Wie viel Macht hat der Spielleiter?

mikyra ich bekomme irgendwie immer wieder das Gefühl das du wirklich ein Unverbesserlicher Optimist bist.
Und ich Beneide dich dafür.
Nein wirklich behalte dir das bei den es ist eine Wirklich schöne Charaktereigenschaft(y).
 
Der Spielleiter (Gamemaster, Erzähler, Dungenlord, was auch immer) hat den Abend und das Abenteuer geplant.

Das ist keine Notwendigkeit.
Hab ich vielleicht bei der Hälfte der Sessions, die ich leite. Und selbst da immer knapp.
Meine bessere Hälfte leitet komplett ohne Vorplanung (und ehe der Nebenschauplatz dadurch startet: Da kommen spannende, zusammenhängende Geschichten bei rum, die keine Logiklöcher aufweisen, und bei denen sich keiner langweilt).
Geht mir jetzt nicht darum, ne Spielstildebatte draus zu machen, das möchte ich nicht.

Aber dieses "Der SL ist der Reiseführer und sagt wo's langgeht" sagt mir persönlich nicht so recht zu.

Das ist gewiss in vielen Gruppen, aber nicht in allen. Das ist kein Zwang, so zu leiten. Genauso wie man als SL erst recht nicht gezwungen ist, ein Abenteuer vorzubereiten und die Spieler hindurch zu führen.

Wenn meine Rolle eher darin besteht, eine spannende und anregende Spielwelt zu beschreiben, und meine Gruppe bei Shadowrun beschließt deshalb, dass sie in der neuen Stadt gerade keine Arbeit will, sondern ein Schwimmbad aufsuchen möchte, dann lasse ich sie das tun. Da gibt's dann viele spannende Eindrücke und NSCs, und denen wird man gewiss in anderem Kontext wieder begegnen.
Da kommt dann auch kein "So, ihr seid damit jetzt fertig, weiter im Plot" - das gab's mal bei einem anderen SL und ich fand's furchtbar, dass wir als Spieler nur ausspielen durften, was plotrelevant war.

Die Spieler können das oft selbst erstaunlich gut steuern - wenn es ihnen mit Kneipenabend oder dergleichen reicht, werden sie schon so langsam nach alternativen Beschäftigungen suchen.
Und dann ergibt sich da meist auch was.

Aber sie ans Patschhändchen nehmen, immer schön zu einer vordefinierten Geschichte, ggf sogar noch mit vorgesehenem Erfolgserlebnis führen, das mache ich nicht.

Und bei dem Deadshot Beispiel sehe ich noch kein großes Problem.
Man schaut kurz in die Runde, "Mhm, was für ein Mindestwurf erscheint hier angemessen... Mir erscheint das ja quasi unmöglich...", dann schaut man was die anderen sagen, und idR kommt man zusammen dann schon zu einem Ergebnis.
Ich habe aber auch keine Mitspieler, die dann so sehr darauf beharren, dass XY jetzt klappen muss.
Das ist nicht Optimismus, das sind schlicht eingespielte, tolle Mitspieler ;)

Andere Situation: Die SCs gehen irgendwohin, und ich bin unsicher wie hoch die Hintergrundstrahlung da sein könnte.
Also stelle ich die Frage locker in die Runde, und meist sagt ein Spieler der diesen Regelaspekt gut kennt "Naja, unerfreulicher Ort hier, wenn das so und so ist wäre XY denkbar". Und dann hat man einen Näherungswert, den man nutzen oder noch abändern kann.
 
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[QUOTE="mikyra, post: 1992210, member: 24906"] Demokratie ist, wenn zwei Schafe und drei Wölfe darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt.
[/QUOTE]
Dann sehen die Leute aber nur ihre eigenen Interessen, und nicht die der Gruppe. Wenn sich jeder nur egoistisch und auf den eigenen Vorteil bedacht ist wird das nix geben. Man spielt schließlich MITeinander, und nicht GEGENeinander.

[QUOTE="mikyra, post: 1992210, member: 24906"] Bei der Machtwort Variante besteht diese Chance nie. [/QUOTE]
Wenn das Machtwort wie ein weises, salomonisches Urteil ausfällt, schon - man muss dann eben sehr diplomatisch vorgehen. Ebenso schließt Machtwort einen Kompromiss, wo alle Parteien etwas von haben, wenn auch nicht alles, nicht aus. Ein Machtwort per se ist nicht zwingend negativ, es kann für Ruhe und Stabilutät sorgen - Alternative wäre sonst das das Spiel abbricht, und vielleicht sogar die Runde auseinaderfällt weil weil es keinen gemeinsamen Nenner.
Ebenso kann sich dann im Spiel herausstellen, also in dem praktischen Versuch fortzufahren, das man damit leben kann und es als Lösung, wenn auch nicht optimal, läuft. Feinschliff kann man wie schon öfters gesagt hinterher im NAchgang betreiben um es für die Zukunft besser zu machen.

