[05.05.2008] Ein Start als Tremere

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Mir ist das schon klar, dass es nicht unbedingt so gedacht war, aber die Regentin war zu schnell zum Nachfragen verschwunden und hat nichts gesagt wie: Morgen stelle ich dich nach Möglichkeit der Seneschall vor oder so. Zusätzlich wird in dieser Stadt ja anscheinend so einiges unverkrampft gehandhabt und in Annas Kopf schwirrt jetzt so was rum wie: Kücken allein zur Seneschall gehen lassen selbst wenn sie früher Freundinnen waren: Geht ja mal gar nicht. Das kommt davon, wenn man sich als Regentin unklar ausdrückt und sich dann noch gleichzeitig sehr deutlich verabschiedet :p. Anna interpretiert das jetzt als: Es ist wichtig. Verflucht wichtig. Aber es liegt so viel an und ich weiss nicht, wo ich mir die Zeit noch her nehmen soll. Kümmere du dich bitte darum.
 
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Out of Character
Naja stimmt eigentlich, ich wollte den Therad ein wenig zu schnell zu ende bringen. Sorry. Mein Fehler.


Während Anna noch ungläubig und zweifelnd dreinschaute und schließlich Judith gratulierte, kam Gabriel noch einmal zurück. "Miss Reeben? Miss McKinney möchte sie noch einmal kurz in Ihrem Büro sehen." richtete er aus und wandte sich dann ebenfalls an Judith: "Ich bin eben nicht dazu gekommen, aber natürlich wünsche ich Ihnen ebenfalls alles Gute, zu Ihrer neuen Stellung. Herzlichen Glückwunsch." Er verbeugte sich freundlich.
 
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"Natürlich."

"Judith, ich nehme an, du kennst dich in dem Protokoll aus und weisst, wie du die Seneschall angemessen bei deiner Vorstellung begrüßt. Falls du dir unsicher bist, lass es dir bitte von Gabriel zeigen oder komme im Anschluß noch einmal zu mir."

Anna war in der Vergangenheit von zu vielen Dingen einfach 'ausgegangen'. Der Fehler würde ihr so schnell kein zweites Mal geschehen. Eigentlich kannten langjährige Tremereghule das Protokoll. 'Eigentlich' war ein Wort, auf das Anna sich nicht verlassen wollte.

"Ich wünsche einen angenehmen Tag."

So dauerte es gar nicht lang und es klopfte an der Bürotür der Regentin. Nachdem sie herein gebeten wurde, trat Anna ein und und knickste natürlich erst einmal vor der Regentin, bevor sie sich erhob und der Dinge harrte, die jetzt kommen sollten.

Out of Character
ich mache das übrigens durchaus gern ;-) .. also Judith vorstellen, aber du darfst natürlich auch
 
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"Anna, ich habe noch eine Bitte. Könnten Sie Judith den Ablauf der Vorstellung heute morgen noch erläutern? Ich werde es morgen vor dem Treffen im Cafe nicht schaffen und sie sollte wissen, was auf sie zu kommt. Die Vorstellung bei der Seneshall werde ich dann gemeinsam mit ihr nach unserem Einsatz morgen machen. Ich schätze allerdings genau dieser wird etwas länger dauern, so sollten wir keine konkreten Termine ausmachen. Genaueres kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht darüber erklären." sagte Caitlin und überlegte kurz wie sie es formulieren sollte.

"Sollte mir irgendetwas passieren, habe ich Gabriel einen Umschlag mit Vorgehensweisen gegeben. Bitte unternehmen Sie in dem Falle nichts eigenständig, sondern folgen Sie den Zeilen."

Die schwerwiegende Bedeutung ihrer Worte hallte für einen Moment im Raum. Anscheind rechnete Caitlin damit, dass es sehr sehr gefährlich werden würde. Aber warum dann nicht den Dienstweg einhalten und als erstes Lord Johardo informieren? Augenscheinlich hatte die Regentin ihre Gründe für diese Anweisung. Sie sah Anna fest in die Augen.

