[03.04.04] Im Ginsterweg

Mira runzelte die Stirn und blieb stehen - diese Stille...

Ihr Blick schweifte langsam über die Straße und sie lies die Szene auf sich wirken. Der Wind blies ihr kalt ins Gesicht und heulte für einen kurzen Moment um die Häuserecken. Etwas war anders, als gestern Nacht, etwas seltsames.

Sie drehte den Kopf und versuchte zu ergründen, was genau sie dazu veranlasst hatte aufzuhorchen. Sie war zwar weit davon entfernt Angst zu haben, aber ihr Instinkt sagte ihr, daß zumindest Vorsicht angeraten war. Und ihr Instinkt hatte ihr immer gute Dienste geleistet, also verlies sie sich auch diesmal auf ihn.

Langsam ging sie weiter, und behielt dabei ihre Umgebung genau im Auge, achtete auf alles, was ungewöhnlich war.

Out of Character
Auspex ° und einmal Wahrnehmung + Aufmerksamkeit


[dice]

Out of Character
*ächz* Oh nein, und ich dachte schon wenigstens der Würfelgenerator würde mich vor solchen Katastrophen bewahren :(
 
Das einzige was ungewöhnlich ist, ist diese absolute Stille. Nicht einmal ein Strassengeräusch dringt an Dich heran. Du schaust Dich um und weisst nicht mehr wo du dich befindest. Es kommt Dir fremd vor. Fremder als eine fremde Stadt nur sein kann. Selbst ein anderer Planet würde die vertrauter vorkommen. Du gehst noch einen Schritt weiter und du fällst um und es wird schwarz vor Deinen Augen.
 
Der dunkelgraue Rover bog in den Ginsterweg ein. Mira kochte innerlich, riß sich aber zusammen; einen Wutanfall konnte sie sich nicht leisten, vor allem jetzt nicht. Auch wenn das Bedürfnis ihre akute Zerstörungswut irgendwo auszulassen fast schon übermächtig war.

Sie parkte den Wagen in der Einfahrt des Hauses und stellte den Motor ab. Für einen Moment blieb sie sitzen und die Spitzen ihrer dürren Finger bohrten sich in das Lenkrad. Sie starrte auf das Amaturenbrett ohne es wirklich zusehen und in ihrem Gesicht war eindeutig kalte Wut zu erkennen, keine Gleichgültigkeit, kleine kalte emotionslose Fassade, nur eine Mischung aus Haß und Wut.

Sie knurrte zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Ein tiefes, ausgesprochen unheilverkündendes Grollen; und für einen Augenblick sah es fast so aus, als würde sie dem Trieb nachgeben all den aufgestauten Zorn herauszulassen. Oh was es doch für eine süße Genugtuung wäre, sich dem nur für einen Augenblick hingeben zu können!

Aber sie fasste sich wieder, und gab dem unterschwelligen Drang nicht nach. Sie würde sich dem Tier nicht ergeben, wenn sie auch sonst immer den Kürzeren ziehen mußte, so wollte sie doch wenigstens die Kontrolle über sich selbst behalten. Sie atmete einmal tief ein und wieder aus; eine sinnlose Geste, aber es half ihr sich wieder unter Kontrolle zu bringen.

Sie würde tun, was man ihr gesagt hatte und dann würde sie warten. Sie würde auf den richtigen Augenblick warten und Gleiches mit Gleichem vergelten, denn schließlich sagte man nicht umsonst, daß alles was man einmal tut, immer zurückkommt. Sie mußte nur Geduld haben, der Richtige Augenblick für Genugtuung würde kommen, egal wie lange sie warten mußte - sie hatte Zeit. Selbst wenn es ewig dauern sollte, sie würde sich zum richtigen Zeitpunkt an die heutige Nacht erinnern, denn sie vergaß niemals etwas...

Sie stieg aus dem Wagen und schloß ab. Die Sonne würde bald aufgehen, und so zog sie sich in den Keller zurück, um den Tag schlafend in der kühlen Dunkelheit zu verbringen.
 
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