Verlorenes Küken sucht Hilfe!

Isolfur

Halbgott
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27. Juni 2018
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Seid mir gegrüßt, werte Kainiten!
Ich sehe mich selbst mit einem Problem konfrontiert, bei dem ich ein paar Ideen gebrauchen könnte.
Die Ausgangslage:

Ich bin Spieler in einer neuen Kampagne, die zweite Session liegt nun hinter uns, und ich realisiere nun, scheinbar bis zum Ellenbogen in ein Werwolfmaul gegriffen zu haben, was die Wahl meines Charakters betrifft. Die Vorankündigung zu dieser Kampagne war, es drehe sich viel um den Verlust der Menschlichkeit, um Moral und Diplomatie, Pfade der Erleuchtung sind den Spielern nicht zugänglich und wir starten als ganz frische Küken.

Normalerweise ist das nicht meine Präferenz, ich bin zwar an Intrigen interessiert, sonst aber eher entweder sehr investigativ oder aber kämpferisch in VtM aktiv. Nicht weiter schlimm, ich erstellte also einen Toreador, der zu Lebzeiten als Staatsanwalt tätig war und in seiner Freizeit vor allem künstlerisch unterwegs ist. Er hat keine Ahnung von Kampf und eher geringe Werte, wenn es um Wahrnehmung geht.

Die geringste Priorität meiner Attribute liegt auf den Körperlichen. Meine Disziplinen sind momentan Präzenz 1, Geschwindigkeit 1 und Tierhaftigkeit 1 (als zusätzliche Disziplin, hat der Meister auf Grund der Tierliebe des Charakters zugelassen). An Hintergründen habe ich Mentor auf Stufe 4, allerdings ist lediglich ein Toreador-Ancilla mein Mentor geworden und Generation auf Stufe 5.

Nun zum Problem:
Wir spielen in einer Stadt, in der die Camarilla bereits jetzt am Existenzminimum existiert. Große Teile haben sich zu Anarchen erklärt, der Sabbat hat bereits einige Viertel übernommen und die Kuei Jin sind ebenfalls auf dem Vormarsch, während die Geißel der Camarilla alles tötet, was nicht bei 3 den Prinzen am Telefon hat. Normalerweise wäre so eine Situation für mich mehr als Grund genug, mal eben die Seiten zu wechseln, aber ich bin eben ein frisch geborenes Küken, ohne Kampffähigkeiten oder sonst irgendwelchen relevanten Strukturen, die mich überleben lassen könnten. Außerdem bin ich direkt an den Prinzen blutgebunden worden. Kurz um habe ich das Gefühl, dass es vielleicht ein Fehler war, so einen Charakter zu bauen.

Natürlich hat diese lebensfeindliche Umgebung auch ihren Reiz und schlichte Aufgabe und Neuerstellung eines Charakters kommt für mich sowieso nicht in Frage, aber einerseits scheine ich in der Stadt von blutrünstigen Irren umgeben zu sein, die kein Problem mit dem Töten haben und andererseits bin ich nicht nur nicht in der Lage selbst zu kämpfen, sondern würde, wenn es mir gelänge, tatsächlich jemanden im Kampf zu besiegen, sehr wahrscheinlich Menschlichkeit verlieren, da auch Selbstverteidigung bei diesem Meister im Zweifelsfall zu einer Senkung des Pfadwertes führt.

Die Frage:
Was kann ich tun, um nicht direkt zerfetzt zu werden? Ich bin momentan für jede Idee dankbar ... besonders diplomatische.

Eigene Gedanken:
Ein Rudel Hunde ghulen und Präsenz auf Stufe 2 packen, auch wenn ich das Gefühl habe, dass es wenig nützen wird.


Möge euch die Sonne nie scheinen,
Isolfur
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Meinung dazu: Die Gruppe oder den SL wechseln.
Man könnte natürlich auch mal in der Gruppe über das Problem reden, aber wer Vampire als "blutrünstige Irre" spielt wird deiner Argumentation gegenüber nicht aufgeschlossen sein. Wenn die Stadt praktisch schon ein Schlachtfeld ist weiß ich nicht was Intrigen, Verlust der Menschlchkeit oder Diplomatie da zu suchen haben. Und wenn die Geissel (ich nehme an gespielt vom SL) schon metzelt wie wild läuft da grundlegend was verkehrt.
 