Out of Character
Ich weiß, dass es Sinn machen würde, wenn du Judith mit nimmst, aber Caitlin muss die Reaktion von Noir auf sie genau im Auge behalten und an den richtigen Stellen ein wenig manipulieren können. Sorry, die kleine Judith ist eben ein Werkzeug ;)
 
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Out of Character
jetzt muss nur noch die Seneschall Lust auf ne Neugeborene haben vor euch und es passt mit allem, was ich machen wollte *fg*


Na ja, der Lord war nicht da und konnte sich zur Zeit noch nicht einmal um sein Kind kümmern. Irgend welche Gründe würde das also schon haben und so fand Anna es noch nicht mal all zu merkwürdig, was die Regentin da von ihr wollte.. Anna neigte den Kopf ohne den Augenkontakt zu lösen. Dies war etwas abseits der kainitischen Normen, doch etwas auf dem ihr Sire immer wieder bestanden hatte und wenn sie so angeschaut wurde, löste sie den Augenkontakt nicht.

"Ich habe Judith bereits gebeten, sich mit Gabriel über das Protokoll zu unterhalten, während ich bei ihnen bin und wenn sie sich unsicher ist. Zusätzlich habe ich sie gebeten, mich noch aufzusuchen, wenn sie noch weitere Fragen hat."

Auch Anna machte jetzt eine kurze Pause. Sie wirkte wie immer völlig unberührt, egal was man ihr sagte oder wie wichtig etwas war.

"Ich werde gemäß ihren Anweisungen handeln." Anna gehörte nicht zu denen, die ihre Vorgesetzten hinterfragten, zu mindest nicht öffentlich und so war es auch kaum verwunderlich, das Anna mit keiner Silbe nach fragte, was da so offensichtlich wichtig war. Die Regentin würde ihr ihre Gründe mitteilen, wenn sie sie wissen musste und durfte. Etwas anderes ging sie nichts an. Natürlich ahnte Anna, dass es irgend etwas mit der Seneschall zu tun hatte, aber ihr selbst war noch gar nicht bewusst, wie eng das Herrscherhaus und die Tremere hier in dieser Stadt verbunden waren.

Wenigstens eine Frage konnte sie dann noch los werden und die war wichtig, immens wichtig, bevor sie wieder einen Fehler machte.

"Wenn ich vor ihnen zur Seneschall geladen werden sollte und sie es noch nicht von ihnen erfahren hat, sollte ich der Akademie mitteilen, das Herr Steiner vermisst wird. Wäre es in ihrem Sinne, wenn ich lediglich sagte, er wäre vermisst und nicht nach hause gekommen und ob der Umstände würden wir nicht damit rechnen, ihn lebend wieder zu sehen? Bei Nachfragen würde ich darauf verweisen, dass ich leider nichts näheres zu den Umständen sagen kann und sie möge sich bitte an sie wenden.

Der Vorteil wäre, dass sie selbst nicht mehr zwingend auf das Thema eingehen müssen. Eine ausweichende Antwort von ihnen wäre negativ behaftet, kämen die späteren Umstände zu Tage, anders als bei mir, die es vielleicht einfach auch nicht näher weiss. Vor allem, weil ich mit der Bitte um die Erlaubnis für eine persönliche Bemerkung unter Umständen von dem Thema ablenken kann.

Ich habe den Gesprächen entnommen, das Judith und die Seneschall in frühreren Zeiten wohl befreundet waren. Nach dem ich um die Erlaubnis nach einer persönlichen Bemerkung gefragt hätte, würde ich den Zustands Judiths erwähnen, als wir sie gefunden haben und was für ein Trauma dieses Geschehen für sie war. Ich würde mich für meine Vermessenheit entschuldigen, von diesen Dingen zu erzählen, obwohl es mir nicht gebührt. und die freundschaftlichen Gefühle Judiths für die Seneschall erwähnen und wie sie nach ihr gefragt hat, als sie so verletzt war. Ich würde meiner Sorge um Judith Ausdruck geben und um Verständnis von ihr werben. Meine Worte würden lediglich implizieren, das näheres Nachfragen bei Judith ein weiteres Trauma auslösen könnte ohne es jemals zu erwähnen."

