[05.05.08] Von Ghul zu Ghul

ObiwahnKa

It's time to kick ass, ..
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21. Juli 2008
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Er hatte einen Blumenstrauß besorgt. Ein wirklich bunten und fröhlich-lockeren. Er hatte einen lockeres Jackett an und eine Jeans. Er und Jeans. Hätte nie gedacht, dass die Hose noch passen würde.

Irgendwie fühlte er sich wieder jung und vital. Und ein wenig unsicher.

Jetzt stand er an der Türe, die er bisher immer nur mit seiner Herrin benutzt hatte.

Ein Seufzen war zu hören. Achja, seine Herrin. Er liebte sie. Sie war so gütig zu ihm. Sie hatte gestern Morgen noch zu ihm gesagt:
„Mein lieber Andrew, ich denke ich gebe ihnen morgen frei. Das haben sie sich mal verdient. Besuchen sie doch diese Laura und machen sie ihr Versprechen war, ihr bei den Akten zu helfen.“
Dabei hatte sie gelächelt und ihm war ganz warm ums Herz geworden.

Und jetzt stand er hier und wartete ob die Goth ihm die Türe öffnete.

Wie würde sie reagieren? Störte er sie? War sie dankbar für seine Hilfe?
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Out of Character
Ist bereits Abend, richtig?


Ghul der Seneshall, Laura Raabe:


Eine neue Nacht im Chaos, inmitten von Bergen aus Akten und Papier, in einem Wust aus grausamen Neuigkeiten und furchtbaren Monstern die die Nacht durchstreifen. Laura war in der Tat sehr dankbar, dass sich etwas tat mit dem sie sich ein wenig davon ablenken konnte. Das es allerdings ein Ghul war, der zu dieser Zeit an ihre Tür klopfte erstaunte sie dann doch.

Neugierig darauf, was er wohl von ihr wollen konnte, öffnete sie die Tür. Für wen waren wohl die Blumen? Doch wohl nicht für die Lady Seneshall? In der jetzigen Situation wäre eine derartige Geste ein riesiger Fehler.

Die junge Goth entschied abzuwarten. Dieser Andrew würde schon sagen was er vorhatte, immerhin war er eine Ablenkung und damit mehr als willkommen.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Out of Character
Nö, eigentlich net, eigentlich dachte ich es is Tag, vielleicht kurz vor 12 Uhr oder so und die werte Herrschaft geruht noch zu schlafen ^^ Zeit für die Dienerschaft mit dem Müll der Nächte aufzuräumen :p

Die Türe öffnete sich und Andrew betrat das Vorzimmer.

Wie erwartet fand er sie mitten in dem Wust von Papieren und Akten, welche sie auch Gestern versucht hatte Herr zu werden.

„Einen wunderschönen Tag wünsche ich dir. Hier bin ich. Verfüge über mich.“ Grinste er sie ein wenig schüchtern an.

„Gemeinsam werden wir die Akten schon beherrschen. … Achso, die Blumen sind für dich. Ich hoffte ein wenig Farbe in dein Leben zu bringen. Hier ist alles so düster.“

Ein wenig steif reichte er ihr den Strauß entgegen und hoffte inständig, dass er ihr eine Freude machen konnte. Irgendwas hatte die Kleine. Wie sie so hinter ihren Stapeln aus Papier saß. Ein Gefühl der Sorge und der Verantwortung. Irgendwie komisch, aber schön.



Hatte sie sein Versprechen ihr zu helfen vergessen? Oder nicht ernst genommen? Da kannte sie ihn schlecht. Ja, gemeinsam würden sie es schon schaffen. Er würde ihr zeigen, wie man sowas schnell und effizient machte.

