Belletristik Weltliteratur

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Interessante Einstellung...
Andere Frage: Es besteht also kein Grund für einen Literaturkanon?
 
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Umgekehrt: Du musst mir sagen, welchen Grund es für einen Literaturkanon gibt. Ich sehe keinen, das sollte reichen, um dagegen zu sein.

Ernsthaft: Was soll das bringen, eine Liste mit lesenswerter Literatur zu erstellen? Hinz und Kunz werden, alle ihnen bekannten Autoren bringen, die sie gelesen haben, oder von denen sie gehört haben, dass sie angeblich lesenswert seien. Darüber kann man dann lange und ergebnislos diskutieren, ob Autor X und Werk Y nun wirklich lesenswert oder tatsächliche hohe Literatur sind und ob sie vielleicht sogar zu den 37,6 besten Werken der Weltliteratur gehören. Was für einen Maßstab soll man anlegen? Literatur als Form der Kunst wie auch der Unterhaltung ist der Mode und dem Zeitgeist unterworfen, die Geschmäcker sind verschieden, wo ist das Phrasenschwein.
 
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Ernsthaft: Was soll das bringen, eine Liste mit lesenswerter Literatur zu erstellen?

Literatur ist Kultur. Es ist immer gut zu wissen, was Kultur ist, wenn man nicht als unkultiviert darstehen will. Ein Kanon schränkt die Bandbreite der Bücher an, die man kennen muss, um mitreden zu können, wenn sich gebildete Leute unterhalten, aber lass mich raten, ein "Vollpfosten" (liebe Mods und IM, das ist ein Zitat!) wie Du will nicht dazugehören :D
 
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Ich denke über die Validität des Kulturkanons für die Unterhaltung 'kultivierter Leute' könnte man auch wieder streiten.
 
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Literatur ist Kultur. Es ist immer gut zu wissen, was Kultur ist, wenn man nicht als unkultiviert darstehen will.

Du bringst es auf den Punkt: Ein Literaturkanon dient nur dem intellektuellen Schwanzvergleich.

Ein Kanon schränkt die Bandbreite der Bücher an, die man kennen muss, um mitreden zu können, wenn sich gebildete Leute unterhalten, aber lass mich raten, ein "Vollpfosten" (liebe Mods und IM, das ist ein Zitat!) wie Du will nicht dazugehören :D

Nun, ich möchte keiner Gruppe angehören, die liest, um gebildet zu erscheinen. Ich lese zum Privatvergnügen, nicht um Annerkennung zu erhalten.
 
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Du bringst es auf den Punkt: Ein Literaturkanon dient nur dem intellektuellen Schwanzvergleich.

Dem man sich doch stellen kann, wovor hast Du Angst? Das jemand einen längeren hat als Du? Wie albern....

Nun, ich möchte keiner Gruppe angehören, die liest, um gebildet zu erscheinen. Ich lese zum Privatvergnügen, nicht um Annerkennung zu erhalten.

Blah, blah... ;)
 
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Ich denke über die Validität des Kulturkanons für die Unterhaltung 'kultivierter Leute' könnte man auch wieder streiten.

Natürlich, aber das es gewisse Bücher gibt, die ihre Zeit einfach besser repräsentieren als andere, wirst auch Du nicht abstreiten können. Das es Bücher gibt und gab, die die Welt verändert haben, auch nicht. Nun, was hindert mich daran, hierraus einen Kanon zu formulieren, den ich als lesenswert kennzeichne? Kultiviert hin oder her... ;)
 
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Meine Favoriten in der (Welt-)Literatur, so wie sie mir aktuell einfallen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

- alles von John Irving, Haruki Murakami, Truman Capote, Agatha Christie und Neil Gaiman
- Raymond Queneau: Zazie in der Metro
- Peter Matthiesen: Far Tortuga
- Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen
- Shan Sa: Die Go-Spielerin
- Andrew Sean Greer: Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli
- Christa Wolf: Kassandra
- Johann Wolfgang von Goethe: Wahlverwandtschaften
- vieles von Arthur Schnitzler
- Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
- Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
- F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby
- so ziemlich alles von Günter Grass
- so ziemlich alles von Umberto Eco
- Paul Austers New York-Trilogie
- ein oder zwei Sachen von Martin Walser wegen der Sprache
- Ruskin Bond: Die Straße zum Bazar
- Sibylle Lewitscharoff: Pong
- Patricia Highsmiths Ripley-Bücher
- Marguerite Yourcenar: Der Fangschuß
- Jorge Semprún: Was für ein schöner Sonntag!
- Joseph Conrad: Herz der Finsternis
- schon was von Max Frisch (ICH mochte den Stiller)
- Eduard von Keyserling: Wellen
- Sigfried Lenz: Deutschstunde
- Georges Simenon: Der Mann, der den Zügen nachsah
- Michael Ondaatje: Der englische Patient (nicht mit dem Film verwechseln, das Buch ist ... großartig!)
- Ryūnosuke Akutagawa: Rashomon

Edit: Der Harenberg-Verlag hat ein Buch der 1000 Bücher herausgegeben: "Das »Buch der 1000 Bücher« stellt 1000 wichtige, wegweisende und lesenswerte Bücher vor von 2400 v.Chr. bis 2002. Nicht nur Romane, sondern auch herausragende Novellen, eigenständige Lyriksammlungen sowie Sachbücher und bedeutende Monografien wurden in das »Buch der 1000 Bücher« aufgenommen." - Ich hatte da auch einmal eine Literaturliste mit allen 1000 Büchern, aber der Link funktioniert leider nicht mehr ... in einer Bibliothek müßte man aber Einsicht in das Buch der 1000 Bücher nehmen können.
 
