Brainstorming Weggesnippert!

Teylen

Kainit
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16. August 2007
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Einmal weniger ein Rant als eine Überlegung.
Letztes Wochenende spielte ich erfolgreich Far Cry 3 durch. Größtenteils mit der bewährten Taktik mich etwa 70-100m vom Feind entfernt auf einen Hügel zu legen und die Gegner, einen nach dem anderen, per Kopfschuss wegzusnippern.
Wenn die überlebenden Feinde es bemerkten, oder der Schuß daneben ging, versteckte sich mein Dschungelheld solange hinter dem Berg bis die Feinde sich beruhigt hatten.

Das erinnerte mich daran das ich bei Tenra Bansho Zero wegen des Fernkampf nachfragen wollte.
Wobei es, abgesehen von der Erinnerung, auch die Frage aufgeworfen hat:
Wie kann man den Fernkampf, neben dem Nahkampf, eigentlich spannend in ein Rollenspiel einbinden bzw. umsetzen?

So interessant es bei Far Cry 3 ist aus sicherer Distanz die Feinde auszuschalten, so langweilig erschien es mir das im Rollenspiel ähnlich umzusetzen.
Gibt es vielleicht neben dem Gedanken das der Charakter still, in relativer (physischer) Sicherheit, ohne unmittelbare Konsequenz die Herausforderung löst weitere Motivatoren für Fernkampfcharaktere die ich übersehen habe?
 
Das hängt mitunter auch von der Anzahl der Gegner ab und wie geschickt der Scharfschütze vorgeht?
Wobei mir auffällt das es mitunter nicht nur ein Problem des heimlichen Sniperns ist sondern auch so etwas wie Distanzkämpfer vs. Nachkämpfer.
Also wenn man auf der Erde den stark hochgepowerten Samurai hat und am Himmel fliegt ein Mecha der mit besagten Samurai kämpft.
 
Wie kann man den Fernkampf, neben dem Nahkampf, eigentlich spannend in ein Rollenspiel einbinden bzw. umsetzen?

So interessant es bei Far Cry 3 ist aus sicherer Distanz die Feinde auszuschalten, so langweilig erschien es mir das im Rollenspiel ähnlich umzusetzen.
Gibt es vielleicht neben dem Gedanken das der Charakter still, in relativer (physischer) Sicherheit, ohne unmittelbare Konsequenz die Herausforderung löst weitere Motivatoren für Fernkampfcharaktere die ich übersehen habe?
Ja. Das hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Counter-sniper_tactics

Counter-Sniper-Taktiken WERDEN alle Gegner einsetzen, wenn mit Snipern gerechnet werden muß bzw. spätestens nach dem ersten Opfer eines Sniper-Angriffs.

Oft mangelt es aber den jeweiligen Spielleitern an Interesse und Begeisterung für solche taktischen Herausforderungen, so daß sie hilflos zusehen, wie ihre SCs ihnen die - praktisch untätigen - NSCs wegsnipern. - Um Sniper-SCs wirklich ins Schwitzen zu bringen, muß sich der SL halt schon mal ein wenig schlau machen - und dann KNALLHART die Gegentaktiken durchziehen. Die Idee dahinter: Versuche den Sniper-SC umzulegen. Stelle Deine Bemühungen erst dann ein, wenn er tot ist.

Genau das macht es für den Sniper-SC-Spieler erst so richtig interessant und spannend. Denn einfach jemanden umlegen, der nicht damit rechnet, daß von weit, weit entfernt auf ihn geschossen wird, das ist einfach nur Mord, KEIN KAMPF! So gesehen handelt es sich beim Sniping auch nicht vordringlich um FernKAMPF, sondern um TÖTUNG (lies: Mord mit - meist einseitiger - Erlaubnis).

Die meisten MORDE im Rollenspiel sind UNSPANNEND. Gift ins Essen, Giftspritze in den Rücken, mit dem Auto überfahren, usw. - das sind alles Aktionen gegen Opfer, die sich der Gegenwärtigkeit des Angriffs nicht bewußt sind, sich nicht wehren können und letztlich also KEINE OPPOSITION bieten können. Damit liegt KEIN KAMPF vor. - Das ist zwar das Ideal-Szenario für einen Sniper, einen Contract-Killer, usw., aber eben nicht spannend, solange ihm nicht mit Gegentaktiken die Hölle heiß gemacht wird, er mit Counter-Snipern und anderen Methoden rechnen muß. Und auch das ist immer noch weniger FernKAMPF, als ein Konflikt der Heimlichkeit, der Umpositionierung, des Erringens von mehr Überblick, von besserer Position und des Überraschungsmoments. Wer überrascht wird, ist kurze Zeit darauf tot. KEIN KAMPF! Töten. - Sniping eben.
 