Und er konnte sogar der Alten noch einen Gefallen tun. Sie hatte gesagt, dass er frei hatte und deshalb zu dieser Raabe gehen konnte und ihr helfen konnte und es fühlte sich richtig an, genau das zu tun. Die Gräfin war wirklich liebevoll und fürsorglich. Immer dachte sie an das Wohl anderer und ließ sie an ihrem Glück teilhaben. Zumindest wenn man zu ihren Freunden zählte und er zählte dazu. Dafür liebte er sie aufrichtig.
Ja, er würde helfen. Der kleinen Laura Raabe, Goth im Dienste der Seneschall und überfordert mit dem Job einer Sekretärin.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Sie hatte sein Angebot tatsächlich nicht ernst genommen. Die wenigsten Mitglieder dieser verstohlenen Gemeinschaft scherten sich einen Dreck um das Wohl der anderen. Das ein unbedeutender Ghul da noch weniger Mitarbeit und Rücksicht erwarten konnte,stand außer Frage. Um so erstaunlicher, dass sich nun doch jemand erbarmte. Kaum war die Sonne am Horizont verschwunden, da stand er auch schon vor ihr und schien erfüllt von dem Willen ihr zur Hand zu gehen.

Verlegen und unsicher wie sie sich am Besten zu verhalten hatte, nahm sie die Blumen entgegen und stellte sie - in Ermangelung einer geeigneten Vase - kurzentschlossen in die Kaffeekanne. Während sie Wasser aus eimen versteckt angebrachten Waschbecken einlaufen ließ, versuchte sie die begonnen Konversation am Laufen zu halten.

"Vielen Dank für die netten Blumen, das freut mich wirklich!"

Schüchtern lächelnd nickte sie auf das Chaos am Boden.

"Romero hat die Akten nicht nach Daten oder Personen sortiert, sondern nach Ereignissen. In ihnen finden sich unverständliche Querverweise, die dem ganzen wohl eine Art System verleihen sollen. Leider sind diese Verweise ohne jeden logischen Zusammenhang gewählt, es ist mir also unmöglich die Logik hinter diesem Gedanken nachzuvollziehen. Wie dem auch sei, mir blieb nichts anderes übrig, als die ganze Geschichte von Grund auf neu zu organisieren. Leider muss ich dazu jeden Ordner auseinandernehmen, ihn umordnen, zuteilen und neu zusammenzustellen. Ein ungeheure Arbeit kann ich Ihnen sagen, wie mir scheint ohne Boden..."
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Er freute sich, dass ihr die Blumen wohl gefielen und dann stellte sie sie in eine Kaffeekanne.

In eine …. Kaffeekanne!

Da blieb ihm kurz die Luft weg. Darin war wohl auch noch Kaffee. Ah, nein, sie füllte Wasser ein. Naja, wenigstens etwas.

„Nun meine Liebe. Als erstes würde ich vorschlagen, dass wir mit dem ganzen Kram in ein Zimmer umziehen, in dem wir uns ausbreiten können und gegebenenfalls auch alles so liegen lassen können. Wo es keinen stört, wenn ein Wust von Papier herumliegt. Hier ist doch schließlich das Empfangszimmer der Domäne.
Und wenn ich ehrlich bin, es macht keinen guten Eindruck, wenn hier Gäste hereinkommen. Ich war auch erst erschrocken und um einmal aus dem Nähkästchen geplaudert, die Gräfin war brüskiert. Du kennst doch bestimmt die Redewendung vom ersten Eindruck. Sie ist da sehr eigen“ Er lächelte sie an.

Ja, das war ein guter Gedanke. Erstmal hier raus und ein neues Zimmer beziehen, dann hier alles aufräumen und der alte Eindruck war hergestellt.

Nach Ereignisse zu sortieren war schon sehr ungewöhnlich. Und konnte nur funktionieren wenn man von Anfang an dabei blieb. Für einen Nachfolger war das die Hölle und genau da standen die beiden nun. Ein alter Butler und eine Goth. Wirklich ein Bild wie aus einem schlechten Film.

Falls Laura keine Einwände vorbrachte, würde er beginnen alles einzupacken und für den Transport bereit zu machen.

