VtM 3.Ed - Revised VDA/VTM: Chronik über Jahrhunderte

moonfest

Halbgott
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27. Dezember 2020
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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Tipps um eine Chronik über ca. 500 Jahre aufzuziehen und zu einer besonderen Erfahrung zu machen, die den Verlauf der Jahrhunderte auch widerspiegelt. Habt ihr da Ideen? Erfahrungen?

Zum Hintergrund: Ich plane die "Giovanni-Chroniken" aufzubohren und aus Sicht der Giovanni zu erzählen. Epische Geschichte, teilweise mit Rückbezügen bis in die Graue Vorzeit (Erste, Zweite Stadt etc.). Leider sind die "Giovanni-Chroniken" ja schon etwas angestaubt (90er oder so, wenn ich mich nicht täusche). Was mich an der Chronik-Struktur (abgesehen von diversen Railroading-Elementen u.a.) stört ist, dass der Aspekt, dass man über mehrere Jahrhunderte spielt, überhaupt nicht wirklich wahrgenommen wird. Die Chronik könnte auch innerhalb von 2-3 Jahren in-game erzählt werden, fertig. Klar, ändern sich die Orte und die Umwelt, aber für die SC macht es für mich gefühlt keinen Unterschied, wann sie unterwegs sind - steht halt nur manchmal ne andere Jahreszahl drüber.

Ich finde es eine Herausforderung, so lange Geschichten zu erzählen und die quasi "longue durée" auch in-game abzubilden. Wie bildet man am besten indivudelle Entwicklung und Machtzuwachs und -verlust, Gewinn von Weisheit, Einsichten, Gefallenakkumukation etc. gut ab? Am besten so, dass es noch dynamisch ist und immer spannend bleibt, und dass die SC in länger Downtime auch noch mitagieren können und ihre "Reiche" gestalten. Welche Mechanismen taugen dafür?

Ich erinnere mich noch an unseren Versuch die Transilvannischen Chroniken zu spielen vor vielen, vielen Jahren (wir waren jung). Im Prinzip super, aber nach ca. 2 Jahren RL-Spielzeit stand noch immer nicht der letzte Stein auf dem Turm aufm Tihuta-Pass - und dann war die Energie raus und gerade mal 1 Jahr vergangen. Das führt zu einer weiteren Frage: wie leitet man am besten solche "großen Geschichten"? Zu viel Mikro-Storytelling, was ich eigentlich schätze und ja teilweise auch den persönlichen Horror bei Vampire ausmacht, führt dann schnell ins Abseits (wie in unserem Fall).

Wie seht ihr das? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Ich plane aktuell wirklich eher Snapshots und eine andere Erzählweise, ich nenne es Ziehharmonika bzw. rein- und rauszoomen. Manche Abende spielen im Mikro-Setting (viele Details, jeder spielt seinen Charakter ganz normal aus), andere Abende sind dann aber eher Makro (Zusammenfassung, große Linien). Gerade letzteres so abzubilden, dass die SC noch mitgestalten können, finde ich nicht einfach. Mir schwebt vor, für die Downtime Tarot-Decks zu nutzen, wobei jede Karte bestimmte Themen bzw. Ereignisse definiert und auch noch vom Spieler mit beeinflusst werden kann. Nach dem Motto, 10 Jahre vergehen, zieh 3 Karten, und dann legt man quasi gemeinsam aus, was passiert. "Der Tod" steht z.B. für massive Veränderung, Wandel, Katastrophe. Eventuell bekommt jede Karte noch einen W10 ab, um herauszufinden, ob die Karte (Ereignis) für den SC schlecht oder gut ist (1: botch, im Auge des Sturms; 10: SC segelt auf der Welle des Wandels und kann davon profitieren etc.). So viel erstmal, noch nicht ganz ausgegoren.

Bin gespannt auf eure Ideen und Erfahrungen.

Danke
mf
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, dann wollen wir mal. Ich würde es in etwa so angehen. Zunächst überlege ich mir von und bis wann die Chronik gehen soll. Dann schaue ich, wo das Spiel IT stattfinden soll. Im nächsten Schritt schaue ich mir die besonderen Ereigniss im jeweiligen Jahrhundert an und suche mir raus, was davon Vampire betreffen könnte. Ein gutes Beispiel wäre etwas wie der große Brand von London 1666. Danach schaue ich mir ein, zwei Zeiträume an pro Jahrhundert an, die ich aktiv bespielen möchte. Die Spieler geben dann an, was ihre Charaktere in den unbespielten Zeiträumen gemacht haben. Klingt es plausibel verteile ich dann Boni und Mali, je nachdem, was mir angemessen erscheint.
 
Danke @Wulf, gute Ideen. In die Richtung denke ich gerade auch.

Bin inzwischen auch noch auf mehr Material gestoßen. In den TC1 gibt es eine umfassende Sektion zum Thema, sehr hilfreich, u.a. wird dort die Idee des "Blue Bookings" vorgestellt, bedeutet, Spieler führen quasi Buch über ihre Downtime-Erlebnisse und der Erzähler ergänzt hier und da oder streut mal ein Interludium ein. Außerdem gibt es das System der "Maturation Points" für Wachstum und Entwicklung während der Downtime. Auch hilfreich, kann nämlich auch zu Stagnation oder Verlust führen. Werde das System um die Tarot-Karten ergänzen, um das ganze etwas dynamischer zu machen.

Das alte, aber sehr lesenswerte VtM: Elysium bietet auch noch ein paar weitere Infos. Auch zum generellen Thema, wie man Ahnen spielt, worauf eine Chronik, die über mehrere Jahrhunderte läuft, am Ende ja zwangsläufig hinausläuft.

Wenn es noch mehr Ideen gibt, immer gerne.

Danke
mf
 
Ich persönlich halte nicht viel davon, den Aufbau von Domänen nur vom Zufall abhängig zu machen. Wenn mir ein Spieler schlüssig darlegen kann, wie er es schafft einen bestimmten Bereich seiner Herrschaft auszubauen, dann würfel ich nicht rum. Ist es schlüssig, aber risikoreich, dann würfel ich mit den passenden SC-pools, ob es klappt oder nicht. Aber da ich im Regelfall auch Spielern gnadenlos Dinge wegnehme, kann ich an der Stelle auch großzügiger sein.
 
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