[07.05.08] Das erste mal...

Judith

Tremere
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27. Januar 2010
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Jetzt stand sie hier vor der Akademie. Das erste mal als Vampir. Sie war nervös. Wie würde Lena - Nein, die Seneschall - reagieren. Wusste Sie es schon?

Langsam näherte sie sich der Akademie und beobachtete alles um sich herum.

Dann öffnete Sie behutsam die Tür der akademie und betrat diese. Sie schaute sich um, und ging dahin, wo früher Romero sass.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Schon die ersten Meter vor der Akademie zeigten, wie sehr sich hier alles verändert hatte. Überwachungskameras richteten sich bereits einige Meter vor dem eigentlichen Eingang auf den sich nähernden Gast ein. Dann, als Judith bereits die Stufen zum Eingang erklomm, öffnete sich mit einem leisen Klacken das Schloß. In Gedanken versunken, mochte es tatsächlich so scheinen, als wäre der Zugang in das Allerheiligste der finstertaler Kainiten vollkommen problemlos möglich.

Im Inneren des eigentlichen Büros traf Judiths Blick auf eine junge Schönheit. Die Frau hatte sich liebevoll im Stil des Gothik gekleidet und schien einige Akten mit Daten aus ihrem Rechner abzugleichen. Als sie ihren Gast bemerkte, wandte sie sich um und zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

"Willkommen an der Akademie für Kunst und Musik zu Finstertal. Was kann ich für Sie tun?"

Mit der Hand wies Laura auf einen bequemen Stuhl der ihrem Schreibtisch gegenüber stand.
Offensichtlich bat sie die Tremere darum sich zu setzen.
 
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Mit sichtlichem Unbehagen setzte sich Judith hin. Sie sah sich um und Ihr blieben nicht die Veränderungen verborgen.

Sie sah den Ghul an und fing an langsam aber mit fester Stimme zu sprechen.

Ich bin Juith von Junkersdorf. Neugeborene des Haus und Clans Tremere. Ich wünsche mit der Seneschall z usüprechen, falls Sie mich empfangen möchte.

Ihre Nervosität versuchte Judith mit einem zupfen an Ihren Haaren zu überspielen, was Ihr sichtlich nicht gelang.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ihre Regentin hat Sie bereits angemeldet. Guten Abend Frau von Junkersdorf. Willkommen an der Akademie, mein Name ist Laura Raabe. Aber was rede ich, setzen Sie sich doch bitte..."

Die Sekretärin wies auf einen freien Stuhl, der direkt gegenüber ihres Schreibtisches stand.

"Ich hörte von Ihrem gewaltsamen Tod. Hoffentlich halten Sie mich nicht für vermessen, wenn ich Ihnen mein zutiefst empfundenes Mitgefühl ausdrücke!"

Laura rutschte etwas auf ihrem Stuhl hin und her. Offensichtlich war es ihr unangenehm wie die Tremere auf das Gesagte reagieren könnte. Aber nun waren die Worte raus und nicht mehr zurückzunehmen. Nicht das erste Mal, dass die Goth schneller sprach als sie dachte. Sie hielt einen Themenwechsel für angebracht.

"Was kann ich für Sie tun?"
 
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Vielen Dank für Ihre Anteilnahme. Vergessen werde ich es niemals.

Dann setzte sie sich hin.

Ich warte bis Le.. die Seneschall mich empfängt.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Mylady hat noch mit der Nachbearbeitung der Primogen-Ratssitzung zu tun, hat aber ausdrücklich verlauten lassen, Sie zu jeder Zeit zu ihr vorzulassen! Wenn Sie wünschen führe ich Sie nach hinten."

Ein retorische Frage. Laura würde diesen besonderen Gast auch persönlich in die Gemächer der Seneshall führen, wenn Judith absagen würde. Aus irgendeinem Grund hatte die Toreador ein besonders inniges Verhältnis zu der eben erst erwachten Tremere. Die Sekretärin wusste nicht warum das so war, konnte es auch in keinster Weise nachvollziehen, aber sie stellte auch keine Fragen. Zuvorkommend und mit ausgesuchter Höflichkeit führte sie den speziellen Gast nach hinten.

"Wenn Sie mir bitte folgen würden...!"
 
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Judith sah Sie leicht überrascht aber glücklich an.

