Wie viel Macht hat der Spielleiter?

Kontrollfreaks können dann Rules-Heavy Systeme nehmen, um sich vor dem SL abzusichern, dem sie nicht vertrauen.

Das ist ein Fehlschluss. Je mehr Regeln es gibt, desto schwieriger ist es die Einhaltung aller sicherzustellen. Wenn du genau wissen willst, ob deine Mitspieler regelgerecht spielen, spiel z.B. The Pool (pdf).

Hier kannst du z.B. 100% sicher gehen, dass die mit der Spielleitung beauftragte Person nicht hinter einem Spielleiterschirm würfelt. - Die würfelt nämlich gar nicht.
 
Das kann ein Beweggrund sein, aber das hängt von den Prioritäten ab. Du gehst halt davon aus, dass diese Leute in erster Linie spielen wollen, aber sie wollen in erster Linie nur Recht haben. Und das geht umso besser, je konkreter aber undurchsichtiger die Regeln sind.
Wie bei Anwälten.
 
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OK, nochmal: Die SL ist eine Regel. Die Regeln müssen sagen, dass es eine oder mehrere Personen mit dem Titel "Spielleitung" gibt. [...] Oder weil ihr in der Gruppe Hausregeln getroffen, die dir dies erlauben.
Was hat das jetzt damit zu tun das ich als SL meine Werte selbst bestimmen möchte und nicht zwangsweise wie vom System vorgegeben hinehme wie Du es postuliert hast für Dein Spiel "Dogs in the Vineyard"? Du hast gesagt, das die Regeln dort in Stein gemeißelt sind und nicht verändert werden dürfen, z.B. was NSC-Werte betrifft. Sofern es bei dem mir unbekannten Spiel keinen SL gibt ist Dein Widerpsruch an meinem ursprünglichen Post, den Du weiter oben zitiert hast, vollkommen vorbeigeschrieben, da es diese meine Aussage in diesem konkreten Falle nicht tangieren würde, denn ich schrieb davon das man als SL alles anpassen kann wie man es möchte - das setzt natürlich vorraus das es sowas wie einen SL gibt. Wenn es keinen SL gibt kann der SL qua Nichtvorhandensein nichts verändern, diesen ontologischen Aspekt gilt es natürlich zu beachten. Bei Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, Mau-Mau oder Schnick-Schnack-Schnuck allerdings gibt es normalerweise auch keine SL, aber man sollte sich vorher darüber einige werden nach welchen Regeln man spielt. Wobei ich mich dann frage wie das Ganze zu der Frage "Wie viel Macht hat der Spielleiter?", die gleichzeitig Threadthema ist, beiträgt ... ;)

BTW, kann man allgemein die Regeln mündlich absprechen, oder ist ein schriftlicher Vertrag, eventuell noch notariell beglaubigt, zwingende notwendig bevor man losspielt? Und sollte man vorsichtshalber nur in Begeleitung seines Anwalts an einer Spielrunde teilnehmen?

P.S.: Das "Manifesto", das du da aus BESM zitierst, war wahrscheinlich eher ironisch zu sehen. BESM ist so beschissen, das glaubste nisch. Also wenn man die Regeln nicht ändert, macht man dann wirklich was falsch.
Nein, ich kenne es aus verschieden(st)en D&D-Publikationen, wie ich es auch schrieb. Wie Du jetzt auf BESM kommst, keine Ahnung - das war einfach das erste Bild was ich gefunden habe, der Text ist aber imm gleich. Ich kenne es z.B. aus Game-of-Thrones-D20, und das ist def. nicht beschisssen. Wurde meine Wissen außerhlab von D&D/d20 auch in einigen WoD-Publikationen verwendet - oder ist dieses System/Setting auch Blödsinn? Da kann ich nun nichts zu sagen ob World of Darkness auch so beschissen ist oder ein ironisches Setting, dazu müsste sich ein WoD-Spieler äußern da mir diesebzüglich das Hintergrundwissen fehlt.
 
Also Sorry BoyScout und 1of3 aber diese Diskussion geht jetzt doch etwas entschieden am Thema vorbei.

Wenn ich mir allen ernstes darüber Gedanken machen muss welches system ich spiele damit meine Mitspieler oder der Spielleiter nicht bescheissen können dann sollte ich mir zu aller erst einmal Gedanken darüber machen ob ich mit diesen Leuten überhaupt noch spielen will.

Zum Spielleiterschirm:
Ganz knapp.
Benutze ich nicht.
Hab ich nie benutzt und werde ich wohl nie benutzen.

Dieser SL Schirm ist in meinen Augen wirklich ein Relikt aus alten P&P tagen bei denen du unzählige Tabellen und sonstigen Schmutz hättest.

Alle Relevanten Daten die ich als SL für einen Spielabend brauche sind auf meinem Laptop.
Karten und Pläne werden ausgedruckt.

Und wenn ich Würfle, egal warum, dann mache ich das offen und für alle Spieler sichtbar und wenn die Würfel liegen dann hebe ich sie erst auf wenn zumindest ein Spieler das Ergebnis gesehen hat.

Das erwarte ich so von meinen Spielern und mache es auch selbst so.

Der Punkt ist ja aber das ich mittlerweile feststelle das sich tatsächlich über die Begrifflichkeit gestritten wird.

Jeder hier hat geschrieben das Regeln und das einhalten dieser wichtig sind.

Die meisten fanden auch das der Spielleiter als eine Art Schiedsrichter fungiert.

Aber die wenigsten sind dazu bereit dem Spielleiter dafür die erforderlichen Mittel zu zugestehen.

Dabei ist es doch nicht so schwer.

Beim Fußball gibt es auch einen Schiedsrichter.
Und er hat nun mal das letzte Wort.
Natürlich hat er auch zwei Linienrichter die ihn unterstützen aber die letzte Entscheidung liegt bei ihm.
Wenn ich jetzt als Spieler vom Schieri eine Gelbe Karte bekomme dann kann ich das scheiße finden.
Es spielt aber keine Rolle ob ich es scheiße finde oder ob die Karte auch nur berechtigt war.
Wenn der Schiedsrichter entscheidet das ich eine Gelbe Karte verdient habe ist das so.
Punkt.
Ende der Diskussion.

Und Sorry hier sprechen wir von Fußball.
Einem Spiel mit sehr wenigen regeln und sehr wenig spielraum um diese zu interpretieren.

