oD&D/AD&D War die OSR ein Strohfeuer?

Jadeite

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Nach all dem Aktionismus in Foren und Blogs scheint es recht still um Old School geworden zu sein. Besteht noch Interesse an diesen Spielen oder Retroclonen? Oder hat man sich inzwischen wieder moderneren Spielen zugewandt?
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Wie jede Renaissance hat auch die OSR mal ein Ende.

Was sie bewirkt hat: die GUTEN Ideen in den alten Spielen und alten Spielformen auch den jüngeren Rollenspielergenerationen näher zu bringen.

Natürlich nicht ohne nostalgisch verklärten Blick, sowohl derer, die damals dabei waren, als auch derer mit der "Gnade der späten Geburt".

Leicht zugängliche, überschaubare Regelsysteme, ein Spielen mit einem direkten "Ja!" zum Spiel und ohne "künstlerischen Anspruch" oder "tiefenpsychologische Grenzerfahrungen". Das und noch viel mehr ist das FRISCHE an Old School Spielen und an einer "old-school"-igen Spielweise (die ja auch mit Nicht-Old-School-Spielen möglich ist).

Es gab auch, wie immer bei solchen Renaissance-Wellen, die Gelegenheit für diverse Leute, jung wie alt, sich als verknöcherte Betonköpfe, für die seit der White-Box kein Rollenspiel mehr eine "Existenz-Berechtigung" hat, in Szene zu setzen. - So ist das halt immer, wenn manche Leute starke Emotionen mit ebenso starker Rechthaberei verbinden.

Was ich so feststellen kann, aus persönlichem Umfeld, aus Vereinen und von Cons: manche der OSR-initiierten Spiele sind inzwischen GÄNGIGES Angebot solcher intensiveren Hobby-Betreibenden. Labyrinth Lord hat durch die Übersetzung ins Deutsche hier mächtig punkten können. Und mit solchen Produkten wie den Larm-Chroniken, die einfach nur Spielspaß ohne Hintergedanken versprechen und auch bieten, gibt es ja auch kaufbare Unterstützung, neben all der kostenlosen wie den One-Page-Dungeons, Dungeon-2-Go, usw.

Aber Old School ist ja nicht nur OD&D/D&D/AD&D 1st Ed. - Auch Classic Traveller, RQ, Star Frontiers, Gamma World, usw. sind ja die in anderen Genres angesiedelten "Ahnen", die hier wiederbeschworen wurden. Und - entsprechend ihrem geringeren Interessensanteil als Sci-Fi- oder Science-Fantasy-Rollenspiele haben sie gegenüber all der "Prominenz" der D&D-Nostalgie weniger im "Rampenlicht" gestanden. - Aber sie sind ebensowenig "tot".

Gerade Star Frontiers ist aktuell lebendiger denn je! Mit dem StarFrontiersman erscheint regelmäßig ein PDF-Fanzine und es gibt viele aktive Seiten im Web mit NEUEN Materialien.

Was die OSR gezeigt hat: Im Rückblick trennt sich deutlicher die Spreu vom Weizen. Man erinnert sich besser bzw. überhaupt nur noch der GLANZLICHTER, der BEEINDRUCKENDEN Produkte der damaligen Zeit. Und daher sind die OSR-Produkte/-Klone auch aufsetzend auf an sich ganz soliden Rollenspielen entstanden.

Verglichen mit einem unausgegorenen Neu-Produkt (siehe die deprimierende Athanor-Thematik) ist ein neues OSR-Rollenspiel schon deutlich spielbarer und SPIELWERTER als das unausgegorene, ungetestete, uninteressante neue Zeug. - Jede Neu-Entwicklung hat es natürlich schwerer, weil eben ALLES an Tests, Entwicklungsiterationen, usw. erst noch von Grund auf neu gemacht werden müssen. Daher sind Old-School-Klon-Produkte schon etwas "risikoloser" zu erstellen.

Und doch: sie sind gekommen um zu bleiben. - Die Ideen, die Spielweise, die EINSTELLUNG zum Spiel, zum Hobby, wie sie im Rahmen der OSR (nostalgisch verbrämt) prominent gemacht wurde, war und ist einfach eine ERFRISCHEND andere Sicht als die von Monokultur und Kanonhörigkeit geprägte typisch deutsche Sicht auf das Rollenspielhobby.

Strohfeuer würde ich die OSR daher nicht nennen.

Es war und ist sogar immer noch eine echte Renaissance.
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Nein.

Was gibt dir das Gefühl?



Dieses Unterforum bei Blutschwerter sieht im Moment nach Strohfeuer aus, aber einige Sachen wie die Brave Halfling Fassung der White Box von Swords & Wizardry oder die deutschen Verkaufszahlen des LL Regelwerkes zeigen doch durchaus, dass das ganze mehr als ein Strohfeuer ist - auch meine Gespräche mit diversen Ulisses-Machern, wo man eine leichte Angesäuertheit durchschimmern hören konnte, dass LL nicht bei Ulisses gelandet ist, zeigt mir, dass es auf jeden Fall einen Markt gibt! Die Advanced Adventures-Reihe von Expeditious Retreat Press, die auch Material für D&D 4E veröffentlichen, geht mittlerweile in das 13. veröffentlichte Abenteuer - auch das ein Zeichen für Leben.

Wie Zornhau schon sagte, gerade in den USA fächert sich die Bewegung immer mehr auf - waren durch OSRIC, LL oder S&W vor allem die ersten D&D/AD&D-Varianten im Visier, gibt es jetzt bei Brave Halfling und Goblinoid Games zwei Old School-Systeme für den Space-Bereich - 4C für Superhelden gibt es ja schon länger.


