05.04.04-eine ganz normale Nacht

Sie schwieg und schielte ihn stattdessen nur besorgt an. Und... was geschah dann mit dir und deiner Erzeugerin?
 
"Naja, wie gesagt weis ich 's nicht mehr so genau. Ich glaube, sie hatte mich getötet, indem sie mein Gesamtes Blut ausgesaugt hatte, und mich dann irgendwie wiedererweckt, indem sie mir ihr eigenes Blut zu trinken gab.
Danach, naja, hat sie mir erklärt, wie ich mich als Vampir beachten muss. Aufpassen das ich kein Sonnenlicht abbekomme, das ich Blut trinken muss. Und auch ein paar Grundzüge, wie ich mein Blut einsetzen kann."
 
Sie rümpfte leicht die Nase und hielt im Gehen inne. Und... was kannst du mit deinem Blut?
 
"Ich kann es zum Beispiel nutzen um meine Stärke zu erhöhen, oder auch meine Widerstandskraft."

Er wirf ihr kurz einen seltsamen, schwer zu deutenden Blick zu.

"Oder ich könnte es nutzen um jemand anderes zu einem Vampir zu machen."
 
Ihr Lächeln wird eine Spur verkrampfter. Da! Er hatte es ja schon wieder gesagt.
Und hast du auch Angst vor Knoblauch und Kreuzen und dem Ganzen? Zwinkernd schaut sie zu CHristopher rüber und blickte sich dann langsam um.
Wo wollte er eigentlich mit ihr hin?
 
Tatsächlich schien er kein wirkliches Ziel zu haben. Sie waren noch immer auf den Wiesen, wo er mit ihr umherschlenderte. Gelegentlich trafen sie wohl noch auf den einen oder anderen Spaziergänger.

"Aus Knoblauch habe ich mir schon früher nicht viel gemacht. Ob sich das jetzt verschlimmert hat, oder ob ich auf einmal panische Angst vor Kreuzen habe, kann ich eigentlich nicht sagen.
Wirklich lästig ist viel eher die Tatsache, das ich über kein Spiegelbild mehr verfüge. Besonders beim Naßrasieren wird's da ein wenig kompliziert."
 
Sie schaut dich skeptisch an, nur um im nächsten Moment die Hand vor den Mund zu drücken und herzlich aufzulachen. Kein Spiegelbild? Na, das war doch mal ein übliches Klischee. Also war es doch alles nicht wahr.
 
Christoph seufzt leicht, bevor er den kleinen Handspiegel, den er fast immer mit sich herumschleppt, aus seiner Jackentasche zieht und ihn so hinhält, der Monika sich selbst darauf sehen kann. Ihn allerdings nicht, obwohl er doch direkt neben ihr steht...
 
Sie starrte in den Spiegel und dann mit einem langsam etwas glasig wirkendem Blick zu ihm herüber. Okay, okay... ich hab's jetzt auch kapiert.
Noch einmal tief durchatmend ging sie weiter und schwieg. Es waren einfach zu viele Gedanken, die sie sich jetzt erst einmal selbst machen musste.
 
Er scheint ihr Bedürfnis, das gerade von ihm erfahrene verarbeiten zu wollen, zu bemerken, und begleitet sie einfach schweigend. Den Arm noch immer um ihre Schultern gelegt so als wolle er sie ein wenig trösten.
 
Und... was machst du jetzt? Begann sie schliesslich wieder, sehr leise. Sie schien mehr zu flüstern, als wirklich zu reden. Ich meine... wie ist das... als... Aber sie sprach ES nicht aus...
 
"Naja, es war bzw. ist schon eine ziemliche Umstellung. Es hat aber auch einige Vorteile, zum Beispiel kann ich nicht mehr aus der Puste kommen. Andererseits kann ich niemals wieder die Sonne sehen. Zumindest nicht, ohne meinen endgültigen Tod herbeizuführen."

Sie merkt, das es nicht allzu leicht für ihn ist, darüber zu reden. Er stockt gelegentlich, oder bricht einen Satz ab, um ihn neu zu beginnen.

"Ich denke, das es vor allem sehr interessant sein dürfte. Immerhin; wenn die Legenden über Vampire wahr sind, wie sieht's dann mit den ganzen anderen Legenden aus?
Mit Werwölfen, Drachen, Geistern und wer weiß was noch?
Selbst wenn sie sich tatsächlich nur als Legenden herausstellen sollte, bleibt immer noch die Tatsache, das ich jetzt unsterblich bin. Ich kann mich mit viel mehr Dingen beschäftigen, als ich es als Mensch vermocht hätte. Und ich kann zusehen und miterleben, wie sich die Menschheit weiter entwickeln wird..."
 
Sie nickte nachdenklich, den Blick zu ihren Füssen auf den Boden gerichtet.
Hättest du es dir ausgesucht, wenn du die Wahl gehabt hättest? Was für eine verrückte Unterhaltung...
 
"Ganz offen? Ich weis es nicht. So auf die schnelle warscheinlich nicht, aber wenn ich ein paar Tage darüber hätte nachdenken können... vielleicht schon."

Er blickt einen Moment lang hinauf in den Nachthimmel, als würde er dort nach einer Antwort suchen. Plötzlich wendet er seinen Blick wieder Monika zu.

"Wie würdest du dich denn entscheiden?", erkundigt er sich leise.
 
Sie blickte ihn eine ganze Weile einfach nur an, nur um schliesslich doch nur mit den Schultern zucken zu müssen. Ich weiss nicht... Abgesehen davon, dass ich es sowieso nicht glauben würde... Sie brach ab und schüttelte den Kopf.
Ich glaube ich hätte mich verführen lassen. Die Unendlichkeit hört sich doch gut an... Antwortete sie schliesslich nach einigem Zögern, sah ihn aber nicht mehr an.
 
Eine Zeitlang geht Christoph schweigend neben ihr her.

"Es gibt allerdings noch eine andere Möglichkeit, die beileibe nicht so Radikal ist, wie selbst zu einem Vampir zu werden."

Er spricht es nicht wirklich laut aus, sondern eher, als würde er laut denken.
 
Sie sah ihm nur kurz aus dem Augenwinkel an, tat aber so, als hätte sie ihn gar nicht gehört. Eben nur einer seiner Gedanken, nichts was sie etwas anginge.
Sie müsste nach Hause. Der Tag würde morgen anstrengend genug werden... und sie wollte alleine sein. Mit sich und ihren Gedanken.
 
Ein kurzer Blick auf seine Uhr, offenbarte Christoph, das der Morgen nicht mehr fern war.
"Monika? Ich muss langsam gehen."

Er blickt sie mit einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck an.

"Möchtest du mich vielleicht wiedersehen?" ... trotz dem, was ich dir erzählt habe?
 
Sie blieb stehen und wandte sich wieder einmal ihm zu. Und nach einer schieren Ewigkeit beugte sie sich vor und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Wenn du mir nicht wieder solch gruslige Sachen erzählst, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen werde..., erklärte sie wieder mit einem gewissen Galgenhumor
 
Er erwiedert ihren Kuß indem er sie sanft umarmt, sie jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder freigibt.

"Ich verspreche, das ich dir nächstes mal ein richtig schönes Märchenbuch mitbringe, in Ordnung?", neckt er sie ein wenig.

"Wann wolen wir uns dann treffen?"
 
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