Bei einem Rollenspiel allerdings.
Wo man in der Regel wesentlich mehr regeln und mehr Spielraum für diese hat da muss es zwar einen Schiedsrichter geben aber jeder Spieler soll die Möglichkeit haben immer dessen Entscheidungen in Frage stellen zu dürfen.


Jeder Spieler. Jede Entscheidung.

Und das stellt ihr euch jetzt bitte mal bei besagtem Fußballspiel vor.


Auch finde ich es unsinnig darüber zu diskutieren ob man den SL jetzt Spielleiter, Gamemaster, Erzähler oder sonst wie nennt weil wenn man hinter diese Begriffe blickt wird man in jedem Rollenspiel die gleiche Beschreibung finden.

Wenn ich mit dem Wort Macht zu Beginn den Unmut vieler ausgelöst habe so bitte ich dies zu entschuldigen. Aber wie ich bereits oben erwähnt habe meinte ich natürlich Befugnisse.

Diese Befugnisse, zu dem meiner Meinung halt auch das recht des letzten Wortes gehört, habe ich als Spielleiter solange wie das Spiel läuft.
Wenn wir fertig mit dem Spiel sind und danach zusammensitzen dann kann man über die Sachen die nicht so toll bis Scheiße gelaufen sind diskutieren.
Dafür plane ich auch immer Zeit mit ein.

Einzige Ausnahme von der Regel des letzten Wortes ist das Safeword einer Spielerin das ich ein anderes mal hier im forum schon erwähnt habe.
Dieses hat zumindest bei den runden die ich Leite den gleichen stellenwert wie das Wort Gottes.
Das hebelt alles aus und gibt ihr die Möglichkeit, in gewissen Rahmen, ihr Wort über meines zu stellen.

Das wichtigste an der Sache, und da stimme ich mit vielen meiner vorrednern Überein auch wenn sie mir eigentlich wiedersprochen bzw. Eine andere Meinung vertreten haben, ist vertrauen.

Vertrauen ist das A und O.
Ich vertraue meinen Spielern das sie sich an die regeln halten, das sie beim Würfeln nicht beschleissen, nicht die regeln beugen oder nach Regellücken suchen die ihnen Vorteile verschaffen.

Und die Spieler vertrauen mir das ich meine "Macht" bzw. Befugnisse als Spielleiter nicht ausnutze und wiederum sie nicht bescheisse.

Und ich bin der Meinung das es nur so laufen kann wenn alle Spaß an dem Spiel haben sollen.

@tobrise
Ich hatte weder die Absicht dich bloßzustellen oder zu verunglimpfen.
Auch war mir bewusst das du den Post aus dem ich diesen Abschnitt zitiert habe anders gemeint hast. Deswegen habe ich im ersten Post auch dazu geschrieben das dass Zitat aus dem Kontext gezogen wurde.
 
naja, ein Laptop ist doch auch nix anderes als ein SL-Schirm und sooo 2010 ;)
Heute benutzt man Tablets und Smartphones.

@Floki
Wenn ich mir allen ernstes darüber Gedanken machen muss welches system ich spiele damit meine Mitspieler oder der Spielleiter nicht bescheissen können dann sollte ich mir zu aller erst einmal Gedanken darüber machen ob ich mit diesen Leuten überhaupt noch spielen will.
(y) eben drum. Was in irgendeinem Buch steht, ist irrelevant. Wichtig ist, was die Leute am Tisch tun.


Ansonsten: Sprache ist nunmal wichtig, was soll man noch dazu sagen? Du siehst es ja selbst durch deine Wortwahl. Ich würde sagen, gerade im RPG sehr wichtig, wo ja vieles im Kopf passiert und ich davon ausgehen muss, das die Informationen auch ankommen.
 
Der Laptop mag zwar nicht ganz up-to-date sein aber er ist für mich bequemer wie Taplet oder Smartphone.;)

Außerdem benutzte ich ihn nicht als Sichtschirm sondern als Ersatz für die ganzen Zettel und Papiere die ich sonst auf dem Tisch liegen hätte.
 
@Captain_Jack : Die Regeln sind im Buch sind nie in Stein gemeißelt. In Büchern können aus logischen Gründen nur Regelvorschläge stehen. Die Regeln, die gelten, sind die Regeln, nach welchen die Gruppe letztlich spielt. (Ich glaube, das habe ich dir in einem anderen Thema schon mal geschrieben.)

Und natürlich, hat DitV eine SL. Diese SL hat natürlich Regeln, zum Beispiel das berühmte Bonmot: "Say yes, or roll dice!", also - immer unter der Annahme, dass die Forderung SCs nicht völlig aus dem Genre fällt - sagst du als SL entweder ja oder würfelst. Dass das nur für Dinge gilt, die nicht völlig abwegig sind, ist so klar, dass es nicht mal erwähnt wird.

Und ja, ich bin in der Tat kein besonderer Freund der WoD-Regeln. Die sind so 90er.


@Floki: Die Frage ist eben beispielhaft relevant. Wie gesagt: SL an sich gibt es nicht. Ich habe versucht zu zeigen, was das bedeutet. Die Benennung, ob das Spiel die Rolle Dungeon Master oder Storyteller oder Producer nennt, kann dabei durchaus Indiz sein. Denn bei Primetime Adventures hat der Producer ein Budget und, wenn das alle ist, ist die Folge um. Der Storyteller bei Vampire soll sich über den Resolutionsmechanismus weitestgehend hinwegsetzen, wenn es der Geschichte dient. Und bei D&D gibts eben Dungeons mit Schätzen und Monstern.

Und ich glaube die offiziellen Fußballregeln sind länger als The Pool, was ich da oben verlinkt habe. Nun ist es immer etwas schwierig die Zahl von Regeln zu vergleichen, weil sich Gedanken nicht zählen lassen. Aber die Tendenz würde ich hier in jedem Fall bestätigen. Will sagen, Rollenspiele sind nicht per se kompliziert. Vielleicht sind alle Rollenspiele, die du spielst, kompliziert. Das kann ich nicht sagen.

Was die Sache mit dem Schiedsrichter angeht: Ich sehe noch nicht ganz, was damit irgendwie gemeint ist. Was richtet der? - Regelunklarheiten kommen, das glaube ich immer noch fest, zwar vor, aber sie sind eben vergleichsweise selten, wenn alle die Regeln kennen. Es kann natürlich sein, dass nicht alle die Regeln kennen und sie deswegen jemand beim Spiel gleichsam erklären muss. Das kann die Person, die SL ist, natürlich tun. In unserer langjährigen D&D-Runde hat das aber aus gutem Grund nie die Person gemacht, die gerade leitet: Die ist immer anderweitig beschäftigt.

