Die unterschwellige Wertung missfällt mir hier.
Ich wollte keineswegs eine Wertung in meine Aussage reinbringen, sondern nur eine allgemeine Aussage im Bezug zur Situation bringen.
Es gibt ja jederzeit unzählige Möglichkeiten zu reagieren und die von mir gennanten stellen nur zwei Pole da.
Der Fairness halber sollte man erwähnen, dass diverse Systeme aber auch etliche Sicherheitsnetze wie Heilung, Regeneration, Wiederbelebung und Wiederauferstehung intergriert haben. Man kann es sich erlauben auch mal Schaden zu kassieren, weil man nicht wochenlang im Lazarett verbringen wird mit abben Bein. Es gibt genügend Systeme wo das nicht oder nur eingeschränkt der Fall ist. Aber das erklärt vielleicht auch oftmals rücksichtsloses Verhalten.
Dem stimme ich zu, bin aber dennoch ein wenig unzufrieden.
Auf Basis dieser Äußerung haben viele Leute bis in die heutige Zeit den Holocaust verteidigt. Auch ich bin immer ein Verfechter provozierender Thesen gewesen ... hat mir nur nicht immer Freunde eingebracht. Und erklär mal jemandem, warum der Holocaust damals moralisch gut war und heute jetzt gerade mal nicht.
Laut der Definition von einzelnen war der Holocaust gut, ja. Aber ich habe den Aspekt der Fremdverltzung vergessen, den ich eigentlich noch dazu bringen wollte, ihn aber aus meiner Sicht als Selbstverständlich ansehe.
Ich erweitere die Definition noch um:
Gut ist was ich aus meiner jetzigen Situation mit meinem jetzigen Selbstbild und der anerzogenen Moral in Einklang bringen kann, und was keine Menschen verletzt.
Ich entschuldige mich für diesen Fehler, den ich einfach nicht bedacht habe.
Du bewegst dich hier auf sehr dünnem Eis so aus moralphilosphischer und anthropologischer Sicht ... aus religiöser sowieso. Behaupte ich jetzt mal ganz kühndreist.
Um wessen Leid geht es? Wer bewertet wann Leid zuviel Leid ist? Kennst du möglicherweise alle Faktoren? Was ist mit einem psychisch stabilen krebskranken im Endstadium, der nur noch mit Morphium einen guten Tag erleben kann und sagt "Ich krieg das hin!" im Gegensatz zu einem depressiven Menschen, mit Borderline Störung der bereits nach einer Magen OP aufgeben möchte? Was ist mit potentiellen Erbschleichern? Was wenn der Patient mal gesagt, aber nie verschriftlicht hat (in Form einer Patientenverfügung) "Egal was ist, haltet mich am kacken!" und die Verwandtschaft sieht das aber anders?
Grundsätzlich meine ich eine Ahnung davon zu haben was du meinst - aber gerade bei diesem äußerst sensiblen Thema aktive Sterbehilfe musst du wirklich darauf achten was du wie in welchem Zusammenhang sagst. Es gibt Leute die sagen: "Allein die Vorstellung .... " Jetzt komm denen mal mit "das kann zumindest weder gut noch schlecht sein" ... die zerpflücken dich.
Um den Patienten vordringlich und nachgeordnet auch um die Angehörigen. Natürlich ist meine Meinung etwas extrem und ja ich beführworte aktive Sterbehilfe, damit Leiden beendet werden.
Aber die Steuerung dieser Tat obliegt einem Gremium, das Bestenfalls aus Patient, Ärzten, Psychologen und wenn nötig Seelsorgern bestehen sollte.
Also wird durch die Vernetzung untereinander und dem Einholen von mehreren Meinungen eine Verknüpfung gebildet, die über Leben und Tod bestimmen kann.
Außerdem liegt für mich die Verantwortung des eigenen Lebens immer bei dem der lebt.
