AW: Was könnte RPG von WOW lernen?
Wenn ich meinen Ork spiele wird sich nicht im rollenspiel-technischem Sinne unterhalten, nee, da heisst´s: "Ey, ich suche noch´n Tank und ´nen Damagedealer für die nächste Ini!", oder Ähnliches. Ich hab zumindestens noch nie mitgekriegt wie ein Gamer den Anderen via Chat fragt: "Sire, möchtet Ihr uns nicht auf eine Queste begleiten die uns Ruhm und Ehre bringt?" ...
Ja, der zermarte ICH mir gerade das "Brain dran", was du so schreibst... Aber das ist ja inzwischen landläufige Meinung, auch bei den "Online RPlern", das man nur wie ein Vollidiot schwadronieren muss um gutes Rollenspiel abzuleisten und das man es nicht wagen darf jeden noch so großen Freak als solchen zu bezeichnen, weil er richtig redet.
In Warcraft wäre NIEMAND dabei der so einen Senf abgeben würde wie dein Beispiel. In der Welt herrscht Krieg, andauernd und gegen alles mögliche. Da sitzt man nicht im Gasthaus herum und emotet sich mit grenzwertig langweiligen Sprüchen voll, da ist man da draussen und kämpft. Gleiches gilt für das Paradebeispiel der inzüchtigen Online Rollenspieler, Lord of the Rings. Ich könnte auf dem RP Server stundenlang mit wahlosen Rants verbringen wenn mal wieder jemand glaubt das sich Rollenspiel darin erschöpft zu reden wie ein schwuler Hugenotte im 100jährigen Krieg - und das schärfste - diese "Super Rollenspieler" haben alle ein eingebautes Funkheadset mit dem sie dann "Inplay" in einem globalen Chat reden können, während sie fröhlich weiter grinden.
Es wird Zeit das Rollenspieler endlich mal eine vernünftige Einstellung gegenüber dem eigenen Hobby entwickeln - man muss sich nicht dafür schämen, aber hört um Gottes Willen auf so zu tun als sei es etwas besonders intelligentes nur weil man dazu mal ein Buch gelesen haben sollte. Eine anständige Skill-Rotation in WoW zu entwickeln braucht wenigstens noch ein paar mathematische Fähigkeiten.
Aber wir zermarten unser "Brain" an einem der innovationsfeindlichen Hobbies der Welt, wo wir nichtmal lange genug den Kopf aus dem Arsch bekommen um zu merken das wir so langsam ersticken. Ich erinnere da nur mal an das Interview zum Untergang von Radon Labs, das recht eindrucksvoll bewiesen hat wieso man Paper-Rollenspieler besser als Relikte aus der Vergangenheit betrachten sollte ("Was? Ihr wollt unseren geliebten Answin benutzen? Für ein Computerspiel das sich ein paar hundertausend mal verkauft? DAS geht aber nicht! Wir brauchen den doch für einen Roman für Nerds, mit einer Auflage für die sich manche Doktorarbeit schämen würde! Nein, das könnt ihr von unserer Lizenz nicht verlangen. Wir heulen jetzt aber etwas darüber das keiner mehr unser intellektuelles Hobby zu schätzen weiß!")
Aber als verkanntes Genie kann man es sich genauso hübsch einrichten wie als "Nischenhobby"...