Des weiteren ist es hilfreich die Fähigkeit der Selbstkritik und Selbstrefelxion zu besitzen, Spieler welche dieses nicht haben oder können sind schwierig, sie such die Schuld meist bei anderen und fühlen sich daher unfair oder ungerecht behandelt. Man muss auch erstmal das eigene Verhalten überdenken, dann versuchen die Position des anderen zu verstehen, um dann zu einem Urteil zu kommen.

Und wie gesagt, man kann gerne den Spieleabend und anschließend die ganze Nacht mit Diskutieren und Streiten verbringen, wer das mag darf das gerne tun; ich hingegen bevorzuge weiterzuspielen sofern möglich, was in den meisten Fällen die ich erlebt habe möglich war. Und am Ende waren alle unterm Strich zufrieden, der eine mehr, der andere weniger (aber zufrieden!), das Abenteuer war geschafft. Ziel war es dann es beim nächsten Mal besser zu machen. Vieles stellt sich eben erst im Spiel heraus - man kann es erstmal praktisch versuchen, und wenn es total schiefgeht stellt man die Uhr eben zurück und setzt nochmal an, wo ist das Problem? Nur allein theoretisch darüber zu diskutieren bringt einen allein auch nicht weiter.

Theorie ist wenn alle wissen wie es geht, aber niemand bekommt es hin!
Praxis ist, wenn es funktioniert, aber niemand weiß warum!

;) ;) ;)
 
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@Floki
Hab mich von dir in keinster Weise angegriffen gefühlt. ;) Ist doch eine schöne Diskussion draus geworden.

Das Beispiel mit den Schafen und Wölfen finde ich zwar witzig, aber in einer solchen Spielrunde wäre ich nicht lange. ;)

Das mit dem Machtwort halte ich immer noch für übertrieben. Ich würde eher sagen man stimmt darüber ab und bei einem Unentschieden hat der SL eine zusätzliche Stimme. Ansonsten gehe ich davon aus, dass alle in der Gruppe im Grunde am selben Strang ziehen und keiner seine egoistischen Ziele verfolgt. Das mit dem Stören des Spielflusses finde ich auch halb so wild, gestört wird der bei uns eh immer mal wieder durch diverse Dinge. Aber auf diese Art hat man dann eine Lösung die in vergleichbaren Situationen angewandt wird wobei dann der Spielfluss nicht wieder gestört wird. Damit kann ICH gut leben.
 
Indiz auf was genau?

Den entsprechenden Absatz bitte weiter lesen. Steht direkt im nächsten Satz.

Das Problem ist weniger das Regeln unklar sind. Sondern viel mehr wann diese zum Tragen kommen.

Du hättest einfach: "Ja!", schreiben können, denn genau das habe ich in meinem letzten Beitrag vermutet. Ich habe dir auch erklärt, warum ich das nicht für "schiedsrichten" halte.

Ich stelle abschließend fest: Du hast nichts von dem gelesen, was ich geschrieben habe. Für diese Glanzleistung, hast du dir einen Platz auf der Ignore-List verdient. Dümple in Frieden.
 
Durchaus richtig.
Aber wenn ich mich selbst wie ein Arsch verhalte und es dann nicht ab kann wenn ich genauso behandelt werde dann sollte ich vielleicht mal über mein eigenes verhalten nachdenken ehe ich mich über das der anderen aufrege.
 
Es war niemand persönlich angesprochen.
Wenn ich an sowas wie Jesus glauben würde, würde ich dennoch sagen nicht zurück pampen, einfach mal die andere Wange hinhalten. ;)
 
Ich bin doch ruhig.
Er hat ja beschlossen mich auf seine "Ignorierliste" zu setzen.

Ich bin aber kein Freund von aussagen wie "lass ihn doch der ist halt so."

Wenn ich Leute auf eine gewisse Art behandle es mir aber nicht behagt wenn ich selbst so behandelt werde sollte ich zuerst an meiner Art arbeiten.
Und wenn die erwachsenste Art damit umzugehen darin besteht "Du hast dir einen Platz auf meiner Ignorierliste verdient" zu schreiben dann bin ich dankbar dafür Ignoriert zu werden.
 
Ist doch alles gechillt.
Da war das hier früher sehr viel ruppiger.
Die "Maskerade vs Requiem" Kriege usw.
Also jetzt alles cool. Ist ja mehr Gefrotzele und noch wenig bissig. Hoffe ich.

Das Thema hat eben Schwierigkeiten durch die sehr unterschiedlichen Rollen, die Spielleiter in verschiedenen Runden spielen.

Vieles, was für manche selbstverständlich und alle SLs vereinend erscheint, ist dies eben mitnichten.
Daher habe ich ja auch mit einigen Grundprämissen die für einige hier gelten meine Probleme, weil ich das nicht als Notwendigkeit erachte. Absolut nicht. Und auch nicht meiner Rolle als SL entspricht.

Nix, weswegen ich jetzt in den "erhitzten" Modus übergehen würde hier. Bei Facebook bin ich da konfrontativer. :D
 
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