AW: [07.05.2008] Ferdinands erste Primogenssitzung
Ferdinand fing also an zu erzählen.
„Herr Trapper zeigte sich recht unwillig sich mit den Malkavianer Neuzugängen zu befassen.
Vorgestern hat er sich recht stümperhaft angestellt beim Umgang mit einem Caitiff. Frau Flynn hatte hier bei der Akademie einen Caitiff namens Asgar abgeliefert, ich traf hier auf die beiden. Er machte zunächst einen ganz guten Eindruck. Frau Raabe sagte er soll der Geißel überstellt werden. Herr Trapper sagte wir sollen Asgar ins Hotel bringen.
Dort hat er dann in einem angemieteten Seminarraum mit dem Caitiff geredet. Ich weiß nicht warum er die Geißel angegriffen hat, ob es tatsächlich Rassismus war.
Jedenfalls versuchte der Caitiff zu fliehen, und es gelang ihm auf den Gang hinauszustürmen. Dort war er dann in einen Kampf mit der Geissel verwickelt, dies sah ich als ich aus meiner Suite trat, die auf demselben Gang lag. Man kann von Glück sagen, dass niemand von den anderen Gästen gerade dann dort aufgetaucht ist. Der Caitiff geriet sogar in Raserei und griff Frau Flynn an, ihr gelang es jedoch ihn zu pflocken. Und dann…Herr Trapper vermutete allen Ernstes, ich hätte diesen Caitiff engagiert um ein Attentat auf ihn auszuüben!“
Die Empörung darüber stand Ferdinand im Gesicht geschrieben.
„Dem war natürlich nicht so. Als ob ich etwas solches tun würde!“
Und wenn schon, dann sollte man dann doch wohl jemanden engagieren, der seinen Job gut genug erledigte, aber das sagte Ferdinand nicht laut.
„Interessant war auch Herrn Trappers Verhalten auf dem Friedhof. Wir begaben uns vorgestern dort hin um nach Ziege zu jagen. Ich spürte Zachariis Anwesenheit und warnte, man solle den Friedhof sofort verlassen. Doch man hörte nicht rechtzeitig darauf und so gelang es Zacharii in die Köpfe einiger Kainskinder einzudringen und in ihren Gedanken zu lesen. Später machte er einigen wenigen ein Angebot. Als Frau Flynn sich weigerte und Zacharii beschimpfte ließ er sie ohnmächtig werden. Herr Trapper jedoch verschwand. Frau Flynn sagte Zacharii habe angeboten wenn man die Asche vernichte, die der Sheriff gefunden habe, so verrate der Koldune den Schlafplatz von jemandem mit niedriger Generation.
Wir suchten nach Herrn Trapper. Heute sagte er mir, er habe an jenem Abend den Sheriff gesucht. Die Geißel hat sich mit Zacharii näher über das Angebot unterhalten, und laut Trapper kennt Zacharii den Schlafplatz einer Lasombra niedriger Generation. Die schwarze Witwe, vermute ich.
Ich bekam es dann leider auch noch ein weiteres Mal mit Zacharii zu tun, er befahl mir ich solle Frau Flynn töten. Auf sie hat er anscheinend einen besonderen Hass. Ich habe mich natürlich verweigert, daraufhin hat er mich erblinden lassen, das hielt zum Glück nur ein paar Stunden an.
Auf dem Friedhof hatte Herr Trapper übrigens die Gräfin beleidigt, und er scheint sich auch sonst nicht sonderlich beliebt gemacht zu haben bisher.
Er sucht zwar nach Verbündeten, doch das gelingt ihm nicht, da er zu vielen Kainskindern vor den Kopf stößt. Mit seiner nicht gerade diplomatischen Art hat er auch mich schon sehr verärgert. Er glaubt nun in mir einen Verbündeten zu haben, aber ansonsten hat er bisher noch keinen Erfolg gehabt bei den anderen Würdenträgern. Mit Meyye hat er sogar ein recht schlechtes Verhältnis. Und anscheinend hat er sich auch schon mit Ihnen überworfen. Es ärgert ihn ungemein, dass Sie ihm Ihre Unterstützung versagt haben.
Und ich habe den Eindruck, man ist nicht nur den anderen Neuankömmlingen sondern auch Herrn Trapper gegenüber recht misstrauisch. Er steht also ziemlich alleine da in dieser Domäne. Mit der Heimlichtuerei bezüglich seines Amtes macht er sich lächerlich, finde ich, er ist da jedoch nicht einsichtig.“
Schon allein durch die Art wie Ferdinand über Malik sprach war offensichtlich, dass der Primogen die Geißel nicht besonders mochte.
„An der gestrigen Schlacht konnte ich nicht teilnehmen, da meine Blindheit zurückgekehrt war als ich aufgewacht war. Herr Trapper sagte mir es seien recht viele Werwölfe getötet worden. Er sagte auch, er habe Sie dort gesehen, und es habe danach ausgesehen als hätten Sie etwas durchgeführt wie es eigentlich nur die Lasombra können. Da ist er jetzt umso negativer eingestellt Ihnen gegenüber.
Nun, und dann kam plötzlich dieser Schrei „Genug!“ von Zacharii, und den hörte auch ich, und ich war dann mit dem Sheriff und noch drei weiteren Kainiten in Zachariis Welt versetzt worden. Dort traten auch Sie in Erscheinung, können Sie sich daran erinnern? Sie malten ein Bild von Ziege.
Der Sheriff, die Gräfin und Frau Reeben können sich ebenfalls an diese Begebenheiten erinnern, und offenbar gab es noch eine zweite Gruppe, bei der unter anderem die Hüterin und die Regentin beteiligt waren.
Ohne die Hilfe der schwarzen Witwe hätten wir die dortigen Aufgaben sicher nicht alle erfolgreich bewältigt. Womöglich wurde Zacharii jetzt geschwächt, doch vernichtet ist er sicher nicht…ähm, ich bin abgeschweift, von jenen Begebenheiten in Zachariis Welt wird sicher auch gleich in der Sitzung noch die Rede sein…“
Ferdinand glaubte nicht recht, dass Noir sich jetzt zu dieser Lasombra Sache äußern würde, dafür war jetzt einfach nicht genug Zeit, und darum fragte er nicht explizit nach. Aber er hatte es nicht lassen können auch noch Zachariis Welt zu erwähnen, schon allein um klarzustellen, dass er in jener Nacht nicht völlig untätig gewesen war.
Seine Abneigung gegenüber Malik war echt, da brauchte er also nicht zu schauspielern. Sich lang und breit negativ über diesen Mann auszulassen, das verschaffte Ferdinand sogar eine gewisse Genugtuung.