Brainstorming Welche Eigenschaften sollte ein guter Spielleiter besitzen?

Zeromant

Selbstdenker
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5. Januar 2009
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Mich interessiert, welche Qualifikationen Eurer Ansicht nach ein guter Spielleiter besitzen sollte. Ich will hier nicht in erster Linie danach fragen, wie eine Spielrunde gut geleitet wird - mir geht es um die grundlegenden Talente (bzw. erworbenen Fähigleiten), die vorhanden sein sollten, und wie wichtig Ihr diese in Relation zueinander bewertet, möglicherweise auch in Abhängigkeit von unterschiedlichen Spielstilen.

Beispiele dafür (ohne besondere Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Allgemeinbildung, sprachliche Fähigkeit, Einfühlungsvermögen, Improvisationstalent, Gedächtnis, rechnerische Fähigkeiten, sensuelle Fantasie, räumliches Vorstellungsvermögen, Lebenserfahrung, Geduld, Konfliktmanagement, Akribie, Kreativität, Flexibilität, Gesprächsführung, logisches Denken, schauspielerisches Vermögen...

Allgemeine soziale Kompetenzen wie Freundlichkeit, Zuverlässigkeit etc... sind hier nicht das Thema, es geht mir um den direkten Bezug zur Tätigkeit des Spielleitens.

Ach ja, und bitte den Hinweis, dass Übung und Erfahrung den Meister machen, nur dort anbringen, wo er wirklich notwendig ist, denn das sollte sich von selbst verstehen!
 
Also, ich würde das vom Spielsystem abhängig machen, in DSA wünsche ich mir einen Spielleiter der folgende Attribute besitzt
gute Schauspielerische Eigenschaften, Durchsetzungsvermögen, Narzistische Persöhnlichkeit, nicht auf die Spieler hörend, die Welt kennent. Am besten eignen sich hierfür Kindergärtner (Ihr dürft das nicht tun *Patsch aufs kleine Händchen*)

In Pathfinder würde mein Spielleiter eher so aussehen
Absprachefähig, Kompromissbereit, Regelfest und Charismatisch. Dazu Redegewand gepaart mit Schauspielerischem Talent, sich einsetzend für die Spieler und kreativ mit einem hang Grenzen zu sprengen und neue Dinge auszuprobieren. Ein everybody's darling halt.

In Shadowrun mag ich ähnliche Attribute wie bei Pathfinder, ergänzend aber, dass sie eher so "zwielichtig" sein sollen, Ledermäntel, Sonnenbrille und einfach Cool. Einfach so einem Kerl dem man Abnimmt das er ein Supertyp ist.

In der WoD bevorzuge ich Frauen als Spielleiter, aber nur wenn sie gut aussehen und sich bitchig Kleiden, am besten mit tiefem Ausschnitt und Minirock, wenn ich die Welt schon nicht ernst nehmen kann, will ich wenigstens etwas für die Optik haben.
 
Also, ich würde das vom Spielsystem abhängig machen...

Also abgesehen davon dass der Rest deines Beitrages wohl hauptäschlich satierischer Natur war.

Ich würde sagen, dass die gewünschten Eigenschaften weniger vom Spielsystem als vom angestrebten Spielstil abhängen.

Es soll ja schließlich auch leute geben, die das DSA System spielen, aber sich nicht für die Welt und ihre vielen Einengungen interessieren sondern in Hack and Slay Manier Dungeons plündern und Drachen töten.
 
Er sollte fair sein. Sonst braucht es nichts zum Leiten. Fairness. Das wars: Punkt, aus, Ende.
Alles weitere ist optional.
 
  • Wille zur Einarbeitung: Der SL sollte schon von seinem Setting überzeugt und bereit sein, Zeit zu investieren
  • Regelgrundlagen sollten bekannt sein (geht auch ohne, aber ist extrem nervig)
  • Fantasie: Nichts ist schlimmer als langweilige Abenteuer und vorhersagbare Szenen.
  • Einfühlungsvermögen und kennen "seiner Spieler": damit es nicht langweilig wird, sollte man seine Spieler kennen und erahnen können, wie sie in manchen Situationen reagieren (wird oft genug schief gehen!)
  • Stimmungsvolles Erzählen: Athmosphäre, Athmosphäre, Athmosphäre!
  • Soft Skills: Gruppenmoderation, Aufregungen umschiffen, Zwischenmenschliches regeln
 
Er muss das System einigermaßen gut kennen, sein Ding durchziehen und sich nicht von Spielern totdiskutieren lassen und, am wichtigsten: er muss die Welt und die Situation vermitteln können. Als Spieler will ich ein Bild davon haben, was meinem Chraktere möglich ist und was auf der anderen Seite Blödsinn ist. Wenn der Spieler herumsitzt und im Grunde nicht weiß, was er denn jetzt tun könnte und wie gefährlich das sein könnte, dann läuft etwas schief.
 
