Welchen Vorteil haben uniforme/uniformierte Armeen?

Ich finde keine belastbare Quelle dazu, aber ich denke juristisch gibt es da keine Grauzone. Ob man sich zwecks Kriegslist daran hält ist natürlich eine ganz andere Frage.
Ich meinte ja auch nicht rechtlich, hatte ja auch geschrieben, daß man im Falle des Tragens der gegnerischen Uniform den Kombattantenstatus verliert (und damit verbundene Privilegien im Falle der Gefangennahme). Ich meinte nur, daß es anscheinend trotzdem (obwohl verboten) eingesetzt wird.
Ist zwar jetzt nicht ganz das gleiche wie Tragen fremder Uniformen: Ein Freund hatte mal erzählt, daß sie während eines Manövers einen gegnerischen Panzer gekapert haben (weil ihr eigener außer Gefecht war) und dann praktisch unter falscher Flagge den Gegner angegriffen haben.
Im Ernstfall würde ich immer davon ausgehen, daß sich der Gegner nicht an die Regeln hält (und die eigene Seite genau so nicht).
 
Zumindest in WK2 (einige Regeln sind ja post45) war das tragen von Fremduniform bei Kommandotruppen nicht unüblich, zumindest D hat es 1941 (Brandenburger/Dünabrücken) und 1944 (SS/Ardennen) gemacht. lm 2.Fall wurden Gefangene wie Spione/Partisanen behandelt und erschossen(1)

Beutefahrzeuge mit ElGENEN Kennzeichen versehen und Einsetzen machten zumindest D,F und UdSSR. GB hat Beuteartillerie verwendet (So oft das sie für die 88mm Flak 18/36/37 ein Handbuch geschrieben haben) Das ist legal wg Kennzeichen und eigener Uniform.

Halblegal ist KG 200-Fremdmaschinen OHNE Balkenkreuz. Die Crew trug dt. Fliegerkombi, nach nem Absprung währe sie wohl damit weggekommen (außer es hat jemand gesehen das die Krauts aus der PE2 gesprungen sind)

(1)SS Freiwillige also kein Verlust für die Menschheit
 
Moral

Ob Uniform eine bessere Moral bedeutet ist IMHO mehr Teil der Ausbildung/Führungsperson als eine Funktion der Kleidung. Erst kommt der Stolz auf "das Team" dann bekommt das "Trikot" eine Bedeutung. Eben weil das Tragen sagt "gehört dazu". Es gibt einige interessante Studien zur Bedeutung von Kleingruppen (bis etwa Zugstärke/45Mann, meist Gruppenstärke/11Mann) für diesen Punkt. Wenn die Gruppe zusammengeschmiedet wurde ist die Uniform nur das "Mitgliedsabzeichen". Wenn die Gruppe nicht zusammen kommt könnte die Uniform auch von Colanie, Boss oder Jantke sein und es kommt nichts dabei rum
Kannst du eventuell ein paar von diesen Studien beim Namen nennen? Ich finde es immer interessant wenn man ein paar gute Argumente gegen Schuluniformen zusammenbekommt.
 
lch muß mal schauen ob ich Quellen finde die über Monty/Wellington (Playing fieId of Eaton) hinaus gehen. Die Reichswehr hat Studien dazu gemacht und daraufhin Ausbildung, Ersatzsystem etc. umgestellt. Die BW nutzte es zumindest im Kalten Krieg. „Peer Group" ist ein Schlagwort. Ggf. mal „Kritik am US-System" (WK2,Nam) suchen und von da gehen.

Und wer bei Schuluniform auf „Moral" setzt macht eh nen Fehler. Die haben drei „Vorteile";

  • Kein „Markenkleidungszwang" mehr
  • Befriedigung von Statusdenken bei Mamma (jeder sieht Kevin geht auf Schule x)
  • Erkennbarkeit von Schulschwänzern mit optischem Alter 16+ (privat tragen die kaum SU)
Im späteren Leben kann „richtige Schule/Uni" dann helfen ins Gespräch zu kommen/erste Hürden zu nehmen aber das ist was anderes
 
Kein „Markenkleidungszwang" mehr
Das ist das einzige Argument, das man als Grund aktzeptieren könnte, um überhaupt über das Thema zu diskutieren und da beweist letzten Endes Großbritainien, dass genau dieser Punkt nichts als Schwachsinn ist.
(Mammas Statusdenken ist jedenfalls so nicht wirklich vorhanden - respektive es handelt sich dabei um ein extrem schwaches Phänomen, das eher im Bereich seelische Grausamkeit dem Kind gegenüber einzuordnen ist - und Schulschwänzer kenen die notwendigen Tricks um sich zu tarnen. Ander ausgedrückt: Sie nehmen ein zweites Pack Kleidung mit.)

