[05.05.2008] Falle schnapp für Kleintier grau

Azraella

Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
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12. Juli 2005
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Ein silberner Audi parkte vor der Akademie und stand ein paar Sekunden, bis die Türen aufgingen und die Hüterin und die Regentin von Haus und Clan Tremere ausstiegen. Caitlin warf Helena einen kurzen Blick zu und blickte dann auf ihre Tasche, in der sich das gut eingepackte Fundstück befand.

"Auf gehts." sagte sie leise und blickte starr zum Eingang der Akademie. Wieso fühlte sie sich wie ein Lamm, dass zur Schlachtbank geführt wurde? Noir war ein Küken. Sie konnte die Falle nicht wittern, nie im Leben. Und wenn doch, würde sie es Caitlin nicht anhaften können. Nicht offiziell jedenfalls, denn der Koldune war ein Thaumaturg. Die Phiole könnte tatsächlich von ihm sein. .......... "Schluss damit. Kein geistiges Rumgeheule mehr!" schimpfte Caitlin innerlich mit sich selbst. Sie konzentrierte sich und war wieder in ihrer Rolle. Nichts konnte sie ablenken, keine Gedanken, Ängste oder Zweifel. Was getan werden musste, wird getan werden. Punkt.

Mit hocherhobenen Haupt ging sie zum Eingang, klopfte und warf den Kameras ein Lächeln zu. Die Mission unter die Burg war schließlich ein voller Erfolg gewesen und vielleicht hatten sie eine Möglichkeit gefunden Zacharias zu ärgern oder gar zu vernichten.
 
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Helena folgte Caitlin. Mal sehen, ob die Gesuchte überhaupt da war. Sie hatten etwas gefunden und mit ein bisschen Glück würden sie auch endlich was haben, was Zach eindämmen konnte.

Es würde allerdings schwierig werden, wenn es keine Möglichkeit gab, die Disziplin der Heiler zu bekommen. Komisch, das mit Clan der Heiler gefiel ihr ganz gut, das klang sogar noch positiv, vielleicht sollte man mal sehen, was man so über die erfahren konnte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Kaum hatte das Duo die Stufen zur Akademie erklommen, da ertönte auch schon das leise Summen. Der Zugang ins Allerheiligste der Akademie war somit frei gegeben. Die beiden Frauen waren der Erfüllung ihres Plans ein gehöriges Stückchen näher gekommen.

Im Inneren begrüßte Laura besonders die Regentin mit dem ihr zustehenden Respekt. Der Schreibtisch sah immer noch mehr nach Chaos als nach einem gut geführten Büro aus, aber wenigsten wusste die Sekretärin wie sie mit ihren Gästen umzugehen hatte.

"Guten Abend Frau McKinney, ich nehme an Sie wünschen mit Mylady zu sprechen? Darf ich Sie anmelden? Gehen Sie bitte direkt durch!"
 
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Caitlin nickte Laura kurz zu. "Guten Abend." erwiderte sie höflich. "Ich habe die Anmeldeunterlagen der Tremere Anna Lisa Reben dabei. Bitte sehr. Lady Noir ist in ihrem Büro? Wunderbar." Sie legte die Akte auf den Tisch und ging weiter zu der angegebenen Tür. Es war durchaus angenehm, dass Noir im Haus war und entsprechend Zeit hatte. Das sprach für das Küken, das dieses Amt mit der ihr möglichen Professionalität ausübte. Auch wenn Caitlin ihr nicht vertraute, sie suchte nach wie vor nach Beweisen. Und solange sie diese nicht gefunden hat, blieb Noir die Seneshall von Finstertal.

Respektvoll klopfte Caitlin und wartete einen Augenblick. Sie warf Helena einen Blick zu. Wollte sie sich ihrer Rückendeckung versichern? Oder war es Zufall? Sie wusste es selber nicht.
 