Ganz wichtig den SL darauf ansprechen.
  • Vielleicht hat er in dem Szenario eine besondere Rolle für Deinen Charakter vorgesehen, die Du so nicht erkannt hast, und er kann Dir wichtige Tipps geben.
  • Vielleicht hat er die Notwendigkeit einer für Deinen Charakter passenden Rolle im Rahmen des Settings auch einfach gar nicht bedacht und kann das Setting mit entsprechendem Hinweis Deinerseits so umarbeiten, dass auch Dein Charakter als wichtiger Akteur und nicht bloß als Zuschauer in das Geschehen eingebunden ist.
Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass möglicherweise gerade die in Deinem Post zwischen den Zeilen zu lesende Willkür, mit der die Geißel der Camarilla vorgeht genau die Bühne ist, die der SL Deinem Charakter bereiten wollte.
Immerhin hat sich Dein Charakter als Staatsanwalt viele Jahre seines Lebens sehr intensiv mit Strafverfolgung beschäftigt und dabei alle Tricks und Kniffe des Handwerks von der Pike auf gelernt.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sich der Charakter auch in seinem neuen (Un)Leben sehr umfassend mit diesem Thema beschäftigt.
Also zum Beispiel versucht, so viel wie möglich über geltende Regeln, Gesetze (sprich Tugenden) und ihre Auslegung in Erfahrung zu bringen.
Alte Dokumente und Prozessakten studiert, Präzedenzfälle untersucht, etc.

Auf lange Sicht könnte er dabei sowohl in der Rolle eines Strafverteidigers für mit der Geißel in Konflikt geratene Delinquenten auftreten, oder in der Rolle eines Anklägers, der selbst umstrittenen Entscheidungen des Prinzen den Anschein juristischer Rechtmäßigkeit verpasst.

Wer weiß - eventuell findet er bei seinen Untersuchungen sogar heraus, dass die Lage letztlich gar nicht so schlimm ist, wie es zunächst den Anschein erweckt.
Und vorgebliche Übergriffe, verlorene Gebiete, etc. lediglich inszenierter Vorwand und Panikmache sind, unter deren Deckmantel Prinz und weitere Verschwörer unliebsame Konkurrenten ohne langen Prozess aus dem Weg zu räumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geißel sollte, für dich als Camarilla-Vampir, eigentlich doch kein Problem oder eine Bedrohung sein, sobald du vorgestellt bist. Tatsächlich könntest du doch deine Position innerhalb der Camarilla dahingehend nutzen die Geißel für deinen Schutz einzubinden, vielleicht in Gegenleistung für Aufstiegsmöglichkeiten, sollte sie Sherrif werden wollen. Während du ggf. über deine Kontakte und sozialen Hintergrund dich so in die Stadt einbettest du dein Char eher unauffällig ist und innerhalb der menschlichen Gesellschaft abtauchen kann.

Allgemein ist dafür Präsenz 2 nicht so richtig nützlich, aber du kannst ja auf Präsenz 3 hinarbeiten.
Zudem würde ich vielleicht eher menschliche Guhle empfehlen. Die sind intelligenter, können dich besser schützen (so normale Viecher sind schnell hin), unauffälliger und allgemein nützlicher.
 
Sprich mit dem SL und dass du nicht weißt, wie dein Charakter in die vorher besprochenen Themen für die Chronik passt und ob er dir Hilfestellung geben kann, wie er sich das vorstellen könnte oder ob sich die Themen der Chronik inzwischen geändert haben.
 