Er muss eine gefestigte Persönlichkeit sein.
Das bedeutet, er darf keine Angst haben, sich durchzusetzen, wo es nötig ist, und er darf keine Angst haben, den Spielern alle erdenklichen Freiheiten zu lassen, wo es möglich ist.
Welche Situation wie bewertet wird, muss aus einer tiefgreifenden Beschäftigung 1) mit dem Setting und 2) mit den Themen und der Stimmung, die er bespielen möchte abgeleitet sein.
Dies ist dir Gundlage, um Willkür von Konsequenz trennen zu können. Dies klar im Vorhinein zu kommunizieren, ermöglicht seinen potentiellen Spielern, zu entscheiden, ob sie gern mit ihm spielen möchten oder nicht.
Ein weiterer Aspekt der gefestigten Persönlichkeit ist, dass der SL keinen Gottkomplex haben darf. Auch ein SL ist nur ein Spieler. Vielleicht einer, der die Mehrarbeit, die er leistet mit Gratis Pizza vergütet bekommt, aber eben nicht mehr.
Alle schlechten Runden, die ich bisher erlebt habe, liessen sich darauf zurückführen. Alle guten auch.
 
Mich wundert es dass meine Spieler sich hier noch nicht gemeldet und meine Vorzüge aufgzählt haben:D

Aber Spaß beiseite, ich find Rockys Zusammenfassung schon sehr gut (das mit der Gratispizza ist ne tolle Idee).
 
Aber Spaß beiseite, ich find Rockys Zusammenfassung schon sehr gut (das mit der Gratispizza ist ne tolle Idee).
Das sollte ich meinen Spielern mal beibringen. So in meiner durch das SL-Tum legitimierten Eigenschaft als Spieler-Erzieher.
 
Swafnir, du bekommst schon gratis-Kuchen ^^

Ein Spielleiter sollte leiten wollen. Wer nicht will, der leitet nicht gut, weil irgendetwas fehlt (Fantasie, Einarbeitung, Vorbereitung, Nachbereitung, etc.)
Und ein Spielleiter sollte, bei aller Konsequenz, Fairness und Gottgleichheit vor allem ein offenes Ohr haben. Hat es den Spielern gefallen, fanden sie was Scheiße, haben sie bestimmte Wünsche und lassen die sich realisieren, etc.
Und dann sollte er gefestigt genug sein, es nicht als persönliche Beleidigung zu erachten, wenn den Spielern mal was nicht gefallen hat. Und er sollte nicht zu stolz sein. Zu stolz, um Vorschläge anzunehmen; zu stolz, Dinge wieder zu entfernen, die Spielern nicht gefallen; zu stolz, die Spieler in einem Plot zu halten, den sie nicht wollen; etc.

Hmmmm... mir kommt bei all dem immer in den Sinn, dass der Spielleiter seine Spieler einfach ernst nehmen soll. Spieler, die sich nicht ernst genommen fühlen, verlieren die Lust. Und ohne Spieler kann man als Spielleiter noch so kreativ, regelbewandert, Setting-begeistert, erzählfreudig und softskill-mäßig bewandert sein, er ist allein.
 
Heute sogar Kuchen UND Gulasch:D. Wobei ich leite ja gar nicht, der SL bringt Gulsch mit:cool:.
 
neben rockys beschreibung würde ich noch empatisch und vermittelnd hinzu ziehen. ist ja klar das eine SL ein gefühl dafür haben sollte wie es um die stimmung und bedürfnisse der gruppe bestellt ist, und wenn dann noch bei etwaiigen konflikten oder unterschiedlichen wünschen vermittelt und ausgleichend kommuniziert werden kann, wär das für mich ein klarer pluspunkt. damit will ich nicht sagen das ich diese eigenschaften an die SL outsourcen will, aber hier wären derartige eigenschaften nochmals etwas angebrachter.

hard to find but such a pleasure.
 
Stimmt. Emphatie +1. Aber ich nehme an, die besteht zur Hälfte aus Training und zur Hälfte aus gefestigter Persönlichkeit. ;)
 
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