Rezension Zombies!!! 4 - Höllenhunde [B!-Rezi]

Odin

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Zombies!!! 4 - Höllenhunde


Höllenhunde ist die dritte deutsche Erweiterung für Twillight Creations erfolgreiche Zombies!!! - Reihe, die hierzulande von Pegasus übersetzt und verlegt wird. Es ist für 2 bis 6 Spieler geeignet und kann wie schon die vorherigen Erweiterungen Zombie – Korps und Konsumleichen zusammen mit dem Grundspiel und eventuell noch anderen Erweiterungen gespielt werden, ist aber im Gegensatz zu diesen auch alleine spielbar.
Aus diesem Grund kommt es auch in einer Box von der Größe des Grundspieles daher, die neben den Regeln, 30 Kartenteilen, 50 Ereigniskarten, je einem Bogen mit Lebensmarken (ganzen und halben) und Munitionsmarken, 6 Spielfiguren und 2 Würfeln noch 100 Zombiehunde enthält – denn Zombies!!! ist auf den Hund gekommen.
Das Spielmaterial ist sowohl von der Verarbeitung, als auch von Grafik und Illustrationen her wie schon vom Rest der Zombies!!! – Serie gewohnt von herausragender Qualität. Die vier DIN A5 Seiten umfassende Anleitung ist leicht verständlich und lässt keine Fragen offen.

Spielablauf:
Im Spiel geht es darum, im finsteren, von Zombiehunden verseuchten Wald möglichst lange zu überleben und als erster die Blockhütte zu finden, um dort den Zauber zu brechen, der die Toten erwachen lässt. Dafür muss ein Spieler in die Blockhütte gelangen, diese von Zombies säubern und eine 6 mit dem W6 würfeln, was er aber nur einmal pro Zug versuchen darf.
Im Gegensatz zum Grundspiel müssen die Spieler sich hier mit Zombiehunden statt menschlichen Zombies herumschlagen, die schneller und schwerer zu treffen sind, dafür aber auch weniger Schaden verursachen.
Als Spielfeld müssen diesmal nicht die Straßenschluchten und Gebäude einer Stadt, sondern die freien Flächen und mysteriösen Orte eines unheimlichen Waldes herhalten.
Vor Beginn des Spiels werden die Ereigniskarten und die wieder aus 3 mal 3 Feldern bestehenden Kartenteile verdeckt gemischt, wobei das Kartenteil Blockhütte unter den Stapel kommt und das Teil Brücke in der Mitte des Tisches platziert wird.
Alle Spieler starten hier mit ihrer Spielfigur, je drei Lebens- und Munitionsmarkern und drei Ereigniskarten. In seiner Runde zieht jeder Spieler zunächst ein neues Teil vom Kartenstapel und legt es an die schon ausliegenden an. Da es im Gegensatz zum Grundspiel keine Straßen auf den Kartenteilen gibt, die die Anzahl der zu platzierenden Zombies bestimmen, wird diese mit einem W6 ermittelt, oder ist bei namentlich gekennzeichneten Teilen darauf angegeben. Auf letzteren werden eventuell noch Lebens- und/oder Munitionsmarken platziert, je nach Angabe auf dem Kartenteil. Anschließend zieht der Spieler seine Kartenhand auf drei Ereigniskarten auf, sofern er weniger hat und würfelt einen weiteren W6 um seine Bewegungsrate zu ermitteln. Pro Bewegungspunkt darf er sich ein Feld weit bewegen und Lebens- und Munitionsmarken aufheben, sofern er sich über diese bewegt. Sobald er ein Feld mit einem oder zwei Zombiehunden darauf betritt, muss er allerdings kämpfen. Ein Kampf läuft, genau wie im Grundspiel, über einen Wurf mit dem W6, allerdings sind die Zombiehunde nur bei einem Ergebnis von 5 oder 6 zu erlegen. Würfelt der Spieler zu niedrig, kann er durch den Einsatz von Munitionsmarken seinen Wurf pro Marke um +1 modifizieren. Reicht auch dies nicht aus verliert er eine halbe Lebensmarke. Sollte ein Spieler alle seine Lebensmarken verlieren, ist er tot und beginnt in der nächsten Runde mit der Anfangsausstattung neu an der Brücke. Erlegte Zombiehunde legen die Spieler vor sich ab, da auch alternativ mit 25 besiegten Höllenhunden der Sieg errungen werden kann. Nach seiner Bewegung wirft der Spieler einen weiteren W6 und kann die entsprechende Anzahl Zombiehunde auf dem Spielfeld um jeweils bis zu zwei Felder weiter bewegen. Am Ende seiner Runde kann sich der Spieler noch entscheiden eine Ereigniskarte von seiner Hand abzuwerfen, die ihm momentan nichts nützt, bevor der nächste Spieler mit seiner Runde beginnt.
Mit Ereigniskarten kann im allgemeinen entweder die eigene Situation verbessert oder die eines Gegners verschlechtert werden. Sie können generell jederzeit im eigenen Zug oder dem eines Gegners gespielt werden, ihr Einsatz ist jedoch auf eine pro Runde für jeden Spieler beschränkt. Eine Ausnahme dazu bilden die in dieser Erweiterung neu eingeführten Seitenkarten, die Seiten aus dem Buch der Toten repräsentieren. Diese sind braun hinterlegt um sie von den normalen abzuheben und haben in Gegensatz zu diesen zwei Funktionen. Zum einen können sie wie normale Ereigniskarten ihrem Kartentext entsprechend genutzt werden und werden dann aus dem Spiel entfernt - tauchen also im Verlauf des Spiels nicht wieder auf. Zum anderen kann ein Spieler sie auch einfach ohne Effekt vor sich ablegen um daraus am Ende des Spiels Vorteile daraus zu ziehen. Jede Buchseite die ein Spieler vor sich liegen hat, gibt einen Bonus von +1 auf den finalen Wurf in der Blockhütte, um den Zauber zu beenden und so das Spiel zu gewinnen.