Gehe ich aber vielleicht richtig in der Annahme, dass "Festsetzen von Mindestwürfen" oder "Festlegen des zu bewürfelnden Attributs" oder "Feststellen der Wurfnotwendigkeit" hier als schiedsrichtende Tätigkeiten gesehen werden? In dem Sinne, dass sie hier abwägen sollte? Das ergibt zwar bis zu einem gewissen Grad Sinn, so wirklich trägt das Bild aber nicht.

Denn ein Schiedsrichter vermittelt zwischen zwei Parteien und achtet, dass diese einander gegenüber die Regeln einhalten. Die Abwägung des Schiedsrichters betrifft die Fairness zwischen Parteien. Was SLs tun, wenn sie würfeln lassen, ist die Abwägung unter gestalterischen Gesichtspunkten. Ist Würfeln hier zielführend? Welches Attribut passt hier? Die SL ist hier direkt beteiligt. Sie wirkt auf diese Weise mit die gemeinsame Vorstellung weiterzuentwickeln.

In diesen Dingen muss die SL dann natürlich das letzte Wort haben, denn wenn sie das tun soll, ist das eben ihr Geschäft. Genauso wie Worte und Handlungen eines Charakters letztlich der Person unterstehen, die den Charakter spielt. Allen Beteiligten stehen nach den Regeln gewisse Beiträge zur gemeinsamen Vorstellung zu. Wenn sie diese Möglichkeiten wahrnehmen, schiedsrichten sie nicht, sie spielen.

Natürlich, muss die SL nicht damit beauftragt sein, irgendwelche Würfelschwierigkeiten festzulegen. Dann ist es nicht ihr Geschäft und sie hat dabei keine gesonderten Vorrechte.
 
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Will sagen, Rollenspiele sind nicht per se kompliziert. Vielleicht sind alle Rollenspiele, die du spielst, kompliziert.

Also in meinen Augen sind die Rollenspiele die ich spiele nicht Kompliziert (aber das ist natürlich eine reine Ansichtssache).

Die Benennung, ob das Spiel die Rolle Dungeon Master oder Storyteller oder Producer nennt, kann dabei durchaus Indiz sein.
Indiz auf was genau?
Die Aufgabe bleibt trotz allem die gleiche. Egal wie du es nennen willst.

Regelunklarheiten kommen, das glaube ich immer noch fest, zwar vor, aber sie sind eben vergleichsweise selten, wenn alle die Regeln kennen.
Das Problem ist weniger das Regeln unklar sind. Sondern viel mehr wann diese zum Tragen kommen.

Kleines Beispiel:
Bei Jeder Fordernden Tätigkeit die der Charakter ausübt muss er eine Probe gegen einen vom Spielleiter festgelegten Mindestwurf ausführen.

Diese Regel an sich ist nicht besonders Schwierig und wird in wohl Jedem Rollenspiel das Würfel benutzt auf die eine oder andere weise vorkommen.

Laut dieser Regel legt zwar der Spielleiter den Mindestwurf fest. Aber wer bestimmt ob die Tätigkeit Fordernd genug ist damit darauf eine Probe fällig wird?

Der Spieler oder der Spielleiter?

In diesem Fall ist es durchaus erforderlich das jemand darüber entscheidet ob und wann ein Wurf fällig wird.
Oder wir regeln es fair und sagen einfach das jede Tätigkeit einen Wurf erfordert.

Wenn wir deses jeder jetzt auf die Spitze treiben ergibt sich daraus folgende Situation.

Der Charakter steht Morgens auf.
(Geschicklichkeit um Aufzustehen).

Er geht ins Bad, Wäscht sich.
(Wahrnehmung um zu sehen ob er auch jeden Dreck findet).

Der Charakter geht zurück und zieht sich an.
(Geschicklichkeit zum Anziehen und zusätzlich noch Intelligenz um zu sehen ob er es auch richtig macht).

In den Runden in denen ich Spiele sind das in der regel ganz Normale Tätigkeiten und werden, wenn überhaupt, in einem kleinen Nebensatz abgehandelt.

In meinem Beispiel jetzt habe ich jetzt schon 3-4 Proben gebraucht um diese Handlungen auszuführen und habe es trotzdem noch nur grob umrissen (auf und zudrehen der Zahnpastatube, Schuhe zubinden usw. habe ich jetzt weggelassen).


Damit ein Spiel Fair ablaufen kann braucht es einfach jemanden der bestimmt wann etwas Fair ist und der die Regeln im Buch auch umsetzt.

Aber das war jetzt nur ein einfaches und zugegebener Maßen recht weit hergeholtes Beispiel.
Wobei ich jetzt, ohne dir natürlich zu nahe treten zu wollen 10f3, auch sagen muss das ich dir jetzt wahrscheinlich 100 Beispiele aus 100 verschiedenen Spielen nennen könnte ohne das du verstehst worauf ich hinaus will.
Und das liegt nicht daran das ich dir nicht zutraue meinen Ausführungen zu folgen.
Sonder das liegt meiner meinung nach schlicht und ergreifend daran das sich unsere anschaungen wie man Spielt und Leitet (Meistert, Erzählt, was auch immer) einfach zu sehr schon in ihren Grundlagen unterscheiden.

Da du Captain_Jack ja schon freundlich drauf hingewiesen hast das du eine ähnliche Diskussion bereits in einem anderen Thema mit ihm hattest erweise ich jetzt auch einfach einmal dir den Gefallen und verweise auf die Diskussion Realität im Rollenspiel wo wir ein ähnliches Gespräch bereits zum Thema "Festlegen der Mittel die einem Mafiaboss zur Verfügung stehen" hatten.

Das ist wie gesagt nicht schlimm und auch kein Problem. Es soll nicht als Angriff oder Abwertung deines Spielstils gemeint sein.

Ich will es jetzt nur einfach vermeiden das wir jetzt 5 Seiten lang über ein Thema Diskutieren nur um am ende Festzustellen das wir die ganze zeit eigendlich nur an einander Vorbeidiskutieren.
 
