Der Mary-Sue-Test

AW: Der Mary-Sue-Test

Horror schrieb:
Es geht mir keineswegs direkt umd die WoD oder ein anderes System weniger Mary Sues produzieren würde, eher im Gegenteil, aber schreib mal im Shadowrun oder DSA Forum, das dein Charakter ein Vampir ist, und schon kommen diese "Ach ja, klar! Muss ja unbedingt was ganz besonderes spielen!" Bemerkungen usw, während dir sowas in ... ich sage mal aufgeschlosseren Systemen eher selten passiert.
Was ist denn aufgeschlossenes System? Muß ein System jedwede Möglichkeit offen gestalten, um aufgeschlossen zu sein? Irgendwie versteh' ich diesen Satz nicht so wirklich. Ist ein System intollerant, wenn es ein abgeschlossenes System zur Charaktererschaffung bietet, das nicht jedwede Möglichkeit unterstützt?

Die Behauptung, daß solche Ideen für viel Aufsehen sorgen und meistens auch auf einen Zaun aus negativen Meinungen prallen, der kaum Schlupfwinkel bietet, kann ich unterstützen, liegt - in meinen Augen - eher an den jeweiligen Leuten, als an dem System (wobei dies sicherlich auch dazu beiträgt).
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Niedertracht schrieb:
Was ist denn aufgeschlossenes System? Muß ein System jedwede Möglichkeit offen gestalten, um aufgeschlossen zu sein? Irgendwie versteh' ich diesen Satz nicht so wirklich. Ist ein System intollerant, wenn es ein abgeschlossenes System zur Charaktererschaffung bietet, das nicht jedwede Möglichkeit unterstützt?

Die Behauptung, daß solche Ideen für viel Aufsehen sorgen und meistens auch auf einen Zaun aus negativen Meinungen prallen, der kaum Schlupfwinkel bietet, kann ich unterstützen, liegt - in meinen Augen - eher an den jeweiligen Leuten, als an dem System (wobei dies sicherlich auch dazu beiträgt).

Ich verweise einfach mal auf meine verzweifelte Suche nach einem 'aufgeschlosseneren' Fantasy-System: http://www.blutschwerter.de/showthread.php?t=14877

Und was manche zB an der alten Welt der Dunkelheit oder Rifts als Nachteil sehen, fand ich gerade sehr gut: man konnte wirklich nahezu jedes Ding, was da rum gekreucht und gefleucht ist spielen, weil zu fast allem ein eigenes Sourcebook erschien!

Das ist etwas, was ich an einem Rollenspiel gut finde bzw gut finden möchte: Die Grenze liegt hauptsächlich in deiner Fantasie!

Die meisten klasischen Systeme beschränken ihren Fokus auf die Tolkien ähnliche Sicht der Dinge, das heißt Menschen, Zwerge, Halblinge und Elfen die als Magier, Krieger oder Schurke durch die gegend laufen sind in ordnung, aber sobald man eher düstere Charaktere wie Nekromanten oder Kinder der Nacht spielen möchte, beginnt das große Zähneklappern, weil dise ja nun mal als NSC deklariert sind....und viele Mary Sue's neigen zu NSC only Fähigkeiten und Attributen!

Sag mal in einer D&D Runde:
"Ich spiele einen untoten Blutmagier!"

Die meisten SL und Gruppen werden sich an das ihnen vom System her vermittelte Bild klammern und sagen: "Nein, das geht nicht!" oder es zähneknirschend als Nervcharakter (aka Mary Sue) akzeptieren, weil du ihr Kumpel bist.

In einer Vampire die Maskerade wird vermutlich höchstens ein "Ah, ein Tremere!" kommen, einfach, weil es dort eben normal ist!

Es kommt also schon auch auf das System an, wenn man gewisse Kriterien anbringt.