Die Vorankündigung zu dieser Kampagne war, es drehe sich viel um den Verlust der Menschlichkeit, um Moral und Diplomatie, Pfade der Erleuchtung sind den Spielern nicht zugänglich und wir starten als ganz frische Küken.
Klingt super, wäre auch genau die Art von Kampagne, an der ich Interesse hätte. Das ist auch genau das, wofür VtM gedacht ist (bzw. war).
Normalerweise ist das nicht meine Präferenz, ich bin zwar an Intrigen interessiert, sonst aber eher entweder sehr investigativ oder aber kämpferisch in VtM aktiv. Nicht weiter schlimm, ich erstellte also einen Toreador, der zu Lebzeiten als Staatsanwalt tätig war und in seiner Freizeit vor allem künstlerisch unterwegs ist. Er hat keine Ahnung von Kampf und eher geringe Werte, wenn es um Wahrnehmung geht.
Schön, dass Du Dich aus der Komfortzone herausbewegst, da Du ja sonst eher andere Abenteuer spielst und erfreulich, dass Du Dich auf die Prämisse der neuen Kampagne eingelassen hast und versuchst einen angemessenen Charakter zu bauen. Ein bisschen öde kommt mir das Charakterkonzept nach Deiner Beschreibung schon noch vor, das "in seiner Freizeit vor allem künstlerisch unterwegs" ist soo Klischee. Warum soll ein Toreador jemanden siren der in seiner Freizeit ein bisschen Tuba spielt oder mit Fingerfarben malt? Viel cooler wäre doch zB ein Char gewesen, der das Gesetz als Kunst sieht, der total in seiner Karriere aufgeht, mit Leidenschaft für Gerechtigkeit strebt (schließlich kann er das als Staatsanwalt eher als als Strafverteidiger) und nun vor dem zerschmetternden Dilemma steht, dass er als Vampir nicht länger seine Berufung ausleben kann. Da wird er sich eine neue Berufung suchen müssen, jemand anders vor mir hat da bereits gute Ideen vorgebracht. Viel besser als ein 08/15 Staatsanwalt wo man ne küstlerische Ader drangetackert hat.
Aber dass der Char nicht kämpfen kann ist vollkommen legitim bei der Prämisse und da solltest Du Dir keinen Stress machen.
Die geringste Priorität meiner Attribute liegt auf den Körperlichen. Meine Disziplinen sind momentan Präzenz 1, Geschwindigkeit 1 und Tierhaftigkeit 1 (als zusätzliche Disziplin, hat der Meister auf Grund der Tierliebe des Charakters zugelassen). An Hintergründen habe ich Mentor auf Stufe 4, allerdings ist lediglich ein Toreador-Ancilla mein Mentor geworden und Generation auf Stufe 5.
Davon abgesehen, dass ich diese Begründung für Tierhaftigkeit nicht unbedingt akzeptiert hätte (zu... gimicky) und das klassische "5 Punkte auf Gen"-Cheese mich auf die Palme bringt, ist das alles erstmal okay.
Nun zum Problem:
Wir spielen in einer Stadt, in der die Camarilla bereits jetzt am Existenzminimum existiert. Große Teile haben sich zu Anarchen erklärt, der Sabbat hat bereits einige Viertel übernommen und die Kuei Jin sind ebenfalls auf dem Vormarsch, während die Geißel der Camarilla alles tötet, was nicht bei 3 den Prinzen am Telefon hat.
Hier klingt es mir nun sehr nach falschen Versprechungen. Der SL hat A angekündigt und dann wird B gespielt. Ansprechen und schauen, wie er reagiert, aber vor allem, wie die Gruppe reagiert. Haben die sich alle Kampfschweine gebaut und waren offensichtlich im Bilde und nur Du bist der Dumme, der den Versprechungen des SL geglaubt oder diesen gar missverstanden hat?
Und sone illegitime Geißel sollte keine allzu hohe Lebenserwartung haben, wenn die Camarilla, wie Du beschreibst, die schwächste Fraktion in der Stadt ist. Aber vermutlich ist sie die Mary Sue Deines SL oder dessen Schwanzverlängerung und somit unkaputtbar.
Normalerweise wäre so eine Situation für mich mehr als Grund genug, mal eben die Seiten zu wechseln, aber ich bin eben ein frisch geborenes Küken, ohne Kampffähigkeiten oder sonst irgendwelchen relevanten Strukturen, die mich überleben lassen könnten.
