Das kommt zunächst darauf an mit welchen System man es vergleicht.
Mindest die 3. Edition und die V20 haben beide die Aussage im System das man erst mit drei Erfolgen gegen die angegebene Schwierigkeit einen vollen Erfolg erlangt hat. Davor ist es ein Erfolg mit Aussetzern respektive Einschränkungen und je nach Vorgabe des Spielleiters kein Erfolg.
...
Die V5 gibt die 6 als Zielwert vor und verändert diese nicht mehr. Die Schwierigkeiten sind wiederum unterschiedlich und werden vom Spielleiter festgesetzt. Wobei meiner Spielerfahrung nach eine Schwierigkeit von 2 für normale Sachen üblich ist und 3 und höher schon für anspruchsvolle Aktionen gebraucht wird.).
Angesichts der Fülle der vorhandenen Editionen schlage ich vor, wir einigen uns auf die
Third bzw.
Revised (engl. Ausgabe), die neben der
Second wohl als die allgemein beliebteste gilt, wie ich gelesen habe. (Was ein ausschlaggebendes Argument dafür war, mir auch zumindest beide Regelbände zuzulegen. Pers. gefällt mir die
Second Edition allerdings besser.
Über das CoD-Regelwerk (
World of Darkness Second Edition) streiten sich anscheinend die Geister, einige halten es für gut, wenn nicht gar besser, andere eher nicht. Sollte ich mir das irgendwann zulegen, dann wohl so ziemlich als letztes.)
Rein vom Regeltext der
Revised Edition her (ohne SL-Auslegungsgutdünken) reicht für eine
Simple Action Ein Erfolg (
Marginal Success) aus (
Revised S.194 und der zweiten Absatz der "Automatic Success"-Beschreibung auf S. 193, wonach ein
Automatic Success immer nur als
Marginal Success gewertet wird. Daraus entnehme ich, dass, entgegen der Erläuterung im Infokasten auf S. 192 "Degrees of Success", regulär nicht Drei Erfolge (
Complete) notwendig sind, sondern Ein Erfolg schon ausreicht.)
Wenn nichts anderes angegeben ist, gilt als Schwierigkeitsgrad für eine Aktion die Zielzahl 6 (
Revised S. 192, linke Spalte). Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass der Sprung von einem Dach aufs Andere eine
Simple Action darstellt und keine
Extended Action/
Resisted Action.
Für einen
Automatic Success wäre in diesem Fall ein Würfelpool von 6 und mehr notwendig (
Revised S. 193). Selbst wenn V5's "Straightforward" dem
Revised "Standard" Schwierigkeitsgrad entspräche, benötigte man dann immer noch einen Würfelpool von mindestens dem doppelten Umfang des Schwierigkeitsgrades von 2, also 4 (V5, S. 120). Da in dem Pool aber nur (noch) 1 Würfel vorhanden ist, wäre bei einer Aktion mit ungewissem Ausgang (
Revised S. 191) eine Probe fällig.
Wobei noch zu erwähnen wäre , dass
Automatic Successs in den älteren Editionen als feste Regel formuliert ist, in V5 aber nur als "kann"-Regel: "the Storyteller
may opt to rule that the character wins automatically without a dice roll."
Derzeit zählen 10er Päsche doppelt und es zählen nur 10er Päsche doppelt.
Würfelergebnisse - Erfolge:
10, 2, 5 - 1 Erfolg
10, 10, 1, 3 - 4 Erfolge
10, 10, 10, 4, 7 - 5 Erfolge).
Stimmt, Mea Culpa, hab' ich wohl zu schnell drübergelesen. Das macht es aber nicht besser, sondern eher schlechter...
Ein Charakter mit einer Poolgrösse von 1 versucht sich mit seinem schlechtesten Attribut in einer Angelegenheit von der absolut keine Ahnung hat. und für die er nicht gewillt war Blut einzusetzen. Das heißt, ja in dem neuen System kann ein Charakter einfach zu inkompetent für etwas sein.
Wobei der Charakter nicht zu inkompetent für eine "Standard"-Probe wäre, sondern für eine schon etwas anspruchsvolle Probe.
Zugegeben, die Beispiele ist schon eine Extremsituation unter den denkbar ungünstigsten Umständen. Trotzdem kann es in jedem Rollenspiel, sei es DSA, Shadowrun, Vampire, etc. eben zu diesen Extremsituationen kommen, bei denen das Wohl und Wehe (und das baldige Erstellen eines neuen Charakters) an einem einzigen Würfel/Würfelwurf hängt. Bei einem strikten SL hängt es stark davon ab, wie großzügig das Regelsystem dem Spieler gegenüber ausgelegt ist. Und meiner Ansicht nach ist V5 das nicht in der gleichen Art und Weise wie seine Vorgänger (prä-V20).