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Auch Helena begrüßte die Guhlin. Es wunderte sie nicht, daß sie nicht so begrüßt wurde, vielleicht war sie einfach beleidigt, weil sie sie gerügt hatte.
Sie fing den Blick auf und nickte, sie würde einfach mal folgen, wenn sie von Laura nicht aufgehalten würde.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

In erster Linie lag es wohl daran, das Caitlin die Regentin des Clans Tremere war, ein Clan zu dem das Haus Buchet bereits seit drei Jahrhunderten aller Beste Beziehungen unterhielt. Alles andere war eine reine Frage der Hierachie.

"Vielen Dank Frau McKinney, ich werde die Unterlagen umgehend einarbeiten. Danke auch für die Mühe, die Sie sich deswegen gemacht haben."

Laura nickte mit dem Kopf, ein Zeichen der Ehrerbietung und wandte sich dann Helena zu, da sie davon ausging, das die Tremereregentin nichts weiter zu sagen hatte.

"Ihnen auch einen guten Abend Frau O'Niell. Schön Sie zu sehen."

Da die auffällig geschminkte Sekretärin, davon ausging, dass die beiden Damen gemeinsam ins Büro der Seneshall gehen wollten, verzichtete sie auf eine weitere Einladung. Der Weg war frei und Caitlin würde sicherlich selbst alles erklären.
 
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Caitlin öffnete die Tür und sie betraten gemeinsam den Raum. In ihrer Hand hielt sie die Tasche. Sie trug die schwarze Stoffhose von vorhin, die einige wenige Sprenkler der widerlichen Flüssigkeit abbekommen hatte.
Allerdings mit einer sauberen Bluse und mit Seife und Wasser überspülten Händen. Denn auch wenn diese in Handschuhen gesteckt haben, ein Ekelgefühl blieb und Caitlin sehnte sich insgeheim nach einer Dusche.

"Guten Abend, Lady Noir. Wir kommen soeben aus dem Labor unter der Burg. Es war eine lohnenswerte Mission, würde ich meinen. Haben Sie einen Moment Zeit? Was wir gefunden haben, wird Sie sicherlich interessieren und könnte wichtig für die kommenden Nächte sein." führte sie aus, nachdem sie der Seneshall die ihr zustehende Etikette gewährt hatte. Es fiel zwar nur aufs absolut Notwendigste aus, aber niemand würde behaupten können, der Clan der Tremere hätte keine Manieren.
 
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Auch Helena verbeugte sich entspechend, immerhin hatte sie die Etikette von Lena gelernt.

Da Caitlin das Sprechen übernahm, konnte sie erst einmal abwarten. Ihre Kleidung war nicht beschmutzt, aber ein wenig des Geruchs hatte sich auch bei ihr eingenistet, es würde wohl wirklich ein ausführliches Schaumbad brauchen. Ihre Gedanken glitten auch kurz in diese Richtung, obwohl sie natürlich zu hörte, zum Glück waren Frauen multitaskfähig.
 
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"Aber natürlich! Bitte setzen sie beide sich doch zu mir. Bedeutet das, dass wir ein weiteres Labor dieses Zacharii aufspüren konnten? Wieviele sind es, dieses mit eingeschlossen mittlerweile? Fünf? Warten Sie... Da war das Zeitreiselabor unter der Klosterruine, das versteckte Gewölbe unter dem Dom, die Folterkammer unter der alten Zachariaskirche in Burgh, der Tunnel im Südfriedhof und nun die Räume in der Tremereburg. Ja, fünf Labore."

Der Eifer und das Interesse der Seneshall für dieses Thema schienen echt. Warum auch nicht, die Lösung des Zacharii Problems würde auch ihr in die Hände spielen, egal auf welcher Seite sie auch immer stehen mochte.

"Leider haben die vorherigen Vier nur weitere Rätsel und Probleme aufgeworfen, ich hoffe der letzte bringt endlich etwas Licht ins Dunkel? Aber was rede ich? Verzeihen Sie, Frau McKinney, ich denke ich sollte Ihnen erstmal Gelegenheit geben Ihren Bericht vorzutragen."

Sie lächelte entschuldigend und nickte Caitlin dann zu.

"Bitte."
 