Mitdenken tat sie anscheinend schon, vielleicht strengte sie ihr hübsches Köpfchen aber auch ein wenig zu viel an.

Out of Character
ach....
 
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Wunderbar, sie hat mitgedacht. Caitlin war erfreut, dass Anna so selbstständig die nötigen Schritte veranlasst hat. Auch wenn sie die Adepten damit oft in ein kaltes Wasser warf, sie hasste es, jeden einzelnen Befehl ins kleinste aufzeigen zu müssen und rechnete der Neugeborenen Mitdenken hoch an. Natürlich war es risikobehaftet. Passierten Fehler fiel es immer auf Caitlin zurück. Aber in der Regel passierten genau dadurch eher weniger Fehler.

Steiner... der Tremere, der in ihrer kurzen Abwesenheit angekommen war und leider gleich das Opfer von Judith wurde. Nein, sie hatte ihn nicht vergessen und bereits einen entsprechenden Brief dazu an den Lord verfasst, schließlich war es sein Kind, und die Situation war aus einem Ritual heraus entstanden, dass er vollzogen hatte. Natürlich war es ein Verbrechen gegen die Traditionen. Doch ihrer Meinung nach, war dies ein Sonderfall. Und noch dazu etwas Claninternes, das ging die restliche Kainitengemeinschaft einen feuchten Kehricht an.

Annas Vorschlag hatte etwas und Caitlin dachte kurz darüber nach. Eigentlich ein kleverer Gedanke, leider kannte Caitlin Noir mittlerweile ein wenig. Sie antwortete also: "Ich denke, es wird unnötig sein, Herrn Steiner vor der Seneshall zu erwähnen. Geben Sie einfach Frau Raabe, der Guhlin, beim Rausgehen den Hinweis, dass leider auch Herr Steiner auf die Vermisstenliste gesetzt werden muss, da wir nichts mehr von ihm gehört haben und ihn nicht erreichen können. Die Menschenkenntniss der Seneshall ist trotz ihren Jugend sehr ausgeprägt. Sie würde spüren, dass da mehr hinter steckt.

Falls Lady Noir Judith erwähnt, dürfen Sie natürlich gern von ihr und ihrer traumatischen Erfahrung berichten. Dass dies nicht Herr Steiners Abwesenheit betrifft, versteht sich von selbst."
 
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Wieder nickte Anna leicht um zu zeigen, dass sie die Anweisungen verstanden hatte und akzeptierte. "Es wird sich zeigen, ob die Seneschall mich ob der veränderten Lage überhaupt morgen empfängt und sich die Zeit dafür nimmt. Es wäre mehr als verständlich, wenn sie die Unterhaltung, zu der sie mich einlud, auf das Einbürgerungsgespräch verschiebt. Ich werde in jedem Fall kurz die Nachricht über Herrn Steiner bei Frau Raabe hinterlassen und sie im Anschluß an das Gespräch kurz per SMS über den gesamten Ausgang informieren."

Sie würden sich zwar kurz darauf im Café sprechen, aber auch wenn es ein Elysium war, wollte Anna dort nicht gern Dinge von Wichtigkeit vor anderen besprechen. Auf der anderen Seite war fraglich, ob sie ansonsten noch Zeit haben würde, ungestört mit der Regentin zu reden, bevor dann sie unter Umständen den Termin mit Judith wahr nahm.

"Ich habe in den letzten Nächten immer wieder von der Seneschall als 'Lady Noir' reden gehört. Bevorzugt sie diese Anrede anstelle der Formalie 'Seneschall Buchet' und damit auch die übrigen englischen Anredeformen wie 'Mylady'?" Natürlich konnte sie solche Dinge auch Frau Raabe fragen, aber es wirkte professioneller, wenn sie solche Dinge clansintern abklärte. Wenn dem so war, konnte sie damit vielleicht sogar einen minimalen Pluspunkt einheimsen. Wenn es der Seneschall überhaupt auffiel.
 