Ein Sterblicher mit einem Würfelpool von 2 ist deutlich weniger Geschickt als der Durchschnitt und kaum sportlich.
Daneben nimmst du natürlich dem Charakter, zum zeigen der Inkompetenz, die Möglichkeit den Würfelpool auf 3 anzuheben, gehst davon aus, das keine Willenskraft eingesetzt wird und setzt eine "moderate" Schwierigkeit für etwas an, das normalerweise keinen Wurf bedarf.
Hinsichtlich des System würde ein Wurf zwischen "Kein Wurf, du springst" und maximal "Schwierigkeit 2" innerhalb dessen liegen was das GRW hergibt. Im V20 System und älteren Editionen entspricht deine Idee einer Schwierigkeit von 8.
Stimmt. Der Charakter könnte aber beispielsweise als Mathematik-Professor mit Konzentration auf
Social und
Mental ausgelegt sein, wo man wenig Wert auf
Physical und
Talents gelegt hat. Dass der sich da in der ungünstigen Situation befindet, war nicht im Sinne des Spielers, aber sowas kommt vor. Zudem ist er noch Amerikaner, und wie jeder Filmfan weiß, flüchten die grundsätzlich immer
treppaufwärts!
Willenskraft kann nur einmal pro Turn eingesetzt werden (
Revised S. 137), und bei dem Beispiel hat der Prof in eben diesem Turn schon einen ausgegeben, von Freddy trotzdem mächtig auf die Hucke bekommen und sucht nun besser sein heil in der Flucht, anstatt sich noch'n Paket einzufangen. Verletzungsbedingt ist sei Würfelpool auf 1 reduziert.
Bei V5 hilft einem Willenskraft in dieser Situation nicht mehr wie bisher weiter, da man damit keinen Erfolg mehr kaufen kann, sondern lediglich entweder
- bis zu 3 Würfel erneut würfeln,
- für einen Turn seinen Charakter unter Frenzy, dem Einfluss von Dominate oder Presence, etc. kontrollieren,
- eingeschränkte Bewegungen ausführen, während man gepfählt ist,
- oder Health damage penalties für einen Turn ignorieren darf.
Moderate Schwierigkeit daher, weil es in den Regeln so angegeben ist, und Probe, weil es eine Aktion mit ungewissem Ausgang ist. Wie gesagt, bei strikter Regelauslegung ohne SL-Gutmütigkeit.
Nein. Davon abgesehen das ein Spieler-Charakter normalerweise ein Vampir ist.
Sowohl Menschen als auch Vampire bekommen von Fallschaden Superficial Damage, der erst halbiert wird und danach die HP-Leiste zweimal füllen muss damit der Charakter tot (Mensch) oder torpid (Vampir) ist. Gerade wenn man ohne Advanced System und Verkrüppelungen bei schwerheilbaren Schaden ist.
Ansonsten.
Wir haben bei der V5 pro Würfel eine 50% Chance auf einen Erfolg.
Wir haben bei der V5 pro zwei Würfel eine ?% Chance auf vier Erfolge.
Wir haben ferner die Option nachdem Wurf zu entscheiden Willenskraft einzusetzen.
Wir haben ferner die Option einen "Erfolg zu Kosten" zu kaufen, in dem Freddy der mörderische Hund, vielleicht das wertvolle Buch erhält das er haben will oder ein Stück Fleisch aus dem Bein reißt oder einfach so nachkommt oder was einem auch einfällt.
Wir haben bei der V20 pro Würfel eine 40% (SW7) bis 30% (SW8) Chance of einen Erfolg und wir haben eine 10% Chance auf einen Erfolgsabzug (pro Würfel). Wenn wir in der V20 den Wurf nicht geschafft haben fallen wir und sind hinüber.)
Das Players Handbook (
Revised) lässt das führen von sterblichen Charakteren zu. Dass Vampire etwas stärker im Nehmen sind, war mir schon bewusst, daher sollte es ein Normalsterblicher Charakter sein.
