopf. Sie stieg in ihren Jeep und fuhr zurück in Richtung Café.

Sie dachte an Tobias und bezweifelte langsam, dass aus ihm und Steven wirklich Freunde werden konnten, dass sie drei wirklich eine glückliche Familie sein würden. Lilly und Steven waren glücklich miteinander, aber Tobias?
War er nicht doch enttäuscht, dass nicht er ihr Gefährte sein konnte?

Ich hätte doch besser einen Schwulen ghulen sollen.

Themba hatte von Anfang an nichts von ihr gewollt, als Mann, er hatte sie nicht umworben. Warum eigentlich nicht - weil sie eine weiße Frau war und er ein Schwarzer? Gut möglich, dass das eine Hemmschwelle gewesen war. Hätte er gelitten, wenn sie einen Gefährten gehabt hätte? Das würde sie niemals wissen, denn er war tot, und sie hatte damals keinen Gefährten gehabt, und von den Bettgeschichten hatte er nichts gewusst.
Und Paul, ihr erster Ghul, ein Deutscher, er hatte Lilly einmal umworben, aber er hatte es nicht nochmal probiert nachdem sie ihn abgewiesen hatte.
 
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