AW: [07.05.08] Krisensitzung
König sah seinen Primogen an, emotionslos und kalt, dieses Mal direkt in die Augen.
"Guten Abend."
Danach folgte er und setzte sich ebenfalls hin, innerlich machte er sich bereits seine Gedanken. Zeigte sich hier ein Machtkonflikt in dem er ausgenutzt werden sollte? Eine Anweisung konnte er in dem Fall nur befolgen in dem er eine andere ignorierte, die Auflösung folgte schnell. Eine öffentliche Bestrafung.
Derjenige muss entweder ziemlich was angerichtet haben oder ein Feind wird hingerichtet.
Sicherlich nichts das König auch nur im Ansatz bewegen würde, sowas hatte er als Mensch bereits ausreichend erlebt. Die Anweisung das Cafe darauf sofort zu verlassen bestätigte er mit einem Nicken.
Dann können wir endlihc mit unserer Arbeit weitermachen an der Bibliothek.
Bei dem was dann allerdings folgte wusste er für einen Moment nicht wie er reagieren sollte. Hinter der steinernen Maske seines Gesichts gingen Gedanken und Gefühle in Wellen auf und ab, ihm wurde gerade tatsächlich mit einer Strafe gedroht. Er hätte Ferdinand ins Gesicht spucken können, ihn auslachen oder einfach aufstehen und weggehen, aber es war keine wirkliche Option.
Nur ein kleiner Schluck
Als realistischere Option gingen seine Gedanken zum Alkohol. Blut und Whiskey, nur ein halbes Glas, es würde ihn innerlich beruhigen, der See wäre wieder nicht nur an der Oberfläche still sondern auch in der Tiefe. Und der Primogen holte noch weiter aus bis König fast seine untote Galle hoch kam.
Du drohst mir?! Ich habe als Mensch bereits Dinge miterlebt an die innerhalb der Camarilla kaum jemand denken würde und du redest von sehr üblen Konsequenzen?
Bilder stiegen in ihm auf,Schützengräben, Flammenwerfer, detonierende Granaten zwischen seinen Kameraden. Auch wenn sie ihm nie etwas bedeutet hatten, es waren Bilder die sich einprägten. Für einen kurzen Moment war es als wäre er wieder in der Scheune und müsste alles noch einmal erleben, noch einmal die Schreie hören, die Schüsse und die Geräusche der Patronenhülsen wie sie zwischen dem Stroh auf Holz trafen. Es war purer Hass der sich in ihm anstaute.
Die Augen werde ich dir ausstechen und deine Ohren mit glühenden Kohlen füllen.
Es waren Bilder wie er sie sehr häufig vor seinen Augen sah. Sein Verstand war als Mensch oft genug mit Grausamkeiten konfrontiert gewesen, zu häufig um diese zu vergessen. Wer in der Lage war diese selbst zu begehen zeigte seine Stärke und war in der Lage zu überleben. Wie lange würde sich dieser Hass halten? Lange genug um sich der Frage stellen zu müssen ob er seine Gedanken wirklich in die Tat umsetzen wollte, lange genug das nur der letzte Funke Menschlickeit in ihm ihn davor bewarte dem Tier einen weiteren Schritt näher zu kommen, oder würde er sich ein weiteres Mal beherrschen können ohne unüberlegt zu handeln? Unüberlegtes Handeln, es schien ein Hobby von ihm zu werden. Noch ein Grund warum er dringen an Alkohol kommen sollte, die äussere Ruhe half nichts wenn er im Inneren zitterte. Wie weit wäre er bereit zu gehen wenn die Nacht vorüber war? Er konnte es noch nicht wissen, nur hoffen das er richtig handeln würde denn leider musste er die Drohung ernst nehmen und jemandem wie ihm passierte es in den letzten Jahren zu oft das er sich irgendetwas hatte zu Schulden kommen lassen. Es waren alles Fehler die vermieden werden mussten, alles Fehler die ihn vernichten konnten.
"Ich verstehe."
Er hätte genausogut an einem Kiosk sagen können "eine Schachtel Zigaretten bitte".