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Caitlin erwiderte das Lächeln kurz und setzte sich auf den angebotenen Platz. Sie wartete kurz, bis sich auch Helena gesetzt hatte, konzentrierte sich einen kleinen Moment und nickte dann. "Ja, wie es aussieht, handelt es sich wirklich um mindestens 5 Labore, wenngleich die Bezeichnung Labor unter der Burg des Lords sehr merkwürdig gewählt ist. Es diente eher des Zeitvertreibs und des Vergnügens, wenn man den Worten der armen Kreatur Glauben schenkt, die dort seit vielen Jahrzehnten ihr Dasein fristet." Sie schauderte ehrlich, als sie sich das Wesen wieder in Bewußtsein rief.

"Bitte verzeihen Sie, wenn ich nicht detailliert in der exakten Reihenfolge die Geschehnisse wiedergebe, aber ich denke, das Ergebniss interssiert sie weitmehr als eine deteilgenaue Beschreibung der kranken Fantasie eines Tzimisken. Jedenfalls hatte ein gequälter Guhl noch einen Funke Leben in sich, den ich wieder zu entzünden vermochte und er konnte ein geheimes Dokument und eine Phiole enthüllen. Ich habe beides dabei und ich glaube, sie sollten es lesen. Es wurde von einer Salubri geschrieben, die einen Weg offenbart, wie wir den Dämon, mit dem sich Zacharii eingelassen hat, bannen können. Aber lesen Sie doch selbst." sprach die Regentin ernst und hatte mit wenigen Griffen die Phiole und das Pergament auf den Tisch gestellt.

Caitlin war sehr konzentriert und völlig in ihrer Rolle. Sie blieb so nah an der Wahrheit, dass ihr wirklich Hoffnung in den Augen stand. Gedanken, die nicht hierher gehörten sie sie gar nicht zu, die Fähigkeit ihren Geist unter Kontrolle zu halten, hatte sie schließlich perfektioniert. Sollte Noir auf den Gedanken kommen die ihren zu lesen, würde sie auf die Erinnerung an die Plagen und an das Schmatzgeräusch beim Hautaufscheinden, sowie an des abartigen Verwesungsgeruch stoßen, der in Bruchteilen immer noch an ihr haftete. Sie strahlte trotz der frischen grausamen Erinnerungen, die sie ein Stück Menschlichkeit gekostet hatten, Hoffnung aus, warum auch immer.
 
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Helena setze sich auf einen der Stühle neben Caitlin und wartete erst mal ab, was geschehen würde. Sie lächelte Noir an und es war auch echt, daß ihr Blick etwas angewidert war, als das arme Wesen erwähnt wurde, es berührte sie noch immer, obwohl sie nicht soviel davon mitbekommen hatte.

Es gab wohl noch mindestens ein 6. Labor, aber da war noch keiner gewesen, 5 hatten sie gefunden.
 
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Die Seneshall nahm das Papier und las es aufmerksam durch. Schweigend nickte sie, als sie den Text vollständig bis zum Ende durchgelesen hatte.

"Interessant! Anscheinend hat die Salubri sich bis zu letzt gegen diesen Zacharii zur Wehr gesetzt. Beachtlich, wenn man bedenkt, wie sehr er sie bedrängt und eingeschüchtert haben wird. Wir können natürlich nicht wissen, ob dieses ...Gebilde unter der Burg schon damals existent war. Ich denke aber, dass wir sicher sein können, das dieser Koldune derartiges auch in den Tagen bereits beherrschte. Wenn es stimmt was sie sagen, Frau McKinney, dann schien die Erstellung solcher Grausamkeiten ja so etwas wie ein Hobby für ihn zu sein!?"

Sie nickte nachdenklich und legte das Papier zurück auf den Tisch.

"Bewundernswert, nicht wahr? Dem Kampfeswillen und der seelischen Stärke dieser Frau allein, haben wir es zu verdanken, dass wir selbst heute - Jahrhunderte später - den Kampf gegen Zacharii aufnehmen können. Die Frau mag unterlegen sein, aber sie wird ihre Rache bekommen, das schwöre ich beim Schicksal meines Mannes!"