„Wenn wir dann als erstes Mal alles nach Clans sortieren oder noch besser, da sie von Ereignissen sprachen, vielleicht nach Datum, um dann uns vorrangig die neueren Papiere vorzunehmen.“

Eine der ersten Mappen die er in die Hand bekam, war eine, die eine Art Lebenslauf enthielt. Name, Gewohnheiten, letzte Domäne, Sire. Der Name sagte ihm nichts. Interessant war nur, dass es zufällig Clan Ventrue war. Ein gewisser Brandenburg.

„Gibt es noch mehr so angelegte Mappen? Dann doch zuerst einmal diese heraussuchen und dann nach Clans ordnen.“

Ja, er war sicher dass sie es schaffen würden. Vielleicht nicht in einer Nacht aber bestimmt in Bälde und dann konnte seine Schutzbefohlene wieder in die Disko oder zu Partys oder was auch immer und wo auch immer. Dort passte sie doch besser hin und dann lachte sie hoffentlich auch wieder. Nicht ein verlegenes Lächeln, sondern richtiges, befreiendes sorgloses Lachen.

Er würde sich in die Arbeit stürzen und so lange wühlen und arbeiten bis sie fertig waren. Ob man auch tagsüber arbeiten konnte oder durfte? Egal, jetzt war es Abend und sie hatten die ganze Nacht vor sich.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Glauben Sie nicht, dass ich nicht selbst schon daran gedacht hätte? Leider habe ich während des Tages ungeheur viel Laufarbeit zu erledigen und Abends muss ich mich neben dem Chaos hier noch um jeden Besucher kümmern, Fragen beantworten, Neuankömmlinge einführen, Termine verabreden und meiner Herrin zu diensten sein. Ich kann hier gar nicht weg und ich komme bei dem ganzen Trubel auch gar nicht mehr weiter."

Sie seufzte laut und griff sich in den verspannten Nacken.

"Mylady hat angedeutet, dass sich vielleicht schon bald vieles ändern könnte, sich aber bislang darüber ausgeschwiegen was sie genau damit gemeint hat. Ich hoffe sie kann näheres sagen, wenn sie nachher hierher kommt. Auf jeden Fall danke ich Ihnen sehr herzlich für die Hilfe. Wenn es Sie also nicht stört mir hier vor Ort zur Hand zu gehen?"
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Einen Vorstoß in diese Richtung würde er noch unternehmen. Ob Veränderungen oder nicht. Hier sah es schlimm aus und das war der erste Anlaufpunkt der Domäne und somit nicht nur der erste Eindruck von Laura, sondern von der ganzen Gesellschaft hier.

„Dann lassen sie uns die Akten trotzdem in ein Nachbarzimmer räumen. Wie erwähnt macht das Chaos hier einen sehr schlechten ersten Eindruck. Ich arbeite dann dort die ganze Zeit und du kommst dazu wenn es nötig ist und deine Zeit es erlaubt. Bei offener Türe hören wir dann auch immer das Telefon und die Türe und du vernachlässigst in keiner Weise deine Pflichten. Im Gegenteil, deine Herrin wird richtig stolz auf dich sein, wenn sie deinen Fortschritt mitbekommt das Erbe zu beherrschen und wenn du es möchtest gehören die ganzen Lorbeeren dir. Ich freu mich einfach wenn du wieder Lachen kannst und nicht so ein ernstes Gesicht machen musst und vor lauter Arbeit und Stress deine Lebendfreude verlierst. Wirklich. …. Ich mag dich!“

Ups, jetzt war es raus. So lange am Stück hatte er lange nicht mehr geredet und dann das. Er stockte nach dem letzten Satz und seine Wangen liefen rot an.

„Entschuldige bitte. … Wollte nicht … persönlich werden … Schlimm? …. Soll ich jetzt lieber gehen?“ stotterte er.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Ghul der Senshall, Laura Raabe:

Auf die ersten Worte hin schüttelte Laura den Kopf.

