m4lik

triebfeder
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Gestern noch die Geschichte der Deutschen gesehen, heute drüber nachgedacht, mit welchem System man zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) am besten spielen könnte.

Es soll nicht zu historisch sein, sprich ein bisschen Zauberwerk und/oder Horror kann durchaus sein (vielleicht gepaart mit Märchen like die drei goldenen Haare des Teufels).

Wichtig ist allerdings das Flair einer vom Krieg zerütteten Nation, weswegen 7th Sea wohl zu verspielt wäre, oder? Gibt es da Alternativen?

m4lik
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Ich meine ich habe dazu schon mal was von Zornhau gelesen: Savage 30jähriger Krieg.

Würde mich fast wundern, wenn er dazu nicht näheres in petto hätte. :)
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

d20 Modern mit d20 Past geht immer. :p

Mage: The Sorcerer's Crusade lässt sich auch ganz gut nach vorne kurbeln.

Only two.

mfG
mpu
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

GURPS?

Powerniveau der Gruppe ist über die CP-Anzahl an die eigene Kampagnenvorstellung anpassbar.

Das "High-Tech"-Quellenbuch der 3.Edition beinhaltet auch Technik der Frühen Neuzeit. Und die verschiedenen Magie- und Horror-Supplements sollten auch diesen Aspekt bewältigen können, wenn man so etwas mit drin haben will.
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Ich meine ich habe dazu schon mal was von Zornhau gelesen: Savage 30jähriger Krieg.

Würde mich fast wundern, wenn er dazu nicht näheres in petto hätte. :)
Nur wenig "Näheres", da dies einer meiner Wunschkandidaten für eigenständige deutsche Savage-Worlds-Produkte wäre:

Weird Wars 30-jähriger Krieg

Ein wenig Solomon Kane, ein wenig Tour of Darkness, ein wenig Horrorgestalten und Schwarze Magie - das alles vor dem wüsten, unzivilisierten, ja geradezu barbarischen Hintergrund des 30-jährigen Krieges. Weird Wars eben!

Die Spieler spielen Artillerie-Hexer, Doppelsöldner mit Zweihändern, Lanzer, Musketiere, Kriegsprediger, Inquisitoren-S.W.A.T.-Teams, usw.

Da die beteiligten Söldner aus der ganzen, damalig relevanten zivilisierten Welt kamen (von Iren bis Russen, von Schweden bis Sizilianern) gibt es auch jede Menge Möglichkeiten sehr BUNT zusammengesetzte "Truppen" zusammenzustellen. Hohe Fluktuation, schnelle Wechsel der (kaufbaren) Loyalitäten, persönliche Interessen im Konflikt mit den politischen oder religiösen Überzeugungen der eigenen Kameraden, dramatische persönliche Geschichten wie Söldner, die ihre eigene Heimatstadt angreifen müssen, Pest, andere Seuchen, Kinder, die NICHTS AUSSER KRIEG kennengelernt haben, gezeugt, geboren, aufgewachsen und gestorben im Dauerkrieg, usw.

Das ganze, wie bei Weird Wars Militär-Rollenspielen üblich, vor dem Hintergrund einer ausgearbeiteten Feldzugskampagne mit "Missions-Charakter" - dabei ständig die persönlich-emotionale Ebene und die auf Überleben ausgerichtete, pragmatische taktische Ebene gleichberechtigt im Spiel erleben.

Neben dem "Blut-und-Boden"-Level dieses Settings kann man sich auch (ähnlich wie bei Travellers Klassiker "Broadsword") das Führen einer eigenen Söldnereinheit durch die Spieler als "Kriegsunternehmer" vorstellen. Es gab ja während des Krieges eine z.T. erstaunliche soziale Mobilität für die erfolgreichen "Unternehmer"-Figuren an Truppenführern. So könnte man hartes Resourcen-Management mit politischem Agieren verknüpfen (und natürlich wird gekämpft werden müssen - nur kann man in dieser Ebene des Spiels noch mehr verlieren, als nur einen Spielercharakter).

Das Ganze hätte ich am liebsten in genau einem Band soweit ausgearbeitet, daß man alles Notwendige für die "Weirdness" (Magie, Astrologie, Besessenheit, usw.) bekommt, daß man sogleich mit seinem blutrünstigen Haufen losspielen kann.
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Gestern noch die Geschichte der Deutschen gesehen, heute drüber nachgedacht, mit welchem System man zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) am besten spielen könnte.
Sowohl zu AD&D als auch zu GURPS gibt es Supplements zu diesem Thema, aber ich würde vermutlich
Flashing Blades als Grundlage für eine entsprechende Kampagne wählen: Es ist für (fast) genau diese
Geschichtsepoche geschrieben, es ist gut spielbar und kostengünstig, es gibt reichlich Material dafür,
und die Anpassung von Richelieu's Frankreich an Wallenstein's Deutschland sollte kein großes Problem
sein, denke ich.