Noir sagte die Worte mit fester Stimme und überzeugter Inbrunst. Anscheinend hatte sie eine tiefgehende Abneigung gegen den Tzimisce entwickelt und sann nun ihrerseits auf Rache.

"Ein Grund mehr, das wir uns den Weg zu dieser Burgruine freikämpfen, meine Damen. Was auch immer in den Katakomben unter den Trümmern verborgen liegen mag, wir müssen es in die Hände bekommen. Aber es wird ein verdammt riskantes Unternehmen. Die Garou werden sich kaum überrumpeln lassen. Wie ist das mit Ihnen, Miss McKinney, Miss O'Niell? Werden Sie neben den anderen Mutigen dieser Stadt, Seite an Seite in die Schlacht ziehen und für die Zukunft der Stadt die eigene Existenz in die Waagschale werfen?
 
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Helena hörte es sich an, was die Seneschall zu sagen hatte.

"Grausamkeit schien sein Hobby zu sein, aber gleichzeitig war er wohl unsterblich in eine Frau verliebt, in die Frau, deren Abbilder wir überall gefunden haben", sagte sie. "Wenn wir die finden würden, könnten wir ihn vielleicht ablenken oder beruhigen.

Nicht, daß ich ihn verschonen wollte, aber es wäre ein Vorteil für uns. Es sieht aus, als habe er immer an der Sache gearbeitet, als er längst zum Monster geworden war. Die alten Schriften erzählten nämlich ganz was anderes von ihm."

Dann lächelte sie, die Frage war interessant, Helena hatte sich immer eingesetzt, wenn auch nicht immer so wie andere Leute.

"Ich denke schon oder hat sich etwas geändert?"

Sie legte den Kopf schief.
 
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"Meines Wissens nach nicht." sagte Caitlin auf Helenas Frage und sagte mit großen Ernst zu Lady Noir: "Selbstverständlich werden wir Tremere mit allen uns zu Verfügung stehenden Mitteln kämpfen, das steht außer Frage. Aber ich gebe zu, dass ich eine tiefe Erleichterung verspüre, dass uns seit der heutigen nacht vielleicht ein Werkzeug in die Hand gegeben wurde, welches uns hilft, den Koldunen ausreichend zu schwächen. So besteht zumindest die Chance, dass wir in der Lage sein werden, diesen Uralten Tzimisken..." sie spie das Wort förmlich aus und was dies betrifft, zogen Caitlin und die Seneshall zumindest an einem Strang. "... zu vernichten und seinen Dämonenverbündeten zuz bannen. Es ist nicht der erste Dämon, den wir in dieser Stadt zur Hölle gejagt haben."

Jetzt lächelte Caitlin und zeigte auf das Pergament und die Bleiglasphiole in der sich eine tiefrote, ja fast schon schwarze Flüssigkeit befand. "Das wir das gefunden haben, zeigt uns, dass Zacharii nicht allmächtig ist. Die Salubri konnte das Pergament vor ihm verbergen und hilft uns so, ihn zu vernichten. Was die Phiole betrifft, so vermute ich, dass es sich bei der Flüssigkeit um Blut handelt. Ob es ihres ist, oder gar des des Koldunen, weiß ich noch nicht. Falls es letzteres sein sollte, ist auch das ein wahrer Grund zum Jubel. Damit ließe sich ebenfalls eine höchstwirksame Waffe gegen ihn herstellen."