Und was das Thema NSC betrifft, verweise ich einfach mal auf meine Signatur! ;)


H
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Horror schrieb:
Es kommt also schon auch auf das System an, wenn man gewisse Kriterien anbringt.
Da bin ich deiner Meinung und aus diesem Grunde finde ich den Mary-Sue-Test auch nicht für sonderlich gelungen. Nur bei einigen Fragen wird die Zusatzfrage gestellt, ob diese besonderen Merkmale/Fertigkeiten normal sind.
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Laut der Wikipedia wären also Conan, Siegfried von Xanthen, Elric, D'Artagnan und viele andere große Figuren der Literatur Mary Sues, mal ganz zu schweigen von den vielen Action- und Superhelden sowie Helden aus der Mythologie (wäre ja auch albern wenn diese nicht dem kleinen Mann auf der Straße überlegen wären und nie was dramatisches erleben würden).

Wenn das so ist dann brauche ich mich ja nicht für meine 38 Punkte zu schämen 8) und frage mich immer mehr welchen Sinn der Test hat... Jeder Charakter kann nervig sein. Wenn mir jemand permanent die Ohren über seine drogensüchtige, für die Bösen arbeitende, hoffnungslos inkompetente, asoziale, amoralische und potthäßliche Anti-Sue ablabert dann bin ich auch angepisst, ganz davon abgesehen dass so eine Figur dermaßen langweilig wäre dass sie niemand zum Protagonisten einer Story machen würde.

Sogar der Elefantenmensch hat mit seinem ungewöhnlichen Hintergrund und seiner Angstigkeit Mary-Sue-Merkmale... Und ich kann mir keine interessante Figur vorstellen die alle Mary-Sue-Merkmale radikal durchbricht.
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Skyrock schrieb:
Und ich kann mir keine interessante Figur vorstellen die alle Mary-Sue-Merkmale radikal durchbricht.
Diese Meinung sei dir gelassen, aber mit meinem -3-Charakter hatte ich bis dato noch keine Probleme in dieser Hinsicht und auch Mitspieler haben bis jetzt noch keine negativen Meinungen (in dieser Hinsicht) geäußert.
 
AW: Der Mary-Sue-Test

37 Punkte für den Charakter, nach dem ich meinen hiesigen Nick gewählt habe, damit muß er wohl als MS gelten. Allerdings sind manche Fragen auch etwas unfair. "Does the character use a Katana or another Asian weapon?" In einer Sengoku-Kampagne? Öh... "Yes"? ;)

MfG

Tobias
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Woraus schlußfolgerst Du das? Kann man die Gewichtung der Fragen irgendwo einsehen?
Abgesehen davon sind auch andere Fragen für dieses Setting und andere nicht angemessen, so kommt z.B. "... related to royalty, or nobility" auch ein anderer Stellenwert zu. Die Fragen sind schon sehr auf Settings im hier und heute (+Magie etc.) ausgelegt.
Und schließlich und endlich ist dieser Test eben für Kurzgeschichten- und Romanhelden ausgelegt und nicht für Rollenspielcharaktere. Ein Rollenspielcharakter ist in gewisser Weise schon per Definition eine Mary Sue.

MfG

Tobias
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Feather, mein aktivster Shadowrun-Charakter: 10.
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Mein momentaner DSA-Charakter, ein Säbeltänzer, hätte momentan 14 Punkte... also recht okay und weit davon entfernt, Mary Sue zu sein. Muss ich nur aufpassen, dass das auch so bleibt *grins*
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Shatterface schrieb:
Mein momentaner DSA-Charakter, ein Säbeltänzer, hätte momentan 14 Punkte... also recht okay und weit davon entfernt, Mary Sue zu sein. Muss ich nur aufpassen, dass das auch so bleibt *grins*
Warum?

MfG

Tobias
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Ich schätze es liegt daran, daß Mary Sue eine negative Assoziation freisetzt und man will doch nicht in eine negative Ecke gestellt, wo kämen wir denn hin? Will doch auch keiner als Powergamer bezeichnet werden (von Ausnahmen mal abgesehen), weil viele Leute den Begriff automatisch negativ aufassen.
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Will doch auch keiner als Powergamer bezeichnet werden (von Ausnahmen mal abgesehen), weil viele Leute den Begriff automatisch negativ aufassen.
"Viele Leute"? Kann ich garnicht glauben.