Wie schon erwähnt, kann Zombies!!! 4 – Höllenhunde nicht nur eigenständig, sondern auch zusammen mit dem Zombies!!! Grundspiel und weiteren Teilen der Serie verwendet werden. Da die Spielerfiguren in diesem Teil komplett andere Farben haben als die des Grundspieles, wäre es theoretisch jetzt sogar möglich, in der Kombination Zombies!!! mit bis zu 12 Spielern zu spielen.
In diesem Fall werden die Ereigniskarten der Erweiterung mit denen des Grundspiels gemischt und das Kartenteil Brücke wird unter den Kartenteilestapel des Grundspiels gemischt. Sobald es auftaucht kann es beliebig an die Stadt angelegt werden und die Spieler haben nun die Möglichkeit weiter in der Stadt nach dem Hubschrauberlandeplatz zu suchen, oder den Wald zu betreten und dort den Zauber zu brechen um das Spiel zu gewinnen.

Bewertung:
Zombies!!! 4 – Höllenhunde sorgt auf der Grund der Tatsache, dass es eigenständig spielbar ist, in erster Linie für Abwechslung. Gegen Zombiehunde im Wald zu kämpfen, statt gegen menschliche Zombies in der Stadt (oder in der Kaserne/dem Einkaufszentrum) ist zunächst mal eine interessante Alternative zum Grundspiel, aber vielleicht auch ein Anreiz für Neulinge einen Blick auf das Zombies!!! Brettspiel zu werfen. Mit dem finsteren Wald und den Hunden wird dem Spiel auf jeden Fall ein weiteres klassisches Element aus Zombiefilmen und anderen B-Movies hinzugefügt.
Aufgrund der fehlenden Straßenschluchten auf den komplett begehbaren Kartenteilen lässt sich allerdings nicht ansatzweise so taktisch spielen wie mit dem Grundspiel. Die Figuren der Spieler sind nicht mehr an feste Wege gebunden und verteilen sich, gerade bei vielen Spielern, relativ schnell sehr weit über das Spielfeld. Dies senkt einerseits die Gefahr von Zombies umringt zu werden stark und bremst andererseits das Spiel enorm aus und zieht es in die Länge. Wenn dann doch einmal ein Spieler stirbt, dauert es meist einige Runden, bis er wieder von der Brücke am Rand des Spielfeldes zurückgelaufen ist, was leicht für Frust sorgen kann, da er in der Zeit nicht wirklich viel zu tun hat. Gleiches gilt im übrigen auch, wenn Höllenhunde als Erweiterung zum Grundspiel genutzt wird.
Die Blockhütte, das Beenden des Zaubers und die Buchseiten sind allerdings angenehm abwechslungsreiche Elemente das Spiel zu beenden im Gegensatz zu dem bisherigen stets vorhandenen Hubschrauberlandeplatz. Die neuen Ereigniskarten sind wie immer witzig und makaber, die Buchseiten hingegen sehr mächtig. Da die Karten jedoch jeweils bis zu 3 mal im Stapel vorhanden sind, sorgen sie nicht gerade für Abwechslung.
Zombies!!! 4 – Höllenhunde ist mit Sicherheit mal eine Abwechslung im Gegensatz zu den vorherigen Erweiterungen, aber aufgrund des Umfangs eben auch teurer als diese. Diese Erweiterung ist kein Muss, für Spieler, die mit der Zombies!!! – Reihe bisher noch keine Berührung hatten, aber auf jeden Fall einen Blick Wert und eine mögliche Alternative zum Grundspiel. Hardcorefans werden sie sich wohl ohnehin zulegen.Den Artikel im Blog lesen
 
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