Letzten Endes ist das Zusammengehörigkeitsgefül das einzige was übrig bleibt, um überhaupt an Schuluniformen zu denken. Und dieser Punkt versagt in der Praxis tatsächlich am laufenden Meter. (Aber weil Marschal McLouan mit "The medium is the Massage" durchaus recht hat, wird genau dieser nicht haltbare Punkt - neben dem nicht stimmenden Markenpunkt - wieder und wieder bemüht.)
 
Es hat schon seine gründe warum es in den allermeisten Armeen nur eingeschränkt / Unter strengen Kriterien / erst gar nicht möglich ist Persönliche Ausrüstung mit ins Feld zu nehmen.
 
OffTopic

Das ist das einzige Argument, das man als Grund aktzeptieren könnte, um überhaupt über das Thema zu diskutieren und da beweist letzten Endes Großbritainien, dass genau dieser Punkt nichts als Schwachsinn ist.
Wenn du da mehr Argumente brauchst informier dich mal über Kleidung unter Scheichs etc in Saudi Arabien. Da der Koran nach deren Auslegung protzen durch Kleidung verbietet tragen die alle ähnlich schlichte Kaftane und so - deswegen nutzt man dort als Ersatzstatussymbol den Kugelschreiber in der Brusttasche, der in Einzelfällen gerne mal >500.000€ kostet. Da man dort direkt stolz auf diese Lösung sind, ist es einfach das mit Zeitungsartiklen zu belegen, gerade auch mit Zitaten der Personen selbst, also quasi "Insiderwissen", an das bei Schülern wahrscheinlich schwerer zu kommen ist. Und wem sich die Analogie zu Schuluniformen und kleinsten Status-Accessoires nicht erschließt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
 
Wenn du da mehr Argumente brauchst informier dich mal über Kleidung unter Scheichs etc in Saudi Arabien. Da der Koran nach deren Auslegung protzen durch Kleidung verbietet tragen die alle ähnlich schlichte Kaftane und so - deswegen nutzt man dort als Ersatzstatussymbol den Kugelschreiber in der Brusttasche, der in Einzelfällen gerne mal >500.000€ kostet. Da man dort direkt stolz auf diese Lösung sind, ist es einfach das mit Zeitungsartiklen zu belegen, gerade auch mit Zitaten der Personen selbst, also quasi "Insiderwissen", an das bei Schülern wahrscheinlich schwerer zu kommen ist. Und wem sich die Analogie zu Schuluniformen und kleinsten Status-Accessoires nicht erschließt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
Ich hatte Schuluniform - und du denkst schon wieder zu weit.
 
OffTopic
Und wem sich die Analogie zu Schuluniformen und kleinsten Status-Accessoires nicht erschließt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
So ziemlich jedem der pro-Schuluniform ist erschließt sich dieser Punkt nicht. ;)
Bzw. die Leute, die Pro-Schuluniform sind bemühen eher die "Zusammenhägikeitsgefühl"-Fehlüberlegung, anstelle der "Markenwahren-Entspannung" in erster Linie. Und das schlimme bei der Sache ist, dass gerade Junglehrer anscheinend die schlimmsten Befürworter sind. (Sprich: Egal wo ich später mal lande, ich muss erstmal mit einem Krieg gegen meine Mitreferendare über kurz oder lang rechnen.)
 
Nun, ich finde "Schuluniformen" auch nicht schlecht: in der Form von einheitlichen Pullis oder T-Shirts. Habe mir selbst welche mit meinem Schullogo machen lassen - kam auch bei den Schülern ganz gut an und kann eine gute Einnahmequlle sein bei Schulfesten oder für den Schulverein.

Tatsächlich gab es in Berlin einmal ein Experiment (drei oder sechs Monate), bei dem Schüler verpflichtend bestimmte Schulpullover tagen sollten. Hatte sich wohl tatsächlich positiv auf das Miteinander unter den Schülern ausgewirkt.