@Floki
Das Problem ist weniger das Regeln unklar sind. Sondern viel mehr wann diese zum Tragen kommen.
(y) Die entspannensten Diskussionen sind immer die, bei denen anderen die Sätze für einen schreiben :D

aber ich teile deine Schlussfolgerung nicht. Das Problem "Wann ist eine Entscheidung fair?" kann man nicht damit lösen, dass jemand entscheided, was fair ist, weil genau das das Problem ist. Da beißt sich die Katze also in den Schwanz. Gibt es überhaupt irgendein RPG, dass dieses Entscheidungsproblem löst, ohne auf die Meta-Ebene wechseln zu müssen (z.b. Diskutieren, Streiten, Abstimmen)?
Ich denke nicht. Allein deswegen ist es schon Unsinn, dem SL grundsätzlich irgendwelche letzten Worte zuzugestehen. Wir wissen halt nicht, was und der RPG Abend bringt und das ist genau der Punkt an der Sache.
 
Damit ein Spiel Fair ablaufen kann braucht es einfach jemanden der bestimmt wann etwas Fair ist und der die Regeln im Buch auch umsetzt.

Ich denke über diesen Punkt sind wir uns in diesem Thread mehr oder minder alle einig. Die Spannende Frage, auf die meine Kritik an der "Das Wort des SL ist Gesetzt" Geschichte abzielte, ist, wer dieser "jemand" ist, der diese Entscheidung fällt.

Normalfall
Meine Position in dieser Frage ist die, dass die diese Entscheidung im Normalfall nicht von einer einzelnen Person, sondern vom Kollektiv aller am Spiel Beteiligten getroffen wird.

Will heißen in geschätzten 99% aller Fälle werden sich Vorgaben des SL in Sachen Proben, Mindestwürfe, etc. in einem Rahmen bewegen, den alle am Spiel Beteiligten für fair im Rahmen des verwendeten Regelwerks halten.
Hier braucht es keine übergeordnete Instanz mit besonderern Befugnissen. Die Vorgabe des SL erhält ihre Gültigkeit durch stille Zustimmung aller an der Spielrunde Teilnehmenden.

Fair im Rahmen des Regelwerks bedeuted in diesem Fall selbstverständlich nicht, dass vorgegebene Mindestwürfe, etc. immer und jederzeit exakt und bis auf den letzten Punkt mit der Vorgabe des SL übereinstimmen müssen. Sondern lediglich dass sie in dem Sinne für verträglich mit den Regeln gehalten werden, dass sich eventuell bestehende Differenzen in der Auffasung in einem Spielraum bewegen, der angesichts nicht exakt und eindeutig auf das Regelwerk abbildbarer Situationen als akzeptabel bewertet wird und gewisse Toleranzgrenzen nicht überschreitet.

Spezialfall
Tatsächlich zum tragen kommt die Frage wer außer dem Kollektiv aller Spieler dieser "jemand" ist, der darüber bestimmt, ob eine Entscheidung fair ist, erst dann, wenn eine Vorgabe des SL nicht wie oben beschrieben in Übereinstimmung mit der Auffassung aller am Spiel Teilnehmenden steht.

Hier sollte meiner Ansicht nach nicht die Entscheidung Gültigkeit erlangen, die eine einzelne ausgezeichnete Person (sprich: der SL) für fair erachtet, sondern eine gemeinsame Lösung gesucht werden, die von alle Beteiligten als fairer Kompromiss erachtet wird.
 
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Das eine entscheidung nicht immer Fair ist ist auch mir durchaus Bewusst. Und das hat nichts damit zu tun ob diese Entscheidung von einer einzelnen Person oder von einem Kollektiv getroffen wird.

Aber ich bin halt der Meinung das dieses in die "Meta-Ebene wechseln" wie du es so Schön nennst einfach den Spielfluss und damit den Spielspaß mehr bremsen und einschränken würde als wenn einer, und wenn es auch nur vorerst ist, diese Entscheidung trifft.

Wenn das Spiel für den Abend zu ende ist kann man immer noch darüber Diskutieren ob die Entscheidung des Spielleiters Fair, Richtig und angebracht war. Dann ist Zeit dafür.
Aber solange der Abend und, vor allem, das Abenteuer Läuft finde ich das eher Störend und weniger angebracht.

Weil sehen wir die sache doch einfach mal so.

Der Spielleiter (Gamemaster, Erzähler, Dungenlord, was auch immer) hat den Abend und das Abenteuer geplant.

Wenn wir jetzt mal von der Rolle des Schiedsrichters absehen oder dieses Bild einem absolut nicht zusagen will dann sehen wir ihn mal als eine Art Reiseführer.

Der Reiseführer (Spielleiter) führt die Reisenden (also die Spieler) durch das Abenteuer. Zeigt ihnen alles, Stellt ihnen Interesante Menschen vor und führt sie zu den Interessanten Schauplätzen der Geschichte.

Der Reiseführer hat also den Abend und das Abenteuer geplant. Dabei ist es auch erst einmal egal ob er nur die drei Gängigsten Fragen "Wann? Wo? Probleme?" auf einen Schmierzettel geschrieben und beantwortet hat, ob er Mehrere Seiten Text in einen Computer (bzw. Tablet oder Smartphone) getippt hat oder ob er sich ein Abenteuerband Gekauft und dieses durchgelesen hat.

Er hat sich in irgendeiner Form auf den Abend vorbereitet, hat etwas geplant und weis in der Regel zumindest Ungefähr in welche richtung es gehen soll.

Jetzt gehen wir mal von einem Klassischen Abenteueranfang, fast jedes Fantasysettings, aus.
Die Charaktere Treffen sich in einer Schenke.

Der Reiseführer stellt zeigt (naja beschreibt) nun den Spielern die Schenke, stellt ihnen die Wichtigsten Personen darin vor und erzählt ihnen ein bisschen was über die nähere Umgebung.
Die Spieler treffen, in gestallt ihrer Charaktere, nach und nach in der Schenke ein bzw. sind vieleicht sogar schon da. Stellen sich nun gegenseitig vor und lassen ihre Charaktere sich gegenseitig vorstellen.
So die stimmung ist Herrlich. Es gibt Wein, Weib, Gesang und Wildbret und alle sind ausgelassen.
Wie gesagt die Stimmung ist toll. Alle Freuen sich, Alle Feiern und sind bester Laune.

Aber was der Reiseführer halt weis. Die Spieler aber eben nicht. Ist das dies erst die Erste Etappe der Reise ist.

