AW: Von Wallenstein und anderen...
Ich meine ich habe dazu schon mal was von Zornhau gelesen: Savage 30jähriger Krieg.
Würde mich fast wundern, wenn er dazu nicht näheres in petto hätte.
Nur wenig "Näheres", da dies einer meiner Wunschkandidaten für eigenständige deutsche Savage-Worlds-Produkte wäre:
Weird Wars 30-jähriger Krieg
Ein wenig Solomon Kane, ein wenig Tour of Darkness, ein wenig Horrorgestalten und Schwarze Magie - das alles vor dem wüsten, unzivilisierten, ja geradezu barbarischen Hintergrund des 30-jährigen Krieges. Weird Wars eben!
Die Spieler spielen Artillerie-Hexer, Doppelsöldner mit Zweihändern, Lanzer, Musketiere, Kriegsprediger, Inquisitoren-S.W.A.T.-Teams, usw.
Da die beteiligten Söldner aus der ganzen, damalig relevanten zivilisierten Welt kamen (von Iren bis Russen, von Schweden bis Sizilianern) gibt es auch jede Menge Möglichkeiten sehr BUNT zusammengesetzte "Truppen" zusammenzustellen. Hohe Fluktuation, schnelle Wechsel der (kaufbaren) Loyalitäten, persönliche Interessen im Konflikt mit den politischen oder religiösen Überzeugungen der eigenen Kameraden, dramatische persönliche Geschichten wie Söldner, die ihre eigene Heimatstadt angreifen müssen, Pest, andere Seuchen, Kinder, die NICHTS AUSSER KRIEG kennengelernt haben, gezeugt, geboren, aufgewachsen und gestorben im Dauerkrieg, usw.
Das ganze, wie bei Weird Wars Militär-Rollenspielen üblich, vor dem Hintergrund einer ausgearbeiteten Feldzugskampagne mit "Missions-Charakter" - dabei ständig die persönlich-emotionale Ebene und die auf Überleben ausgerichtete, pragmatische taktische Ebene gleichberechtigt im Spiel erleben.
Neben dem "Blut-und-Boden"-Level dieses Settings kann man sich auch (ähnlich wie bei Travellers Klassiker "Broadsword") das Führen einer eigenen Söldnereinheit durch die Spieler als "Kriegsunternehmer" vorstellen. Es gab ja während des Krieges eine z.T. erstaunliche soziale Mobilität für die erfolgreichen "Unternehmer"-Figuren an Truppenführern. So könnte man hartes Resourcen-Management mit politischem Agieren verknüpfen (und natürlich wird gekämpft werden müssen - nur kann man in dieser Ebene des Spiels noch mehr verlieren, als nur einen Spielercharakter).
Das Ganze hätte ich am liebsten in genau einem Band soweit ausgearbeitet, daß man alles Notwendige für die "Weirdness" (Magie, Astrologie, Besessenheit, usw.) bekommt, daß man sogleich mit seinem blutrünstigen Haufen losspielen kann.