Der Spielleiter (Gamemaster, Erzähler, Dungenlord, was auch immer) hat den Abend und das Abenteuer geplant.
Das ist keine Notwendigkeit.
Hab ich vielleicht bei der Hälfte der Sessions, die ich leite. Und selbst da immer knapp.
Meine bessere Hälfte leitet komplett ohne Vorplanung (und ehe der Nebenschauplatz dadurch startet: Da kommen spannende, zusammenhängende Geschichten bei rum, die keine Logiklöcher aufweisen, und bei denen sich keiner langweilt).
Geht mir jetzt nicht darum, ne Spielstildebatte draus zu machen, das möchte ich nicht.
Aber dieses "Der SL ist der Reiseführer und sagt wo's langgeht" sagt mir persönlich nicht so recht zu.
Das ist gewiss in vielen Gruppen, aber nicht in allen. Das ist kein Zwang, so zu leiten. Genauso wie man als SL erst recht nicht gezwungen ist, ein Abenteuer vorzubereiten und die Spieler hindurch zu führen.
Wenn meine Rolle eher darin besteht, eine spannende und anregende Spielwelt zu beschreiben, und meine Gruppe bei Shadowrun beschließt deshalb, dass sie in der neuen Stadt gerade keine Arbeit will, sondern ein Schwimmbad aufsuchen möchte, dann lasse ich sie das tun. Da gibt's dann viele spannende Eindrücke und NSCs, und denen wird man gewiss in anderem Kontext wieder begegnen.
Da kommt dann auch kein "So, ihr seid damit jetzt fertig, weiter im Plot" - das gab's mal bei einem anderen SL und ich fand's furchtbar, dass wir als Spieler nur ausspielen durften, was plotrelevant war.
Die Spieler können das oft selbst erstaunlich gut steuern - wenn es ihnen mit Kneipenabend oder dergleichen reicht, werden sie schon so langsam nach alternativen Beschäftigungen suchen.
Und dann ergibt sich da meist auch was.
Aber sie ans Patschhändchen nehmen, immer schön zu einer vordefinierten Geschichte, ggf sogar noch mit vorgesehenem Erfolgserlebnis führen, das mache ich nicht.
Und bei dem Deadshot Beispiel sehe ich noch kein großes Problem.
Man schaut kurz in die Runde, "Mhm, was für ein Mindestwurf erscheint hier angemessen... Mir erscheint das ja quasi unmöglich...", dann schaut man was die anderen sagen, und idR kommt man zusammen dann schon zu einem Ergebnis.
Ich habe aber auch keine Mitspieler, die dann so sehr darauf beharren, dass XY jetzt klappen muss.
Das ist nicht Optimismus, das sind schlicht eingespielte, tolle Mitspieler
Andere Situation: Die SCs gehen irgendwohin, und ich bin unsicher wie hoch die Hintergrundstrahlung da sein könnte.
Also stelle ich die Frage locker in die Runde, und meist sagt ein Spieler der diesen Regelaspekt gut kennt "Naja, unerfreulicher Ort hier, wenn das so und so ist wäre XY denkbar". Und dann hat man einen Näherungswert, den man nutzen oder noch abändern kann.