Gehen wir jetzt mal davon aus das die Zweite Etappe darin besteht das das Dorf in dem sich die Schenke Befindet von Banditen (Orks, Tiermenschen, Kultisten, Rosa Quitscheenten oder was auch sonst so anfällt) überfallen wird.

Der Reiseführer schaut also auf die Uhr (also wirklich nicht im Übertragenen Sinne) und stellt fest das die Spieler jetzt genug gefeiert haben es aber jetzt mit der Nächsten Szene weitergehen sollte damit sie ihre Reise fortsetzen können.

"Nein Mann. Ich will noch nicht gehen." ist dann der Allgemeine Kontext der Gruppe.

Gut also lässt der Reiseführer sie noch ein wenig Feiern und noch ein wenig und noch ein wenig...

Irgendwann wird es dann in der Realen Welt so Spät das dieses Spiel Abgebrochen wird.

Jetzt werden auch die Spieler wieder Wach.

"Ja Moment. Wir haben ja noch garnischt gespielt. Wir haben eigendlich eine Abenteuerreise gebucht. Keinen Partyurlaub."

Damit dies jetzt nicht passiert muss der Reiseführer die möglichkeit haben die Handbremse zu ziehen und zu sagen.

"Gut. Genug Gefeiert. Jetzt geht es weiter."

Entweder tut er das in dem er die Party einfach beendet. Sprich die Leute gehen nach Hause und die Schenke Schließt. Oder er Lässt die Banditen (Orks, Tiermenschen, Kultisten, Rosa Quitscheenten oder was auch sonst so anfällt) Angreifen noch während die Leute am Feiern sind.

Beides ist eine Möglichkeit. Beides Funktioniert. Und Beides ist ein Beispiel dafür das der Reiseleiter das Letzte Wort hatte.

So weit. So klar.


Jetzt ist aber der Reiseführer nicht nur derjenige der die Spieler durch die Welt führt. Nein er ist auch die Welt.

Die Ganze Welt.

Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, Gebäude, Stein und Strauch.

Das Abenteuer geht also weiter und im Laufe dessen kommt die Abenteuergesellschaft zu einer Burgruine.

Der Reiseführer zeigt ihnen die Burg, erzählt ihnen etwas darüber usw. usw.

Jetzt zeigt er ihnen nicht nur die Burg. Nein er ist sogar die Burg.

Die Gruppe beschließt das sie nach einem Nebeneingang oder einem Geheimgang suchen.

Weis irgendeiner der Gruppe (also der Spieler) ob die Burg einen Nebeneingang oder Geheimgang hat?
Nein.

Aber der Reiseführer weis es. Nicht nur weil er die Burg kennt sondern weil er selbst diese Burg ist.

Auf jeden fall finden sie einen Geheimgang. Der ist aber verschlossen.

Der Schurke der Gruppe will jetzt versuchen ob er das Schloss mit seinem Dietrich öffnen kann.

Weis der Spieler des Schurken ob er es kann?
Nein.

Aber der Reiseführer weis es weil er nicht nur das Schloss kennt sondern...,
Na wer hats erraten.

Richtig er ist das Schloss.

Also legt der Reiseführer nun, in der Rolle des Schlosses, Fest wie Geschickt der Schurke sein und wie viel Glück er haben muss um das Schloss zu öffnen.

Der Schurke versucht es (der Spieler Würfelt) und siehe da das Schloss springt auf.

Der Reiseführer hört dann in dem Moment auf das Schloss zu sein und wird wieder zu Besagten Reiseführer um den Reisenden den Rest der Burg zu Zeigen und ihnen, falls erforderlich, deren Bewohner vorzustellen.



So nach diesem, zugegebener maßen, recht Weitschweifigen und auch sehr geschaffelten ansatz sollte vieleicht klar sein worauf ich hinaus will.

Der Spielleiter (der Reiseführer) muss nicht immer der Bösartige Tyrann sein der nichts anderes will als den Spielern das Leben Schwer zu machen.

Er ist wie gesagt vielmehr die Welt die Bespielt wird und derjenige der die Spieler durch diese Führt.


Amen.
 
Fairness bzw. Unfairness kann man m.E. nicht am System ergo Regeln festmachen, sondern an der Spielern, also Menschen. Letztendlich bleibt es eine sehr subjektive Einschätzung. Z.B. können sowohl der SL als auch die meisten Spieler eine Entscheidung als (un-)fair ansehen, ein (evt. betroffener) Spieler jedoch nicht. Aber solche Probleme ergeben sich auch im realen Leben.
Regelunklarjeiten kommen immer mal wieder vor, aber ist halt die Frage was man an dem Abend machen möchte? Entweder das Abentuer weiterspielen oder des Rest des Abends mit Regeldiskussionen verbringen? Kenne Leute die diskutieren lieber stundenlang über Regeln als auch nur eine Minute zu spielen. Für mich steht allerdings erstmal das Spiel im Vordergrund, sowohl als SL als auch als Spieler. Man redet kurz miteinander, und dann trifft der SL eine Entscheidung wie es weitergeht - welche durchaus die Idee/Lösungsvorschlag eines Spielers sein kann die dann der SL nur bestätig oder aufgreift und ggf. modifiziert, und dann geht es weiter auch wenn es vielleicht nicht die beste Lösung darstellt. Das kann man dann hinterher in Ruhe bereden und dann fürs nächste Mal festhalten. Ist ein Try-and-Error-Verfahren, ein Schnellschuß, aber mit einem gewissen Erfahrungsgrad an Rollenspieljahren kann man schon recht gute Entscheidungen treffen, auch wenn es dann nicht die optimalste Löung ist, so ist es dann doch eine praktikable Lösung welche das Spiel im Fluss hält. Ich kann auch als Spieler damit leben das ein SL dann so oder so eine Entscheidung trifft, solange sie halbwegs plausibel ist und er sie begründen kann.
Was m.E. auch noch ganz gut den SL beschreibt ist der Begriff "Regisseur", denn er führ die Regie in der Spielrunde. Man hat als SL sein Abenteuer/Szenario, ob nun gekauft(sowohl unmodifziert 1:1 übernommen als auch modifiziert) oder eben etwas selbstgeschriebenes seine eigenen Notizen, oder aber eben auch etwas frei Improvisiertes (Bei Cyberpunk 2020 haben ich das oft als SL gemacht bzw. haben wir das als Gruppe wie ein Improvisationstheaterstück aufgezogen, der SL gibt den offenen Anfang, de Spieler werfen was ein, und dann entwickel sich im Ping-Pong-Prinzip das Abenteuer). Die Geschichte schreitet voran, die Spieler interagieren mit der Welt und den Situationen der SL vorgibt und beschreibt. Wenn die Spieler nun etwas machen wollen, also ihre SC aktiv handeln, sagen sie das an, beschrieben es noch näher, und die Aufgabe des SL ist dann zu bestimmen wie es umgesetzt wird und wie schwierig das Ganze wird, was zum Tragen kommt und was spieltechnisch zu tun ist (meist würfeln), wobei verschiedene Parameter und Faktoren auf beiden Seiten zu tragen kommen. Der betroffene Spieler oder die anderen der Spielrunde können wenn nötig noch was dazu sagen, der SL seine Entscheidung dann ggf. modifizieren oder revidieren, oder aber eben doch bestätigen wenn er es für plausibel hält und es seiner Meinung nach das Abentier am Laufen hält. Ist so wie im Film: Eine Szene steht an, der Regisseuer (SL) sagt wo er hin möchte, der Schauspieler (Spieler) macht ggf. ein Angebot und agiert dann nach letzer Anweisung des Regisseurs. Wobei der SL oft Regisseur und Drehbuchschreiber in einem ist, der (Schau-)Spieler aber das Drehbuch nicht zu gänze kennt (außer er hat geschummelt, oder er hat es schonmla gespeilt, aber dann ist hohes rollenspielerisches Können angesagt Spielerwissen und Charakterwissen voneinander zu trennen).
Hab auch schon als Spieler Situationen gehabt da war ich überhaupt nicht oder nur teilweise mit der Entscheidung des Sl einverstanden, aber ich habe es dann in dem Momnet akzpetiert (ohne Zähneknirschen) und wir haben trotzdem weitergespielt, ohne das es dabei zu am Ende kritisch bedrohlichen Konsequenz für meine SC gekommen wäre.
Man spielt ja auch mit- und nicht gegeneinander, und das ganze geht ja im Normalfall nicht persönlich gegen einen selbst. (Wobei es durchaus SL geben mag die ihren persönlichen Zwist intime austragen). Der SL hat wenn Macht über die Geschichte/das Abenteuer, aber das muss er auch, denn wie soll das Spiel sonst weitergehen? Der SL weiß eben (fast) alles und idealerweise wie es weitergeht, d.h. er hat einen Wissenvorsprung gegenüber den Spielern was das Abenteuer/die Geschichte betrifft, und diesbezüglich eben auch die Deutungshoheit.

