G
Gelöschtes Mitglied 25250
Guest
Hi Folks.
Angeregt durch diese Aussage von tobrise (die zugegebener Maßen ein wenig aus dem eigendlichen Kontext gegriffen wurde) habe ich mir überlegt wie viel macht und wie viel verantwortung eigendlich beim Spielleiter Liegen bzw. bei diesem Liegen sollten.
Was den bereich "Gutes Rollenspiel" angeht so bin ich tatsächlich ganz bei tobrise. Davon mal abgesehen das ich es sowieso etwas Random und in der regel auch eher Unsinnig finde Gutes Rollenspiel zu Bewerten und im Schlimmsten Fall auch noch mit Erfahrungspunkten zu entlohnen finde ich es auch eher Schwierig so etwas auch wirklich Sinnig zu Bewerten.
Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen was gutes Rollenspiel ist und wie es sich auszeichnet (das ist ja auch nicht kern der Frage) aber wie gesagt nehme ich mir als Spielleiter nicht heraus zu sagen ob jemand seinen Charakter gut gespielt hat oder eben nicht.
Bei der Aussage das es Quatsch ist das dass Wort des Spielleiters Gesetz ist muss ich allerdings Wiedersprechen.
Natürlich ist der SL genauso ein Teil der Gruppe wie jeder andere Spieler auch und auch das er in der Regel ein Mitspieler mit Abweichenden Aufgaben ist ist soweit klar und auch richtig.
Aber was sind genau diese Abweichenden Aufgaben?
Nun in der regel ist das eigendlich ganz Einfach der Spielleiter muss in der Regel nur folgende Dinge tun:
1. Die Welt an sich Beschreiben (Wetter, Umgebung, Politische Lage, Kulturelle Eigenheiten, Fauna und Flora usw.).
2. Er muss sämtliche NSC´s vorbereiten und Spielen (auch und vor allem die denen die Spieler Zufällig begegnen und bei denen die Spieler aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen der meinung sind das sie was Wissen könnten).
3. Er muss die Beziehungen sämtlicher NSC´s zu den Charaktern und, je nach Setting, auch unter einander im Auge behalten.
4. Natürlich sollte er es auch schaffen ein Spannendes Abenteuer innerhalb dieser Welt auf die Beine zu Stellen.
5. Er soll überlegungen anstellen in wie weit die Entscheidungen und Handlungen der Spieler ihre Unmittelbare Umgebung und die Welt in der sie Leben Beeinflussen.
Also bis hier her alles ganz einfach.
Der Spieler muss also eigendlich nichts weiter machen als einfach nur die Gesamte Welt zu Simulieren.
Die Ganze Welt?
Nein natürlich nicht. In der Regel reicht es bei den Meisten Spielen einfach nur das Dorf, die Stadt oder die Region zu Simulieren in denen sich die Charakter zur Zeit Aufhalten.
Neben diesen Allgemeinen dingen gibt es aber noch eine sechste und meines erachtens nicht weniger Wichtige Aufgabe die der SL machen muss und die zu diesem Abweichenden Aufgabengebiet fallen.
Er ist Schlicht und ergreifend der Schiedsrichter.
Wenn ich jetzt einmal nur von dieser einfachen Sache ausgehe verstehe ich nicht so ganz wie es Quatsch sein kann das "Das Wort des SL Gesetz ist.".
Wie soll ich bitte entscheidungen Treffen wenn jeder Spieler diese Entscheidung Hinterfragen und im Schlimmsten Fall eine Diskusion darüber Starten kann?
Wenn ich eine entscheidung als SL treffe dann tue ich das in der Regel nicht ohne Grund.
Sei es das ich das Spiel einfach im Fluss halten möchte oder das ich sonst welche dinge dabei zu beachten habe.
Fangen wir mal ganz am anfang bei der Charaktererschaffung an.
Wenn ich als SL bei DSA sage das ich Schelme als Spielcharakter nicht zulasse weil sie in der regel von Spielern als Freifahrtschein zum Plotsprengen genutzt werden oder bei Schattenjäger keine Techpriester erlaube weil sie für die Art von Abenteuern die in der Gruppe gespielt werden einfach zu Auffällig sind dann hat das seinen Grund.
In diesem Augenblick habe ich als SL auch keine Disskusionsgrundlage geschaffen sondern sämtliche zukünftigen Fragen und Diskussionen zu dem Thema bereits beantwortet.