Sie blickte jetzt auf das Fläschen, dass soeben in den Mittelpunkt gerückt war und überlegte dann augenscheinlich. "Ich hatte noch keine Zeit es genau zu untersuchen, würde das aber gerne heute noch tun. Was mich allerdings brennend interessiert, ist die Tatsache, dass es an einer völlig anderen Stelle gelegen hat. So mit Haut verwoben, dass sie eher von Zacharrii selber zu stammen scheint. Ich würde sie gern meiner Schwester, eine sehr gute Anwenderin der Disziplin Auspex übergeben, doch leider geht sie nicht an ihr Telefon. Der Einsatz gegen den Wiedergänger Ziege ist anscheinend in vollem Gange. Miss O´Neil hat erwähnt, dass Sie selbst eine exellente Anwenderin dieser Kunst sind, hat sie damit recht? Und wäre es vermessen zu fragen, ob Sie sich einmal mit der Phiole befassen könnten? Meine eigenen Fähigkeit sind in diesem Bereich leider nicht genügend ausgeprägt." gab Caitlin mit einem gewissen Zögern zu. Es war ihr unangenehm diese Schwäche einzugestehen, aber in diesem Krieg musste man mit vereinten Kräften kämpfen. Was zählte da der Stolz des einzelnen.

Die Phiole stand auf dem Tisch vor Lady Noir. Sie war aus uraltem Bleikristall gefertigt und hatte eine goldene Einfassung. Eigentlich ein Meisterwerk der alten Handwerkskunst, wäre sie nicht an der einen Seite, wo sie gelegen hat und am Boden mit den schleimigen Verwesungsflüssigkeiten der Hautkreatur überzogen. Doch zum Glück war die obere Seite relativ sauber, sodass sich Noir nicht allzusehr überwinden musste, sie zu berühren.
 
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Noirs Hand glitt zu der kunstvoll verzierten Phiole, stockte aber nur wenige Zentimeter bevor sie sie berührte.
Noir bremste mitten in der Bewegung ab. Unschlüssig zögerte sie, zog die Hand aber auch nicht wieder zurück. Mit kraus gezogener Stirn sah sie zu Caitlin hinüber.

"Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Anwendung dieser Disziplin sich als äußerst ungesund herausstellten kann. Ich selbst habe meinen letzten Versuch fast mit meinem Leben bezahlt. Ich denke Sie haben darüber gehört? Verzeihen Sie, aber ich muss zugeben, dass ich mich vor einem derartigen Versuch fürchte. Meinen Sie wirklich, dass sich ein derartiges Risiko lohnt? Was gedenken Sie dadurch zu erfahren. Wenn dieses Fläschchen so alt ist wie sie sagen, dürften sich kaum noch Gefühle oder Erinnerungen daran befinden."

Ruckartig zog Noir den Arm zurück und lehnte sich in ihrem Sessel nach hinten.
Nachdenklich fasste sie sich ans Kinn.

"Sie sagten, dass dieses... Ding in dem Keller noch lebte. Meinen Sie nicht, dass es erfolgversprechender wäre, diesen armen Teufel zu verhören? Herr Stahl ist ein Virtuose in der Anwendung der Geistesmanipulation, ich wette er könnte dieses Wesen zu einigen überraschenden Antworten bewegen."

Die letzten Worte wurde von einem kurzen und nur leicht angedeuteten schieflegen des Kopfes begleitet. Eine Geste die zum einen ihre Unsicherheit zu diesem Thema ausdrückte, darüber hinaus aber äußerst sympathisch, ja beinahe niedlich wirkte.

"Was für ein wundervoll gearbeitetes Stück, meinen Sie nicht? Ich habe selten soviel Liebe zum Detail gesehen, wie hier."

Einer spontanen Eingebung - man mochte es auf ihre Wesen als Toreador schieben - griff sie nach der Phiole und führte sie nahe zum Gesicht um sich das durch und durch gelungene Handwerk aus der Nähe zu betrachten.

"Kann ich sie mir leihen? Ich würde gerne die Verabrbeitung prüfen und sehen, ob ich den Hersteller herausfinden kann. Derartige Perfektion dürfte nur von wenigen Meistern umgesetzt werden können, meinen Sie nicht?"
 
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Out of Character
Schnapp....