Was mir so in dieser wie auch anderen Diskussionen immer wieder auffällt ist, daß überwiegend vom Negativen ausgegangen wird, dann oft noch in der extremsten Ausprägung. Man könnte den Eindruck gewinnen das es in kaum einer Runde zu schönen Spielesitzungen kommt, da sich nur gestritten und betrogen wird, und tyrannischer Machtmißbrauch stattfindet, und lieber über Regeln streiten und sich in die Köppe kriegen als miteinander eine schöne Spielesitzung zu erleben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe nicht vom Negativen aus.
Das habe ich Dir jetzt auch nicht unterstellt. (y)
Aber Du liest ja mehr Negativbeispiele als Positivbeispiele, also was gut läuft - zumindest habe ich den sowohl persönlichen als auch subjektiven Eindruck, aber auch das ist ein anderes Thema was nicht mit Deinem Thread zu tun hat.
 
Was mir so in dieser wie auch anderen Diskussionen immer wieder auffällt ist, daß immer vom Negativen ausgegangen wird, dann oft noch in der extremsten Ausprägung.

Eine "Lösung", die zumindest einen Teil der am Spiel Beteiligten mit dem Gefühl unfair behandelt worden zu sein zurück lässt, ist die zwangsläufige Konsequenz einer mit Gewalt durchgesetzten Entscheidung.
Hier muss man nicht vom Negativen ausgehen, ja noch nicht einmal von einem Normalfall sprechen, sondern von absoluter Sicherheit.

Schließlich bewegen wir uns hier im Rahmen eines Spezialfalls, in dem wenigstens einer der Beteiligten sich unfair behandelt fühlt.
Andernfalls bestünde, wie oben dargelegt, gemäß dem Prinzip der stillen Zustimmung gar keine Notwendigkeit ein Machtwort zu sprechen.

Ein Entscheidungsverfahren, bei dem sich sicher wenigstens einer der Teilnehmer der Runde übervorteilt und übergangen sieht, halte ich persönlich nicht gerade für geschickt.
 
Eine "Lösung", die zumindest einen Teil der am Spiel Beteiligten mit dem Gefühl unfair behandelt worden zu sein zurück lässt, ist die zwangsläufige Konsequenz einer mit Gewalt durchgesetzten Entscheidung.

Und du meinst das Passiert nicht wenn du die Gruppe als ganzes abstimmen Lässt?

Sorry mikyra aber das ist meiner meinung nach Wunschdenken.

Wenn wir jetzt davon ausgehen das alle Spieler der gleichen Meinung sind dann ist alles gut, es ist alles Schön und wir können uns alle weiter Lieb haben und schön zusammen Spielen.

Sobalt aber einer anderer Meinung ist und demzufolge auch anders Stimmt. Dann wird sich der oder die Spieler die Überstimmt wurden auch Ungerecht behandelt fühlen.

Wie gesagt Sprechen wir hier von einem Spezialfall.

In diesem fall hast du das Problem nicht gelöst sondern es quasie nur abgegeben weil sich dann der oder die Spieler nicht mehr von dir als einzelperson Unfair behandelt fühlen sondern von der ganzen Gruppe.
 
Eine "Lösung", die zumindest einen Teil der am Spiel Beteiligten mit dem Gefühl unfair behandelt worden zu sein zurück lässt, ist die zwangsläufige Konsequenz einer mit Gewalt durchgesetzten Entscheidung.
Hier muss man nicht vom Negativen ausgehen, ja noch nicht einmal von einem Normalfall sprechen, sondern von absoluter Sicherheit.
Gewalt ist sowieso keine Lösung, und wer rumschreit hat Unrecht. ;) ;) ;)

Schließlich bewegen wir uns hier im Rahmen eines Spezialfalls, in dem wenigstens einer der Beteiligten sich unfair behandelt fühlt.
Andernfalls bestünde, wie oben dargelegt, gemäß dem Prinzip der stillen Zustimmung gar keine Notwendigkeit ein Machtwort zu sprechen.
Nicht jede SL-Entscheidung ist ein Machtwort, und der SL kein allmächtiger, allwissender und gottgleicher Tyrann. Aber nichtsdestotrotz ist er ein veranwortlicher Entscheidungsträger.