Oft so erlebt: Scharfschützen sind unspannende Spezialisten mit Spezialwaffen und stehlen den anderen Spielern die Show.
 
Im Spiel hab ich bisher nur bei Shadowrun einen Scharfschützen zur Direktunterstützung gespielt. Allerdings war der Troll mit seinem MG doch eher der, der allen die Show gestohlen hat. Es kommt allerdings auch immer darauf an, wie die Gruppe so spielt.
 
Wenn die überlebenden Feinde es bemerkten, oder der Schuß daneben ging, versteckte sich mein Dschungelheld solange hinter dem Berg bis die Feinde sich beruhigt hatten.
Ich denke das Problem liegt eher hier. In Computerspielen gibt es immer einen Cooldown, um es dem Spieler leichter zu machen. Im echten Leben und bei mir als SL beruhigen sich die Feinde ganz sicher nicht, nachdem eine .50 Cal Antimaterialkugel ihrem Sergeant den Kopf zerfetzt hat.
 
Naja. Wenn der Sergant erstmal weg ist kann man sich auch zu einem anderen Ort machen.
Wobei eine weitere Herausforderung hinzukommt wenn das Spiel mehr als zwei Mitspieler hat.
Einer auf Distanz, der andere auf Nahkampf.
 
Sogar SLs, die keine Ahnung v9n Counter-Sniper-Taktiken haben, wuerden nach Bemerken eines Heckenschuetzen ihre NSCs entsprechend einsetzen. Dann wird Deckung ausgenutzt und sich nur noch laufend bewegt und versucht, den Sniper zu lokalisieren (Wahrnehmungsproben auf Hoeren nach einem Schuss), woraufhin dann je nach Professionalitaet der Gegner agiert wird (Dauerfeuer in die ungefaehre Richtung waehrend ein Trupp versucht, sich von der Seite zu naehern z.B.).
 
Sogar SLs, die keine Ahnung v9n Counter-Sniper-Taktiken haben, wuerden nach Bemerken eines Heckenschuetzen ihre NSCs entsprechend einsetzen. Dann wird Deckung ausgenutzt und sich nur noch laufend bewegt und versucht, den Sniper zu lokalisieren (Wahrnehmungsproben auf Hoeren nach einem Schuss), woraufhin dann je nach Professionalitaet der Gegner agiert wird (Dauerfeuer in die ungefaehre Richtung waehrend ein Trupp versucht, sich von der Seite zu naehern z.B.).
Bei weit mehr als 1 km Abstand wird das schwierig mit dem Hören.
Zumal ein Sniper zwischen den Schüssen immer einen Stellungswechsel vornimmt.

Und selbst wenn sie ihn lokalisieren, was sollen sie tun?
Irgendwo in Ruhe ihr Dreibein aufstellen?
Ihre Deckung verlassen und fünf Minuten auf ihn zujoggen?

Bei geeigneter Pläne hilft da nur der Holzhammer des SL:
* Es kommt keiner aus den Gebäuden raus.
* Ein Grizzly fällt dich von hinten an.
 
Naja. Der Heckenschütze hat die Option seinerseits wegzurennen und dabei einigen Vorsprung.
Wobei es zwar ein moderner mit einem Snipergewehr sein kann, aber ebenso jemand im Mittelalter mit einer Armbrust oder Gewehr. Es gibt ja gerade im WoD Forum auch die Debatte bezüglich der Verwendung von Bögen.
Nimmt man hierzu noch Fähigkeiten wie Verdunkelung wird es um so schwieriger.
 
1km freies Schussfeld? Es gibt zumindest bei Militaerbasen noch Leute mit Fernglaesern, die sich spaetestens dann in Deckung begeben (und damit auf die Entfernung fuer den Sniper kaum auszumachen sind) und wenn der Schuetze dann einen Stellungswechsel vornimmt, wird er fuer diese Leute sichtbar und kann unter Feuer genommen werden. Dreibeine sind normalerweise schon aufgestellt bei Militaerbasen. Oder sie haben dieses nette Ortungsequipment oder Countersniper.

Dann gibt es jedenfalls Deckungsfeuer und ein Trupp kann den Sniper flanken.
 
Bei geeigneter Pläne hilft da nur der Holzhammer des SL:
* Es kommt keiner aus den Gebäuden raus.
* Ein Grizzly fällt dich von hinten an.