Die Eingangsformulierung lässt mich auf jden Fall ahnen, dass es um den deutschsprachigen Bereich geht, oder (denn englischsprachige Old School Blogs sprießen wie Pilze aus dem Boden)? Und auch für Deutschland kann ich das nicht bestätigen. Ich bin jetzt seit etwa 2 Jahren im deutschsprachigen Bereich unterwegs und so eine richtig breite Front an "Old Schoolern" konnte ich ohnehin nie ausmachen - es gibt Blogger wie Greifenklaue oder "Bewegungen" wie die ARS-Fraktion(en) diue durchaus ähnliche Ansichten haben und die ich locker als Old School bezeichnen würde, aber ich wüsste jetzt von keinen enthusiastischen Bloggern, die OS auf ihre Fahnen geschrieben hatten und jetzt das Handtuch geworfen haben oder anderen Trends hinterherhoppsen.



Wie gesagt:
Das, was am Boden liegt, ist das D&D-Unterforum der Blutschwerter, und das liegt ganz sicher auch daran, dass Skyrock (oder auch ich) hier nicht mehr so viele Thread aufmachen, nicht mehr versuchen neue Diskussionen anzufachen.
Ich kann da nur für mich persönlich sprechen, aber mir kam es oft so vor, als sei das Interesse an Informationen über neue Produkte hier eher gering und wollte nicht mit irgendwelchen Sachen nerven, an denen ich in letzter Zeit gwerkelt habe und alleine im Bereich LL gäbe es da einiges zu berichten - sei es, dass Mantikore jetzt das Regelwerk deutschlandweit vertreibt - ebenso wie meinen Abenteuersammelband, seien es Abenteuer und Artikel, die ich für Anduin und SpielXpress geschrieben habe oder andere Klleinigkeiten, um nur mal die Neuigkeiten des letzten Monats seit der RPC aufzuzählen.

Wenn Interesse an meinem Kram und an News aus Übersee besteht, kann ich gerne hier wieder etwas mehr nerven. Ich hatte nur (mehr unterbewusst) Das Gefühl, dass eigentlich gar kein Bedarf bestand.
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Ich habe eher das gefühl das die OSR in den mainstream aufgehen, genau wie die Attitude Games mitte der 90s Mainstream wurden, oder die Chrunchmonster in den 80s. Keinen Grund zur Sorge.
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Ich habe eher das gefühl das die OSR in den mainstream aufgehen, ...


Na DAS wäre wirklich geil! Dann müsste ich gar nicht umlernen und wäre wieder voll am Puls der Zeit. Denn ich kann auf jeden Fall behaupten, dass ich mich nicht verändert habe (dafür bin ich gar nicht klug und flexibel genug) - also geht eher der Mainstream in mir auf!
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Nee, gestorben is erst mal gar nix, nur weil B! den Trend absterben hat lassen, ist das Thema längst noch nicht gegessen. Mein momentanes Projekt wird über AD&D abgewickelt, nicht nur weil ich schicker als das unsägliche 3.5 oder Pathfinder finde, sondern auch wegen der schicken nativen Einbindung von Planescape und Birthright...
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Nun, in diesem Forum scheint auch in erster Linie der Offtopic Bereich aktiv zu sein.
Personen wie Clark Peterson haben ja schon vor 10 Jahren erkannt, dass ein Spielgefühl nicht von einem bestimmten Regelsystem abhängig ist. Von daher ist die von Infernal Teddy erwähnte Assimilation in den 'Mainstream' schon vor der OSR geschehen, wenn man den guten Ruf von Necromancer Games betrachtet zum allgemeinen Vorteil.
Und wenn ich mir so die 'Mainstream' Foren wie RPG.net oder ENWorld anschaue, sonderlich groß sind dort die Auswirkungen der OSR nicht zu spüren.
Was nicht heißen soll, dass ich Old School nicht zu schätzen wüsste, ich halte Mazes and Minotaurs nach wie vor für ein nettes Spiel welches ich bei Gelegenheit einmal testen werde.
Aber hierzulande scheint es einfach kein Interesse, geschweige denn Bedarf an solchen Spielen zu geben, weder hier, noch in dedizierten Foren.
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Nunja, das A/D&D-Forum ist ja brandneu und eine absolute Nischenveranstaltung. Lass uns mal sehen, wie es sich entwickelt.
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Dieses Unterforum war zu seiner Blütezeit aktiver als besagtes A/D&D Forum. Und ich sehe Dragonfoot eher als Old School als als OSR.
Seid aktiv. Seid kreativ. Zeigt mir, dass ihr mehr seid als ein paar Leute die darüber reden wie doch früher alles besser war. Die Großen der Renaissance haben sich nicht durch das Fehlen von Karten abschrecken lassen.
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Ich sehe mich auch nicht als Teil der OSR. Das ist ohnehin wieder nur ein Ausdruck, der verkürzt versucht etwas wiederzugeben. Ich bin aktiv und kreativ - und nun?


Wie gesagt - wenn in diesem Unterforum wieder ein paar Leute Interesse an Infos zeigen, bin ich gerne bereit, etwas beizusteuern.
 
AW: War die OSR ein Strohfeuer?

Die letzte Idee mit der Karte war ja eigentlich nicht schlecht. Solche Sandboxes sind ja auch leicht Systemneutral zu halten oder zumindest leicht zu konvertieren. Meine Kartographiefertigkeiten halten sich leider in Grenzen. Allerdings gibt es dennoch Möglichkeiten eine solche Karte zu erzeugen. Man denke beispielsweise an Earthdawn und Barsaive. Man könnte auf eine ähnliche Art und Weise irgendein Kartenfragment nehmen und ein Hexraster darüberlegen. Es mag nicht so schön sein wie eine richtig gemalte Karte, aber es sollte funktionieren.
 
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