Ein Entscheidungsverfahren, bei dem sich sicher wenigstens einer der Teilnehmer der Runde übervorteilt und übergangen sieht, halte ich persönlich nicht gerade für geschickt.
Aber ist das jetzt nur das subjektive Gefühl des Betroffenen oder liegt ein objektiv eine Übervorteilung/ein Übergehen vor? Kann ja beipsielweise auch ein Powergamer sein der eben meint das sein Supercharakter eben alles kann und jeder Situation und jedem Gegner gewachsen ist, der mein sein SC ist unbesiegbar, und dann natürlich Zeter und Mordio schreit wenn er mal an seine Grenzen stöß, und ich rede jetzt noch nichtmal davon das man "böser" SL ihm diese absichtlich aufzeigt indem man solche Situationen ganz bewußt und nur für ihn herbeiführt, sondern aus dem ganz normalen Abenteuerverlauf.
Anderes Beispiel: Ist es jetzt unfair oder ungerecht für den Spieler des Schurken wenn in dem alten Spukschluß Ravenloft-Strahd-Skelette rumlaufen die er nicht hinterhältig angreifen kann und welche über die permanente Fähigeit "Unsichtbares Sehen" verfügen?

Und ist dieses überhaupt möglich es immer allen recht zu machen - funktioniert ja im wahren Leben auch nicht oft und gestaltet sich verdammt schwierig. Deshalb gibt es auch Kompromisse. Oder eben Lösungen die einem nicht schmecken, das kommt vor. Gut und geschickt ist nicht, da gebe ich Dir recht, aber wie willst Du es konkret umsetzen, welche allgemeingültige Verfahrensweise ist anzuwenden? Drüber reden tut man eh, davon gehe ich aus, denn sich setze einmal erwachsene (Reife mache ich dabei nicht an Lebensalter fest!) und vernunftbegabte Beteiligte mit dem Willen als auch der Fähikeit zur verbalen Kommunikation vorraus.

Als SL ist man auch ein wenig der Wächter das alle fair zu geht, aber man überwacht auch sich selbst, und man hat genug Instrumente um dafür zu sorgen einen Ausgleich zu schaffen für den Fall das jemand wirklich übervorteilt wurde, was ja noch nichtmal vorsätzlich gewesen sein muss.
Wichtig ist eben in meine Augen auch wie man mit den Entscheidungen umgeht.
 
Demokratisch?
Und du meinst das Passiert nicht wenn du die Gruppe als ganzes abstimmen Lässt?

Hilfe Hilfe! Ich glaube so langsam wird mir klar warum sich bei Euch alle Nackenhaare aufstellen.

Demokratie ist, wenn zwei Schafe und drei Wölfe darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt.

Demokratie ist äußerst gefährlich, wenn sie als Rechtfertigung verstanden wird gewissenlos und ohne Rücksicht auf Verluste einzig egoistische Interessen zu verfolgen, und nicht als Aufforderung für die Option einzutreten, die nach eigenem Ermessen dem Allgemeinwohl am meisten dient.

Im Sinne einer Abstimmung alle Mal ganz schnell Händchen hoch wer ist für A und wer für B geht das Abenteuer "Finden eines Kompromisses" sogar recht sicher in die Hose. Kompromiss gefunden wird auf diese Weise keiner. Es gibt ja nur die Optionen A un B.

Wichtigste Voraussetzung für die Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung sind Darlegung von Gründen und Austausch über persönliche Sichtweisen im gemeinsamen Gespräch. Nur auf diese Weise fühlen sich alle Parteien am Ende des geschlossenen Kompromisses auch wirklich erhört.

Objektiv?
Aber ist das jetzt nur das subjektive Gefühl des Betroffenen oder liegt ein objektiv eine Übervorteilung/ein Übergehen vor?
Das ist eine sehr philosophische Frage. Ich selbst glaube nicht, dass es so etwas wie eine jenseits aller Zweifel liegende objektive Sichtweise, sei es bei Regelfragen oder was-auch-immer überhaupt gibt.

In meinen Augen erheblich ist das Kriterium "objektive Übervorteilung" in jedem Falle nicht.

Einer Situation, in der zwar eine hypothetische "objetiv Übervorteilung" vorliegt, jedoch alle Beteiligten der "subjetiven Überzeugung" sind nicht übervorteilt worden zu sein, ziehe ich jederzeit einer Situation vor, in der wenigstens einer der Beteiligten das "subjektive Gefühl" hat übervorteilt worden zu sein. Ganz unabhängig davon, ob in dieser Situation eine wie auch immer geartete "objektive Übervorteilung" vorliegt, oder nicht.

Möglich?

Und ist dieses überhaupt möglich es immer allen recht zu machen

Nein, gelingen muss es nicht immer. Aber es besteht zumindest eine Chance.
Bei der Machtwort Variante besteht diese Chance nie.

Als Optimist würde ich jederzeit der Variante den Vorzug geben, die zumindest die Möglichkeit beinhaltet eine Lösung zu finden, die es allen recht macht, als einer Variante, die diesen Ausgang mit unumstößlicher Sicherheit ausschließt.
 
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Wichtigste Voraussetzung für die Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung sind Darlegung von Gründen und Austausch über persönliche Sichtweisen im gemeinsamen Gespräch. Nur auf diese Weise fühlen sich alle Parteien am Ende des geschlossenen Kompromisses auch wirklich erhört.

Erhört vieleicht. Aber nicht unbedingt verstanden.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu Tun.

Wenn ich einem Menschen der kein Deutsch Spricht ein Problem auf Deutsch erkläre dann hat er mich Gehört (sofern er nicht auch noch Taub ist) aber hat er auch Verstanden was ich ihm damit Sagen will?

Das Problem mit deinem Vorschlag ist das er im Gegensatz zu "Alle die Hand Hoch die für Option B sind" einfach nur Zeit Frisst und im Schlimmsten Fall zu keinem Ergebnis führt.

So wie ich deine Ausführungen von anfang an Verstanden habe ist es so das du immer davon Ausgehst das die Gruppe auf die eine oder andere Weise zu einem Ergebnis kommen mit dem alle beteiligten Leben können.

Immer ist in dem Fall genauso ein Unwort wie Alle.
Einfach weil sie keinen anderen Schluss zulassen.

