[05.05.2008] Falle schnapp für Kleintier grau

AW: [05.05.2008] Falle schnapp für Kleintier grau

Caitlin sah im ersten Moment mit Entsetzen, wie sich die Dinge entwickelten. Doch sie war nicht umsonst zu Beginn dieses Gesprächs in den Golconda-artigen Konzentrationszustand gefallen, der sie mit einer Ruhe und Gelassenheit ausstattete, die selbst einer Ahnin in so einer Situation sicherlich abhanden gekommen wäre. In Bruchteilen einer Sekunde ging sie wie ein Schachspieler die nächsten Züge durch und entschied sich für den einzigen Weg, der sie zum gewünschten Ziel führen könnte. Mangelnder Mut war noch nie ihr Problem gewesen und noch weniger Skrupel. Sie war Tremere und zwar deshalb, weil sie ihren Sire an der Nase herum geführt und manipuliert hatte. Eine Frau in einer Männerdomaine, die nur dort war, weil sie auf ihre Fähigkeiten vertrauen durfte.

Als sie es nicht verhindern konnte, dass Noir die Guhlin herein rief, wandte sie sich sofort an Helena und sagte knapp: "Frage die Guhlin doch bitte wegen der Liste." Es sollte klar sein, dass Caitlin Laura damit beschäftigen wollte.

Sie selbst drehte sich direkt wieder zu Noir und sprach sehr leise und nur für die Seneshall oder vielleicht noch für Helena hörbar, falls diese noch nicht Laura entgegengegangen war, was sie nicht weiter kontrollierte: "Verzeihung, Mylady Noir. Sie werden mir nun gut zuhören und genau das machen, was ich Ihnen nun sage: Schauen Sie mir in die Augen und geben Sie mir ganz vorsichtig die Flasche. Und nun hören Sie mir zu. Sie werden diese Flasche nicht in eine andere Stadt schicken. Sie enthält mit Sicherheit entweder das Blut des Koldunen oder das der Salubri. Das gibt uns im Besten Fall eine Waffe in die Hand, mit der wir eine große Chance haben den Krieg zu gewinnen und im schlechtestens Fall die Möglichkeit, die Heilerfähigkeit, die für das Ritual gebraucht wird, welches wir morgen im Cearn finden werden, zu extrahieren und in einem Ritual anzuwenden. Wir dürfen diese Chance nicht vertun, dadurch, dass wir deswegen eine weitere Nacht verschwenden. Wir sind mit der Phiole hierhergekommen, weil die Zeit drängt und wir Ihren Fähigkeiten vertrauten. Aber da Sie nicht den Mut haben, sich einer erneuten Auspexanwendung zu stellen, werde ich diese Phiole heute Abend noch meiner Schwester zu überprüfung geben, die mir HEUTE noch ein Ergebniss liefern kann. Sie selbst haben während der Sitzung keine Skrupel gehabt, meinen Clan diesem Risko auszusetzen, als Sie uns die Fundstücke zur Auspexüberprüfung haben mitnehmen lassen. Und nun scheuen Sie sich das gleiche zu tun und möchten sogar noch eine wertvolle Nacht verschwenden? Die Herstellung einer Waffe dauert seine Zeit, so schnell geht das alles nicht und wenn wir diesen Krieg nicht wegen einer solchen Nichtigkeit verlieren wollen, dürfen wir uns soetwas nicht erlauben."

Caitlin sprach mit absoluter Härte und Ernsthaftigkeit. Noir war nuneinmal ein Küken und als solches musste es gelenkt werden. Sie besaß das Amt einer Seneshall, doch sie hatte Recht. Wass Caitlin hier tat konnte man als offene Meuterei werten. Doch waren ihre Worte so unlogisch?
Sie schlug noch einige versöhnlichere Töne ein, denn einen Krieg in den eigenen Reihen kam zur Zeit nur dem Koldunen zur Hilfe: "Lady Noir, Sie sind Seneshall und ich akzeptiere, dass. Doch Sie sind auch ein wenige Wochen altes Küken, dass auch den Rat der Ältesten akzeptieren sollte. Mit Ihrer Entscheidung gefährden Sie nicht nur die Mitglieder meines Clans, sondern alle Kainiten dieser Stadt. Wir sollten keine weitere Zeit mit Disskussionen verbringen, sondern den morgigen Tag und vor allem die morgige Nacht überleben. Dann und genau dann, kann wieder die gewohnte Ordnung in die Stadt zurückkehren. Ihr Amt als Seneshall wurde von den Ältesten bestätigt und Sie werden die Stadt regieren, bis wir uns auf einen Prinzen geeinigt haben."

Irgendwie hallte ein ... Oder das seine Exellenz Prinz Buchet zurückkehrt in Caitlins Kopf herum, doch sie sprach es aus einem ihr nicht fassbaren Grund nicht aus. Dann und genau dann würde sie sich für diese Handlung hier und heute verantworten müssen. Misachtung der Etikette, Missachtung eines Elysiums. Beides schwerwiegenden Taten, das war Caitlin bewusst. Doch sollte diese Phiole den Raum verlassen und von einem Meister längere Zeit genau überprüft werden, solange das Ritual aktiv war, war ihr Leben wohl sowieso verwirkt.