Hier ein Link:
DriveThruRPG.com - Fantasy Games Unlimited - Flashing Blades
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Flashing Blades bietet aber nicht die notwendige Unterstützung für das Schlachtengetümmel, die Kriegführung, die Kriegs-"Ökonomie". - Dreißigjähriger Krieg als "Mantel und Degen"-Stück geht zwar schon, aber da könnte man ja auch einen Vietnam-Kriegs-Film machen, wo man nur einen Weichling an Radiomoderator ohne Ballerorgien oder lange, nervenzermürbende Folterszenen oder lange nervenzermürbende Flußfahrten mit nachfolgenden Folterszenen spielt. Das geht, aber es ist eigentlich nicht das, was man bei dem Thema wirklich haben will.
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Flashing Blades bietet aber nicht die notwendige Unterstützung für das Schlachtengetümmel, die Kriegführung, die Kriegs-"Ökonomie". - Dreißigjähriger Krieg als "Mantel und Degen"-Stück geht zwar schon, aber da könnte man ja auch einen Vietnam-Kriegs-Film machen, wo man nur einen Weichling an Radiomoderator ohne Ballerorgien oder lange, nervenzermürbende Folterszenen oder lange nervenzermürbende Flußfahrten mit nachfolgenden Folterszenen spielt. Das geht, aber es ist eigentlich nicht das, was man bei dem Thema wirklich haben will.

Das sehe ich ähnlich. Dieser Satz des Threaderöffners klingt für mich weniger nach leichtfüßiger Mantel-und-Degen-Action, sondern eher nach einem "gritty" Setting:

Wichtig ist allerdings das Flair einer vom Krieg zerütteten Nation, weswegen 7th Sea wohl zu verspielt wäre, oder? Gibt es da Alternativen?

Der typische Mantel-und-Degen-Stil wäre mir für ein Spiel im Dreißigjährigen Krieg zu unbeschwert. Das muß erdiger sein. Ich könnte mir da eher etwas Richtung Darklands vorstellen.
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Ne, Mantel und Degen passt leider nicht wirklich. Zornhau hat es schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Was ist Darklands? :nixwissen:
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Es soll nicht unerwähnt bleiben finde ich
DSA in der Wildermark würde ebenfalls gut passen.
 
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Der typische Mantel-und-Degen-Stil wäre mir für ein Spiel im Dreißigjährigen Krieg zu unbeschwert. Das muß erdiger sein. Ich könnte mir da eher etwas Richtung Darklands vorstellen.
Ich habe beim letzten 72h-Challenge etwas in der Art auf Risus-Basis verbrochen, inklusive Wildniserschaffung Hex für Hex, Magie vs Glaube und Regeln für Siedlungen und Angriffe auf sie: http://www.blutschwerter.de/f552-ri...us-hack-fuer-den-tanelorn-challenge-08-a.html

Selbst wenn man nicht Risus für diesen Zweck heranziehen will, die Zufallstabellen darin könnten immer noch brauchbar sein.
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Was ist Darklands? :nixwissen:

Ein Computer-RPG von Microprose, 1992 veröffentlicht. Hier mehr dazu. Wobei ich da mehr auf den Stil als die zugrundeliegenden Regeln abziele.

Natürlich ist das Heilige Römische Reich 1618-1648 nicht mehr das von 1450. Aber die Raubritter kann man durch marodierende Söldner ersetzen, satansbündnerische Hexenzirkel können auch in einer Horrorversion des 17. Jahrhunderts problemlos auftreten und die Heiligenverehrung ist zumindest auf katholischer Seite problemlos machbar.

Was ich daran so reizvoll finde, hat Skyrock in Risus Atque Res Adversae gut zusammengefasst:

  • eine Low-Fantasy-Welt ohne magische Waffen und Rüstungen
  • Magie auf finstere Hexerei der Bösewichter beschränkt
  • die einzigen übernatürlichen Hilfsmittel der SCs sind Alchimie und Heiligenanrufungen
  • Sandbox-Spielweise ohne Spielziel, ohne vorgegebene Handlung und ohne echte Story: Einfach nur Welterkundung und -nutzung

Wobei man je nach Runde wohl auch für SCs die finstere Hexerei zulassen könnte. Wenn der Schütze für seine Freikugeln einen Satanspakt schließen muß und der tapfere Kürassier seinen Brustpanzer segnen läßt, finde ich das einfach zu diesem Setting passender als eine profane Muskete +3. ;)
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Das Zornhaus Savage Worlds und Wierd Wars Mix mich anmacht, kann ich garnicht oftgenug betonen!
Cthulhu kann ich mir in dieser Zeit auch gut vorstellen, da muß man dann noch etwas an Arbeit reinstecken, machbar wärs aber.
 
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Mage The Sorcerers Crusade - definitiv. Der Dreißgjährige Krieg mit seinem Kampf um Weltbilder ist ohnehin eines der Magesettings schlechthin.
 
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Ohne "Weird" würde ich es sofort kaufen.
Ohne "Weirdness" wird das zu einem SCHWER DEPRIMIERENDEN Setting, was mir garantiert keinen Spaß dort zu spielen machen würde.

Der Dreißigjährige Krieg ohne Magie, ohne Monster, ohne irgendwelche ABSICHTSVOLL "unhistorischen" Elemente wäre UNERTRÄGLICH.
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Wobei es ja rein technisch für jemanden der die Weirdness nicht haben will überhaupt kein Problem sein dürfte, die außen vor zu lassen.
 
AW: Von Wallenstein und anderen...

Mage The Sorcerers Crusade - definitiv. Der Dreißgjährige Krieg mit seinem Kampf um Weltbilder ist ohnehin eines der Magesettings schlechthin.

Japp, und selbst wenn man die Magi nur im hintergrund läßt und normale menschen spielt bietet M:SC durchaus genug ansatzpunkte. Gabs nicht irgendwo in den Quellenbüchern ein Mass-combat system?
 
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