Mörserbeschuss und Flugeinheiten loslassen, und sicher gehen, das der Typ auch wirklich tot ist. Sniper sind Militärmaterial, das mit wenig Kosten(Ausbildung mal ausgenommen) einen großen Schaden verursachen kann. Zumal, man mehrere Team losschicken sollte, die sich von Deckung zu Deckung schlagen und seine eigenen Sniper zur Lokalisierung einsetzen kann.

Nur eine Frage, bevor man sich groß im Kreis dreht mit, wer killt den Sniper zu erst. Was sind die Gegebenheiten des Snipers? Mobile Feinde? Eine Festung? Ein bestimmtes Ziel?
 
Wo hast Du denn bitte ein Schussfeld von 1000m +?
Das Beipsiel kommt aus Präriegelände mit kleinem, befestigtem Militärposten.

Der Sniperspezialist mit deinem Spezialsnipergewehr wird IMMER danach fragen und es irgendwann bekommen.
Ist da ein Hügel? Ist da ein Gebüsch drauf?
Und dann wird er des nächtens akribisch die Wachablösungen protokollieren und mit Restlichtverstärker oder wahlweise Thermalsicht die Wachen einschläfern

@Teylen: Ein Bogenschütze snipert nicht, ein Armbrustschütze schon gar nicht. Das ist einfach Fernkampf und wenigsten ein kleines bisschen mutig.
 
Es geht mir eigentlich nicht ganz so spezifisch um das snipern mit einem Snipergewehr sondern mehr um Fernkampf aller Art.
Wobei ich ggf. dann für diesen einen neuen Thread aufmachen sollte.

( Die Sniper Diskussion ist ganz interessant, aber nicht ganz das was mir als Thema vorschwebte ^^; )

(( Bei Far Cry 3 habe ich zu 70% arme, menschenhandelnde Piraten mit schallgedämpften Gewehr weggensipert. Die hatten zum Großteil keine großen Waffen. Naja. Später haben sie noch Hubschraubär als Verstärkung bekommen, wenn sie den einen mal entdeckten. Da wurde dann der Raketenwerfer mit eingepackt. Auf 70-100 Meter hat die KI mich nicht so wirklich gut getroffen. ))
 
Aso... Wie kann man Fernkampf interessanter gestalten? Häuserkampf! Deckung[!?!!] die langsam aber fröhlich vor sich hin brökelt... Iiiiihh... Skar spielt Shadowdoof... :p
 
Auf die Frage kann man Fernkampf spannend gestalten? Antwort: Ja kann man.

Nur wie? Gute Frage. Ich denke dort sollte man sich ersten Moment Gedanken machen...wie soll mein Spiel funktionieren. Also mehr cineastisch oder lieber "realistisch". Je nach dem sollte man seine Beschreibungen angleichen.

Cineastisch: Hier sollte man viel auf Stil legen und zu Übertreibungen neigen. Mit dem Ziel die Spieler cool aussehen zu lassen. John Woo Filme eigenen sich hier gut als Ideengeber. Hier kann man auch allout gehen mit "corkyness" also Gunfights auf Autodächern, Slowmotion usw usw. Ich denke jeder kann sich vorstellen, wie man damit Arbeit.


beim Realismus ist es wichtig genau das Gegenteil zu tun. Also den Kampf entschleunigen, also langsames Bewegen, viel Atmosphäre mit der Aussicht von Kugeln zerrissen zu werden. Es empfiehlt sich ein paar NPC Freunde in einem Feuergefecht zu töten, um die tödlichkeit zu unterstreichen. Hier ist z.b. Soldat James Ryan oder Departed als Filme für realistischere Kampfszenen.

Als weiteres lohnt es sich, Kämpfe in Reichweiten einzuteilen. Also "closequartercombat", "midrangecombat" oder "longrangecombat".

Closequartercombat: 0-50 Meter hier eignen sich gerade im cineastischen Weg quasi sehr gut an Matrix bedienen. Granaten, Pistolen, Nahkampf. Equilibrium bringt auch gute Ideen.

Midrangecombat: 50-200 Meter hier sollte man den Kampf mit mehr Kugeln anreichern. Ein Kugelhagel ist gut zu beschreiben und bietet den Charakteren viel zu spielen.

Longrangecombat: 200-1000Meter hier hab ich leider sowenig Erfahrung das ich nix sinnvolles sagen kann.

alles über 1000 Meter ist nicht so sinnvoll, weil man sieht einfach nix und Sniper wird es auch sinnvoll. Natürlich wäre glaube bis 3000 Meter möglich aber ... naja.
 
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