"Es gibt kein Nebenzimmer! Höchstens den Versammlungsraum, aber dorthin darf ich nicht. Ich habe bereits gefragt. Mylady kennt aber mein Problem und versucht eine Lösung zu finden. Ein weiterer Ghul wäre hilfreich, aber sie wollte die anderen Primogene nicht vergrählen und hat daher darauf verzichtet."

Dann folgten die Worte die Andrew für so unglücklich hielt und die Laura trotzdem einen Stein vom Herzen fallen ließen. Nichts war schlimmer für Ghule als Einsamkeit und doch war es eben jenes Leid, dass sie alle in ihren Herzen trugen. Jeder von ihnen liebte ein Wesen mit jeder Faser seines Körpers und wusste insgeheim doch das diese unsagbar starke Zuneigung niemals richtig erwidert werden würde. So opferte man sich für seinen Herren auf und verblühte langsam wie eine Blume der das Tageslicht ausgegangen war.

"Nein, nein! Schon ok! Ich kann dich auch gut leiden und bin wirklich froh, dass du mir helfen willst."

Sie lächelte schüchtern.

"Du wirst dich nur an den Gedanken gewöhnen müssen, dass wir hier festsitzen!"
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

„Nun dann, lass uns anfangen. Dann werden wir umso schneller fertig.“

Andrew begann nun an einer Ecke anzufangen, die Akten sehr schnell quer zu lesen. Er achtete eigentlich nur nach den Clans, die dort evtl. erwähnt wurden.

Und er begann Stapel zu bilden. Einen für die Hexer, einen für Künstler und Irre und Tiere und so weiter. Einen mit Akten in denen er keine Clans fand und einen für Akten in denen mehrere genannt wurden und die keiner Hauptfigur zuzuordnen waren.

Er erklärte auch Laura, was er tat, so dass sie ihm folgen konnte.

Außerdem begann er eine lockere Unterhaltung. Er stellte Fragen wie, was sie denn meinte mit Veränderungen? Wie viele Tote gab es denn zu beklagen? Was sie denn sonst so machte, wenn sie nicht für die Seneschall unterwegs war, falls das überhaupt vorkam? Was hatte sie vor ihrem Ghuldasein getrieben? Wie hatte sie ihre Herrin kennengelernt?

Er erzählte ihr von seiner Ausbildung als englischen Butler und dass er der Gräfin zuerst so gedient hatte, ohne von ihrem „Geheimnis“ zu wissen.
Dass die Gräfin die liebste Person auf der Welt war, solange man sie nicht enttäuschte. Dass er schon ein wenig eifersüchtig auf andere Ghule in ihrem Dienst war und dass vor Kurzem sich dieser Schlesinger bei ihnen breit machen wollte, aber dass der zum Glück nicht mehr war.
Dass seine Herrin versuchte eine Bleibe zu finden, dass sie solange bei Herrn Menstesse untergekommen waren.

Sie kamen mehr oder weniger schnell voran und er fühlte sich immer sicherer in seiner Rolle als Anleiter. Er verschaffte sich so indirekt einen Überblick über die Personen in der Domäne. Hier lag Wissen ausgebreitet vor ihm, dass fast unbezahlbar war, aber diese Tragweite war ihm noch gar nicht bewusst. Der Gräfin aber bestimmt schon. Es war abzuwarten, wie das ganze weitergehen sollte.

„Sag mal, wie alt bist du eigentlich? Du erinnertest mich an meine Tochter, die könnte dein Alter haben. Aber ich weiß auch, dass wir mit dem Lebensborn unserer Herrschaft viel langsamer altern, deshalb lässt sich das schwer schätzen.“

War diese Frage zu persönlich? Seine Erziehung verbot es ihm eigentlich eine Dame nach deren Alter zu fragen, aber er sah in Laura eben eher jemand den es galt zu beschützen. Sie war so jung und hatte so viel auf ihren Schultern zu tragen.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Die junge Goth quitierte die Frage mit einem schmalen Lächeln. Noch immer verwirrte es sie ein wenig, dass sich jemand ernsthaft für sie als Person interessierte. Schon als Mensch hatte sie lernen müssen, dass die meisten Leute sehr Oberflächlich oder Ich-bezogen waren. Nach ihrer Wandlung hatte es sich gezeigt, dass Vampire - oder Kainiten wie sie sich selbst gerne nannten - dem ganzen noch die Krone aufsetzten. Möglich das es sich auch hier um einen Trick handelte, Laura beschloss aber sich auf das Risiko einzulassen. In Stunden wie diesen konnte sie etwas Halt gebrauchen.

"Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt. Ich habe eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin abgeschlossen und war nach meinem Abschluß arbeitslos. Die Akademie hat eine Stellenausschreibung für eine Bürokraft mit juristischem Hintergrund ausgeschrieben. Auf diese habe ich mich gemeldet, dass war vor etwas mehr als zwei Wochen. Nun, ich wurde sehr schnell zu einem Vorstellunggespräch geladen und traf dort auf die Lady Seneshall. Ich habe die Stelle direkt bekommen und wurde noch am gleichen Abend zur Villa Buchet geladen. Dort hat mich Mylady dann an sich gebunden. Dies war noch im Besein seiner Exzellenz. Ein beeidruckender Mann übrigens, allein seine Anwesenheit raubt einem den Atem. Seine Persönlichkeit kann Hallen füllen...."

Stockend brach sie ab. Die Erinnerungen an die grausamen Ereignisse hatten sie nie richtig verlassen. Aber sie schaffte es immer mal wieder ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen Bis sie, wie in Momenten wie diesen, diese versagte und die Trauer sich gnadenlos ihre Bahn brach.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Rechtsanwaltsgehilfin? Damit hatte er nicht gerechnet. Sie sah irgendwie nicht aus wie eine Sekretärin. Zumindest nicht wie eine typische. Graues Kostüm, Haare zum Zopf nach hinten und ne Brille auf der Nase.

Aber der Knaller war, dass sie erst zwei Wochen „dazu“ gehörte.

„Zwei Wochen?“ er schaute sie ein wenig ungläubig an. „Ähm, und äh, … wie? Warum?“

Er war sichtlich verwirrt und setzte sich erst einmal. 1000 Fragen schossen ihm durch den Kopf. Was wusste sie? Kannte sie die Gefahr in der sie ab sofort steckte? In welchem Teufelskreislauf?

„Das tut mir leid!“ Er seufzte. „Ich nehme mal an, dass DICH niemand gefragt hat, ob du das machen willst. Bist du dir denn schon im Klaren, was es heißt ein Ghul zu sein?“

Nach zwei Wochen konnte sie nichts wissen. Er musste sie beschützen. Irgendwas zwang ihn dazu.

„Kennst du die Kräfte mit denen die Herrschaften hantieren? Kennst du Begriffe wie Tradition, Camarilla? Aber wie auch. Zwei Wochen erst.“ …
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Herr Romero, hat mich in einem sehr anstrengenden Unterricht über alle Feinheiten informiert. Ich kenne jeden Kainiten der Stadt mit Namen und Geschichte, mir sind die Gruppierungen der Camarilla und des Sabbat bekannt und mir wurden die wichtigesten Größen beigebracht. Auch sonst hat man mich viel gelehrt. In der Theorie bin ich also perfekt ausgebildet, in der Praxis... najaaa. Siehst es ja, alles nicht so einfach!"

Laura lächelte schüchtern.

"Es muss dir nicht leid tun. Ich haben in der Lady Seneshall die Liebe meines Lebens gefunden und ich kann mir nichts schöneres Vorstellen, als für sie zu arbeiten. Sie ist nett, höflich und stets gut zu mir. Naja... und sie gibt mir von ihrem Blut. Du kennst das sicher!? Mir laufen jetzt noch Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke wie ...berauschend es ist, von dieser unglaublichen Macht zu trinken!"
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

„Das müssen die härtesten zwei Wochen deines Lebens gewesen sein. Aber ich bin froh dass du sie hinter dir hast.“

Er seufzte.