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@agroschim
verstehe ja nicht, warum ein Autor der seine Zeit am Besten repräsentiert deshalb lesenswert oder Weltkliteratur sein soll - ganze Epochen (z.B. die 80er :) ) sind so enttäuschend oder langweilig, dass sie am besten gar nicht repräsentiert werden sollten (die Nebenfrage, warum gerade Kafka eine bestimmte Zeit repräsentieren sollte stellte sich allerdings auch noch)

dieses Buch vom Harenberg-Verlag über diese 1000 Bücher hab ich durchgeblättert und find ich schwachsinnig - überhaupt 1000 Bücher, warum nennt man da nicht gleich nur die Bücher, die uninteressant sind, die Zahl ist ähnlich hoch... (natürlich sit sie weit höher aber ihr wisst vielleicht, was ich meine)

Thomas Mann finde ich auch unverzichtbar - aber man müßte sich vorher wohl einigen, wann ein Buch Weltliteratur ist eine gängige Definition ist mir nicht bekannt, am einfachsten wäre es wohl die meistgelsenen Bücher darein zu erheben, die ersten drei wären dann:
die Bibel,
der Koran,
der kleine Prinz
- und später gehts dann mit Harry Potter weiter...
 
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dieses Buch vom Harenberg-Verlag über die 1000 besten Bücher hab ich durchgeblättert und find ich schwachsinnig - überhaupt 1000 beste Bücher, warum nennt man da nicht gleich nur die Bücher, die uninteressant sind, die Zahl ist ähnlich hoch... (natürlich sit sie weit höher aber ihr wisst vielleicht, was ich meine)

Ahm ... es geht in diesem Buch nicht um die 1000 besten Bücher. Das wäre tatsächlich Schwachsinn, denn wer definiert dann, was ein gutes Buch ist? Es ging dem Verlag darum (und nichts anderes wird auch gesagt, wenn man genau liest), eine Liste von Büchern zusammenzustellen, die die Welt verändert haben, die wegweisen waren in der Literaturgeschichte, usw.
 
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...und fand - ohne das ad hoc im einzelnen belegen zu können - selten nachvollziehbar, warum das jeweilige Buch ausgewählt wurde...
 
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Na, dann findest Du Literaturwissenschaft oder Sprachwissenschaft wahrscheinlich auch unsinnig. Wieso sich auch auf wissenschaftlicher Ebene mit Büchern befassen (oder mit Kunst überhaupt)?

Ist ein Standpunkt, klar. Aber teilen muß man den noch lange nicht. Und ein wenig qualifiziertere (und längere) Aussagen, die darf man sich auch wünschen.
 
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nein, finde nicht grundsätzlich, das Literatur- und Sprachwissenschaft unsinnig ist (allerdings auch nicht entscheidend für den Wert eines Buches) - nur dann, wenn sie Opfer kommerzieller Belange wird, wie hier meines Erachtens geschehen
 
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Inwiefern ist sie in diesem Fall ein "Opfer kommerzieller Belange" geworden? Solche Aufstellungen sind gang und gäbe (und nicht nur auf Bücher bezogen). Solange darin nicht nur Bücher aufgeführt werden, die der Verlag dann auch im Programm hat, ist das doch völlig legitim.
 
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@agroschim
verstehe ja nicht, warum ein Autor der seine Zeit am Besten repräsentiert deshalb lesenswert oder Weltkliteratur sein soll - ganze Epochen (z.B. die 80er :) ) sind so enttäuschend oder langweilig, dass sie am besten gar nicht repräsentiert werden sollten (die Nebenfrage, warum gerade Kafka eine bestimmte Zeit repräsentieren sollte stellte sich allerdings auch noch)

Wer die 80er für eine Epoche hält, verdient eigentlich keine Antwort, zumal ich keine geben könnte, die Du befriedigend finden würdest.
 
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@Agroschim
auf den Klugscheißer-Hinweis, das die 80er keine Epoche sind hab ich ja gewartet, wenn dir sonst nichts einfällt - immerhin richtig, du kannst offensichtlich keine befriedigende Antwort geben

@Sturmschwinge
das ist ja das schlimme, das solche Aufstellungen üblich sind (wir sind hier doch nicht bei championship vinyl...) es ist auch kommerziell, wenn nicht alle 1000 Bücher vom gleichen Verlag sind - und Bauernfang ist es m.E, auch , weil diese Aufstellung erstens kaum nachvollziehbar ist udn zweitens nutzlos, was nützt eine Seite übr ein Buch, das ist bestenfalls zu gebrauchen, um sich auf "wer wird millionär" vorzubereiten - wenn man gerne auswendig lernt
 
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