Spielfilm World War Z

Mit nur ein paar Jahren Verspätung habe ich den nun auch gesehen. Disclaimer: Ich kenne weder die Buchvorlage, noch bin ich ein Fan von Splatter / Horror / Zombiefilmen (kenne aber dennoch den ein- oder anderen).

Ich fand den Film tatsächlich richtig gut. Das er sich bei Schock,- Splatter und Gore zurückhält war für mich ein Pluspunkt. Stattdessen gibt es Zombies als Naturgewalt. Zumindest in den Filmchen die ich bislang gesehen habe kam das nie derart übel rüber wie hier. Die Zombies sind hier eine unaufhaltsame Flut und keine einzelnen stolpernden oder rennenden Bestien.

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist unglaublich. Ca. 10 Sekunden nach dem Biß gehörst du dazu. Das ist rasend schnell, denn 10 Sekunden sind auch mehr als Ausreichend um jemand neuen zu beißen (2 Kampfrunden bei D&D). Nach 10 Sekunden hast du also 2 Zombies, nach 20 Sekunden sind es 4. Nach einer Minute sind es gut 60. Nach 5 Minuten sind es über 1.000.000.000. Okay, geht vielleicht ein bißchen Langsamer wenn die Beute ausgeht und hier und da mal ein Dutzend erledigt werden. Aber der Film zeigt das recht Eindrucksvoll.

Für den Fall das es Leute gibt die ihn noch später als ich sehen (ja, wo lebt ihr denn ?) packe ich den Rest mal in...
Humorvoll / Drastisch / Unerwartet: Das junge Genie, die vielleicht letzte Hoffnung der Menschheit... stolpert mit Waffe in der Hand und schießt sich versehentlich selbst den Kopf weg. Das war unerwartet. Und irgendwie auch durchaus glaubwürdig das so ein Scheiß in solchen Situationen passiert.
Der gute Brad muß ein Meister im Umgang mit Klingen sein. Anders kann ich mir nicht erklären wie er mit einem einzigen Hieb sauber die Hand der Infizierten abtrennt.
Die Epidemie wird durch Flugzeuge verbreitet ? Ja wie denn ? Wenn alle an Bord Zombies sind wird das Ding wohl kaum noch sein Ziel erreichen. Auf keinen Fall jedenfalls den Ozean überqueren. Das klappt nur wenn ein Zombie sich versehentlich in einen abgesperrten Teil des Flugzeugs einschließt, dort keinen Lärm macht (obwohl die sonst abgehen wie Nachbars Lumpi wenn sie Geräusche hören) und dann wirklich erst kurz vor der Landung rausgelassen wird. Zwar wird im Film genau diese Situation gezeigt, aber das ist dann schon eine arge Verkettung von Umständen.
Und wie immer meine Frage bei Zombiefilmen die versuchen einigermaßen Logisch zu sein: Wie lange können die Dinger aktiv sein ohne Nahrung zu sich zu nehmen ? Fressen oder trinken tun sie nämlich nicht. Solange keine Magie im Spiel ist wird der Körper das nicht lange mitmachen. Ein paar Wochen ohne Nahrung und ein paar Tage ohne Wasser. Danach ist Schluß. Das sind immer noch menschliche Körper. Keine Tiere die Winterschlaf gewohnt sind oder dergleichen.
Und wo wir schon dabei sind... sofern den Zombies nicht ein paar neue verbesserte Sinnesorgane wachsen, so frage ich mich wie sie spüren können ob jemand Krank ist oder nicht. Macht wenig Sinn. Gilt aber auch für jeden anderen Zombiefilm.
Aber hey, die Bevölkerung mit tödlichen Krankheiten zu infizieren wird ja am Ende auch als das Heilmittel schlechthin verkauft...

Ich gebe dem Film jedenfalls knappe 5 von 5 Sicherheitsmauern. Hat mich bestens Unterhalten, war packend und nicht zu gruselig für mich. So, jetzt werde ich mir mal überlegen ob ein Nekromant nicht mal was verpatzen kann und damit eine Zombie-Epidemie auf unserer Fantasy-Welt entfesselt... aber vielleicht warte ich damit doch lieber bis ich bereit bin die Kampagne zu beenden ;)
 
Mit deinem Spoiler hast du eigentlich die Hauptritik am Film genau Umrissen. Das Buch macht sich über solche Fragen nämlich sehr wohl Gedanken. Besonders in Verbindung mit seinem Companion Piece, dem Zombie Survival Guide.
Der Film halt nicht. Naja.^^

Und die Sache mit dem Flugzeug: Zombies sind halt auch ziemlich zäh. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein Flugzeug turnt, abstürzt, und ein oder zwei Zombies den Absturz überstehen. Und schon hast du die Plage in einem anderen Gebiet.
 
Das ist mMn auch plausibel das durch Flugzeuge die Zombies sich schneller in benachbarte Regionen ausbreiten... nur das die halt per Flugzeug den Ozean überqueren scheint mir eher unwahrscheinlich.
 
Ja, das wollte ich auch gerade schreiben. Aber in Ozeanen halte ich das wegen des Wasserdruckes in größen Tiefen schon für eher unwahrscheinlich.
 
Was meinste? Dass die logisch sind? Ich glaub am realistischsten dürfte ne Pandemie der Marke 28 days later sein. So n heftiger Prion, der alle völlig ausrasten lässt. Näher kommen wir an das Konzept Zombie wohl nicht ran. Ansätze davon finden sich ja mit Tollwut und Toxoplasmose. Aber so untot? Mit Gammelfleisch und Laufen ohne Hirn und Muskeln? Never ever...
 
Na realistisch finde ich immer ne schwierige Kategorie bei literarisch-übernatürlichen Konzepten. Aber plausibel geht. Aufbauend auf ein paar einigermaßen nachvollziehbaren Axiomen (dargelegt im SSG), und von da aus plausibel imaginieren, wie das wohl dann in einer an unserer angelehnten Welt laufen würde. Und das schöne an Max Brooks ist eben, dass er sich die Gedanken macht. Und dabei natürlich auch Lücken haben kann. Wobei ich den SSG vor bestimmt sechs oder sieben Jahren gelesen habe. Kann sogar sein, dass er dazu was sagt und ich das einfach vergessen habe. Sind die wirklich untot im eigentlichen Sinn bei Brooks? Das ist doch IIRC so eine Parasitengeschichte wie bei diesen Ameisen, oder?
 
Ja, aber der Parasit hält das Fleisch am Leben. Ich denke da an die Einmachgläser mit den Köpfen drin, die noch jahrzehntelang vor sich hin kauen und so. Der Verfall ist drastisch reduziert, Jagdtiere meiden Zombies und der Parasit macht sie ziemlich resilient gegenüber Umwelteinflüssen. Jetzt kommt halt die Frage in den Raum: Wie definiert sich untot.
 
Meine Intuition bei Untot (wohl auch, weil das so ein literarischer Begriff ist), ist magisch animiert. Bei Parasiten würde ich jedenfalls davon ausgehen, dass sie noch leben. Und deshalb nicht untot sind.

Aber das ist ja für die Frage der Ozeane auch eigentlich egal: Richtig hoher Druck zerstört halt einen Körper. Egal, ob der von einem Parasiten befallen ist, oder nicht. :)
 
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