Weil sind wir mal ehrlich.
Zu wem kommen den die Spieler und "heulen" einem die Ohren voll wenn der Schelm mal wieder das Abenteuer unnötig erschwert oder im Schlimsten fall gesprengt hat?
In der Regel nicht zu dem Spieler der den Schelm Spielt. Und wenn sie es doch tun dann Grinst der bloß Schelmisch (vorischt Wortspiel) und verweist auf den Spielleiter da der es ihm ja erlaubt hat den Schelm zu Spielen.
Ähnlich funktioniert das auch mit anderen Charakterkonzepten.
Ein Spieler in meiner Schattenjäger Runde hatte den Unheimlich Guten einfall seinen Assassinen als Sniper aufzuziehen.
Ist ok. Habe ich zugelassen.
Ich habe ihn allerdings auch darauf hingewiesen das es rein von der Mechanik (nicht vom Hintergrund) keinen Sinn macht einen Reinen Sniper zu Spielen da dieser so in der Regel so gut wie nie gebraucht wird und es auch nur wenige Situationen gibt in denen er auch tatsächlich das volle Potenzial eines Scharfschützengewehrs nutzen kann.
Auf jeden Fall hat der Spieler sich einen Sniper gebaut und diesen wirglich nur auf Beschuss gepimpt.
Nach 1-2 Abenteuern hat er sich dann allerdings angefangen zu beschweren das er in Normalen Kämpfen so gut wie nichts Reissen kann und Quasie von mir Verlangt das ich in jede Scene ein Scharfschützennest für ihn einrichte von dem aus er Snipern kann.
Aber Charaktererstellung ist da nicht das einzige.
Auch im Laufenden Spiel kommt es in der Regel immer mal wieder zu Situationen bei denen die Spieler sich in der Handlung verstricken oder unangemessen auf eine Situation Reagieren einfach weil sie es nicht besser wissen.
Wenn ich da als Spielleiter nicht die Möglichkeit habe einzugreifen und zu sagen "Leute jetzt ist aber Schluss." ohne das gleich darüber eine Grundsatzdiskussion losbricht dann würde mich das Schon sehr Ankotzen. Vor allem wenn man bedenkt das die Spieler danach wenn das Kind in den Brunnen Gefallen ist dann zu mir kommen und mich fragen wie ich es als SL so weit habe Kommen lassen können.
Ich muss die Möglichkeit haben Proben zu verlangen und auch sagen zu können auf was genau die Probe Läuft.
SL: "Du willst die Wand hoch also mach mal eine Probe auf Klettern."
Spieler: "Kann ich nicht Schleichen nehmen da bin ich besser."
SL: "Wie willst du bitte eine Wand Hochschleichen?"
Spieler: "In dem Ich leise Hochkletter."
...
Zugegeben auch wenn dieses Beispiel etwas Extrem und sehr aus der Luft Gegriffen ist verdeutlicht es doch recht gut was genau ich meine.
Als SL muss ich einfach die Möglichkeit haben irgendwann sagen zu können "Ok bis hier her war es lustig aber du kannst keine Senkrechte Wand Hochschleichen also wirf auf Klettern oder such dir einen anderen Weg."
Worauf ich eigendlich hinaus will ist das ich als SL einfach irgendwann mit dem Buch auf den Tisch Hauen muss und sagen "Hugh ich habe Gesprochen." weil ansonsten verlaufen die Spiele sich einfach irgendwann in Diskussionen und keiner hat mehr Spaß daran.
Oder man Schafft den SL gleich Komplett ab und erschafft ein Rein Tabellen oder Buch Gestützes Spiel bei dem die Tabellen und/oder das Buch die Rolle des SL übernimmt.
Spielleiter zu sein ist wohl der Schwierigste Job den man am Spieltisch übernehmen kann und geht meiner Meinung nach über "Mitspieler mit Abweichenden Aufgabengebiet" weit hinaus.
Natürlich soll man in erster Linie Fair sein und auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Spieler eingehen.
Aber man sollte auch die Möglichkeit haben im Bedarf Hart sein zu können.
Also wie seht ihr das.
Welche Aufgaben hat der Spielleiter und wieviel Macht sollte ihm dafür zur verfügung stehen?