Zum einen ist Powergaming DER HAUPTGRUND, warum es heute überhaupt Rollenspiele gibt (niemand, wirklich NIEMAND hätte sich vor über 30 Jahren für weinerliches Laientheater je so begeistern können, wie für Serious Buttkicking (tm) ).

Zum anderen heißt Powergaming sich mit seinem Charakter WIRKLICH ernsthaft zu beschäftigen und ihm die vom System erlaubte maximale Tiefe zu geben. Wer nicht Powergaming betreibt, der spielt doch bloß so rum, der engagiert sich nicht richtig, der soll doch lieber ein Buch lesen, wo er die Charaktere eben nicht mehr optimieren kann.

Power rockt das Haus!

Und NUR Power!

Wenn wirklich "viele Leute" etwas Negatives mit Powergaming assoziieren würden, dann gäbe es niemals die Inflation von Prestige Klassen, dann gäbe es niemals Werewolf: The Powergaming, dann gäbe es praktisch kein Rollenspiel, welches in einem der üblichen (und in ein paar der unüblicheren) POWER-Genres angesiedelt wäre. Action = Power. Fantasy = Power. Magie (ja, GERADE Ars Magica oder Unknown Armies) = Power. Superhelden = Power. Engel = Power. Cyberpunk = (nicht nur, aber durchaus prominent: Fire-)Power. usw.

Wer an Powergaming negativ herumnörgelt, der disqualifiziert sich selbst als unrechten Rollenspieler mit viel zu engem Phantasiehorizont, beeinträchtiger Vorstellungskraft, und - vermutlich durch, wie ja erst seit Kurzem als erschreckende Möglichkeit in die Diskussion gelangt, echte Hirnschädigungen hervorgerufenen - grundsätzlichen Beeinträchtigungen, die diesen Nörglern die Erfahrung des gerechten und wahren Rollenspiels an sich verwehren.

Power ist das einzige, was zählt (sogar in nichtquantifizierenden Regelsystemen!).
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Mit Powergaming ist es wie mit allem anderen auch: Alles in Maßen. Ansonsten kommen wir beim Godmoding an, und dann gibt es überhaupt keine vernünftigen Grenzen mehr. ("Ich bin der Schöpfer des Multiversums, und ihr seid alle nur ein Traum von mir!") Sonst habe ich auch nichts gegen Power im RPG.
 
AW: Der Mary-Sue-Test

Ob eine „Anti-Sue“dann wirklich ein „gut entwickelter“ Charakter ist, oder einfach nur auf Krampf anders als die anderen, sei dahingestellt. Vielleicht ist er auch einfach nur ein total langweiliger Normalo, wer will den so was spielen? Ich glaube, wenn man einen Vampir spielt, hat man beim Mary-Sue-Test schon verloren... „Geht und such dir ein anderes System, sonst wird das nichts“, müsste dann wohl der Ratschlag lauten...

„Don’t tell me about your character“ hat doch nichts mit Sue oder nicht Sue zu tun. Wenn jemand in meiner Runde die letzte Überlebende eines alten Volkes von Unsterblichen spielen möchte, von übermenschlicher Schönheit und auserwählt, über das Schicksal der freien Völker zu entscheiden, dann sage ich je nach System möglicherweise: „ROCK ’N ROLL! Immer her damit!“ Und wenn mir einer Geschichten über seinen hässlichen, einarmigen Söldner erzählt, an dem wirklich nichts besonderes war, außer dass er die Hälfte des Abenteuers im Gefängnis verbracht hat, dann ist das genauso langweilig, wie wenn der Charakter ein Drow-Ninja mit nem Katana wäre. Okay, das war gelogen. Drow-Ninjas mit Katana, da rollen sich sogar mir die Fußnägel hoch.
 
Zurück
Oben Unten