Gerne folge ich Ihnen, Miss Raabe.

Langsam verflog die Nervosität und behutsam folgte Sie der Frau in die Räume der Seneschall. Noch vor kurzem waren Sie zwei beste Freundinnen und Ghule. Und jetzt ist alles ander.... oder?
 
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Nur wenig später erreichten die beiden Frauen die Tür, die in das Büro der Seneshall führte. Laura klopfte zaghaft gegen das alte und reich verzierte Holz und öffnete dann die Tür.

"Mylady? Der angekündigte Besuch für Sie!"

Mit diesen Worten trat die Sekretärin wieder einen Schritt nach hinten und gab so den Zugang in das Büro frei. Aufmunternd sah sie zu Judith hinüber und forderte sie mit Blicken auf, den Raum zu betreten. Anscheinend erwartete die Seneshall ihren Besuch bereits.
 
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Judith sah neugierig in den Raum. Während die Augen vor Freude leuchteten sprach das Gesicht eher von Unsicherheit.

Zaghaft betrat Judith den Raum, den kopf ganz leicht nach unten geneigt sah sie trotzdem die Seneschall an. Wartete aber ab, bis sie angesprochen wurde.
 
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Nun müsste eigentlich die komplizierte Begrüßungszeremonie folgen, mit der ein Neuankömmling sich bei Hofe vorstellte. Dazu kam der Umstand, das man in ihrer Situation eigentlich einen Fürsprecher benötigte. Am Finstertaler Hof hatten Küken nicht das Recht alleine mit den Herren der Stadt zu sprechen.
Noir besah Judith mit einem finsteren Blick.

Dann trat ein leichtes Grinsen auf ihre Lippen und sie sprang förmlich von ihrem Stuhl. Freudestrahlend kam sie auf die alte Weggefährtin zu und nahm sie fest und voller fühlbarer Zuneigung in die Arme.

"Judith! Bei Kain und den alten Göttern. Bist du nun also auch zu einer von uns geworden. Wie sehr hätte ich es mir gewünscht, das dir dies erspart geblieben wäre. Ich hörte von deinem grausamen Schicksal, lass mich dir bitte mein zutiefst empfundenes Mitgefühl aussprechen. Das hätte nicht passieren dürfen, es hätte DIR nicht passieren dürfen. Aber bitte komm doch und setze dich zu mir. Erzähl mir, wie es dir ergangen ist. Behandeln die die Tremere gut? Hast du alles was du brauchst? Kann ich dir irgendwie helfen?"

Man mochte es glauben oder nicht, die Seneshall begann zu plappern. Dieses uralte hybride Wesen das aus den verschmolzenen Seelen dreier mächtiger Vampire bestand, benahm sich wie ein junges Mädchen aus seinem ersten Sommernachtsball. Sie grinste über das ganze Gesicht und konnte ihre feste Umarmung nur widerwillig lösen.

"Es tut echt gut dich zu sehen!"
 
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Man konnte sehen wie die Spannung Judiths Körper verliess als die Seneschall Judith in den Arm nahm. Instinktiv schlang Judith Ihre Arme um Lena - die Seneschall. Dan fing sie an ein wenig zu schluchzen und begann zu erzählen was passiert war. Vom Brand, über das Erwachen auf dem Grund des Sees, Ihren grausamen Weg heim, den ersten Heilungen. Von Ihrem Traum von Zacharii und von Ihrer Vereidigung.

Es sprudelte nur so aus Ihr raus. Sie liess kein Detail aus, verzog aber bei der Erwähnung der Verbrennungen das Gesciht und zeigte noch die noch immer nicht verheilten Stellen auf dem Rücken und an den Beinen.
 
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Noir hörte den Ausführungen ihrer alten Freundin gebannt zu. Mit keinem Wort unterbrach sie die schreckliche Geschichte und beschränkte sich darauf das ein oder andere mal mitfühlend zu nicken oder eine Hand auf die der Freundin zu legen.

"Wie schrecklich! Anscheinend meinte es das Schicksal mit uns beiden nicht besonders gut. Auch ich habe viel mitmachen und erleiden müssen Judith. Ein Grund mehr das ich so froh bin dich in meiner Nähe zu wissen. Du glaubst nicht, wie allein man auf diesem Stuhl ist!"
 