Und gaaanz wichtig: Der Spielleiter ist TEIL DER GRUPPE! Er ist ein Mitspieler mit abweichenden Aufgaben, nichts weiter. Weder hat er die Deutungshoheit darüber was "gutes Rollenspiel" ist, noch ist "sein Wort GESETZ". Dieser Quatsch stand in den 80ern in den Regelwerken, wir haben 2018!!!
Angeregt durch diese Aussage von tobrise (die zugegebener Maßen ein wenig aus dem eigendlichen Kontext gegriffen wurde) habe ich mir überlegt wie viel macht und wie viel verantwortung eigendlich beim Spielleiter Liegen bzw. bei diesem Liegen sollten.
Was den bereich "Gutes Rollenspiel" angeht so bin ich tatsächlich ganz bei tobrise. Davon mal abgesehen das ich es sowieso etwas Random und in der regel auch eher Unsinnig finde Gutes Rollenspiel zu Bewerten und im Schlimmsten Fall auch noch mit Erfahrungspunkten zu entlohnen finde ich es auch eher Schwierig so etwas auch wirklich Sinnig zu Bewerten.
Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen was gutes Rollenspiel ist und wie es sich auszeichnet (das ist ja auch nicht kern der Frage) aber wie gesagt nehme ich mir als Spielleiter nicht heraus zu sagen ob jemand seinen Charakter gut gespielt hat oder eben nicht.
Bei der Aussage das es Quatsch ist das dass Wort des Spielleiters Gesetz ist muss ich allerdings Wiedersprechen.
Natürlich ist der SL genauso ein Teil der Gruppe wie jeder andere Spieler auch und auch das er in der Regel ein Mitspieler mit Abweichenden Aufgaben ist ist soweit klar und auch richtig.
Aber was sind genau diese Abweichenden Aufgaben?
Nun in der regel ist das eigendlich ganz Einfach der Spielleiter muss in der Regel nur folgende Dinge tun:
1. Die Welt an sich Beschreiben (Wetter, Umgebung, Politische Lage, Kulturelle Eigenheiten, Fauna und Flora usw.).
2. Er muss sämtliche NSC´s vorbereiten und Spielen (auch und vor allem die denen die Spieler Zufällig begegnen und bei denen die Spieler aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen der meinung sind das sie was Wissen könnten).
3. Er muss die Beziehungen sämtlicher NSC´s zu den Charaktern und, je nach Setting, auch unter einander im Auge behalten.
4. Natürlich sollte er es auch schaffen ein Spannendes Abenteuer innerhalb dieser Welt auf die Beine zu Stellen.
5. Er soll überlegungen anstellen in wie weit die Entscheidungen und Handlungen der Spieler ihre Unmittelbare Umgebung und die Welt in der sie Leben Beeinflussen.
Also bis hier her alles ganz einfach.
Der Spieler muss also eigendlich nichts weiter machen als einfach nur die Gesamte Welt zu Simulieren.
Die Ganze Welt?
Nein natürlich nicht. In der Regel reicht es bei den Meisten Spielen einfach nur das Dorf, die Stadt oder die Region zu Simulieren in denen sich die Charakter zur Zeit Aufhalten.
Neben diesen Allgemeinen dingen gibt es aber noch eine sechste und meines erachtens nicht weniger Wichtige Aufgabe die der SL machen muss und die zu diesem Abweichenden Aufgabengebiet fallen.
Er ist Schlicht und ergreifend der Schiedsrichter.
Wenn ich jetzt einmal nur von dieser einfachen Sache ausgehe verstehe ich nicht so ganz wie es Quatsch sein kann das "Das Wort des SL Gesetz ist.".
Wie soll ich bitte entscheidungen Treffen wenn jeder Spieler diese Entscheidung Hinterfragen und im Schlimmsten Fall eine Diskusion darüber Starten kann?
Wenn ich eine entscheidung als SL treffe dann tue ich das in der Regel nicht ohne Grund.
Sei es das ich das Spiel einfach im Fluss halten möchte oder das ich sonst welche dinge dabei zu beachten habe.
Fangen wir mal ganz am anfang bei der Charaktererschaffung an.
Wenn ich als SL bei DSA sage das ich Schelme als Spielcharakter nicht zulasse weil sie in der regel von Spielern als Freifahrtschein zum Plotsprengen genutzt werden oder bei Schattenjäger keine Techpriester erlaube weil sie für die Art von Abenteuern die in der Gruppe gespielt werden einfach zu Auffällig sind dann hat das seinen Grund.