Bei einer Abschlussfahrt hatten meine Schüler (ich auch) eingeitliche T-Shirts an: Kam auch gut und machte das Beaufsichtigen VIEL einfacher - selbst in der größten Menge hatte ich alle praktisch sofort im Blick.

Demnach, Orakel, kann ich deine Annahme einer Fehlüberlegung aus (sehr begrenzten) Praxiserfahrungen nicht teilen.

Doch keine Sorge: Die Vereinheitlichung von Kleidung an Schulen/ Einführung einer Schuluniform muss die Schulkonferenz beschließen. Was "Referendare" meinen oder nicht meinen oder der Hund auf dem Rasen lässt, sind hingegen genau dasselbe.
Und ohne zwingenden Grund wird kein Lehrerkollegium über so etwas einen Antrag an die Schulkonferenz machen - Gymnasien haben andere Sachen an den Hacken, Gesamtschulen machen das aus ihrem Selbstverständnis nicht, Realschulen kämpfen ums Überleben und Hauptschulen sind schon tot. Blieben noch die Waldorfschulen ... die tanzen Namen und hauen die Ecken aus den Räumen. Bleibt also keiner übrig.

Wirf die Runensteine, Orakel, und siehe: Dieser "Krieg" wird nicht stattfinden.

P.S.: Deutschland hat keine Tradition von Schuluniformen. Pennälermützen waren keine Schuluniform, sondern eine Bekundung der Stufenzugehörigkeit (und der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schulform).
 
Was ist eigentlich mit dem "Ich möchte dazugehören"-Bedürfnis?

Sobald ich eine Uniform habe, gehöre ich wenigstens irgendwo zu. Das kann schon eine Insignie sein. Vermutlich bekommt man keine Messergebnisse im Vergleich von nicht uniformiertem Militär und uniformiertem dazu. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das eine Rolle spielt.

Viel zu gerne flaggen sich Menschen so aus.
Das T-Shirt zur Community, zum Spiel, zur Marke...
 
In der Praxis haben Schuluniformen allerdings - wie man am Praxisbeispiel UK sehen kann - als Mittel der Gleichmachung versagt. Warum? Ganz einfach: Familien mit geringerem Einkommen kaufen die Uniform bei einem günstigen Anbieter, mit entsprechendem Material, während Familien mit besserem Einkommen entsprechend einkaufen. Den Unterschied sieht man trotz allem.

Vertraut mir, ich hatte Schuluniform. Ich konnte mal dein einfachen und doppelten Windsor. Es macht nicht gleicher als das Tragen von Alltagkleidung.
 
Ich hatte Schuluniform - und du denkst schon wieder zu weit.
Da habe ich von einigen Leuten die an Uniformpflichtigen Schulen unterrichtet haben schon andere Meinungen zu dem Argument gehört. Die waren allerdings an Schulen, bei denen die Uniformen zentral eingekauft und ausgegeben wurden, da ging es eben nicht dass man die aus guten oder weniger gutem Stoff kauft. Wobei ich nicht weiß, ob es den zentralen Einkauf in Deutschland gibt oder je gab, insofern kann das Argument für hier durchaus nutzlos sein.

Zum eigentlichen Thema: dass Uniform und Zugehörigkeitsgefühl zusammen passen sieht man häufig. Das Prinzip kann man runterbrechen bis zu langhaarigen Metallern, glatzköpfigen Neonazis und verlotterten Punks ... naja zumindest ging das in den 90ern zufrieden stellend. Dadurch Zugehörigkeitsgefühl aufzubauen hat zumindest bei mir und meinen Metalerfreunden damals ganz gut geklappt ;)
Das "ich möchte dazu gehören"-Gefühl kann man vielleicht auch noch ausweiten auf das "Ich will etwas repräsentieren"-Gefühl zB repräsentiert man mit einer Polizeiuniform eine Staatsmacht die größer ist als das Individuum und in einer Feuerwehruniform kann man sicher glaubhafter beim Mädels anbaggern einen auf Held machen. Das gilt in Deutschland für Soldaten vielleicht nicht so sehr, aber in USA, Frankreich oder Israel sieht das bestimmt anders aus.
 
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