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Judith fühlte sich erleichtert. Es war ein angenehmes Gefühl mit Lena zu reden.

Das erste mal seit Judith zum Vampir wurde, fühlte sie sich geborgen und sicher. Ja, sogar ein wenig Glücklich könnte man sagen.

Jetzt war es vermutlich an Ihr zuzuhören. Sie ergriff die Hand von Lena und nahm Sie in die Ihre. Dann sah sie Ihr tief in die Augen.

Eine schwere Last ruht auf Deinen Schultern, Lena. Ich kann es vermutlich nichteinmal Ansatzweise erahnen.
 
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"Wohl nicht! Keine Ahnung was du alles weißt. Ich habe vor ein paar Nächten einen Ausflug in die Astralebene gemacht. Also meinen Geist von meinem Körper getrennt um ein wenig wegen der Garou zu forschen. Leider wird diese andere Ebene vollständig von Zacharii beherrscht. Bist du mit den Problemen um den alten Tzimisce Koldunen vertraut?"

Noir wartete die Antwort ab, ging aber nicht weiter auf dieses Thema ein.
Stattdessen fuhr sie fort.

"Meine Verbindung zum Diesseits riss ab und ich verlor mich in dieser seltsamen Welt, dieser anderen Dimension. Nenn es wie du willst. Prinz Buchet, mein Mann, rettete mich und holte mich hierher zurück. Mittlerweile war ich aber mit einer anderen Wesenheit zusammengetroffen. Einer alten Lassombra, die ebenfalls seit einer Ewigkeit dort herumirrte. Dieses Wesen war einst die Gemahlin des Zacharii und ist nun mit mir verschmolzen. Es gibt noch eine dritte Seele die in dieserm seltsamen und höchst komplizierten Akt verknüpft ist, eine Salubri, die von dem Tzimisce über Jahrhunderte hinweg gequält wurde. Glaube mir, niemand wundert sich mehr über alles Gewesene, als ich. Letztendlich wurde wir drei Seelen zu einer. Verschmolzen zu einem untrennbaren Ganzen. Viele werfen mir vor, irgendwann würde das Böse in mir unweigerlich überwiegen, aber wie soll das gehen? Wenn man die Farben Rot und Gelb und Blau mischt, bekommt man Violett. Die neue Farbe bleibt Violett, egal was man auch tut. Sie wird nicht irgendwann wieder etwas anderes...
Dies aber versteht niemand, will niemand verstehen. Sie sagen nur, dass ich etwas Böses in mir habe und deshalb unweigerlich auch selbst böse sein muss. Das aber ich, die gute alte Lena, noch immer die tragende Säule in diesem Körper bin, wollen sie nicht wissen. Niemand weniger als deine Regentin. Sie hat nach Kräften an meinem Stuhl gerüttelt und ich habe schießlich nachgegeben. Mit Anbruch der neuen Nacht bin ich weder Seneshall, noch Primogena, noch Ahn. Ohne Vertrauen, ist eine Führung nicht möglich! Ich habe alle Ämter nierdergelegt und die meisten Anwesenden waren offensichtlich froh mich los zu sein."

Noir seufzte schwer.

"Was nun werden soll, weiß ich nicht! Viele der Kainiten Finstertals würden mich anscheinend gerne tot sehen. Wahrscheinlich werden die ersten bald versuchen mich zu vernichten. Leider bin ich aber auch die Einzige, die das Ritual zur Vernichtung Zachariis vollführen kann. Die Zeremonie beinhaltet neben einigen äußerst komplizierten Textpassagen auch einige hochkomplexe Bewegungen. Nur die tote Salubri kennt sie, nirgendwo wurden sie festgehalten, weißt du? Ich wollte dies dem Rat der Ältesten mitteilen, als ich aber darauf verwies, das es ohne mich nicht gehen würde, kam es fast zum Tumult. Ich bin also im gesellschaftlichen Stand bald weit unter dir, liebste Freundin. Man wird dir den Umgang mit mir untersagen, da man meine Macht und mein verabscheuungswürdiges Wesen fürchtet. Wisse aber, dass irgendwann die Waage sich wieder zur anderen Seite neigen wird. Zachariis Kräfte werde schon bald denen eines Gottes gleichen und spätestens dann wird man mich brauchen. Dann werden all jene, die mich noch heute mit Füßen traten, mich um meine Hilfe anflehen."