In diesem Augenblick habe ich als SL auch keine Disskusionsgrundlage geschaffen sondern sämtliche zukünftigen Fragen und Diskussionen zu dem Thema bereits beantwortet.
Weil sind wir mal ehrlich.
Zu wem kommen den die Spieler und "heulen" einem die Ohren voll wenn der Schelm mal wieder das Abenteuer unnötig erschwert oder im Schlimsten fall gesprengt hat?
In der Regel nicht zu dem Spieler der den Schelm Spielt. Und wenn sie es doch tun dann Grinst der bloß Schelmisch (vorischt Wortspiel) und verweist auf den Spielleiter da der es ihm ja erlaubt hat den Schelm zu Spielen.
Ähnlich funktioniert das auch mit anderen Charakterkonzepten.
Ein Spieler in meiner Schattenjäger Runde hatte den Unheimlich Guten einfall seinen Assassinen als Sniper aufzuziehen.
Ist ok. Habe ich zugelassen.
Ich habe ihn allerdings auch darauf hingewiesen das es rein von der Mechanik (nicht vom Hintergrund) keinen Sinn macht einen Reinen Sniper zu Spielen da dieser so in der Regel so gut wie nie gebraucht wird und es auch nur wenige Situationen gibt in denen er auch tatsächlich das volle Potenzial eines Scharfschützengewehrs nutzen kann.
Auf jeden Fall hat der Spieler sich einen Sniper gebaut und diesen wirglich nur auf Beschuss gepimpt.
Nach 1-2 Abenteuern hat er sich dann allerdings angefangen zu beschweren das er in Normalen Kämpfen so gut wie nichts Reissen kann und Quasie von mir Verlangt das ich in jede Scene ein Scharfschützennest für ihn einrichte von dem aus er Snipern kann.
Aber Charaktererstellung ist da nicht das einzige.
Auch im Laufenden Spiel kommt es in der Regel immer mal wieder zu Situationen bei denen die Spieler sich in der Handlung verstricken oder unangemessen auf eine Situation Reagieren einfach weil sie es nicht besser wissen.
Wenn ich da als Spielleiter nicht die Möglichkeit habe einzugreifen und zu sagen "Leute jetzt ist aber Schluss." ohne das gleich darüber eine Grundsatzdiskussion losbricht dann würde mich das Schon sehr Ankotzen. Vor allem wenn man bedenkt das die Spieler danach wenn das Kind in den Brunnen Gefallen ist dann zu mir kommen und mich fragen wie ich es als SL so weit habe Kommen lassen können.
Ich muss die Möglichkeit haben Proben zu verlangen und auch sagen zu können auf was genau die Probe Läuft.
SL: "Du willst die Wand hoch also mach mal eine Probe auf Klettern."
Spieler: "Kann ich nicht Schleichen nehmen da bin ich besser."
SL: "Wie willst du bitte eine Wand Hochschleichen?"
Spieler: "In dem Ich leise Hochkletter."
...
Zugegeben auch wenn dieses Beispiel etwas Extrem und sehr aus der Luft Gegriffen ist verdeutlicht es doch recht gut was genau ich meine.
Als SL muss ich einfach die Möglichkeit haben irgendwann sagen zu können "Ok bis hier her war es lustig aber du kannst keine Senkrechte Wand Hochschleichen also wirf auf Klettern oder such dir einen anderen Weg."
Worauf ich eigendlich hinaus will ist das ich als SL einfach irgendwann mit dem Buch auf den Tisch Hauen muss und sagen "Hugh ich habe Gesprochen." weil ansonsten verlaufen die Spiele sich einfach irgendwann in Diskussionen und keiner hat mehr Spaß daran.
Oder man Schafft den SL gleich Komplett ab und erschafft ein Rein Tabellen oder Buch Gestützes Spiel bei dem die Tabellen und/oder das Buch die Rolle des SL übernimmt.
Spielleiter zu sein ist wohl der Schwierigste Job den man am Spieltisch übernehmen kann und geht meiner Meinung nach über "Mitspieler mit Abweichenden Aufgabengebiet" weit hinaus.
Natürlich soll man in erster Linie Fair sein und auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Spieler eingehen.
Aber man sollte auch die Möglichkeit haben im Bedarf Hart sein zu können.
Also wie seht ihr das.
Welche Aufgaben hat der Spielleiter und wieviel Macht sollte ihm dafür zur verfügung stehen?