Caitlin schien einen Moment zu überlegen und nickte dann. „Ja, natürlich. Das wäre bestimmt interessant zu wissen. Vielleicht könnte man die Zeit bestimmen, aus der die Flasche stammt. Ich werde Ihnen das Fläschchen morgen zur Einsatz-Besprechung mitbringen, dann kann ich bis dahin noch das Blut untersuchen und eventuell eine Waffe gegen den Koldunen erstellen. Ich habe Anna Reben schon darauf angesetzt, das entsprechende Ritual aufzuarbeiten, für den Fall, dass es sich wirklich um das Blut des Tzimisken handelt. Ich hoffe wirklich, dass dem so ist.

Ach, bevor ich es vergesse: Enio Pareto bat mich, Ihnen und allen Kainiten der Stadt Bescheid zu geben, dass wir uns morgen um 20:30 Uhr in voller Bewaffnung im Cafe de Trois treffen. Haben Sie eine Liste für mich, die ein wenig aktueller ist, als die, welche Sie mir haben zukommen lassen, als ich die Stadt betreten habe?“

Caitlin spielte für einen winzigen Moment mit dem Gedanken, Noir darauf hinzuweisen, dass sie das Risiko der Auspexnutzung scheute, aber keinen Moment zögerte, die Tremere auf der Primogensitzung dieser Gefahr auszusetzen. Sie behielt es im Hinterkopf, verzichtete aber darauf, sie darauf hinzuweisen. Es lies das Küken in ihrer Achtung aber noch ein Stück sinken. Was andersherum nicht der Fall sein würde, floss doch nun Caitlins Blut durch die Adern der Toreador.
 
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Out of Character
...aber kein Kleintier grau, versprochen... ;)


Wie immer sind solche Sachen immer eine Frage der Auslegung. Wenn man einen Umstand unbedingt in einem schlechten Licht betrachten will, so wird er auch in eben einem Solchen erscheinen. So etwas nennt man Vorurteile und Klischeedenken. Leider war auch die Seneshall nicht vor solchen Fehlern gefeit.

"Herr Pareto bat Sie, mir Bescheid zu geben, dass er will, dass alle Kainiten morgen ins Cafe zu kommen haben? Da das Wort 'alle' kaum Zweifel an seiner Bedeutung zulässt, bedeutet dies also, dass der Sheriff mich ebenfalls zu sich befiehlt? Verstehe ich das richtig, dass Sie mich, denken wir diesen Gedanken doch einfach mal zu Ende, noch immer nicht als Seneshall anerkennen? Dieser Befehl in meine Richtung spricht Bände!! Und das trotz der eindeutigen Abstimmung im Ältestenrat?"

Noirs Blick lösten sich von der Phiole und verfinsterten sich zusehends. Hatte die Regentin der Tremere ihr etwa gerade den Krieg erklärt? Offen zur Meuterei aufgerufen? In die steinerne Maske der Toreador schlich sich ein Lächeln.

"Keine Sorge, ich mache nur Spaß! Aber Sie sollten auf ihre Worte achten. Nicht wenige meines Clans, oder jener der Ventrue würden Ihnen aus solch unbedachten Äußerungen sofort einen Strick drehen, den Sie niemals wieder vom Hals entfernt bekommen."

Ein keckes Zwinkern folgte.

"Aber im Ernst! Ich beglückwünsche Sie und Ihre Begleiter zu dieser großen Entdeckung. Bitte richten Sie allen meine zutiefst empfundene Hochachtung aus. Für den morgigen Einsatz wünsche ich Ihnen allen ebensoviel Glück und gutes Gelingen. Eine Liste der Stadtbewohner kann Ihnen Laura aushändigen, sprechen Sie sie einfach darauf an. Sie werden erstaunt sein wieviele Neuankömmlinge wir zu verzeichnen haben. Anscheinend zieht der Terror Touristen und Gaffer an. Haben Sie keine Scheu sie für unsere Zwecke einzuspannen!"
 
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"Er wollte bestimmt nicht über ihren Kopf hinweg bestimmen, die Kunstakademie zu okkupieren für die Besprechung und da das Cafe eher Allgemeingut ist, gehe ich nicht davon aus, daß er unlautere Gedanken hat", meinte Helena. "In seinem Clan ist eben Etikette nicht so verbreitet."