Ich weiß, dass ich mich auf dünnem Eis bewege, aber es ist halt die Selbstbestimmung der menschlichen Existenz, dessen Wert ich an eine hohe Stelle stelle.
Ich habe kein Problem wenn Menschen eine andere Meinung von diesem Thema haben, ich muss sie weder von meinem Standpunkt überzeugen, noch muss ich ihre Werte diskutieren.
Aber dieses Beispiel zeigt für mich einfach am besten, wie man gut, böse, oder unbestimmt definieren kann.
Ich stell beispielsweise deshalb so oft so komische Fragen, weil ich der Ansicht bin, dass es Pole wie "gut" und "böse" nicht gibt - nicht mal als Behelf - und ich bin nicht Philosoph.
Ich bin anderer Meinung, zwar gibt es tatsächlich Aktionen die weder das eine noch das andere sind, aber die grundsätzliche Ausrichtung an moralischen Prinzipien sind unbewusst dennoch vorhanden.
Beispiel:
Ich habe einen fünfhundert Euro Schein auf der Straße gefunden, jetzt habe ich drei größere Möglichkeiten:
1. Ich bringe ihn zur Polizei, wobei nicht gesichert ist, ob die denjenigen finden, der ihn verloren hat.
2. Ich behalte ihn und gehe weiter.
3. Ich lasse ihn liegen.
Gut zugegeben drei ist unwahrscheinlich, aber diese Lösung ist als neutrale anzunehmen.
Zwischen eins und zwei wiegt der betreffende ab, ob die persönliche Gier größer ist als das persönliche Gefühl as Richtige zu tun.
Natürlich gibt es Situationen, die mehr als diese beiden Lösungen zulassen, aber grundsätzlich messen Menschen Aktionen anderer anhand moralischer Faktoren.
Zumindest würde ich bestimmte Aktionen damit messen.
Gut etwa nicht?! Also Gut ist was ich selbst mit mir und meinen moralischen Ansichten in Einklang bringen kann und böse ist das was andere finden, zum Beispiel das "Allgemein wirkende Gesetz"? Wer hat denn dann in letzter Instanz Recht?
Ich mein, vielleicht missversteh ich dich ja auch ... in dem Fall würd ich dich bitten vielleicht nochmal ranzugehen und das n bisschen aufzudröseln.
Gut ist für jeden tatsächlich eine persönliche Definition. Zwar gibt es auch einen Konsens über allgemeine moralische Gesetzte, aber nicht jeder MEnsch bestätigt alle Gesetze gleich stark.
Böse jedoch hängt für mich nicht von der Definition einzelner ab, sondern bezieht die Wirkung aus der Gesetzmäßigkeit der Religion, der moralischen Eigenentwicklung und der Definition der Kultur.
Beispiel:
Wann darf man stehlen.
Ein Diebstahl ist dem Gesetzen nach verboten.
Also verurteilt die allgemeine Moralvorstellung den Diebstahl.
Aber wenn das eigene Überleben, oder das Überleben anderer von der Tat gerettet wird, so ist nach meinem persönlichen Verständnis die Tat nicht böse und nicht gut.
Es mag Menschen geben, die nur zwischen gut und böse unterscheiden, aber ich nehme mir noch den dritten Pol heraus, nennen wir ihn meinetwegen neutral.
Jede moralische Entscheidung ist also von der persönlichen Situation und der Verinnerlichung der gesellschaftlichen Normen abhängig.
Recht haben beide, es hängt von der Situation ab, es gibt Zeiten, da muss man bestimmte Gesetze übertreten und es gibt Zeiten, da muss man sich an sie halten.
Es geht bei den moralischen Entscheidungen nur darum selbst das "Richtige" zu tun. Es gibt bei diesen Fragen nicht die abschließende letzte Instanz, sondern nur man selbst.
Fast jede Situation kann nach Sichtung der Fakten sowohl gut als auch schlecht, als auch neutral sein.