"Bis dahin allerdings, geben Sie mir bitte die Möglichkeit, das Blut in der Flasche zu untersuchen und gegen den Tzimisken einzusetzen. Das ist dich mit Sicherheit auch in Ihrem Interesse. Oder?" beendete Caitlin ihre Rede und schaute Noir ein letztes Mal eindringlich an. Zog die Seneshall am selben Strang wie sie? Tja und wenn nicht? Sie könnte Caitlin ... na was eigentlich? Spätestens jetzt musste ihr klar werden, dass sie auf verlorenem Posten stand. Was könnte sie gegen Caitlin tun? Nun, sie würde es früh genug herausfinden und dass Ziel, war die Konsequenz wert.

Out of Character
Achtung: die Schwierigkeit von Präsens oder Beherrschung bei ihr ist zur Zeit um 2 erhöht.
Wurf der Hypnose (fett geschrieben) unter Notizen, Caitlin ist für die nächsten 2 Stunden 5te Generation
 
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Helena war irgendwie etwas verdattert, darüber, daß Noir eine wildfremde Ventrue mit etwas beauftragen wollte, was eigentlich erstens nicht zu den Clanskräften der Ventrue gehörte udn zweitens es doch auf jeden Fall auch fähige Kainskinder in der eigenen Stadt kam.

Irgendwie mußte sie sich zusammenreissen, denn das war immer mehr eine Geschichte wie aus einem Krimi, alleine deswegen war sie froh der Situation in dem Moment entgehen zu können, indem sie zur Tür hinausging und Laura entgegen.
 
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Out of Character
Hypnose ernöglicht nur die Einflüsterung eines Befehls!!


"Natürlich werde ich Ihnen die Phiole zurück geben Frau McKinney! Sehr gerne sogar! Hier bitte..."

Noir drückte der Tremere die kleine Flasche in die Hand und schien daran auch nichts seltsames zu finden. Dann verfolgte sie die weiteren Worte des Tremere und hob erstaunt die Augenbrauen. Stellte die Hexe gerade ihre Person und darüber hinaus auch ihr gesamtes Verhalten in Frage? Schon wieder? Was bildete die sich ein?
Trotzt der Wut die in ihr emporkochte, hörte sie schweigend und bis zum Ende zu. Dann antwortete sie. Leise aber deutlich.

"Ein jeder in ihrem Clan wusste um die Gefahren der Auspexanwendung! Was soll das? Ich habe niemandem etwas befohlen, sehe mich aber auch nicht in der Pflicht das Kindermädchen für Sie und Ihresgleichen zu spielen. Besonders Sie sollten erfahren genug sein, eine derartige Gefahr einschätzen zu können. Und doch...
Aber ich verstehe natürlich, dass es immer leichter ist, auf jemand anderes zu deuten, als den Fehler bei sich selbst suchen zu müssen. Das fällt unseren Ventrue auch immer sehr schwer. Das Leid der Arroganz, nicht wahr?Eines Ahnen mehr als unwürdig, sicher! Aber immerhin nachvollziehbar. Der zweite Fehler diese Nacht meine Liebe, unweigerlich! Fehler die mir niemals unterlaufen würden, trotz dessen das ich NUR ein Küken bin. Es ist vermessen die Qualität eines Wesen an seinem Alter zu orientieren. Es gibt nicht wenige Menschen die mehr auf dem Kasten haben als die Meisten von uns. Und doch zählen sie manchmal nicht mehr als vierzig Sommer!"

Noir lächelte finster.
Deutlicher konnte man den Gesichtsausdruck nicht beschreiben.

"Ich würde sagen, wir schicken Frau O'Niell nach Hause und Laura zurück ins Büro. Wir haben Dinge zu Besprechen die nicht für andere Ohren bestimmt sind und wir haben Dinge zu tun, die das Verständnis der Meisten bei Weitem übersteigen. Nun, meine liebe und machthungrige Freundin...
Reden wir? Nur wir? Nur hier? Nur jetzt? Oder versagt Ihr eben noch so wackeres Herz im Angesicht der möglicherweise grausamen Wahrheit? Bedenken Sie, das es kein Zurück mehr für Sie geben wird?"

Noir wartet noch immer lächelnd die Antwort ab. Ihr Ärger war verraucht, sie hatte eine andere Idee. Irgendwie musste es ja weitergehen. Warum nicht jetzt in diesem Moment, die Tremere schien... nicht ideal, aber brauchbar
Wer aus dem Fenster springt muss damit rechnen, dass man vorher nicht im Keller war.
Unter Umständen geht es sehr tief hinab...

Noir lehnte sich wieder in ihrem Sessel zurück. Das Verhalten der Tremere gefiel ihr durchaus. Sie war unbeholfen und etwas zu sehr mit hinderlichen Emotionen beladen. Aber sie zeigte Mut zur Entscheidung und hatte ein wackeres Herz. Kurz überlegte die Seneshall wie sie nun weiter verfahren sollte. Sie traf eine schwerwiegende Entscheidung.
 
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Caitlin nahm die Flasche mit dem Samttuch entgegen und stellte sich dabei ein wenig ungeschickt an, sodass ihre Fingernägel den Boden der Flasche berührten. In einer raschen Bewegung kratzte sie die hauchdünne goldene Rune ab und zerstörte damit das Ritual. Offenbar angeeckelt sog sie die Finger sogleich weg und vollendetete das sorgsame einpacken. Dabei blickte sie die Seneshal bis auf den kurzen, angewiederten Blick auf ihre Finger, durchgehend aufmerksam an und hörte sich an, was diese zu sagen hatte.