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Caitlin musste lächeln. Sie selbst mochte Mylady sehr, da sie es durch ihre Geburt war und seit jeher diesen Titel innehatte. In der Kainitischen Welt hatte sie bislang keinen Anrecht darauf gehabt, nicht als Adeptin, als Regentin jedenfalls sah das ganze anders aus. Sie sollte darüber nachdenken. Aber bim Moment ging es nicht um sie, sondern um das Küken Buchet. Sie hatte sie Lady Noir genannt, weil Prinz Buchet diese unter diesem Namen vorgestellt hatte. Irgendetwas in ihr weigerte sich aber sie Seneshall Buchet zu nennen. Zum einen, weil dieser Posten nur dem Namennach von ihr besetzt wurde und zum anderen, weil Buchet der Name des Prinzen war, den sie selbst versucht hatte, aus dem Weg zu räumen. Damit war sie keine Buchet mehr, Hochzeit hin oder her.

"Nennen Sie die Dame Lady Noir, und ehrenwerte Seneshall. Ob sie Mylady mag, weiß ich nicht, sie kommt nicht aus dem englichsprachigen Raum, sondern soweit ich weiß aus Belgien. Die französische Variante wäre wohl passender. Aber es wäre in der Tat interessant zu wissen, was Frau Raabe dazu sagen würde." beantwortete Caitlin die Frage und sah Anna fragend an. "Haben Sie noch etwas auf dem Herzen oder ist irgendetwas unklar?"
 
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Wieder nickte Anna leicht zur Bestätigung. Auch hier würde sie sich exakt an die Wünsche ihrer Regentin halten.

"Eine Sache gibt es noch, die ich gern mit ihnen besprechen würde.", leitete Anna ihre nächsten Worte ein. Damit war der Regentin auch klar, dass sie im Anschluß das Gespräch beenden konnte, wenn sie wollte.

"Meine Jagd war erfolgreich. Insgesamt verfüge ich nun über einen Vorrat von fünfeinhalb Litern Blut. Für Nachschub zu sorgen sollte mir mit ausreichend Zeit keine größeren Probleme mehr bereiten." Wenn man bedachte, das Anna eben nur ungefähr eine Stunde Zeit gehabt hatte und für den morgigen Tag auf Zeit für Jagd gebeten hatte - wie viel hatte sie dann wohl heute erbeutet und auf welche Weise? Jedenfalls ging sie von selbst nicht näher darauf ein, denn etwas anderes war ihr wichtig in diesem Zusammenhang.

"Mir stellt sich die Frage, wie ich das Blut am sinnvollsten in Vorbereitung auf Morgen einsetze. Ich kann es mit mir führen um meine körperlichen Kräfte im Kampf zu erhöhen oder ich kann die Hälfte meines Vorrats einsetzen, um für unsere Gegner eine Überraschung parat zu haben, wenn sie uns mit Feuer angreifen sollten. Es sollte mir dann gelingen zu mindest die ersten Angriffe mit Feuer abzuwehren.

Es ist eine Frage der Abwägung: Ob der Feind Feuer einsetzen wird, wissen wir nicht. Es kann also geschehen, dass ich das Blut umsonst einsetze. Auf der anderen Seite würde das Blut meine tatsächliche Kampfkraft im Vergleich zu den echten Kämpfern in unserer Runde nur geringfügig steigern, vor allem da mir hierfür auch noch Blut bleibt. Selbst mit dem vollen Einsatz des Blutes für den Kampf dürfte ich immer noch 'schlechter' sein als zum Beispiel Frau Färber oder Herr Reser.

Ich möchte sie um ihre Einschätzung bitten."
 
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"Vertrauen Sie ihrem Buchgefühl kann ich Ihnen da nur raten. Ich weiß nicht, was genau morgen auf uns zu kommt. Ich kann Ihnen sagen, dass unser Ziel sein wird, die Werwölfe empfindlich zu treffen. Ob Sie Feuer einsetzen oder gar Feuerelementare zu Hilfe holen, weiß ich nicht. Wenn Sie der Meinung sind, es mache Sinn vorbereitet zu sein und dass sie ihr Blut nicht besser einsetzen können, dann sollten Sie das tun." sagte Caitlin und runzelte die Stirn. Was war das eigentlich für ein Ritual, von dem die Adeptin sprach? Hatte in ihren Unterlagen nicht gestanden, dass sie nicht über den Vorstellungsritus hinausgekommen war, was die Rituale an ging? Waren da verborgene Fähigkeiten vorhanden?