Bitte... WAS? Du spielst ein Küken? Wurden dafür die Erschaffungsregeln angepasst? Die Regeln im Buch sind für Neonates mit einigen Jahren als Vampir auf dem Tacho. Als Küken sollten zumindest clansfremde Dizis erst einmal nicht drin sein. Sind alle Spieler in der Runde Küken? Also das klingt alles ein wenig fragwürdig, wenn Du mich fragst.
Außerdem bin ich direkt an den Prinzen blutgebunden worden. Kurz um habe ich das Gefühl, dass es vielleicht ein Fehler war, so einen Charakter zu bauen.
WTF! An den Prinzen blutgebunden worden? Welche Stufe? Vermutlich gleich 3? Das wäre ne wichtige Information. Wenn 3, dann würde ich den Char direkt aufgeben, das ist ja lächerlich sowas. Wenn 1, dann würde ich mich einfach verpissen. Dein Char ist vorgestellt, kann in der Stadt tun und lassen, was er will, solange er keine der Gesetze bricht. Er ist unwichtig, kein Vampir in der Stadt sollte ein Interesse haben, ihn umzubringen. Außer natürlich sie wissen, dass er Gen8 ist, denn hätte er eine gewaltige Zielscheibe auf dem Rücken und Du könntest die wertvolle Lektion lernen, dass man nicht immer automatisch 5 Punkte auf Gen packen muss ;)
Aber Scherz beiseite, das klingt einfach mal vor allem nach "Scheiß Spielleiter". Aber, und das ist gewissermaßen dann auch eine Herausforderung an den SL: Wenn er Dich einen für das, was er wirklich vorhat, vollkommen ungeeigneten Char bauen lässt, dann würde ich mal versuchen herauszufinden, ob er Dich Deinen Char auch charaktergerecht spielen lässt. Mach den Kampf-Quatsch halt einfach nicht mit. Verhalte Dich, wie sich Dein Char verhalten würde und schau was passiert. Natürlich besser in Absprache mit dem SL, denn gegen ihn zu spielen wäre eh zum Scheitern verurteilt.
Natürlich hat diese lebensfeindliche Umgebung auch ihren Reiz und schlichte Aufgabe und Neuerstellung eines Charakters kommt für mich sowieso nicht in Frage, aber einerseits scheine ich in der Stadt von blutrünstigen Irren umgeben zu sein, die kein Problem mit dem Töten haben und andererseits bin ich nicht nur nicht in der Lage selbst zu kämpfen, sondern würde, wenn es mir gelänge, tatsächlich jemanden im Kampf zu besiegen, sehr wahrscheinlich Menschlichkeit verlieren, da auch Selbstverteidigung bei diesem Meister im Zweifelsfall zu einer Senkung des Pfadwertes führt.
Würde ich ähnlich sehen. Menschlichkeit ist kein Gesetzeskatalog und keine "Spielregel" sondern eine Repräsentation der moralischen Integrität eines Charakters. Selbstverteidigung ist nicht gleich Selbstverteidigung und in den seltensten Fällen muss man bei der Selbstverteidigung den Angreifer töten/vernichten. Außerdem hat Dein Char Geschwindigkeit, das haben viele Clans nicht, es sollte also drin sein, wegzulaufen.
Die Frage:
Was kann ich tun, um nicht direkt zerfetzt zu werden? Ich bin momentan für jede Idee dankbar ... besonders diplomatische.
Die goldenste alle goldenen Regeln: Versucht nie ein OOC-Problem mit IC-Mitteln zu lösen. Das Problem ist nicht Dein Char oder dessen Spielwerte, das Problem ist, dass Du vermutlich einen unreifen / unerfahrenen / ungeeigneten Spielleiter vor Dir hast. Red mit der Gruppe drüber, dass es eine Diskrepanz zwischen dem angekündigten Fokus der Chronik und der Spielrealität gibt und schau wie sie reagieren.
Eigene Gedanken:
Ein Rudel Hunde ghulen und Präsenz auf Stufe 2 packen, auch wenn ich das Gefühl habe, dass es wenig nützen wird.
Wie gesagt, IC-Mittel können nie OOC-Probleme lösen. Wenn sich die OOC-Problematik irgendwie einrenken lässt (glaube ich ehrlich gesagt nicht), dann würde ich eher versuchen, mich a) an meinen Mentor zu hängen, der einen gewissen Schutz gewähren können sollte, b) Geschwindigkeit zu steigern, um im Notfall Gefahren entgehen zu können und c) meinen Charakter ausspielen. Er ist Anwalt. Er kann sich von seinem Mentor die Camarilla-Regeln beibringen lassen, sie im Detail studieren und dann auf diesem Weg seinen Stand in der Camarilla der Stadt verbessern. Alles vorausgesetzt, er hat keinen 3er Blutsband an den Prinzen, aber dann ist der Char eh für die Katz, wie gesagt.
 