Ein rosa Schimmer trat in die Augen der ehemaligen Seneshall.
Nur Mühsam hielt Noir die Tränen der Verzweifelung zurück.

"Natürlich werde ich nachgeben und vergessen, was man mir angetan hat. Aber mit welchem Resultat? In der Sekunde, in der der Koldune vernichtet ist, wird man mich bestenfalls fallen lassen wie eine heiße Marone. Dann bin ich wieder das Monster! Der Frankenstein, den man mit Fackeln ins Gebirge jagt! Wahrscheinlicher aber ist sogar, dass man mich einfach töten wird. Warum also soll ich weiterhin diese Stadt führen? Warum mich aufopfern für Wesen die michdoch eh nur Hassen und verfolgen? Judith, ich weiß nicht was ich machen soll? Ich weiß nicht wo ich hingehen soll? Soll ich einfach fliehen und alles hinter mir lassen? Auch auf die Gefahr hin, dass hier dann alle sterben müssen?"
 
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Judith hörte ruhig zu. Es fiel Ihr teilweise sehr schwer, Lena nicht ins Wort zu fallen, aber sie scholt sich innerlich Lena mit Ihren kleinen Problemlenchen belastet zu haben. Lenas Probleme waren da schon immens. Ja, sogar Lebensbedrohend.

Als die ehemalige Seneschall und das Kind Buchets geendet hatte, drückte Judith sie an sich und trich Ihr sanft über die Haare. Dann flüsterte sie Lena sanft ins Ohr.

Du wirst nicht sterben. Ich werde Dir beistehen solange ich kann.

Erkenntnis flammte in Ihrem Kopf auf. Ihr Mentor und Erzeuger meldete sich unbewusst zu Wort. Lena ist der Schlüssel zum Koldunen. Sie ist die einzige die das Ritual um seine Vernichtung kennt und durchführen kann. Solange Zacharii lebt, muss Lena am leben bleiben.

Die Gedanken rasten durch Judiths Kopf. Ihr eigenes Leid war vergessen. Nun war sie es, die Helfen musste. Sie musste nicht iegendjemand helfen, sondern Ihrer besten Freundin. Das diese bis vor ein paar Stunden noch Seneschall einer kleinen Großstadt war, ist reine Nebensache.

Einfach umbringen darf auch der Rat der Primogene Lena nicht, sie ist ehemalige Seneschall und die Blutjagd kann nicht einfach von einem machtgeilen Primogen ausgerufen werden, dazu braucht es schon einen Justikar. Das kann natürlich nicht den einen oder anderen Vampir in der Stadt aufhalten, nicht Jagd auf Lena zu machen. Allen vorran vermutlich diese Irre Meyye. Nicht umsonst hatten die Ahnen Gangrel als optimale Grundlage für die Herstellung von Gargylen gewählt.

Judith wischte den Gedanken an die Vergangenheit beiseit, es galt das hier und das jetzt zu bewahren.

Sie löste sich langsam von Lena und sah Ihr tief in die Augen.

Der Koldune muss also unter allen Umständen am leben bleiben, denn solange er lebt bist du Wertvoll. Und solange haben wir Zeit, das Ritual zu sichern, und alles zu versuchen die Salubri und die Lasombra aus deinem Körper zu vertreiben.

Ich schlage vor, das ich die ich in der Burg vom Lord unterbringe. Ich wohne auch dort. Sie werden dich vermutlich dort vermuten, aber ich hoffe das die meisten noch Repekt vor dem Lord haben, auch wenn er im Moment in Warschau weilt. Dann müssen wir unbedingt deinen Mann und Erzeiger finden. Er kann uns sicher weiterhelfen.

Wir werden einen Weg finden, das verspreche ich Dir!
 
