AW: Was haben Leute dagegen, Fantasy und SciFi zu mischen?
Erinnert sich jemand an das Quellenbuch "Dark Space" für Rolemaster/Spacemaster?
Sogar gespielt. Ich bin gegen eine Mischung
ohne eine Erklärung der die innere Logik der Spielwelt einschließt.
Ein Modell das gut funktionierte (für Rolemaster) war eine Welt deren Nähe zu den Polen entschied ob Technik (Stasis-Pol) oder Magie (Chaos-Pol) stärkeren Einfluss hatte.
Je nachdem wie man es spielt - so ist es doch ein Grundthema von Mage:tA gewesen, insbesondere wenn man den ursprünglichen Konflikt der Technokratie: Erleuchtung der Masse (Technologie) vs. Erleuchtung des Einzelnen (Magie) mit einbezieht.
Ich hab es mal so definiert für meine WoW Runde:
Magie ist immer etwas Persönliches. Magie kann nicht industrialisiert werden. Magie ist labil. Während die Effekte die durch Magie hervorgebracht werden, identisch aussehen und eine identische Wirkung haben können, ist es immer eine individuelle Kunst. Ein Lehrer der Magie kann seinem Schüler im besten Fall durch sein Beispiel den Umgang mit Magie lehren. Es ist aber nicht möglich jemanden Magie beizubringen. Das was in Magieschulen gelehrt wird, ist das Drumherum, also Orte, Gegenstände, Fauna und Flora zu kennen, die den magischen Fluss verstärken, schwächen oder manipulieren. Der beste Vergleich ist der mit einem Heilkundigen. Dieser hat Kenntnis über verschiedene Heilmethoden, aber kann den Heilungsprozess seines Patienten nur beeinflussen, die Krankheit besiegen muss der Patient selber. Auch ist jeder Krankheitsverlauf anders, selbst wenn die Krankheit dieselbe sein sollte. Im Falle der Magie ist der Zauberkundige Arzt und Patient gleichzeitig. Der Grundstoff für Magie wird als Mana bezeichnet. Diese eng mit dem Leben verbundene Substanz ist äußerst flüchtig. Magie auszuüben bedeutet meistens Mana in die gewünschte Form zu bringen. Dies wird von den meisten Lebewesen unterbewusst gemacht und erlaubt ihnen zu Leben. Es ist ein Teil der Lebensenergie. Der Magier macht sich diesen Prozess bewusst durch Rituale, Religion, Meditation und andere Wege. Alle diese Anstrengungen haben den Zweck mehr Mana zu speichern als der normale Lebensprozess verbraucht. Mit diesem Übervorrat wird dann Magie geformt. Während der Magier über mehr Mana verfügt als natürlich wäre, fühlt er sich auch lebendiger, energiegeladener und stärker. Dieser Zustand kann leicht zu einer Abhängigkeit führen, die zu starken physischen und psychischen Veränderungen führt. Die elfische Spezies ist ein gutes Beispiel dafür. Ein Grossteil der Lehren der verschiedenen Schulen der Magie beschäftigt sich mit dieser Selbstkontrolle. Selbst die Philosophien, die offen nach Macht streben, die Priester der Schatten und die Hexenmeister der sengenden Klinge, ermuntern ihre Mitglieder Magie kontrolliert einzusetzen. Magie wird in fünf Bereiche gegliedert: Natur, Feuer, Eis, Licht, Schatten. Diese grobe Einteilung ist eher willkürlicher Natur und beschreibt eher Erfahrungswerte als eine wissenschaftlich fundierte Grundlage. Da Magie eine höchst persönliche Erfahrung ist, ist das weitergeben von Erfahrung nur durch Umschreibung möglich. Da diese Umschreibungen jeweils von der Philosophie der Beteiligten geprägt werden, sind Unterhaltungen über Magie häufig, auch mit Absicht, äußerst kryptisch und für einen Außenstehenden unverständlich.
Technologie ist immer Gegenstandsbezogen. Technologie ist reproduzierbar. Technologie ist verlässlich. Technologie ist aufwendig. In WoW ist Technologie eine auf Handwerk zusammenfassbare Größe. Selbst magische Gegenstände sind nach festen Formularen erstellt. Es ist eine recht unveränderliche Größe die sich nur marginal entwickelt. Eine der Hauptgründe dafür ist die Magie und Technomagie. Technologische Entwicklung ist sehr zeitaufwendig und wenig Aufsehen erregend, etwas was nur geduldigen Individuen sich erschließt. Technik ist manaunabhängig, d.h. wenn es von seiner Magiequelle getrennt wird, funktioniert es weiterhin. Natürlich ist auch in Technik Mana vorhanden, wie in jedem Bestandteil der Welt, aber es bedarf keinen äußerlich zugeführten Mana.
Technomagie ist immer Gegendstandsbezogen. Technomagie ist reproduzierbar. Technomagie ist labil. Die allermeisten Bewohner von Azeroth könnten zwischen Technologie und Technomagie nicht unterscheiden. Der Unterschied zu Technologie ist, das Technomagie Mana benötigt. Die Technomagier oder Ingenieure sind sich dessen nicht bewusst, aber ihr Unterbewusstsein formt Mana in eine Gestalt. Da dies Unterbewusst geschieht, muss das eigentliche Mana aus den Komponenten der Maschine gezogen werden. Das erklärt auch die seltsamen Teile die für manche Maschine nötig sind. Während der einzelne Ingenieur diese Maschinen reproduzieren kann, verliert die Unterbewusste Magie an Formung nach einer gewissen Zeit, so dass diese Maschinen Fehlfunktionen aufweisen, bis sie ganz zusammenfallen. In den meisten Fällen kann dann auch nur ein Manaspendendes Ersatzteil oder der ursprüngliche Konstrukteur die Maschine wieder zum Leben erwecken. Viel häufiger ist es aber, dass eine Neuformung durch einen anderen Ingenieur erfolgt, meistens mit verheerenden Folgen, da die unterschiedlichen Magieanwendungen kollidieren.