"Sagen Sie, Anna, über welche Rituale und Pfade verfügen Sie? Vielleicht finden wir ja einen besseren Einsatz für ihr Blut." fragte sie gradeheraus. Sie mochte nicht lang um den heißen Brei herumreden.
 
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Anna senkte ihren Kopf. Das Thema berührte eine Wunde Stelle bei ihr. Bevor sie mit der Antwort begann, sah sie der Regentin jedoch wieder klar in die Augen und es war nicht ganz deutlich, ob es lediglich eine kurze Respektbezeugung gewesen war-

"Leider habe ich im Bereich der Thaumaturgie und unseren Disziplinen nur sehr mäßige Fortschritte gemacht. Ich beherrsche den Pfad des Blutes leidlich. Ich kann das Blut anderer Kainskinder nach meinem Willen manipulieren so wie die vorgeschalteten Möglichkeiten des Pfades. Auch Riten kenne ich nicht viele: Den Ritus der Vorstellung, ich kann meine Vitae in Gegenständen konzentrieren und ich kann in begrenztem Maße Feuer löschen, wenn ich mich darauf vorbereite.

Die Kunst, den Geist anderer zu manipulieren konnte ich bisher nicht begreifen und meine Wahrnehmung kann ich nur so weit ausdehnen, dass ich meine Sinne schärfen kann.

Dem enstsprechend könnte ich also auch meine Generation senken, aber in dem Kampf, der uns bevorsteht und mit der begrenzten Menge Blut, die ich habe, halte ich den Nutzen für zweifelhaft."

Anna hielt inne. Ihr war so eben eine Idee gekommen, die vielleicht nicht so ganz verkehrt war. "Verzeihen sie bitte meine Anmaßung. Aber wir haben das Blut von drei Werwölfen gewonnen durch die Leichen. Ich habe sie auf normalen Wege konserviert, aber so wird es sich auf Dauer nicht halten. Wäre es ihnen möglich, geeignetere Gefäße für das Blut zu besorgen und.... möchten sie eventuell der Seneschall eine Portion des Blutes als Geschenk zu kommen lassen? Wenn ich es korrekt berechnet habe, dürfte dank der Konzentration die Menge 21,5 Litern menschlichem Blut entsprechen, obwohl es gemessen nur 8,6 Liter sind, die ich bergen konnte.

Ich würde vorschlagen morgen Abend einen Liter des Blutes an Die Seneschall mit den besten Grüßen von Ihnen durch mich zu überreichen, da dieses Blut doch sehr konzentriert ist und einen Notfallvorrat für die Seneschall bilden könnte. Natürlich mit den Hinweis auf die Gefahren. Mir selbst ist die leichtere Erregbarkeit des Gemüts bekannt. Kennen sie noch weitere? Gleichzeitg würde ich erklären, dass wir uns um eine haltbarere Konservierung noch bemühen werden. Es würde meinen Besuch bei der Seneschall am frühen Abend erklären und warum ich nicht bereits vorab oder bei ihr den Vermisstenstatus von Herrn Steiner erkläre."
 
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Annas Vorschlag brachte Caitlin zum Grübeln. Sie sagte eine ganze Weile gar nichts, sondern sah die Neugeborene nur stumm an. Während diese schon den Eindruck bekommen könnte, dass sie irgendetwas falsch gemacht haben musste, ratterte es in Caitlins Geist, während sie die verschiedenen Möglichkeiten durchspielte. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte die Regentin endlich etwas: "1 Flasche, also 0,75 Liter und erwähnen Sie zwar die hohe Konzentration und auch als deutlichen Hinweis die Reitzbarkeit, aber verpacken sie letzteres als harmlos. Im Zweifel sagen Sie, sie wüssten es nicht genau, aber es könnte sein, dass man etwas agressiver davon wird."