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"Ich bin nicht besessen, warum versteht das denn keiner? Drei Seelen trafen aufeinander und verschmolzen zu einer einzigen Neuen. Meinem Empfinden nach, war mein eigentliches ich dabei das stärkste, was wohl daran liegt, das ich erst sehr kurze Zeit aus meinem Körper getreten war und damit noch die stärkste Bindung ans Leben besaß. Aber das kann ich nur raten. Auf jeden Fall gibt es nichts, was man mir austreiben oder entfernen könnte. Ich bin eine vollkommen neue Person und werde das auch bleiben. Aber deswegen bin ich kein Monstrum, ich bin nur... anders. Du kennst mich seit Jahren, sieh mir in die Augen. Das meiste von mir ist Noir. Aber eben nicht alles. Die böse Lasombra und die Gute Salubri sind ebenfalls ein Teil von mir. Aber deswegen muss man mich doch nicht hassen?"

Was ihre Augen zeigten, war deutliche Verzweifelung und grenzenlose Einsamkeit.

"Ich kann nicht in die Burg! Caitlin McKinney war es, die mich gestürzt hat. Sie wird es auch sein, die mich eines Tages jagen wird. Da bin ich sicher. Ich weiß nicht was ich dieser Frau getan habe, aber ich wette sie tat es um die Macht über Finstertal zu erlangen. Du wirst sehen, sie wird die neue Nummer Eins."


Noir unterbrach sich kurz, weil sie merkte wie ihre Stimme versagte.
Es tat ihr gut sich jemandem öffnen zu können, der ihr vertraute und ihren Worten glauben schenkte.
Ein selten gewordener Luxus.

"Nein, das ist lieb! Ich werde mich in die Villa zurückziehen und sehen was passiert. Zachariis Vernichtung können wir ebenso wenig aufhalten. Seine Macht hat gelitten, aber er wird erneut erstarken und irgendwann unbesiegbar werden. Sehr bald fürchte ich..."
 
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Judith sah Ihrer alten Freundin in die Augen.

Natürlich bist du Lena. Das sehe ich, meine Liebe.

Ich kann dich nicht zwingen irgendwo hin zu gehen. Aber lass mich bei Dir sein. Ich möchte mit in die Villa kommen, Lena. Ob die Regentin die neue nummer eins wird, ist mir schnurz. Ich möchte nur, das es dir gut geht.

Dann versuchen wir, deinen Mann zu finden. OK?
 
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"Mein Mann ist tot, Judith! Ich selbst habe die Garou so manipuliert, dass sie ihn töten!"

Sie sprach diesen grauenhaften und grausamen Satz mit einer Leichtfertigkeit, als hätte sie in einem Cafe im Stieed einen Espresso bestellt. Nur in ihren Augen glomm für den Bruchteil einer Sekunde so etwas wie ehrliche Trauer auf, aber sie war zu sehr Schauspielerin und Akteur um dieser Schwäche mehr Raum einzugestehen. Noir blickte zu ihrer alten Freundin hinüber, als wolle sie an ihr eine Reaktion ablesen.

"Lass es mich erklären ja!? Oliver hat über Jahrhunderte hinweg an einem Bild experimentiert, dass ewiges Leben verspricht. Weder er noch Johardo konnten es ergründen oder gar entschlüsseln. Kurz, sie machten genau genommen überhaupt keine Fortschritte. Trotz ihrer Genialität wussten sie nicht einmal im Ansatz mit was sie es eigentlich zu tun hatten. Besonders mein Mann konnte diese Unzulänglichkeit nicht ertragen. Er entschloss sich also zu einem äußerst riskanten Manöver. Er beschloß der alten Koldunen, also Zacharii selbst, zu erwecken. Da ihm das Ritual nicht bekannt war, ging er ein Bündnis mit einem Dämonen ein. Dieser nannte sich Azazel und forderte nichts weniger als die Stadt Finstertal selbst. Im letzten Augenblick erfuhr ich von dieser schändlichen Tat. Glücklicherweise konnten die hiesigen Kainiten den Dämon stoppen, die Vereinbarung aber, war trotzdem gültig. Oliver Buchet war fest entschlossen nach seiner Rückkehr aus Warschau - wohin er vorsorglich verschwand um nicht mit der Stadt zusammen ins Chaos gerissen zu werden - Zacharii zu erwecken. Persönlich war ich ihm nicht gewachsen. Als Seneshall hatte ich nicht die Macht und nicht das Vertrauen mich an jemanden zu wenden, also tat ich das einzige was mir blieb. Da ich wusste, dass sich die Garou auf einen Krieg vorbereiteten, spielte ich ihnen über Ziege die nöigen Informationen zu. Die Wölfe ließen sich nicht lange bitten, sie stürmten los und töten Prinz Oliver Buchet, Toni Romero und sogar Butch Hansen. Auch die Villa griffen sie an, ohne mein Wissen wie ich zugeben muss. Hier ermordeten sie Jason Pash. Ich selbst entging diesem hinterhältigen Angriff nur durch reines Glück."