Also erst einmal möchte ich euch allen für die, teils sehr umfassenden, Antworten danken. Den ein oder anderen Denkansatz konnte ich sehr gut gebrauchen und von den Repliken würde ich gerne auf zwei näher eingehen.

An mikyra:
Deine besonnene Herangehensweise hat mir in den letzten Sessions sehr geholfen. Ich konnte mich in die Camarilla recht gut, wenn auch bislang wenig konstruktiv, einbringen und konnte eine der Harpien, von der ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, dass sie eine ist, sehr durch meinen Kunstgeschmack und ein wenig auf dem Klavier gespielter Jazz-Musik für mich gewinnen.

Was die anwaltliche Tätigkeit betrifft, so gab es bisher keine Gelegenheit zur Ausübung, doch ich werde die Sache weiter beobachten - vielleicht ergibt sich etwas.

An Hesha:
Ein bisschen öde kommt mir das Charakterkonzept nach Deiner Beschreibung schon noch vor, das "in seiner Freizeit vor allem künstlerisch unterwegs" ist soo Klischee. Warum soll ein Toreador jemanden siren der in seiner Freizeit ein bisschen Tuba spielt oder mit Fingerfarben malt? Viel cooler wäre doch zB ein Char gewesen, der das Gesetz als Kunst sieht, der total in seiner Karriere aufgeht, mit Leidenschaft für Gerechtigkeit strebt (schließlich kann er das als Staatsanwalt eher als als Strafverteidiger) und nun vor dem zerschmetternden Dilemma steht, dass er als Vampir nicht länger seine Berufung ausleben kann. Da wird er sich eine neue Berufung suchen müssen, jemand anders vor mir hat da bereits gute Ideen vorgebracht. Viel besser als ein 08/15 Staatsanwalt wo man ne küstlerische Ader drangetackert hat.

Hier klingt es mir nun sehr nach falschen Versprechungen. Der SL hat A angekündigt und dann wird B gespielt. Ansprechen und schauen, wie er reagiert, aber vor allem, wie die Gruppe reagiert. Haben die sich alle Kampfschweine gebaut und waren offensichtlich im Bilde und nur Du bist der Dumme, der den Versprechungen des SL geglaubt oder diesen gar missverstanden hat?

Da stimme ich dir zu, es wirkt wie ein Klischee durch einen merkwürdigen Überbau, der nichts mit seinem Beruf zu tun hat und "zufällig" der Verschrobenheit der Toreador entspricht. Die Sache ist nur, mir war vor Beginn der Kampagne nicht bekannt, welchen Clan ich spielen werde. Aber näheres dazu und zur Charaktererschaffung sollte ich vielleicht im Anschluss erläutern, denn mir scheint, es gibt noch ein wenig Informationsbedarf zur Kampagne.

Bitte... WAS? Du spielst ein Küken?

Nun Anfangs spielten wir noch Menschen, wesentlich frischer wird es nicht gehen. Es wurden jedoch, mit mehreren Einschränkungen, die eigentlichen Regeln der Charaktererschaffung angewandt.

WTF! An den Prinzen blutgebunden worden?

Das ließ sich leider nicht ändern, da meine Treue aufgrund meines Erschaffers als ... fragwürdig galt. Und zugegebenerweise bin ich daran sowohl ooc, als auch ic nicht ganz unschuldig daran. Einer der von mir gewählten Nachteile war "Gebunden" und um einem noch schlimmeren Schicksal ob meines Erzeugers zu entgehen, schlug ich es selbst vor ... andererseits bin ich mir sehr sicher, es wäre auch so geschehen, denn der Prinz hatte mir die erste Portion noch verabreicht, als ich ein Mensch war und somit seine Absicht recht deutlich für all jene, die um die Blutsbande wissen, zum Ausdruck gebracht.


Doch nun noch ein paar Hinweise zur Kampagne, die möglicherweise bisher fehlten:

Wir haben uns zu Beginn alle Menschen erstellt, die wir allein mit Hinblick auf Stimmigkeit und den Kampagnenfokus entwickelt haben. Der Clan, der Erschaffer usw. war uns alles bis zum Beginn der Kampagne unbekannt. Das wuchs nicht auf dem Mist des Meisters, sondern war ein Input von den (3) Spielern. Wir haben schon mehrere Vampire-Kampagnen verschiedenster Couleur hinter uns und wollten es mal wirklich realistisch halten, daher erstellten wir nur die Menschen und der Meister musste dann sehen, wer entsprechendes Interesse an ihnen haben könnte. Wir sind alle 3 eher zu künstlerisch veranlagten Charakteren gelangt, was sich dann auch ein wenig in den Clans widerspiegelte. Malkavianer, Tochter der Kakophonie, Toreador. Keiner von uns kann kämpfen, zumindest nicht auf konventionelle Weise.