Ihr missfiehl die Art, wie Noir sagte: "meine Liebe ... und meine liebe, machthungrige Freundin." Doch sie sagte nichts dazu. Vielleicht hatte sie innerlich den Respekt vor ihr verloren, die Höflichkeit blieb wichtig. Sollte das Küken doch glauben, was es wollte. Was sie allerdings sehr sehr neugierig machte, waren die letzten Worte von Noir. Eine grausame Wahrheit? Wonach es kein zurück mehr gebe? Es juckte Caitlin in den Fingern, einfach sitzen zu bleiben und sich diese Wahrheit anzuhören. Vielleicht konnte sie ja endlich ein paar Antworten aus der Toreador herausquetschen. Offene Fragen gab es genug.

Doch in ihrer Argumentation vorhin war ein großes Korn Wahrheit gewesen. Sie stand wirklich unter enormen Zeitdruck und die Antworten, welche sich in dem Blut in der Flasche befanden, waren wahrscheinlich genauso aussagekräftig wie die Worte, die Noir versprach. Außerdem wollte sie die Phiole schnellstmöglich in der Sicherheit des Gildehauses haben und damit außerhalb von Noir´s Reichweite.

Caitlin haderte einige Sekunden mit sich, in denen sie schwieg und Noir nachdenklich ansah. Schließlich hob sie die Hand und sagte. "Ich fürchte nicht die Wahrheit, Lady Noir. In der Tat bin ich sehr gespannt, was Sie mir zu sagen haben. Was ich fürchte sind die kostbaren Minuten, die uns durch die Finger rinnen. Ich schlage folgendes vor, lassen Sie mich einen Moment telefonieren. Dann kann ich die Untersuchung des Blutes in die Wege leiten. Man muss schließlich nicht alles selber machen, nicht wahr?"

Caitlin lächelte kurz verbindlich und zückte ihr Handy um Anna anzurufen.
 
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Helena würde inzwischen nach draußen zu Laura gehen.

"Frau Rabe, haben sie vielleicht eine möglichst aktuelle Liste aller hier anwesenden Kainskinder mit deren Telefonnummern, denn für morgen werden wir möglichst viele Leute brauchen", sagte sie freundlich zu der Frau.

Sie fragte sich zwar immer noch wie diese in der Unordnung was finden konnte, doch das war nicht ihr Problem.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Laura kam Helena fast auf halbem Wege entegegen. Sie schien ein wenig erschrocken und zudem leicht gehetzt.

"Verzeihen Sie Frau O'Niell, aber Mylady hat mich zu sich gerufen. Ich suche Ihnen alles raus was Sie brauchen, aber jetzt muss ich erst einmal nach hinten. Verzeihzung!"

Mit diesen Worten schlängelte sich die Goth an der Toreador vorbei und eilte zum Büro der Seneshall.
 
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Die Seneshall lachte fröhlich und ihre Stimme klang glockenhell. Aus ihren Augen war jeglicher Groll gewichen und hatte einem Ausdruck von Mitleid Platz gemacht.

"Sehen wir einmal davon ab, dass es in einer Besprechung äußerst unhöflich ist, dass Handy zu zücken Frau McKinney. Ihre Naivität ist so ernüchternd wie erfrischend, letztendes aber auf jeden Fall... unerwartet. Glauben Sie mir, wenn ich mit dem fertig bin, was ich beschlossen habe Ihnen zu berichten, dann ändert sich für Sie alles! Was für eine schlechte Führungsperson würden Sie vor Ihrem Clan abgeben, wenn Sie jetzt das eine befehlen, in zehn Minuten dann aber alles wieder revidieren müssten? Als Regentin der hiesigen Tremere sind sie dem Hause Buchet auch bis nach Wien verpflichtet, vergessen Sie das nicht! Und machen wir uns darüber hinaus nichts vor, diese dusselige Phiole wird kaum Erkenntnisse zu Tage fördern die meine Worte in irgend einer Weise übertrumpfen werden. Also sein sie so gut und stecken ihre beiden Spielzeuge zurück in die Taschen aus denen Sie sie geholt haben und hören mir einfach mal einen Moment zu. Wenn Zeit Ihre einzige Sorge ist, werden Sie aus dem Staunen bald nicht mehr herauskommen, das kann ich Ihnen verprechen."

Das Grinsen um die Mundwinkel der Seneshall wurde breiter. Sie war äußerst gespannt wie die Frau ihr gegenüber am Ende wirklich mit Verantwortung umgehen würde. Die meisten Clanführer und Primogene waren gelackte Affen die mit ihrem Mund heiße Luft verspritzten und ansonsten nicht sonderlich viel wert waren. Noir hoffte das es bei Caitlin anders war. Es wäre eine Schande, wenn ein Irrtum in diesen Minuten den Tod eines weiteren Kainiten verursachen würde.

"Lässt es Ihr Ego zu sich nur für einen Moment auf die Worte eines Kükens zu konzentrieren oder ist Ihre Abneigung gegen mich derart hoch, dass es Ihnen bereits im Anfang unmöglich ist meinen Worten ein wenig Bedeutung beizumessen?"

Legte man das bisherige Benehmen der Tremereprimogena zu Grunde, könnte man annehmen sie glaube es mit einer Untergebenen zu tun haben. Es gab Kainiten die brachten ihren Ghulen mehr Respekt entgegen, als die Regentin ihrer gewählten Seneshall.

Nun, das würde sich bald ändern.
In die eine oder eben in die andere Richtung!
 