Noir Mimik blieb vollkommen emotionslos.

"Nun weißt du es! Ich bin ein Mörder. Ich habe meinen eigenen Mann getötet um eine Stadt zu retten, die mich am liebsten selbst tot sehen würde. Mittlerweile denke ich, es wäre besser gewesen ihn gewinnen zu lassen... Nein, ... ach ich weiß es nicht..."
 
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Judith wurde leichenblass. Noch mehr als sie eh schon war.

Sie fing leicht an zu zittern, als Lena Ihr die Geschichte erzählte.

Jetzt wusste Sie was zu tun war, aber Lena durfte es nicht wissen. Das war nicht mehr Lena, die beiden Geister hatten sie sehr verändert. Die anderen Primogene hatten Recht, sie wurde böse. Aber das würde Lena niemals zugeben.

Ihre Gedanken rasten. Irgendwie musste Sie doch Ihrer Freundin helfen können. Ja, nur der Lord selber hatte genug Einblick in die Lage und konnte jetzt noch helfen. Nur durfte Lena das nicht wissen. Jetzt musste Sie stark sein für Ihre Freundin.

Judith sah Lena tief in die Augen.

Du bits keine Mörderin, Lena. Du hast die Stadt vor großem Unheil bewahrt. Es muss immens schwer gewesen sein, diese Entscheidung zu treffen, aber es war das einzig richtige.

Judith sprach behutsam und mit sanfter Stimme zu Lena, die für kurze Zeit die mächstigste Frau der Stadt war und jetzt nur noch eine gebrochene Seele ist.

Oliver Buchet - dein Mann - hat immer zum Wohle der Stadt entschieden, und jetzt hat er zu seinem persönlichen Vorteil damit gebrochen. Du hast genau das gemacht, was er getan hätte, wenn jemand anders die Stadt so fahrlässig gefährdet hätte.

Der Rat hat dich falsch verurteilt, aber die Primogene sind alt und verstockt. Sie wollten vermutlich nicht, das ein so junges Kainskind sie führt. Ihr Stolz war gekränkt, und vermutlich wollten Sie auch die Wahrheit nicht kennen.


Langsam stand Judith auf und hielt Lena Ihre Hände hin, als Symbol Ihr aufzuhelfen und beizustehen.

Lass und beide die Dinge regeln wie Freundinnen es machen. Gemeinsam. Nur du und ich.

Sie lächelte Lena verständnisvoll ab, obwohl sie sich selber im Moment nicht klar war, wie das geschehen soll. Ob es überhaupt die Wahrheit sein wird oder nicht, aber sie musste Lena helfen. Sie retten. Vor sich selbst. Vor den Primogen. Vor Zacharii. Vor der Salubri und der Lasombra.
 
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Du und ich!

Also stand Noir noch nicht völlig allein. Judith würde es nicht ermessen können, aber allein diese Tatsache bedeutete alles für die Hybride. Wenn es ein Gefühl gab, mit dem sie nicht mehr existieren konnte, dann war es das der Einsamkeit. Zu lange waren die beiden neuen Teile in ihr alleine gewesen. Allein gelassen inmitten einer schier endlos erscheinenden Leere.

"Sie werde zu mir kommen und mich um Hilfe anflehen Judith. Nur ich kann das Ritual vollziehen, mit dem man Zacharii vernichten kann. Bis es soweit ist, möchte ich mich gerne in die Villa meines Mannes zurückziehen und mich mit meinem neuen Zustand auseinandersetzen. Noch immer weiß ich manchmal nicht, woher gewisse Erinnerungen kommen und warum ich bestimmte Empfindungen habe. Ich denke, es wird noch sehr lange dauern, bis in mir alles irgendwie alles wieder in geregelten Bahnen abläuft..."

Ernst sah Noir zu ihrer alten Freundin hinüber.

"...ich bin nicht verrückt!"
 
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