WFRSP 3 Wie verteilt ihr den Schaden als SL?

Svalbard

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18. März 2019
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Meine Frage geht an alle SL. Wie verteilt ihr im Kampf den Schaden an die SC? Zufallsverteilung? Greift ihr immer den schwächsten der Gruppe an? oder stellt ihr euch taktisch dumm dar? In meinem Fall sind die SC den Gegner zahlenmässig meist unterlegen und somit kann der Kämpfer/Krieger der Gruppe nur gegen einen Gegner kämpfen und die anderen schwächeren SC werden von den anderen schwer verletzt oder vernichtet.

Danke für Antworten
 
Bei uns kommt das auf die Gegenspieler an.

Solche, die intelligent oder vernunftbegabt sind, machen oftmals das für sie taktisch sinnvolle.
Also beispielsweise die akute Bedrohung als erstes gezielt ausschalten, auch gemeinschaftlich.
Oder das schwächste Glied schwer verwunden, um so Kampfteilnehmer durch Notfallmaßnahmen zu binden.

Andere, weniger versierte Gegner werden zufällig verteilt.
 
In meinem Fall sind die SC den Gegner zahlenmässig meist unterlegen [...]
Nur zahlenmäßig oder auch kräftemäßig? Oder anders gefragt: Stellen sich die Spieler und/oder deren Charaktere "nur" unklug an oder sind die Herausforderungen für die Charaktere ganz einfach zu stark?
 
Als SL muss man letztlich die Geschichte und deren gelingen im Blick behalten. Wenn die Spieler keinen Bock mehr haben, ist die ganze Choose im Eimer.

Deshalb ist vor allem das Einfühlungsvermögen des SLs gefragt, wieviel er seinen Spielern zumuten kann und vor allem, was die Spieler erleben möchten.

Früher waren die Abenteuer sehr strategisch angelegt. Man "crawlte" den Dungeon entlang. Entschärfte Fallen, tötete Monster, sammelte Schätze. Heute konzentriert man sich auf die Geschichte und schaut, was für Auswirkungen haben die Elemente auf diese. Wenn die Helden reich werden, sind sie nicht mehr mit Geld zu motivieren. Wenn sie zu mächtig werden, haben sie nichts mehr, dass sie interessiert, usw. Man muss sie ständig an der "Kandarre" haben. Scheuchen und locken. Wenn das Rollenspiel gut läuft, lasse ihnen Luft. Sie machen sich nur allzuoft selber die Hölle heiß. Wenn die Luft raus ist, wecke ihre Neugier oder mache ihnen (gekonnt) Angst.

Kämpfe vor allem, wenn die Leute Lust darauf haben. Je nachdem wie sehr sie es brauchen und sie "Luft" haben, führe sie an den Abgrund. Aber kämpfe nicht mechanisch, nur weil Dir nichts einfällt... dann lasse lieber einen anderen mal leiten, der Lust hat ;)
 
Nur zahlenmäßig oder auch kräftemäßig? Oder anders gefragt: Stellen sich die Spieler und/oder deren Charaktere "nur" unklug an oder sind die Herausforderungen für die Charaktere ganz einfach zu stark?

In vielen Kampfsequenzen sind sie den Gegner nur zahlenmässig unterlegen die Stärke ist in der Gesamtheit doch jedesmal recht ausgeglichen, ist auf jeden Fall mein Ziel.
Dabei handelt sich vor allem um einen starken Krieger und einen schwachen Armbrustschützen die zu zweit eine Kampagne bestreiten. Als SL mit intelligenten Kreaturen will ich natürlich zuerst den Armbrustschützen aus dem Weg räumen, doch dieser hat kaum Abwehrkraft. Als SL will ich natürlich nicht das es ihm verleidet auf der anderen Seite möchte ich so realistisch wie möglich bleiben.
 
Da haben die Spieler mehrere Wege, um damit umzugehen.
Einer wäre, den Wert von Deckung zu erkennen.
Der zweite wäre, dass der Nahkämpfer sich sehr schnell auf den Feind zubewegt - und dadurch zunächst mal Primärziel wird.
 
Logik ist ein Punkt, gerade in modernen Settings. Aber dann hängt das von persönlichen Gefühlen ab und andere Sachen.