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Helena blieb stehen und schärfte ihr Gehör, sie konnte nicht anders, die Neugierde war größer als sie sich selber eingestehen wollte. Immerhin hatte sie noch keine Gewissheit, daß der Prinz wirklich tod war und innerlich war sie weit davon entfernt, Noir anzuerkennen, es war bei ihr genauso Taktik wie bei Lurker, nur würde dieser es vermutlich kaum glauben, daß einer von Clan der Rose, genauso handelte und dachte wie er.
 
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Genau wie Noir´s Gesicht Sekunden zuvor, verfinsterte sich nun auch das bisher freundliche Gesicht der Tremereprimogena. Sie hatte selbstverständlich ein Problem damit, dieses junge Ding als ihr vorgesetzt zu betrachten. Schließlich hatte sie eine Erfahrung, die sie sich in 15 Jahrzehnten hartet Schule angearbeitet hatte. Sie hatte dieses Küken nicht gewählt, es war ihr vorgesetzt worden, von einem Rat, der seine eigenen, ihr nur teilweise verständlichen Gründe gehabt hat. Sie hätte Noir akzeptiert, zumindest vorrübergehend bis ein richtiger Prinz gewählt worden wäre. Aber die vielen Ungereimtheiten und zu guter Letzt diese arrogante Art, die diese Person an sich hatte, bewirkten, dass sie sich statt dessen nun in diesem Zimmer mit ihr befand. Mit zornesblitzenden Augen und nahe dran, einen großen Fehler zu begehen.

Doch sie tat es nicht. Caitlin schloss kurz die Augen und hatte, als sie sie wieder öffnete einen kalten, wachen Blick. Sehr neutral und ohne jedwege Emotion sagte sie statt dessen: "Nein, ist sie nicht. Sodann Mylady. Ich werde Ihnen selbstverständlich zuhören, geehrte Seneshall. Meinen Versuch, die Untersuchung zu beschleunigen und meinen Irrtum, dass wir Primogene bereits in Besitz aller bekannten Informationen sind, bitte ich zu entschuldigen." Sie neigte kurz das Haupt.

Trotz ihrer Worte hallte die Frage hinterher, was Noir wissen könnte, dass sie dem Rat bewußt bisher unterschlagen hat. Der Blick in Caitlins Augen war entsprechend kalt.

Sie steckte das Handy während ihrer Worte weg ohne den Augenkontakt zu Noir zu untersprechen oder in ihrer Rede ins Stocken zu geraten. In der Bewegung aktivierte sie allerdings mit einem einzigen Knopfdruck die lautlose Diktiervorrichtung, sodass die nächsten Minuten mitgeschnitten wurden. Sie war sich zwar recht sicher, in ihrer momentanten Verfassung nicht beherrscht werden zu können, aber sicher ist sicher.
 
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"Also gut, wo fange ich am Besten an?"

Die Seneshall lehnte sich in ihrem Bürostuhl nach hinten und legte nachdenklich die Hand an ihr Kinn. Sie war sich der Abneigung ihrer Gegenüber durchaus bewusst. Caitlin war ihr größter und gefährlichster Widersacher. Wenn es ihr gelang diese Frau an sich zu binden, könnte die Stadt eventuell gerettet werden. Nicht, dass noch groß Hoffnung bestand.

"Beginnen wir mit einer Frage. Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen mitteile, dass der ehemalige Prinz dieser Stadt, mein Ehemann Oliver Buchet, versucht hat den Tzimisce Zacharii zu erwecken?"

Eine kurze Pause folgte, die es der Regentin erlauben sollte, sich zu äußern. Was sie allerdings zu sagen hatte war vollkommen irrelevant. Noir wollte einzig, dass sich die Tremere mit einbezogen fühlte und sich nachher von allem was noch folgen würde nicht überrumpelt vorkam. Unbeirrt fuhr die Toreador fort.

"Ich habe die Tagebücher meines Mannes an Frau de Groot abgegeben, weil ich bereits weiß was darin geschrieben steht. Fast ein ganzes Jahrhundert habe ich als seine Geliebte, Vertraute und Sklavin an seiner Seite verbracht. Denken Sie wirklich ich wüsste nicht im Detail was er tat und was ihn angetrieben hat? Als ich diesen Job hier übernahm, ich war kaum verstorben, lernte ich als Erstes was Arroganz bedeutet. Niemand der Primogene, weder die alten noch die Neuen, hegten je einen Zweifel wenn ich sagte, ich wüsste nicht um diese Dinge. Warum sollte ich auch? Ich war eine Blutsklavin, nichts mehr! Dies aber stimmt so nicht, denn Oliver hat mich vom ersten Tage unseres Treffens an geliebt.
Aber ich schweife ab. Die Involvierung der geschätzten Harpyie, diente alleine der Zeitverzögerung. Zeit die ich benötigte um gewisse klärende Gespräche zu führen. Wie dieses hier.“

Noir ließ ein kurzes aufmunterndes Lächeln folgen. Sie war äußerst neugierig darauf wie sich die Abneigung der Tremere in den nächsten Minuten entwickeln würde. Möglich das ihre Gefühle in Hass umschlugen, möglich aber auch, dass es endlich einen Hauch von Verständnis für die Situation der anderen ergab. Zeit dazu war es längst, wie sie fand.