Helena lächelte als sie Enio entschuldigte. Es war nicht mal gelogen, was sie sagte, nur ein wenig aus dem Honigtopf verziert.

"Auch ein Punkt, der für sie sprach, in entsprechenden Kreisen ist gutes Benehmen von entscheidender Bedeutung.
Sagen sie, wissen sie, seid wann der Indianer in Burgh Prinz war? Denn in dem Schreiben ist ein Brujahprinz benannt und ich kenne da nur einen, der allerdings die Flucht vorgezogen hat, als es für seine Domäne ernst wurde." Ein jämmerlich war fast zu hören, wurde aber nicht ausgesprochen.
 
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Caitlin nickte nur entschuldigend, aber als Helena weitersprach, unterbrach sie nicht. Sie hätte es nicht so krass formuliert, aber im Prinzip hatte Noir ja Recht. Innerlich schalt sie sich eine törichte Anfängerin und misstraute dem netten "Scherz"-verhalten der Seneshall. Blutsband hin oder her, dieser wechsel von Wut nach Schalk war eindeutig zu schnell. Eigentlich bewirkte es sogar, dass Caitlin sogar diesem nun mistraute. Eine vertrackte Situation. Hatte es womöglich nicht gewirkt? Oder war Noir wirklich nett ? Irgendwie konnte nichts, was Noir sagte oder tat ihre Meinung zur Zeit ändern. Zunächst benötigte sie nur die Fakten, die sich aus Noir´s Blut aus der Phiole ergeben würden. Dann würde sie neu denken. Und wenn sie falsch lag und der Seneshall Unrecht tat, dann würde sie die Konsequenzen tragen.

Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete sie die kostbare Flasche und war innerlich bereit, diese sofort ansich zu nehmen, sollte Noir sie loslassen.
 
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So war das eben wenn man mit einem Toreador zu tun hatte. Noch dazu mit einer derart begabten Schauspielerin wie Noir. Sie hatte zu Zeiten vor der Kamera gestanden, als der Stummfilm noch als Spitze des technisch machbaren stand und wo es allein auf Mimik und Körpersprache ankam.
Zu Helena gewandt sagte sie,

"Genau weiß ich es nicht, aber es muss kurz vor der letzten Jahrhundertwende gewesen sein. Ja warten Sie, ich will es nicht beschwören, aber ich meine das Black Cloud nach kurz vor dem Französisch - Deutschen Krieg hierher kam. Er fungierte meines Wissens mit ein paar anderen, als Berater in Sachen neuer Kriegstechnik. Der amerikanische Bürgerkrieg hatte neue Waffen und jede Menge neuer taktischer Erkenntnisse hervorgebracht. Da die USA es sich aber politisch nicht erlauben konnten Stellung zu einem europäischen Land zu beziehen. Schickten sie Lehrmeister, die nicht als offiziell erkannt werden konnten. Wie zum Beispiel diesen Indianer. Was ich aber darüber hinaus sagen kann ist, das es auch vor dem Brujah Prinzen aus seinem Clan dort gab. Quasi aus tradition und sicherlich - es mag kurze Episoden ohne gegeben haben - zurückreichend bis zur Herrschaftszeit des allgemein verhassten und gefürchteten Zacharii."

Noir steckte die kleine Phiole ein und wandte sich an Caitlin.

"Mir ist da eine Idee gekommen! Ich habe durch meinen Mann in Warschau eine sehr fähige Ventrue kennengelernt. Sie versteht sich auf die Anwendung der Fähigkeit des Auspex mehr als irgendjemand sonst. Sie hält sich derzeit in Frankfurt auf, ich sollte ihr das Blut also recht problemlos zukommen lassen. Ich werde umgehend Laura beauftragen dorthin zu fahren, ich denke spätesten morgen Nacht ist sie mit einer zuriedenstellen Antwort zurück. Wenn jemand Erinnerungsfetzen findet die noch daran haften, dann sie!"

Noch während sie den letzten Satz sprach, betätigte sie den Summer der Laura zu ihr rief.
 
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