"Alle Elefanten sind Grau. Alles was Grau ist ist ein Elefant."

Das ist natürlich Quatsch aber du verstehst worauf ich hinaus will.

Wir gegen jetzt einfach mal davon aus das man mit seiner Gruppe in eine Situation kommt wo die Regelung nicht ganz klar ersichtlich ist bzw. das Regelwerk keinen genauen aufschluss darüber gibt.

Nehmen wir als Beispiel einmal die Situation "Kann ich mit einer Pistole ein Ziel außer Sicht Treffen indem ich eine Nahegelegene Wand als Bande benutze?"

In der Realität natürlich völliger Quatsch (wobei es ja aber durchaus Feldjäger geben soll die sich mit einem Querschläger selbst ins Bein Geschossen haben).

Aber wie gesagt für unseren Spezialfall gehen wir einfach mal davon aus das dass genutzte Regelwerk sowas durchaus Hergibt (Videospiele und Filme machen es ja schließlich vor).

So du als Spielleiter bist dir nicht sicher und unterbrichst das Spiel weil du die Situation mit den Spielern besprechen willst um zu einem Fairen ergebnis zu kommen.

Nach langen überlegen, Diskutieren und gegebenenfalls im Regelwerk Blättern kommen 3 deiner 4 Spieler zu dem entschluss das die Schwierigkeit so Hoch ist das der Schuss als Unmöglich gilt.
Der 4. (gegebenenfalls sogar der Schütze selbst der das vorhat oder jemand anderes der vom Gelingen dieser Aktion Abhängig wäre) Findet aber das der Schuss durchaus Möglich ist Weil sein Charakter ist ja Deathshot 2.0 und das Original kann das ja dieses Kunststück sogar über Mehrere Banden.
Er lässt sich auch von nichts auf der Welt von seiner Meinung abbringen.
Irgendwann wird eine entscheidung Getroffen und man entscheidet sich für die Mehrheit (weil man das ja Fairer weise so machen sollte) indem man die Aktion endweder erst garnicht zulässt oder aber sie so Hoch erschwert das sie nur Scheitern kann.

So die sache ist vorbei und man hat eine für alle Faire entscheidung getroffen oder?

Nein eben nicht.

Weil es geht jetzt nicht darum ob wir die Pizza die wir für den Spielabend Bestellt haben Fair durch 5 Teilen was in dem fall ja eine Materielle entscheidung wäre (z.B. in dem man Besagte Pizza einfach in 5 gleichgroße Teile Schneidet) sondern es geht um die Persönliche meinung und die ist immer Subjektiv.

Der Spieler der anderer Meinung war wird, wenn du Glück hast, die Sache auf sich beruhen lassen.
Wenn du allerdings Pech hast wird er dir zumindest für den Rest des Abends mit genau dieser Aktion und was dadurch hätte alles anders Laufen können in den Ohren Liegen.
Auf jeden Fall aber, unabhängig von deinem Glück oder Pech, wird es so sein das er sich Unfair behandelt fühlt.

Und wie du ja schon selbst gesagt hast. Solange sich einer Unfair Behandelt fühlt kann eine entscheidung niemals Fair sein.

Er kann euch nie Vorwerfen das ihr ihn nicht angehört habt. Das nicht.
Aber er kann euch vorwerfen ihn nicht Verstanden zu haben und das er deswegen Unfair Behandelt wurde.

Die einzig "Faire" art und weise so etwas zu Lösen wäre es wohl das man das Glück entscheiden lässt und eine Münze wirft.
Weil dann kann man niemanden vorwerfen das man Unfair Behandelt wurde und muss für die entscheidung das Persönliche Glück oder eben Pech verantwortlich machen.
 
Mit dem "immer" hast Du vermutlich nicht ganz unrecht.
Da habe ich wohl ein wenig voreilig geschossen und mich als Deathshot 3.0 probiert.

Die zugehörige Einschränkung folgte erst im Nachsatz.
Konstruieren lassen sich verzwickte und durch gemeinsamen Konsens unlösbare Fälle gewiss, meiner Erfahrung nach treten sie in dieser Reinform in der Praxis, wenn überhaupt, aber so selten auf, dass sie keines gesonderten Ermächtigungsgesetzes bedürfen.
Die Gefahr von Machtmissbrauch wiegt hier sehr viel schwerer als ein potentieller Nutzen.

Das selbe Zugeständnis findet sich auch noch einmal hier.
Möglich?
Captain_Jack schrieb:
Und ist dieses überhaupt möglich es immer allen recht zu machen
Nein, gelingen muss es nicht immer. Aber es besteht zumindest eine Chance.
Bei der Machtwort Variante besteht diese Chance nie.

Als Optimist würde ich jederzeit der Variante den Vorzug geben, die zumindest die Möglichkeit beinhaltet eine Lösung zu finden, die es allen recht macht, als einer Variante, die diesen Ausgang mit unumstößlicher Sicherheit ausschließt.

Praktisch vorgekommen ist mir so ein Fall bisher noch nicht, aber denkbar ist er durchaus. Da gebe ich Dir recht.

Selbst bei dem Deathshot 2.0 Beispiel von oben sehe ich die Chancen einen gemeinsamen Kompromiss zu finden nicht schlecht.
Immerhin wäre es hier zusätzlich nötig dass die drei anderen Spieler mindestens genauso felsenfest der Überzeugung sind, dass der gewünschte Schuß über Bande nicht möglich ist.

Ich meine, hey - der Spieler hat nicht nur einen Grund geliefert, aus dem das schon möglich sein könnte, er hat sogar extra seinen Charakter nach einem Vorbild gebaut, dem so ein Kunsstück nicht nur möglich ist, sondern bei dem das sogar SEIN Spotlight ist.
Die Chance hier trotz aller Vermittlungsangebote wie "Okay für einen Punkt ausgegebenes Karma extra", "Mit erhöhter Gefahr Dich selbst zu treffen", "Ein Extra-Stunt in diesem Abenteuer für alle anderen", etc. die Spieler nicht zu einem Kompriss bewegen zu können, der ihm den Schuss mit dem Segen aller doch erlaubt, halte ich für eher gering.

Nunja, zumindest probieren sollte man es meines Erachtens, ehe man "Machtwort! Punkt Basta!" die Flinte voreilig ins Korn wirft oder gar schlimmer noch diese Herangehensweise zur festen Praxis macht.
 
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