„Ich gebe Ihnen einen kurzen Abriss, sie werden es ja demnächst selbst nachprüfen können. Zieges Macht liegt in einem Bild begründet. Einem Gemälde das seine Seele auf ewig hier auf der Erde festhält. Oliver wusste um diesen Umstand und hat versucht herauszufinden wie sich eine derartige Macht in einem einzigen Gemälde binden lässt. Zusammen mit ihren Lord, Frau McKinney hat er Jahrzehnte der Forschung investiert. Wie genau, geht Sie nichts an, es reicht wenn Sie wissen, dass er keinerlei Fortschritte erzielen konnte. In den letzten Monaten war dann auch die letzte Option verspielt und so fassten der Professor und er einen tragischen Entschluss. Sie beschlossen Zacharii zu erwecken und ihm im Gegenzug dazu zu zwingen, das Geheimnis über das Bild zu offenbaren.
Natürlich wurde ich nie über dieses Vorhaben eingeweiht. Um dies zu erklären, geben Sie mir bitte die Chance etwas weiter auszuholen. Habe ich noch immer Ihr Interesse Frau McKinney?“

Fragend sah Noir zu der Regentin hinüber. Sie war neugierig wie Caitlin reagieren würde. Die Fakten bisher waren niederschmetternd. Schrecklich genug um einen Aufstand zu wagen und doch, war es nicht Lord Johardo persönlich, der ebenfalls maßgeblich an diesem schrecklichen Vorhaben beteiligt war? Aufgrund seiner Fähigkeiten, wahrscheinlich sogar Federführend?
 
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Caitlin hatte im ersten Moment nichts zu sagen, sondern lies den Augenblick mit einer leicht hochgezogenen Augenbraue verstreichen und Noir redete auch gleich weiter.

Sie legte den Finger an ihre Lippen und so langsam schlich sich echtes Interesse in ihren Gesichtsausdruck.
Was die Seneshall erzählte, war zum Teil bereits bekannt. Dass es sich bei dem Bild um das Mojo handelt und das es sich bei Johardo in Warschau befand zum Beispiel. Als Lady Noir zu dem Punkt mit der Erweckung kam, erstarrte ihr Gesicht. Was für eine unglaubliche Dummheit. Wie konnten die beiden nur. Hatten sie denn wirklich geglaubt ihn bändigen zu können?

Sie schüttelte zunächst entsetzt den Kopf, wurde sich Noirs letzter Frage bewußt und sagte schließlich: "Da die Bücher die Wahrheit sowieso an Licht bringen, bin ich geneigt Ihren Informationen zu glauben. Verzeihen Sie bitte meine Formulierung, aber es fällt mir nicht leicht, denn ein solcher Deal wäre in meinen Augen ein ungeheurer Fehler. Doch ich gehe davon aus, dass dieser Schritt von Prinz Buchet und Lord Johardo gut überlegt war. Und von einem Büdniss des Koldunen mit einem Dämon konnten sie nichts wissen, oder? Bitte, Lady Noir, erzählen Sie weiter. Können Sie sich erklären, warum die beiden so gehandelt haben?"

Ja, ihre Worte waren definitiv auf interessierte Ohren gestoßen. Caitlin erkannte grade, dass sie und Noir vielleicht doch etwas gemeinsam hatten. Sie beide standen loyal zu einem Mann, dessen Handlung sie sich nicht erklären konnten. Aus unterschiedlichen Gründen, aber nichts desto trotz loyal. Oder?
Caitlin wollte mehr wissen. Mit diesen Halbinformationen würde sie nicht gehen können. Nicht jetzt, wo sie in Gefahr stand, den Plänen des Lords in die Quere zu kommen. Sie war nuneinmal Tremere. Und sie war sich bewußt, dass Noir sie mit diesen Worten geködert hatte. Das Entsetzen aus ihrem Gesicht wich und eine Person mit hoher Empatie würde erkennen können, dass hinter der neutralen, interessierten Fassade, ein Funken Respekt erschien. Sie steckten in einer ähnlichen Klemme, so sah es jedenfalls aus. Aber war Noir wirklich Noir? Genau deswegen war sie hier, genau deswegen wollte sie das Blut und nichts, was die andere bisher sagte, bewies das.
 
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"Die beiden waren zu sehr auf dieses Thema fixiert. Verstehen Sie, keiner von Ihnen hat je eine richtige Niederlage hinnehmen müssen. Niemals! Nicht eine einzige! Über Jahrhunderte hinweg, waren Sie mit allem was sie planten absolut erfolgreich. Nun aber standen sie vor einem Gemälde das sie nicht einmal in seiner Grundstruktur verstanden. Sie können sich denken, wie sehr es meinen Mann aufgerieben haben muss. Ein Toreador der sich vor einem Kunstwerk geschlagen geben muss. Und das Tag für Tag, über Jahrhunderte hinweg. Nein Frau McKinney, ich bin mit nicht nur sicher, dass Oliver sich der Tragweite seines Plans nicht bewusst war. Ich bin mir sicher! Es war Johardo und ihm schlichtweg egal, was aus der Stadt wird. Sie wollten Erfolge. Stellen Sie sich vor wie allein Wien reagieren würden, wenn man ihnen einen Weg zur wahren Unsterblichkeit präsentieren würde.“

Noirs Gesichtsausdruck wurde traurig. Die innere Verzweifelung die sich in diesem Moment eine Bahn brach, kam zu spontan und zu nachhaltig um einfach nur gespielt zu sein. Das nun folgende, schien sie tatsächlich bis ins Mark zu erschüttern.