Nur bis zu einem gewissen Grad, ab 30 m Fallhöhe und dem Erreichen der Endgeschwindigket gibt's 10 W10 Lethal Damage sowohl für Vampir als auch für den Normalo (
Revised S. 227). Dass der Schaden halbiert wird steht da nicht, halbiert wird da nur die Schutzwirkung von Panzerung. Oder bezieht sich das auf das V5-Regelwerk?
V5 ist in der Hinsicht recht großzügig, für jeden gefallenen Meter kassiert man "nur" einen Punkt
Superficial Damage (V5, S. 411), welcher noch halbiert wird (V5, S. 126) macht also "nur noch" schlappe 45 SD für die gefallenen 90 Meter. Bei Health = Stamina+3 dürfte das ausreichen, selbst bei Stamina 5 den Health-Tracker zweifach zu füllen. Auf Seite 126/127 ist angegeben, dass, wenn ein Tracker schon vollständig gefüllt ist, jeder weitere erlittene Punkte
Superficial Damage (nach der Halbierung) einen zuvor erlittenen in
Aggravated Damage umwandelt.
Die Option "Win At A Cost" ist der Formulierung nach, ebenfalls wie
Automatic Success, in V5 als "kann"-Regel formuliert. Zudem benötigt man noch, wenn die Regel verwendet wird, immer noch Einen Erfolg auf dem W10 (V5, S. 121).
Betr.: Ansonsten.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Pasch beträgt bei 2 W10 genau 1%. Nicht unbedingt die prallste Chance.
Mit dem Einsatz eines Willenskraft-Punktes kann man sich aber keine erfolgreiche Probe mehr erkaufen, man kann nur bis zu drei Würfel erneut werfen.
Benötigt man Drei Erfolge, liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bei 12,5%, mit allen 3 Würfeln 6 oder höher zu erreichen. Bei Zwei Erfolgen wären es 37,5%.
Beides keine Chancen, die einen nicht gerade mit großer Zuversicht erfüllen zu vermögen.
Nein. Die von dir aufgeführten Beispiele zeigen lediglich das du Regeln selektiv liest (Mindesterfolge bei V20), auslässt (V1 - V4/V20 Regel der 1) oder ignorierst (V5 Regeln).
Ich lese nicht selektiv, ich lese, was da geschrieben steht. In V20 steht in dieser Hinsicht dasselbe wie in den vorangehenden Editionen: "
The more you get, the better you do. You need only one success to perform most actions successfully, but that’s considered a marginal success. If you score three or more, you succeed completely." (V20, S. 249, sowie wie schon bei der
Revised im zweiten Absatz der "Automatic Success"-Beschreibung, hier allerdings auf S. 251).
Die Annahme, dass man immer zwingend Drei Erfolge benötigen würde, liegt wohl in dem dritten Satz begründet. Der vorangehende Satz sagt allerdings, dass Ein Erfolg
in den meisten Fällen schon ausreicht. Mit einem Willenskraft-Punkt kann ich eine erfolgreiche Probe kaufen, der Erfolg gilt dabei aber nur als Marginal. Wenn Marginal aber in der Regel nicht ausreichte, um eine Probe zu bestehen, und wirklich zwingend Drei vonnöten wären, müsste der Erfolgsgrad dafür Complete lauten.
Sicher gibt es Proben, bei denen man mehr als einen Erfolg benötigt, der Formulierung nach ist das aber eher die Ausnahme als die Regel.
Botch habe ich ausgelassen, weil es bei einem 1ser Würfelpool unerheblich ist, ob man nur unter 6 oder eine 1 würfelt, oder mit 2W10 die Wahrscheinlichkeit einer 1 bei 18% liegt, das Endresultat von "Abwährts geht's" ist im Grunde in allen Fällen dasselbe.
Und damit wären wir auch schon am Schluss: für den unglücklichen Fall, dass man bei einer Probe nur noch einen einzigen Würfel im Pool hat, egal ob's um den Sprung von einem Dach aufs Andere oder das Knacken eines Türschlosses geht, weil im selben Raum der Heizungsboiler zum Kollabieren neigt, etc., habe ich bei den Vorgängern noch je nach Schwierigkeitsgrad eine gute bis geringe Chance, eine Probe noch mit
knappen Erfolg zu bestehen, während in V5, wenn der Umfang des Würfelpools unterhalb des geforderten Schwierigkeitsgrades liegt
und der SL optional formulierte Regeln evtl. ablehnt (es gibt Gruppen, die ohne jegliche optional formulierte Regeln spielen), dann schon mal nach einem neuen Charakterbogen langen muss, wenn die Gesamtsituation eine ungesunde ist.