05.04.04 - Home sweet Home

Eldrige

Zombie-Survival Experte
Registriert
2. März 2004
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Lurker lag im feuchten Gras einer kleinen Wiese im hinterem Bereich des Friedhofes. Sein Hut lag neben ihm und er hatte seine Vermummung gelüftet um den Wind an seine Haut zu lassen, der sachte kleine Nebeltropfen auf seinem Gesicht hin und her trieb bis diese kondensierten.
Er war bereits früh wach gewesen, wahrscheinlich aufgrund seiner Vorfreude für das was er heute zu finden hoffte.
Aber irgendwie war er nach dem Aufstehen und dem Weg zum Friedhof bei dieser Wiese angekommen und hatte seinem spontandem Bedürfniss nachgegeben hier zu verweilen.
Ob es die Art war die Sterne über dieser Lichtung glänzten ? Oder der Wind der hier, mal hin mal her strich und die Gräser bewegte so das es aussah als tuschelten sie miteinander, er wußte es nicht.
Entgegen seiner sonstigen Angewohnheit offene Flächen zu meiden war er einfach hierher spaziert und hatte sich hingelegt.
Jetzt beobachtete er die Wolkenfetzen über ihm und seine Gedanken trieben genauso leicht dahin wie diese, seine langen dünnen Finger fuhren die Ränder eines Kleeblattes ab.
Er hatte noch einige Dinge um die es sich zu kümmern galt, zum einen würde er Hilfe brauchen das `Moulin Rouge´unter die Lupe zu nehmen, denn das war der einzige Faden den er bezüglich der Vorkommnisse die er für Reisser untersuchte hatte aufnehmen können.
Aber zu allererst benötigte er eine richtige Unterkunft. Ein Heim, eine Zuflucht und nicht nur ein Loch in einer versackten Mauer.
Gestern hatte das Gitter des Brunnenschachtes seinen Bemühungen nachgegeben, aber es war zu spät für eine wirkliche Untersuchung des Schachtes gewesen. Das hatte er sich als Höhepunkt für die heutige Nacht aufgehoben.

Also los, genug des mühsigganges.

Lurker erhob sich und stellt seine Vermummung wieder her. Er strich seine Kleidung glatt und setzte den hut mit der breiten Krempe ein wenig schräg auf, was er für einen verwegenen Anblick hielt.
Tatsächlich sah es ein wenig aus wie eine Mischung aus gerupftem Musketier und Philip Marlowe, den es fehlte die Schmuckfeder des Hutes und sein Mantel paßte auch nicht so recht in das Bild.
Einerlei, er lief zu der Baumgruppe hinüber in deren Mitte sich der Schacht befand, dann schob er das Gitter beiseite und blickte hinab in das schwarze Maul des Brunnens. Die Wände des Schachtes schienen zu flüstern und zu drängen. Sicher hatte dieser Ort ein Menge Dinge erlebt im laufe der Zeit und in manchen Nächten konnte man, wenn man hinhörte, aufschnappen was diese Lichtung zu erzählen hatte.
Er lies seine Hand in die Tasche gleiten und umfaßte die kleine, quietsche bunte Taschenlampe in seiner Manteltasche.
Er hätte sich für die Dramatik eigentlich gewünscht eine Fackel oder eine kleine Öllampe zu haben, aber seine Kerzen und Lampen waren noch in der Lagerhalle und er wollte seine Einrichtung erst holen wenn er hier alles erkundet hatte.
Also war er in das Geschäft einer kleinen alten Tankstelle die auf dem Weg lag geschlichen und hatte, von der ewig vor dem tragbaren Fernseher dösenden Besitzerin unbemerkt, eine Kinderzeitschrift mitgenommen die als Beigabe jene Taschenlampe hatte.
Er fischte in seinem Mantel danach und starrte dann angewiedert auf das kleine rosa Objekt mit der hellgrünen Umrandung.
In seiner Phantasie ging er mit einem gedämpften Grubenlicht durch unterirdische Gänge, aber für heute mußte die Funzel eben ausreichen.
Lurker hob die Schultern und kroch in den dunklen Schacht, hinab zu den Geheimnissen die er dort unten vermutete um seinen Platz als Herscher auf dem Thron des verborgenen Reiches unter dem Totenacker einzunehmen.

Allerdings sollte der neue, selbsternannte König der Unterwelt nicht soweit kommen. Er spürte in seinem Mantel das Telefon vibrieren.
Seine Telefonnummer war außnahmslos Nosferatu bekannt, also würde es wohl wichtig sein. Mit säuerlicher Miene krabbelte er das kurze Stück zurück um nachzuschauen was vor sich ging.

Out of Character
Szene nach Absprache mit SL erstmal verschoben, weiter mit dieser Nacht geht es bei der SMS die ankommt
 
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