Haben die NSC bestimmte Feindbilder?
Erkennen die NSC bestimmte Rollen unter den SC?
Erkennen die NSC eine akkute Bedrohung - die angelegte Waffe ist eine präsentere Bedrohung als der Typ der ruhig mit den Händen fuchtelt.
Wie sind SC positioniert - wen sehen die NSC überhaupt und wer ist in ihrer Reichweite? - Die Nahkämpfer werden nicht an den Fightern/Streetsams/whatever vorbeirennen um zum Caster in der letzten Reihe zu gelangen.
Ist ein NSC vielleicht in der Situation, dass er eine Bedrohung für erledigt hält - der Gegner geht zu Boden - wer sagt, dass er kampunfähig ist?

Die Spieler sollten bei sowas auch gefordert sein. Gerade zum Thema Positionierung sind sie ja selbst gefragt. Ob das jetzt ein Dungeon Crawl bei DnD ist, eine Übergabe bei SR, eine Verhandlung in der World of Darkness, eine Schießerei bei Deadlands, ein Erobern des Kampfgebietes bei Deathwatch.
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Aber Anzahl der Gegner ist auch ein wichtiger Punkt, darüber haben die SC ja nur bedingt Kontrolle - wenn sie die Umgebung nutzen können, dann schon, sonst meist eher schwierig. Bei der letzten DW Session bei der ich leider selbst nicht dabei war, haben meine Mitspieler einfach 0 Taktik gezeigt und sind in mehrere Horden frontal reingerannt. Die Unterstützung durch alliierte NSC wurde nicht in Anspruch genommen, und die Tatsache, dass man die Orks durch Hinterhalte hätte auch in eine Falle locken können wurde dabei vollkommen ignoriert. Folge, ein Großteil der SCs hat schwere Wunden abbekommen, weil sie die Horden so stumpf angegangen sind. Man hätte ködern können und so eine Situation gehabt in der die Gegner nur mit begrenzter Stärke zeitgleich attackieren könnten.
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Was soll der SL da machen? Orks sind schon dumme Gegner, die in der Regel auf das nächst beste Ziel gehen.

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Zu deiner Situation mit dem Armbrustschützen - ja ist der denn für die meisten Gegner eine so offensichtliche Bedrohung? Also ich weiß nicht welches System du spielst, aber ein Armbrustschütze mit geladener Armbrust ist bedrohlich, aber wenn der nicht in der ersten Reihe steht, dann ist der Schwertkämpfer vorne eben präsenter. Der steht direkt vor dem NSC, und vor der Armbrust hilft auch Deckung - aber das Schwert läuft ihm hinterher ;)
 
Als SL will ich natürlich nicht das es ihm verleidet auf der anderen Seite möchte ich so realistisch wie möglich bleiben.
Dann wäre eine Möglichkeit, den Spielern - offensichtlicher als scheinbar bisher - Möglichkeiten zu bieten, Taktiken anzuwenden, die sie von den Stärken ihrer Gruppenkonstellation profitieren lassen. Damit ist nicht zwingend gemeint, dass Du den Spielern vorbetest, wie sie ihre Charaktere am Besten handeln lassen, aber vielleicht mehrere Optionen (z.B. in Bezug auf das Gelände) anbieten.

Wenn die Gegner den Armbrustschützen als größte Gefahr ansehen (oder im Gegenteil, als jemanden, den man schnell ausschalten kann, um dann in Überzahl den Krieger anzugehen), dann sollte dieser sich überlegen, wie er sich dieser Gefahr entzieht. Einfachste Möglichkeit: er bleibt in der Nähe des Kriegers, der seinen Bodyguard mimt. Andere Idee, die Spieler gestalten den Kampf zu ihren Bedingungen: z.B. agiert der Fernkämpfer aus einer Position heraus, die von den Gegnern nicht einfach zu erreichen ist (z.B. Deckung, von einer Anhöhe etc.).

Dabei solltest Du aber auch immer die Spieler betrachten. Es gibt Spieler, die haben einfach kein taktisches Geschick und für die ist es schwierig, dargebotene Optionen, die man denen nicht mit dem Zaunpfahl in den Kopf hämmert, zu erkennen und zu nutzen. Da ist dann etwas Fingerspitzengefühl gefragt, um diesen Spielern als SL nicht den Schlachtplan vorzulegen, andererseits aber dennoch herausfordernde Kämpfe zu gestalten.
 
Danke an Alle für die hilfreichen Antworten(y) hat mir sehr geholfen. Versuche es am Freitag umzusetzen. Mit mehr dynamik und Optionen sollte dies Gelingen. Auf jedenfall müssen sich die SC nun was Einfallen lassen :)
 
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