„Damit haben wir die Tragweite der Geschehnisse aber noch lange nicht komplett ausgeleuchtet. Wir haben uns doch eben noch über meinen Unfall bei der Reise in die Astralebene unterhalten. Sie erinnern sich sicher. Wie Sie bestimmt ebenfalls noch wissen, wurde meine Seele bei dieser Reise ins Zwischenreich attackiert und vom Körper getrennt. Ich muss nicht lange erklären, wie ich in wilder Todesangst durch das Nichts trieb. Ein Nichts, dass überfüllt war von alptraumhaften Spukgestalten und namenlosen Schrecken. In nicht zu beschreibender Panik, ich war ja noch vollkommen unerfahren in solchen Dingen, versuchte ich zu fliehen, mich irgendwo zu verstecken. Glauben Sie mir, wäre ich alleine gewesen, hätte ich dort keinen Augenblick länger überlebt. Dann aber geschah das Unglaubliche! Ich traf auf ein Wesen, ein Mensch, oder noch genauer gesagt, eine Frau. Eine verlorene Seele, so wie ich. Sie schien sich in einer tiefschwarzen… ja was?... Wolke zu befinden, schwärzer als alles was ich je gesehen habe. Sie strahlte dabei aber eine Sicherheit und Ruhe aus, dass ich meine Flucht sofort in diese Richtung lenkte. Die Plagen jedoch, schien dieses Gebilde abzuschrecken. Als mich die Dunkelheit dann wie ein heimeliges Tuch ummantelt hatte, nahm die Fremde Kontakt zu mir auf. Oder zu meinem Geist, … ach ich weiß nicht, es ist alles so wahnsinnig kompliziert, verworren und schwer zu beschreiben. Sie erzählte mir auf jeden Fall, dass sie sich schon sehr, sehr lange an diesem Ort versteckt. So lange, dass sie bereits ihren Namen vergessen hatte. Zacharii hätte sie persönlich hierher verbannt, das wüsste sie noch. Seit dem verstecke sie sich hier. Ihr einziger Zeitvertreib, alles was ihr geblieben war, bestand darin, als handlungsunfähiger Zuschauer all die Geschehnisse in Finstertal zu verfolgen. Hauptsächlich das verderbte Vorgehen des widerlichen Tzimsice, der sich über die Jahre hinweg immer weiter ausbreitete und seine Netze spannte. Wir unterhielten uns und ich dankte ihr für meine Rettung, dann aber fand Oliver meinen verschollenen Geist und holte mich zurück ins Leben.“

Eine kurze Pause folgte, in der Noir versuchte die schrecklichen Erinnerungen an dieses traumatische Erlebnis zu verdrängen.

„Es dauerte einige Nächte bis ich mich vollkommen von diesem Altraum erholt hatte und noch ein paar Nächte mehr, bis ich begriff, dass die Fremde, die mich gerettet hatte, einen Teil ihres Geistes... wie soll ich sagen… in mir abgelagert hat. Ich wusste plötzlich Dinge, die mir noch Stunden zuvor vollkommen unmöglich schienen. Sicherlich ist dem ein oder anderen hier in der Stadt aufgefallen, dass ich mich ein wenig verändert habe? Aufgeklärter, erfahrener, selbstsicherer, aber auch zu meinem eigenen entsetzen wesentlich kaltblütiger. Aber ich schweife ab, lassen Sie mich wieder auf den Punkt kommen. Über meine Veränderung und all die Dinge die ich gelernt habe, können wir uns gerne später genauer unterhalten. Als ich wieder hier war, wusste ich aber auch, dass ich dringend etwas unternehmen musste. Oliver musste aufgehalten werden, unbedingt und koste es was es wolle. In meiner Verzweifelung versuchte ich also, ihn durch mein Blut an mich zu binden. Ich dachte, wenn er denn erst auf mich hört, wird er von dem Vorhaben den Koldunen zu erwecken, ablassen. Aber ich habe ihn unterschätzt! Natürlich, was bildete ich mir ein? Buchet ist wesentlich gerissener als ich jemals gedacht hätte und ich kenne ihn wie gesagt nun schon gut hundert Jahre und besser als irgendjemand sonst. Ihren Lord mal ausgenommen…
Er ist mir entwischt, bevor ich überhaupt bemerkte, dass er mir auf die Schliche gekommen war. Der Unfall auf der Autobahn, die Sache mit den Werwölfen die ihn angeblich getötet haben sollten, das stinkt doch alles bis zum Himmel. Ich weiß, dass mein Mann noch lebt und er sich irgendwohin zurück gezogen hat um sein Vorhaben zu vollenden. Aber ich kann es nicht beweisen und ich wüsste beim besten Willen nicht wo wir nach ihm suchen sollten. Verstehen Sie das Problem, die Gefahr in der wir alle schweben?“
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Die Sekretärin ließ Helena tatsächlich einfach links liegen und begab sich zum Zimmer der Seneshall. Als sie jedoch die Tür öffnete um einzutreten, beförderte Noir sie mit einer unwilligen Geste ihrer Hand wieder vor die Tür. Wie ein begossener Pudel trabte sie daraufhin wieder zurück in ihr Büro. Sichtlich geknickt wandte sie sich an die Toreador.

"Was geht denn da drinnen vor? Das hatte ich noch nie, ehrlich! Erst befiehlt mich die Herrin im barschen Ton zu sich und dann schmeißt sie mich an der Tür direkt wieder hinaus. Wissen Sie etwas? Wie es aussieht geht es zwischen den beiden Frauen dort drinnen ja schwer zur Sache. Hoffentlich muss ich den ganzen Mist dann am Ende nicht ausbaden... Äh, ... Sie wollten etwas von mir? Verzeihung!"
 
