Nikolai musste grinsen - innerlich zwar nur, aber dennoch breit und voller sympathie für den Maler. Das war der Stil der die Toreador zu dem gemacht hatte was sie waren, das war gutes Benehmen und das war Ehrhaftigkeit! Am besten gefiel dem Ventrue, dass der Maler, so wie bisher immer und deshalb nicht unähnlich Nikolai eigenem verhalten, für die seinen "kämpfte". Aus diesen Gründen zollte er dem Primogen der Toredaor Respekt, auch wenn er es niemals zugeben noch jemals zeigen würde. Dennoch musste Nikolai an die letzen zwei Jahre und an die unzähligen Vorstellungen denken, ebenso an das verhalten des Malers was seinen Clan betraf und den Einsatz den er immer gezeigt hatte - ja, der Maler war ein Kainit mit Format! Wäre Buchet nicht Prinz und würden sie deshalb nicht auf unterschiedlichen Seiten stehen, wäre ein Bündniss zwischen ihnen beiden sicherlich möglich gewesen - und die Herschaft über Finstertal unangefochten und von langer dauer! Aber so war Nikolai eben andere Bündnisse eingegangen und der Maler musste in den kommenden Nächten hinnehmen, dass der Clan Toreador die Prinzenwürde an Nikolai und somit dem Clan Ventrue verlohr.
Aber dennoch liebte Nikolai genau diese Gespräche, Diskussionen und "Streitereien" mit dem Maler mehr als alles andere. Der Maler spielte nähmlich beinahe auf seinem eigener eignen Ebene. Subtil und intelligent. Er musste nicht zeigen was für ein mächtiger Ahn er war, er musste weder dumm handeln, noch plump! Der Maler war das genaue Gegenteil der meisten Ahnen in der Stadt. Dort wo Johardo auf seine Macht pochte und sie demonstrieren musste, damit man sie ihm auch glaubte, dort war der Maler ruhig und führte die feine Klinge seiner Worte. Dort wo alle anderen Ahnen, bis auf ICH - aber der war sowieso ein eigenes Kapitel - vor Wut schäumten, dort war der Maler bedacht und wählte seine Worte weise.
Der Maler war Nikolai ähnlicher als jemals jemand glauben würde - sie benutzen oft die selbe Taktik! sie verwendeten sie zwar anders, aber die Taktik selbst war die selbe. Benutze die Wort so, dass dein Gegenüber glaubt was er glauben will und auch glauben soll. Mit der Wahrheit und den wahren Tatsachen haben diese Worte und das Verhalten nie etwas zu tun. Der Maler benutze diese Methode um Tiefzustapeln und Nikolai um Hochzustapeln - aber im Grund machten sie genau das selbe. Deshalb waren ihre Diskussionen auch immer so erfrischend!
Ahh, werter Primogen, könnte ich euch doch nur zustimmen! Ich wünschte ich könnte es, aber leider ist dem nicht so. Es mag zwar stimmen, dass die Anzahl unserer Art im Augenblick nicht wesentlich höher ist, als es schon mal war - aberdie Anzahl der Ahnen ist hoch! So hoch wie sie noch niemals zuvor war.
Ein Ahn der Malkavianer, einer der Tremere, sie selbst, meine Wenigkeit, dazu noch ein Ahn der Giovanni, der Brujah, der Gangrel und der Nosferatu. Da kommen wir ebenso auf eine grosse Anzahl von Ghulen und anderen Dienern. Dazu noch die Anzahl an Ancillae und zu guter letze die Horde der Neugeborenen. Das Boot ist leider tatsächlich, zwar noch nicht voll, aber sehr dichtgedrängt stehen wir zusammen.
Alleine die Anzahl der Ahnen lässt das Gleichhewicht bereits schon durch einige Worte oder Taten umkippen.
Nikolai stoppte hier kurz - er wollte, dass der Maler seine letzen Worte genau mitgekam. Er sollte wissen, dass Nikolai sein Prinzenamt nicht durch Zufall bekam, sondern alles genau geplant hatte. Die meisten Ahnen waren nicht hier, weil es Nikolai nicht verhindern konnte, sondern weil er sie in der Stadt wollte. Nahezu jeder einzelen war ihm bereits soviele Gefallen schuldig, dass sie es sich nicht leisten konnten gegen Nikolai vorzugehen - nicht einmal ihn nicht zu unterstüzen.
Mit dem Primogen der Tremere war alles abgesprochen. Der Ahn der Nosferatu stand unbestreitbar auf seiner Seite. Der Brujah-Ahn schuldete ihm bereits zwei Gefallen und somit konnte er es sich nicht erlauben auch nur ein Wort gegen Nikolai zu richten.
Wie sehr Nikolai die Welt der Gefallen doch liebte - dadurch war Nikolai vor Angriffe geschützt! Nur ein Narr würde versuchen seine Gefallen durch Mord loszuwerden - den dies würde seinem Selbstmord gleichkommen.
Aber dennooch, werter Primogen, gebe ich euch Recht! Für Toreador muss in Finstertal Platzt sein, solange der Prinz der Stadt selbst ein Toreador ist. Deshalb nehme ich eure Zusicherung einer passenden Vergeltung gerne an, werter Primogen! Mir ist es selbstverständlich lieber, wenn ihr eure Wort gebt und mich belohnt, als das es eure Verwandten tun. In solch jungen Jahren, wissen sie vielleicht nicht und können gar nicht ihre Schuld ableisten.
Ich ziehe meinen Hut vor euch, werter Primogen! Auch ich selbst hätte für meine Cousine einen Gefallen gegeben um sie in einer Stadt willkommen heissen zu können.