Im Verlauf der ersten Session offenbarte mein jetziger Mentor ein, mir damals äußerst fragwürdig vorkommendes, Interesse an mir. Für mich klang es ein wenig nach einer Geheimgesellschaft und ein wenig Aberglaube, mit beidem konnte ich wenig anfangen, aber meine Neugierde war geweckt. Letztlich lief es dann darauf hinaus, ich solle aus einem Kelch trinken und anschließend auf eine Nachricht warten, die wenig später kommen sollte. Alles gut und schön, ich nahm die Sache nicht allzu ernst. Als mich dann aber ein mir fremder Taxifahrer auf dem Rückweg nach Hause in den Hals biss und ich in der folgenden Nacht in einem fensterlosen, finsteren Raum neben einem bewusstlosen Menschen aufwachte und mir der "Taxifahrer" durch einen Schlitz einer massiven Metalltür sagte, ich solle meiner Begierde nachgehen, wurde die Sache etwas ernster.

Also kurz um: Mein Charakter wurde nicht von einem Camarilla-Vampir gezeugt, sondern von einem Sabbatvampir und zwar einem recht einflussreichen, der offenbar ein Interesse daran hatte, dass ich nicht von dem Mann verwandelt wurde, der es eigentlich hätte tun wollen. Um die Sache dann zu entschärfen, da der Prinz ein hartes Regiment führt, entschied ich mich dazu, ihm selbst vorzuschlagen, noch einmal von seinem Blut zu trinken, um meine Treue zu beweisen (mein Mentor gab mir vor meiner Vorstellung noch entsprechende Erläuterungen). Das Blutsband ist auf Stufe 2 und ich hoffe, es dabei belassen zu können.

Zur Geißel:
Sie agiert momentan mehr als ein Sheriff für die schmutzigen Dinge und wurde wohl auch genau dafür in die Stadt beordert. Vom Prinzen wissen wir bereits, dass er von der Camarilla in der Stadt als jemand eingesetzt wurde, der es versteht, einen Krieg zu führen. Und von der Geißel weiß ich, dass sie ein Monster ist ... denn sie war mal mein eigener Charakter in einer anderen Kampagne. Natürlich wird er nicht zu 100% mit dem übereinstimmen, was ich damals hatte, das würde auch den Rahmen der Kampagne sprengen, aber ich kann mir seine Stärken und seine Stärke gut vorstellen. Und darin liegt das Problem ... ich kann mir eine Blutjagd aufgrund seiner verschiedensten Delikte, und Diablerie wird zweifelsohne dazu gehören, auch wenn ein Tremer notwendig sein wird, um dies zu beweisen, nicht vorstellen. Wenn ich die Sache richtig einschätze, wird die Geißel der Stadt eine der letzten Trümpfe gegen die Anarchen und den Sabbat sein.


Zur momentanen Situation:
Wir sind alle noch am Unleben und erkunden etwas weiter die Stadt. Wir sind mit einer investigativen Aufgabe beschäftigt, die eigentlich nur die Aufklärung eines Kunstraubes sein sollte, sich nun aber dazu entwickelt, möglicherweise ein Ritual zu verhindern, denn die gestohlenen Gegenstände hatten eine Bewandtnis.

Die Stimmung der Charaktere ist ... angespannt, aber ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung. Bis auf ein paar wenige Stellen ist die Gefahr zwar latent, aber nicht unmittelbar tödlich - daher ergibt sich eine wunderbar erdrückende Atmosphäre. Mein Charakter hat bereits seine Vorliebe für, na sagen wir mal, morbide Kunst entdeckt (ein Kompromiss zwischen Degenerierter und Perverser, wenn man so will) und ich habe die ein oder andere Idee, welche Ambitionen er entwickeln kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, das klingt besser, als es die Kurzfassung erwarten ließ. Viel Spaß bei der Kampagne!

Je nachdem, ob Du dem SL trauen kannst bzw. für wie wahrscheinlich Du es hältst, dass der Prinz auch den dritten Schluck einfordern wird, solltest Du in erwägung ziehen, einen der anderen SCs zu "heiraten". ^^ Weil ein 3er Blutband an den NSC-Prinzen würde den Char, zumindest aus meiner Sicht, dauerhaft unspielbar machen. Außer der gute Monarch beißt demnächst ins Gras.
 
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