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Helena zuckte mit den Schultern, während sie sich so ihre Gedanken machte, was da wohl geschehen würde, sie würde wohl auch Caitlin nachher etwas im Auge behalten müssen, irgendwie war das ein Spiel, daß ihr immer weniger schmeckte.

"Keine Ahnung, irgendwie sind die sich nicht gerade grün", entgegnete sie dann und versuchte zumindest aufmunternd zu lächeln.
"Naja, erstens würde ich sie bitten, eine Liste aller anwesenden Kainskinder fertig zu machen und dann müßte ich in die Bibliothek, ein paar Sachen nachschauen. Keine Angst, ich bin dort schon oft genug gewesen und werde auf Garantie nichts kaputt machen."

Sie wußte wie Buchet immer mit seinen Sachen war, einiges davon war ihm geradezu heilig und da hatte nicht jeder was daran verloren. Sie wollte sich garnicht vorstellen, wie er die Sache in seinem Keller finden würde.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Kein Problem, eine derartige Liste habe ich fertig. Allerdings habe ich nicht wenige als vermisst eintragen müssen. Ihr Verbleib ist nicht geklärt und wird es bei den Meisten sicher auch nicht mehr. Aber es ist das Beste was ich habe. Ich hoffe das reicht ihnen."

Laura griff in die Schublade ihres Schreibtisches.
Neben einem schweren Revolver lag ein kunstvoll verzierter Ledereinband den sie hervorholte.
Aus der Schublade darunter zauberte sie anschließend den schweren Bartschlüssel der Bibliothek zu Tage.

"Hier bitte! Das mit der Bibliothek ist kein Problem. Ich kenne die Zutrittsberechtigten, fühlen Sie sich ganz wie zu Hause."

Das Helena mittlerweile die letzte außerhalbe der Familie war, die dort noch eine Zutrittsberechtigung besaß, verschieg Laura. Niemand will hören, dass er der letzte Überlebende von irgend etwas ist.

"Kann ich sonst etwas für Sie tun?"
 
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"Im Augenblick nicht, wenn noch ein Problem besteht, dann melde ich mich, danke", sagte Helena und nahm beides entgegen.

Die Mappe verschwand in ihrer Tasche und den Schlüssel behielt sie in der Hand. Es stimmte schon, es gab wenige, die in die Bibliothek durften. Sie wußte diese Ehre auch durchaus zu schätzen.

"Bis später."

Nun dann machte sie sich auf den Weg und schloß die schwere Tür auf. Irgendwo hier sollte es doch gewiss auch Aufzeichungen über Burg geben und vielleicht auch über die alte Mine.

Sie ging durch die Regale und suchte nach entsprechenden Büchern, wenn Buchet doch nur keine so komplitzierte Ordnung hätte, da mußte sie vermutlich noch 100 Jahre älter werden um hier durchzublicken und nicht immer nur auf gut Glück zu suchen.
 
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Es dauerte tatsächlich eine ganze Weile, bis Helena wenigstens ein paar Exemplare beisammen hatte. Durchaus brauchbar, aber es war schon zum aus der Haut fahren, dass sie sich sicher sein konnte, dass hier sicherlich noch einiges mehr an Informationen versteckt war. Nur was und was viel schlimmer war, wo?

Aber immerhin, sie hatte etwas womit man arbeiten konnte.
Allerdings brauchte das Studium solcher Bücher und deren möglicher Querverweisen eine ganze Menge Zeit. Mehrere Nächte, wenn sie Pech hatte.
 
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Ja, es würde bestimmt noch mehr geben, dessen war sich Helena sicher, aber sich darüber zu ärgern, wenn sie etwas nicht fand, hatte sie schon vor einigen Jahrzehnten aufgegeben. Es brachte einfach nichts.

Johanna hatte angefangen, alles zu katalogisieren, eigentlich hatte sie diese immer nach einer Kopie dieses Katalogs fragen wollen, aber irgendwie immer vergessen, man hatte ja Zeit, Zeit ohne Ende. Daß die von Johanna so plötzlich zu Ende zu sein schien, damit konnte keiner rechnen.

Sie las ein wenig quer, immer mit halbem Ohr darauf lauschend, ob die Tür zum Büro der Seneschall aufging, denn die Bibliothekstür hatte sie nicht geschlossen. Vielleicht konnte sie die Sachen ja ausnahmsweise mal mitnehmen und zu Hause weiterlesen, dann wenn alle anderen schon schliefen ...
 
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Ganz langsam begann Caitlin zu nicken. Vieles ergab jetzt Sinn, was vorher noch einzelne Puzzelteile in einem großen See gewesen waren. Dass Buchet und Johardo enge Freunde gewesen waren - nein, die richtige Formulierung müsste wohl heißen: "sind" - war ihr durchaus bekannt. Hatte es Johardo selbst doch mehrmals erwähnt. Doch dass die beiden ihr eigenes Zuhause zerstören würden? Konnte sie das glauben?
Die Unsterblichkeit, danach strebten diese alte Kainiten? Wozu bloß, war ihnen die eigene Art der Unsterblichkeit nicht genug? Himmeleins, sie waren Vampire und alterten nicht, erlitten keine Krankheit und waren verdammt schwer zu töten. Was wollten die beiden größenwahnsinnigen Männer denn noch?

"Ich sehe ein, dass unser Problem in der Tat noch größer ist, als bisher angenommen. Es gibt also wirklich einen Verräter in den eigenen Reihen, nur dass es sich dabei um unseren Prinzen selbst und um seinen Besten Freund handelt, darauf wäre ich wohl eher nicht gekommen. Mein persönliches Problem hierbei ist die kurze Zeit, in der ich beide kennengelernt habe.

