AW: Waffen der Zukunft
Eine wichtige Frage bei der ganzen HaiTech ist die Energieversorgung.
Es ist kein Problem eine "Gauswaffe"(1) zu bauen die Geschosse mit Magnetfeldern statt Treibladung aus dem Lauf drückt. Prototypen dieser Waffen sind ein "alter Hut" (WTS Koblenz hat eine Euro-Entwicklung in der Ausstellung). Dito für Laserwaffen, da sind Systeme vorhanden.
Das Problem ist die erforderlichen Energiemengen aufzubringen. Und zwar nicht nur einmal sondern 30-60 Mal. Und mit Ladezeiten im Bereich von ca. 5 Sekunden/Schuss bei Panzerwaffen. Wenn das gelöst ist UND die Lösung weniger explosiv ist als die chemischen Treibladungen dann wird man Laser und Gausswaffen finden
Wenn die Energieversorgung nicht gelöst wird dann gibt es alternative chemische Treibladungen:
- Binary Propellant. Getestet von den Amis für die Nachfolger der M109 Haubitze. Besteht aus ein oder zwei Flüssigkeiten die in die Ladungskammer gespritzt und gezündet werden. Vorteil ist genauer dosierbare Treibladung, weniger Gewicht (Die Stabilisatoren im Pulver fallen weg) und leichtere Herstellung von Automatikladern gerade bei Artillerie (wo Geschoss und Ladung ab 105mm idR. getrennt sind)
- Elector Thermal/Chemical. Auch getestet, ein System das eine Treibladung nicht detoniert sondern "verdampft". Vorteil ist eine gleichmässigere Beschleunigungskurve des Geschosses (weniger/besser kompensierbare Rückstoss), bessere Ausnutzung der Treibladung (Entweder Leichter oder mehr Bums) und eine weniger explosive Treibladung
Ob es Orbitale Bombadierungssatelliten (aka Thorhammer) geben wird hängt von mehreren Faktoren ab
- Gibt es noch die Massenheere des Kalten Krieges? Project Thor war als nicht-atomare Flächenwaffe ausgelegt, nicht als Präzisionsgeschoss
- Wie gut ist die Satellitenabwehr? Die Trägersatelliten sind ja recht vorhersagbar in ihrer Flugbahn (über interessante Gebiete) also kann man sie runterholen.
- Verträge
Chemische Waffen sind von Interesse wenn es noch grosse Kriege gibt. Die Dinger sind extrem billig! und anders als Nuklearwaffen/Fuel-Air Explosives/Thorhämmer lassen sie die Infrastruktur stehen. Die Sowjets haben bis in die 80er Soman im Arsenal gehabt weil es halt gegen Versorgungseinheiten etc. sehr wirksam ist OHNE dabei die Brücken wegzuputzen
Raketen werden immer "smarter" und schneller (> Mach 1) um gegen die Raketenabwehr vorzugehen. Hypervelocity Systeme sind bereits als "Trägerkiller" bei den Russen im Einsatz und vergleichbare Systeme werden in der Panzerbekämpfung getestet. Dazu kommt der "Schwarmansatz" daher eine Gruppe von miteinander kommunizierenden Raketen wird auf Ziele angesetzt. Einige Anti-Schiffssysteme arbeiten nach diesem Muster inklusive "Opferrakete" die aufsteigt, Daten sammelt und dabei draufgeht. Auch Störsender sind bei Raketen schon im Einsatz. All das wird immer kleiner werden, mehr Intelligenz bekommen und ggf. auch durch eine weitere Generation verbesserter Antriebe gewinnen (statt Mach 2-4 mehr Mach 6-8). Man vergleiche nur mal die SS11 mit der Trigat-LR um zu sehen was 40 Jahre ausmachen. Oder Redeye mit Starstreak
Die zweite Variante sind Systeme wie FOG-M die deutlich mehr Kontrolle erlauben und sich wohl in Richtung "Mini-Marschflugkörper" entwickeln werden. Diese schleichen sich "bodennah" an das Ziel an und machen dann ggf. einen "Sturmlauf" mit einem Boostertriebwerk
Bodenfahrzeuge werden zunehmend "aktive" Verteidigung bekommen. Angefangen bei reaktiver Panzerung wie sie die Stryker der USA jetzt bekommen bis hin zu Abstandssystemen (Arena, AMAP). Auch hier wird vieles "automatisch" erfolgen um Besatzungen zu verkleinern und damit Fahrzeuge zu schrumpfen.
Im Weltraum finden wir sicher den Bombengepumpten Laser aus dem alten StarWars Programm, am Boden ist er nicht so effizient.
(1) AKA "Railgun". Aber bei Railgun denk ich mehr an "Anzio Annie"