Etwas das sie gesagt hatte, bohrte in seinem Kopf und hinterließ ein Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben. Etwas das wichtig war. Er kam aber nicht darauf was.

„Gut, das beruhigt mich. Ich liebe meine Herrin auch und dass du ebenso gut behandelt wirst, erfreut mich. Wirklich. Das soll nämlich nicht die Regel sein, was man so hört.“

„Aber lass uns weitermachen, damit wir sie für ihr Geschenk an uns nicht enttäuschen.“

Mit frischem Schwung machte er sich wieder ans Aufräumen und sortiert. Ja, seine Laura, die konnte was. Die würde schon zurechtkommen. DA war er sich jetzt sicher.

Einem Impuls und seinem Herzen folgend ging er zu ihr rüber, nahm sie in den Arm und küsste sie auf die Stirn.

„Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich erschreckt habe, als du sagtest dass du erst zwei Wochen zu uns gehört. Aber jetzt weiß ich, dass ich mich getäuscht habe. Du bist so stark und klug. Viel mehr als ich. Wie meine Tochter. Sie ist auch so stark und steht mit beiden Beinen fest im Leben.“

Da war es wieder das Gefühl, … 2 Wochen und das alles bewältigt. … Hartes Training durch Romero. … irgendwas störte ihn.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ist nicht so, als hätte ich eine Wahl gehabt. Ich wurde erwählt, gewandelt und erzogen. Gefragt hat mich niemand und mich dagegen wehren konnte ich mich auch nicht! Romero ist ein strenger aber auch äußerst fähiger Lehrmeister. Leider schaffte er es nicht mehr, mir sein ...'System' zu erklären..."

Lauras Atem ging stockend, sie zitterte leicht und ihr Körper fühlte sich kränklich kühl an. Eindeutig Anzeichen einer sich schleichend ausbreitenden Überanstrengung. Sie war jung als Mensch und noch jünger als Ghul, trotzdem belud man sie mit einer Verantwortung unter der auch wesentlich erfahrenere Wesen zusammengebrochen wären. Sie musste die Toten herausfiltern, die Überlebenden informierten. Sie hatte die Neuankömmlinge zu begrüßen, die Ängstlichen zu beruhigen und die Neugierigen zufriedenzustellen. Dazu kamen diese höllisch vertrackten Aktenberge und dutzende , natürlich äußerst dringende, Befehle durch die Seneshall Noir.
Es war klar, was hier störte! Laura stand am Rande eines Nervenzusammenbruches und merkte es nur deswegen nicht, weil ihre unnatürliche Liebe zur Herrscherin ihr Verbot, sich einen solchen Zusammenbruch einzugestehen.

Trotz oder vielleicht auch grade deswegen schien die junge Goth die Umarmung ihres Leidensgenoßen zu genießen. Sie kannten sich kaum, aber das war ohne Bedeutung. Sie teilten ein Geheimnis, ein Schicksal, das derart faszinierend und erschreckend zugleich war, dass grade die Blutsklaven eine innere Verbundenheit zueinander spürten. So zumindest empfand es Laura in diesem Augenblick.

"Wir sollten weiter machen, meinst du nicht?"
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Andrew versank in den Armen von Laura. Auch er genoss die körperliche Nähe der Jüngeren. Es war ein Band entstanden, dass seiner Seele neu Kraft gab.

Dann plötzlich wurde ihm bewußt, was er tat. Fast erschrocken zuckte er zurück, aber Laura nahm es nicht übel, im Gegenteil, auch sie schien den Moment der Ruhe und Geborgenheit genossen zu haben.

„Ja, lass uns weitermachen!“

Die beiden stürzen sich wieder auf die Akten. Langsam begann sich das Chaos zu lichten und langsam bekam Andrew einen Überblick über die Domäne.