Caitlin war klar, dass ihre Worte Anna verwirren mussten. Sie konnte nicht wissen, dass Caitlin nicht wollte, dass die Seneshall einen größere Vorrat dieser kostbaren Vitae bekommt, denn was das in einer Kainitin auslösen würde, die von einer machtvollen Seele besetzt war und auf die Lasombra-Disziplinen zugreifen konnte.... Darüber wollte sie nichteinmal nachdenken. Gleichzeitig konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, dass sich Noir in einer Raserei selbst entlarven würde. Wütende Leute sagten und taten oft Dinge, die endlich mal ehrliches über die eigene Person preisgaben.

"Das Wissen um die Geheimnisse dieses Blutes darf unser Clan nicht leichtfertig aus den Händen geben. Sollen sie es ahnen oder es sich zusammenreimen. Aus dem Mund eines Blutmagiers wird es Tatsache." sagte sie und tat damit etwas, was sie eigentlich selten machte. Sie erklärte ihre Worte um die junge Tremere nicht in unnötige Grüblereien zu stürzen.

"Nehmen Sie eine der Flaschen, die von dem Hochzeitsgeschenk übrig sind. Ich habe damals ein paar mehr gemacht. Das restliche Blut füllen Sie ebenfalls in diese Flaschen, so verdirbt es nicht."
 
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Anna nickte und verbeugte sich vor der Regentin. Sie hatte sehr wohl verstanden und sich auch nicht über die Maßen unwohl gefühlt. Die wenigen Minuten, die sie nun warten musste, bis die Regentin ihr etwas sagte, waren zwar länger als alles, was sie bisher mit ihr erlebt hatte, aber ihr Sire hatte es geliebt, sie im Unklaren zu lassen, wie bestellt und nicht abgeholt da stehen zu lassen. Manchmal war dann einfach gar nichts geschehen. Das war dann, wenn sie etwas gut gemacht hatte und er zufrieden war. Dann scheuchte er sie irgend wann fort.

Der Grund, der ihr von der Regentin genannt wurde, war harmloser als sie selbst so eben gedacht hatte, aber ob es der wahre Grund war, blieb vollkommen offen. Anna ahnte immerhin, welch zweischneidiges Schwert sie da der Seneschall in die Hände geben würde und würde sich so exakt wie möglich an die Anweisungen ihrer Regentin halten. Es war ihr ganz recht, dass die Regentin jetzt keine weiteren Nebenwirkungen nannte, die das Blut haben könnte. So brauchte sie die Seneschall nicht zu belügen.

"Wo finde ich die Flaschen?", fragte Anna dann noch. Denn Anna war nicht bei der Hochzeit gewesen und kannte sie nicht und Maria, die noch frischer in diesem Haus war als sie selbst, konnte ihr nicht zwingend bei der Suche helfen. Sie würde sie sogar jetzt sofort noch abfüllen. Je eher das Blut gesichert war, desto besser.
 
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Caitlin erklärte Anna noch, wo sie die Flaschen finden würde und machte sich anschließend auf den Weg nach Hause. Es war bereits sehr spät und sie wollte noch eine Weile mit Kiera, Rashid und Gabriel zusammen sitzen. Wer weiß, was morgen auf sie zukommen würde und ob sie eine solche Gelegenheit jemals wieder hätten.
Die vier genossen noch die schöne Atmosphere in ihrem neuen alten Haus und es war regelrecht bedauerlich, dass die bleiernde Müdigkeit Caitlin irgendwann als erste ins Bett zog.

Auch im Gildehaus kehrte Ruhe ein. Während Anna ihrer Arbeit nachgehen konnte und die Flaschen umfüllte, schallten auf einmal ganz leise, aber wunderschöne Klänge durchs Haus. Stand hier irgendwo ein Piano oder lies Maria eine CD laufen? Es waren sanfte, italienische Weisen, sauber wenn auch nicht virtuos gespielt. Die Freude an der Musik dagegen unverkennbar. Diese Töne geleiteten die Adeptinnen in den Schlaf.

Out of Character
Nacht vorbei, ich hoffe, das war in eurem Sinne, Kiera, Judith und Regine :sleep:
 
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