AW: Was fehlt bei Dark Heresy?
Ich springe da mal für das (in meinen Augen wirklich gelungene System) in die Bresche.
-Fahrzeugregeln wurden wie gesagt kostenlos als Download nachgereicht und sind somit mit etwas Suche zu finden, Kosten sollten wirklich uninteressant sein, schon allein echte Raumreisen sind für SCs quasi nicht finanzierbar, brauchbare Fahrzeuge sollten ebenfalls schnell in die Höhe schießen, davon ab hat man sicher nicht für jede Situation/Planet das richtige Fahrzeug dabei, da heißt es improvisieren oder eben versuchen mit seinem Status etwas zu bewirken (als SL kann man das natürlich je nach Szene etwas steuern)
Bilder würde ich mir sicherlich auch gern mehr wünschen, reiht sich aber nahtlos in die restlichen Hintergrund-Beschwerden ein - es ist schlicht weg nicht möglich, das Imperium bzw allein schon der angebotene Sektor ist so riesig und unterschiedlich das es schlicht weg keinen Sinn macht da mit Details zu hantieren. Das ist dann SL Aufgabe so fern gefordert. Jeder Planet, jede Stadt, ja sogar jede Makropol-Ebene kann sich komplett unterscheiden, was Kultur, Bürger, Bezahlung, usw. angeht, ja auch der jeweilige Inquisitionsstatus kann unterschiedlich zur Geltung kommen (und mit dem fernen Imperator zu drohen bringt mitunter nur Minuspunkte
)
Ein paar Ideen bekommt man wenn man sich einige Romane besorgt, Gaunts Ghosts und die Eisenhorn Reihe sind da zu empfehlen, besonders letztere zeigt schon im ersten Buch auf wie ein Inquisitior so zur Sache geht und wie oft er ebenfalls improvisiert.
Auf der einen Seite kann man Planeten vernichten, die Flotte ordern und im nächsten Moment muss man sich halt erst einmal eine normale Waffe und ein Transportmittel besorgen, genau das macht das dreckige Warhammer Universum aus. Wer hochgezüchtete Superhelden mit einer Auswahl an Lieblingswaffen&Co spielen will ist hier eigentlich falsch.
Falls man sich also wirklich für den Hintergrund interessiert und wissen möchte wie Warpreisen wirken, wie verdreht Psioniker Nachrichten empfangen usw. der muss halt etwas mehr Zeit/Geld investieren und sich weiterbilden, in Teilen ist das in jedem Fall möglich, für jeden Planeten den Hintergrund zu untermauern ist nun mal nicht drin, wohl auch weil GW beim Tabletop da natürlich wenig Vorarbeit bietet (war halt auch schlicht weg nicht gefragt)
Das Karrieresystem ist auch nur ein Beispiel, ein Soldat steht für viele Arten, genau so die restlichen Bezeichnungen, daran muss und soll man sich nicht klammern. Ebenso ist der Sold nur eine Idee, ein elektronisch Bankkonto dürfte es in der Zeit wohl kaum geben, vorallem nicht wenn man die Ehre hat unterschiedliche Planeten zu entdecken, da dürften sich die Throne Menge als Abenteuer schnell aus allen möglichen Währungsideen zusammen setzen.
Da Warhammer nun mal schon immer einen kriegerischen Hintergrund gefördert hat, ist das System (wie auch die Fantasyvariante) recht kampflastig, ohne dabei aber all zu komplex zu werden, doch all zu viel Kämpfe wird man im RPG in der Regel trotzdem nicht erreichen, einfach weil das System recht tödlich ist, Action muss deshalb nicht zu kurz kommen. Soziale Interaktion ist vorallem erst einmal Rollenspiel als solches, da braucht es eigentlich keine Werte, oder streicht jemand Gespräche und schaut auf einen entsprechenden Wert? Abseits von Kämpfen und ihren Regeln ist also hier der Punkt gekommen um das zu machen worum es geht - eine Rolle zu spielen und nicht eine Rolle auf einem Blatt Papier zu sein.
@Robert:
-Stellung einschätzen ist schlecht weg nicht in Regeln vorzuschreiben, abgesehen vom Inquisitorgeflecht (was ja beschrieben ist) ist der Umgang mit anderen NSC jedes Mal eine neue Herausforderung, vorallem weil man den SCs ihren "Rang" in der Regel eh nicht ansieht, da hilft nur gutes Rollenspiel z.B. Autorität zeigen oder am Ende vielleicht doch Waffengewalt
-Pointbuy ist...naja fördert unnötiges PG, gab es in Fantasy nicht und wird es hier auch nicht geben, sich etwas zusammenbasteln sprich "wünsch dir was" spielen passt nicht zum Warhammerhintergrund, man ist was man ist, für Pointbuy gibt es andere Systeme
-Space Marines/Aliens usw werden in entsprechenden Erweiterungsbüchern behandelt und sind im allgemeinen ein so seltener Anblick das man sie eigentlich gar nicht braucht, bedenkt man das Wissen + Reisen quasi zwei unbekannte Wörter für die Menschheit sind, die wahren Gegner sind die Menschen in all ihrer dreckigen Verkommenheit
Braucht man doch irgendwie Werte und kann nicht warten, kann man improvisieren oder z.B. mal beim Tabletop schauen, die Grundattribute sind ja in etwa gleich, aber bei solchen NSC muss man wirklich ein gutes Auge aufs Balancing haben sonst wird es schnell tödlich oder lächerlich (sprich zu einfach und nicht Hintergrund gerecht) / Metamenschen sind recht selten und oft nur in Armeegebrauch.
-Ein Scharfschütze mit Grundwert 35 ist doch gar nicht so schlecht, man sollte ja bedenken das neben der ersten günstigen Steigerung noch, Zielen, Entfernung, evtl. Laserpointer und Waffeneigenschaften dazu kommen, da geht der Wert fix in die Höhe, für Standartsituationen ist man wahrscheinlich eh fast immer in halber Waffenreichweite. Kommen dann noch Automatisches Feuer & Co dazu wirds schnell unangenehm (vorallem wenn die NSCs so etwas anwenden)
Maxschaden + Reroll sind in der Regel ein sicherer Tod, zu mindest wenn man bedenkt, dass viele Beispiel NSCs nur ca 10 Lep haben, Standartwiderstand ist 3, sprich 13 Schaden um zum interessanten Teil zu kommen. Dagegen hilft natürlich eine gute Rüstung, aber auch sowas ist in der Regel selten. Ein One-Shot ist also in der Regel möglich, mit späteren stärkeren Gegnern kann ja auch die Bewaffnung angepasst werden, aber auch hier muss man gut würfeln usw. sonst wird es ja auch etwas langweilig, die typischen Scharfschützenvorbilder ballern ja meist auch nur auf normale Durchschnittsgegner
So - viel Text aber vielleicht habe ich dem ein oder anderen zeigen können, dass doch nicht alles so schlecht erscheinen muss.
Der große Vorteil von WH40.000 ist die recht große Freiheit, diese Freiheit muss man aber auch ausschmücken wollen, was individuell in der Hand der Spieler und Spielleiter liegt.