Er las Namen und deren Bezug auf Clans, Angewohnheiten und Gebräuche, Telefonnummern und Adressen. Nichts was er sich merkte, aber das eine oder andere blieb bestimmt hängen und die Alte würde sich dieses Wissen bestimmt nutzbar machen, irgendwie und bei Bedarf. Unterbewusst erfüllt er den Befehl seiner Herrin, sie missbraucht seine Liebe und pervertierte sein Pflichtbewusstsein ohne dass es der Arme merkte. Sie würde sein Gehirn durch den Wolf drehen und alles herausquetschen. Falls es nötig war auch mit dem Risiko, dass er dadurch Schaden nahm. Aber das stand auf einem anderen Blatt.

„Weißt du eigentlich was in der Stadt abgeht? Die Gräfin hat sich gestern auf ne´ Aktion eingelassen, die ihr nicht ähnlich sieht. Etwas wirklich Gefährliches. Ich mach mir Sorgen und kann doch nicht helfen, da ich kaum Informationen hab. Irgendwas mit Werwölfen oder so. Und einer Ziege. Was die beiden Tiere miteinander zu tun haben kann ich mir aber nicht erklären“
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Die junge Goth prustete auf diesen Kommentar hin vor Lachen. Möglich das es ihr nicht zustand oder das es von Andrew falsch aufgefasst wurde. Aber der seltsame Vergleich löste einen großen Brocken ihrer Anspannung, der sich jetzt in dem schallenden Gelächter eine Bahn brachte. Laura wirkte dabei nicht Schadenfroh oder in irgendeiner Weise unhöflich, ihre Reaktion war rein fröhlicher Natur.

"Der war gut! ... Hihi! ... Pass auf, ich erkläre dir in ein paar knappen Worten was alles passiert ist. Die Werwölfe haben uns den Krieg erklärt und während des Tages sogar eine Menge Kainiten getötet. Ich hatte die Aufgabe mir einen Überblick über die Verluste zu verschaffen, was allerdings nicht so richtig gelang. Du weist ja wie schwierig manche der Vampire sind. Angeblich wurden auch der Prinz und seine Männer ein Opfer dieser Anschläge, aber das weist du ja sicher. Momentan versuchen die Primogene eine Strategie gegen diese Bedrohung zu entwerfen, sie haben sich gestern morgen deswegen getroffen und alles besprochen. Was aber dabei rauskam, weiß ich noch nicht.
Ziege ist ein Mann. Anscheinend ein ganz schlimmer Finger, der mit einem bösartigen Vampir aus dem Totenreich ...oder so... im Kontakt steht. Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich habe das Gefühl, als fürchteten die Mächtigen diesen Mann mehr, als all die Wölfe die sich derzeit draußen rum treiben. Dieser Besuch auf dem Friedhof diente wohl dem Versuch, etwas über diesen Zacharii, so heißt der Vampirgeist oder was auch immer er ist, herauszubekommen. Welche Rolle die Wölfe allerdings bei der ganzen Sache spielen, weiß ich auch nicht. Vielleicht sind sie absichtlich zwischen die Fronten geraten, vielleicht war es Zufall, vielleicht aber, wurden sich auch durch Gott weiß wen mißbraucht. Ehrlich, keine Ahnung!"
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Auf der einen Seite machte sein Herz einen Sprung, als er das befreite, ehrliche Lachen der Jüngeren hörte. Er freute sich einfach mit, auch wenn er nicht genau wusste was so lustig war. Das Lachen war einfach ansteckend und ein breites Grinsen lag auf seinem sonst so starren, strengen Gesicht.

Leider machte er sich aber sofort auch Sorgen, als er die Informationen verarbeitete. Dass es so dramatisch war hatte er nicht gewusst und er verspürte den Drang zu seiner Herrin zu eilen und sie zu schützen. Aber er hatte hier noch einiges zu erledigen und er konnte ja auch Laura nicht alleine lassen.