Die Theorie, dass Sie einen Geist, oder einen Teil einer Seele, aus dem Umbra mitgebracht haben, ist eine interessante Wende, denn wie Sie selbst sagen, es ist mir durchaus aufgefallen, dass sich ihr Vehalten in den wenigen Tage, die ich Sie kennengelernt habe, zwischendurch drastisch gewandelt hat. Doch das ist es nicht, was die Gefahr für Finstertal ausmacht, da gebe ich Ihnen Recht. Jedenfalls nicht, solange Sie der Lasombra in ihrem Wesen die Stirn bieten, sich ihres Wissens bedienen, aber dennoch zuoberst die Toreador Magdalena Buchet bleiben. Ich hoffe doch, dass Sie mir da beipflichten, Lady Noir? Sie müssen für sich selbst ausmachen, wieviel Ihres Wesens nun Lasombra ist. Und wenn Sie leiseste Zweifel verspüren, nicht die absolute Kontrolle zu haben, empfehle ich Ihnen, sich jemanden anzuvertrauen.

Doch das ist nicht unser Hauptproblem, da haben Sie recht. Die Wiedererweckung des Koldunen durch den Prinzen und den Lord ist eine überaus gefährliche Angelegenheit, und trotzdem vermag ich nicht, die Handlungen meines Lords zu kritisieren. Noch kennen ich seine Gründe nicht, aber ich gebe zu, es wird mir schwerfallen, sie zu akzeptieren. Was ich aber kann, ist Tatsachen zu betrachten.
So ist die Abreise von Lord Johardo sehr plötzlich passiert und dem Zeitfenster dem angeblichen Ableben von Prinz Buchet gleichzusetzen. Ja hatte er nicht einmal Gelegenheit, das benannte Bild vorher mitzunehmen? Warum lies er es erst durch seine Dienerin entwenden?
Die tiefe Freundschaft der beiden und das zeitgleiche "Verschwinden" spricht dafür, dass sie sich an einem Ort aufhalten oder zumindest Kontakt haben. Wodurch sich mir die Frage stellt..."

Caitlin wollte erst weiter laut kombinieren, entscheid sich aber dann dagegen. Noch immer traute sie Noir nicht und wusste nicht, welche Informationen bei ihr richtig platziert waren und welche nicht.
Statt dessen entschied sie sich dafür, Noir ein wenig zu testen. Schließlich wusste sie von der engen Freundschaft zwischen ihr und Judith.

"... was wußte seine Guhlin Judith. Bzw. vielleicht sollte ich sagen, was weiß Judith? Die neugeborene Tremere und Kind von Johardo befindet sich zur Zeit im Gildehaus hier in Finstertal." brachte sie ihren Satz statt dessen zu Ende und lies damit wahrscheinlich eine kleine Bombe platzen. Mit größter Aufmerksamkeit beobachtete sie die Reaktion der anderen. Wieviel lag dieser Person an Judith? Wieviel Lena war noch in ihr?
 
AW: [05.05.2008] Falle schnapp für Kleintier grau

"Oh Gott ja! Judith, ...bei all dem Chaos und dem Durcheinander habe ich sie vollkommen vergessen. Die Arme! Spielt sie denn in dieser Frage überhaupt noch eine Rolle? Ihr schrecklicher Feuertod in der Nacht als der Dämon über unsere Stadt herfiel, hat mich zu Tode entsetzt. Allerdings muss ich gestehen, zu meiner Schande ohne jeden Zweifel, dass ich mich gezwungen habe, der Trauer um sie nicht statt zu geben. Sie kann nicht leben, ich weiß das sie aufs schreckliche verbrannt ist. Bitte spielen Sie keine Spiele mit mir, bitte nicht!
Wissen Sie Frau McKinney, ich bin nicht glücklich mit meiner Stellung oder den Dingen wie sie derzeit laufen. Ich liebe meinen Mann, mehr als Sie es sich auch nur in Ihren wildesten Träumen vorstellen können. Aber was soll ich tun? Das Wohl der ganzen Stadt liegt auf meinen schwachen Schultern. Bis eben hatte ich geglaubt dieses ganze Chaos alleine durchstehen zu müssen. Wer würde mir schon glauben, wer meinen Worten vertrauen."

Ein humorloses Lachen entschlich sich ihrer Kehle.
Es klang humorlos und machte sich nur einem einzigen kurzen Ton Luft.

"Hah! Ein emporgehobenes Küken, willkürlich an die Macht genagelt und besessen von den Erinnerungen einer unberechenbaren Lasombra. Noch dazu einer Frau die im Verdacht steht, irgendwann die Geliebte des Zacharii selbst gewesen zu sein. Mal ehrlich, ich selbst hätte keine Gnade mit mir. Nur zur Sicherheit! Wie kann ich sie von jemand anderem erwarten? Dazu kommt, das Oliver mir in jeder Beziehung überlegen scheint. Egal was ich versuche, ich scheitere, egal an wen ich mich wende, ich werde abgewiesen oder treffe auf offenes Mißtrauen und Hass. Im Ernst, ich bin nicht weinerlich, ich habe in der spanischen Wildnis jahrelang auf verlorenem Posten gegen Frankos Schergen gekämpft. Aber jetzt im Moment fühle ich mich einfach nur noch schwächlich und müde..."
 
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