„Das ist aber wirklich eine Geschichte mit der man sogar Tote erschrecken kann. Aber von Geistern und Wölfen weiß ich nicht so viel. Die Herrschaft hatte bisher, zum Glück, zu diesen Wesen keinen Kontakt. Zumindest letztere haben einen sehr tödlichen Ruf.“

„Aber bei der überaus wichtigen Aufgabe die Verluste zu ermitteln sollten wir nicht lange trödeln. Es ist doch enorm wichtig dass wir schnell einen Gesamtüberblick bekommen.“

Er würde also noch verbissener arbeiten.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Durch die Hintertür trat die Seneshall in das Büro. Sie trug ein Bündel versiegelter Briefe und eine Adressliste in Händen. Durch den kurzen Spalt der sich geöffnet hatte, konnte man erkennen, dass die Toreador auf jegliches Licht im Flur hinter sich verzichtet hatte. Im Grunde nicht ungewöhnlich, sie war hier zu Hause und wie jeder Vampir ein Kind der Nacht. Es gab keine Bedrohungen aus dem Dunkel mehr, der schwarze Mann hatte sich schon vor langer Zeit ängstlich zurückgezogen. Es gab nicht viel was Vampire fürchten mussten und Schatten gehörten ganz sicher nicht dazu. Erst recht niocht in diesem Fall, aber das konnte Andrew ja nicht wissen.
Noir ging auf Laura zu, bedachte den anderen Ghul aber trotzdem mit einem kurzen freundlichen Nicken. Es wirkte, als wäre es das selbstverständlichste von der Welt, dass die junge Goth auch Gäste allein für sich empfing. Nun, was spräche auch dagegen?

"Laura, ich habe hier ein paar Schreiben für die überlebenden Kainiten der Stadt. Ich dachte es könnte nicht schaden die Gesellschaft zu informieren. Vielleicht weiß sogar jemand etwas über den Verbleib des ein oder anderen, wer weiß? Geben wir die Hoffnung nicht auf. Stell die Briefe bitte umgehend zu, wohin du musst steht auf der Liste und spute dich bitte, ich kann hier nicht auf dich verzichten!"

Die Sekretärin nickte stumm und nahm den Packen entgegen. Noir verschwand kurz darauf zurück in ihr Büro, es schien als hätte sie zwar sehr viel um die Ohren, aber denoch alles soweit im Griff.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Andrew erschrak kurz, als plötzlich die Seneschall hinter ihm auftauchte, aber sie nickte ihm höflich zu und hatte wohl nicht dagegen, dass er hier war. Zumindest sah er weder Ärger noch Missfallen.

Aber falls das doch der Fall war, würde es wahrscheinlich seine Herrin zu spüren bekommen. Bilder seines Todes flimmerten durch seinen Geist. Lady Noir hatte etwas an sich, dass anziehend und erschreckend zugleich war. Faszinierend.

Dann war sie genausschnell verschwunden wie aufgetaucht und ließ die beiden Ghule zurück. Laura hielt einen Stapel Briefe in der Hand und sollte diese persönlich zustellen.

„Und jetzt? Briefträger spielen? Soll ich dich begleiten oder hierbleiben und weitermachen?“

Er hoffte, dass sie ihm erlauben würde sie zu begleiten. Er genoss ihre Gesellschaft. Sie tat ihm gut.
 
AW: [05.05.09] Von Ghul zu Ghul

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Du kannst mich gerne begleiten, es sind eine Menge Briefe über die ganze Stadt verteilt nimmt das viel Zeit in Anspruch. Und ich muss doch nachher hiersein und die nächtlichen Gäste empfangen. Wir haben nur wenig Zeit und müssen uns ranhalten."

Sie schnappte sich ihren schwarzen Ledermantel und ihre mächtige rote Handtasche die wie ein Totenkopf geformt war. Mehr wie die Hauptfigur aus dem Film 'The Nightmare before Christmas', aber das war nebensächlich. Als letztes griff sie den Stapel Briefe. Sie warfen schwer, denn sie waren ausnahmslos auf schwerem Pergament geschrieben.

"Hast du einen Wagen? Ich habe nur einen Käfer..."
 
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