Vampire - Ein Date-Rape-Game?

AW: Vampire - Ein Date-Rape-Game?

Ob Vampire nach einem menschlichen Moralverständnis böse sind war aber doch nicht die eigentliche Frage, oder? Und selbst da sind sie im Endeffekt genauso "böse" wie ein Raubtier böse ist, dass andere Tiere frisst um zu überleben.

Man kommt nicht umhin, eine moralische Unterscheidung zwischen Menschen und Vampiren zu treffen, denn trotz der Verwandtschaft hat sich der Vampir (meistens) ja nicht ausgesucht, ein parasitäres Monster zu werden.

Wenn man von dieser Annahme ausgeht ist die eigentlich moralische Frage:

Ist der Schaden, den ich als Vampir den Menschen, von denen ich mich ernähre, so schwerwiegend, dass sie meinen zwangsläufigen Tod rechtfertigt?

Denn das ist die Alternative.

Anders sähe es aus, wenn Vampire ihre Opfer IMMER töten müssten - in diesem Fall steht Tod gegen Tod, bei Maskerade allerdings "Serienkörperverletzung mit ekstatischem Bonus" gegen Tod.

Ohne Frage ist das eines der moralischen Dilemmas (Dilemmen?) im Spiel. Aber als echtes Dilemma lässt sich die Frage nicht absolut beantworten, denn habe ich den Tod verdient, weil ein Monster mich gegen meinen Willen zu einem Parasiten macht? ;-)

Gruß,

Hjorv
 
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Du hast ein anderes?
Und woher soll ein Vampir der der Menschlichkeit anhängt ein anderes haben?
Pfadanhänger sind dann wieder ganz was anderes, aber die sind ohne Zweifel so anders das man über 'böse' schon gar nicht mehr sprechen braucht.
Nein hab ich nicht.
Aber genau das ist der Punkt, ein Vampir hat zu anfangs auch kein anderes Weltbild und somit gelten für ihn die moralischen Werte der Menschen (sprich Menschlichkeit) und das Blutdrinken ist im günstigen Fall nun mal zumindest Nötigung und nach Menschlicher Sicht verwerflich und grenzt auch an Kannibalismus...

auch wenn manche hier etwas anderes behaupten ändert das nichts an dieser Tatsache: Vampire waren einmal Menschen und sind es für die erste Zeit nach ihrem Kuss geistig immer noch. Blutdrinken ist dementsprechend eine schlechte Tat und kann in manchen Fällen mit Vergewaltigung gleichgesetzt werden.

Z.B. eine Frau geht auf Party und wacht am nächsten Tag in einem Luxuriösen Zimmer auf, sich nicht mehr an die letzte Nacht erinnernt außer ein paar Fetzen in denen sie vielleicht die Andeutung eines Schmerzes gepaart mit höchster Ekstase fühlt. Naja, sagen euch Vergewaltigungsdrogen etwas?

Bei Vampire (egal ob Maskerade oder Requiem) wird mit diesem Thema kokettiert und es wie in Vampirmythen üblich romantisiert.

Und das Pfadargument zählt übrigens allein deshalb nicht, da es eigentlich nicht so einfach ist einen Pfad zu bekomment. Es setzt nämlich ne lange Zeit und viel Arbeit an einem Selbst, gepaart mit einer psychologischen Umprogrammierung Vorraus.

Gruß

Marduk
 
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Interessant ist an dem Thread kaum die ursprüngliche Fragestellung - die wird in dieser Inkarnation schon seit ewigen Zeiten diskutiert und eigentlich argumentativ immer von der "Vampire sind böse" Fraktion mit einigem Recht gewonnen.

Spannender finde ich ehrlich gesagt die verzweifelten Bemühungen das Tun von Vampiren zu rationalisieren und als toll darzustellen. Das zeigt in seiner ganzen mitleiderregenden Glorie eines:

Vampire funktioniert irgendwie doch. Das Spiel ist geschrieben dazu weh zu tun. Es ist kein angenehmes Spiel. Vampire geht auf eine Weise dahin wo keiner von uns wirklich hinschauen mag. Vampire ist dreckig, brutal und grausam und alles hinter einer feinen Pappmaché Maske verborgen, die zwar nur hauchdünn, aber sie reicht aus um uns alles schön zu reden.

Dieser Thread ist auf eine Weise das warum ich mal, damals, vor vielen Jahren Vampire spielen wollte - dahin zu gehen wo es weh tut.

(Im übrigen empfehle ich den Erzählern deren Spieler solche Argumentationsstränge verfolgen einen einfachen Trick - tauscht die Rollen. Wechselt die Perspektive, durchaus legitim in storytelling spielen. Lasst den Spieler mal die junge Frau spielen die jetzt gleich gebissen wird. Oder das Waisenkind das man jetzt gleich tötet)
 
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Niemand will Vampiren ihren Schrecken nehmen (also zumindest ich nicht). Ich sehe nur den Vergleich zu Vergewaltigern als illegitim an. Nichts anderes.
 
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Vampire ernähren sich von uns, die Menschheit ist ihre Beute.
Und das ist sogar für das konfuseste, apologetischste Moralmodel 'böse'.


dann wäre jeder säugling etwas absolut böses.

1; zweigt er als fötus bereits nährstoffe der mutter ab

2; behindert er diese sogar noch

3; zweigt er/sie/es zusätzlich noch umengen an zeit, geld und nerven ab.



dennoch halten 90% der menschen babys für das niedlichste der welt.
 
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@reisor
Du weisst das du Mist redest, deswegen kommentiere ich das nicht.


@Marduk:
Dann sind wir einer Meinung, oder? :)
 
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@burncrow: und ICH weiß, dass du deinen standpunkt nicht ändern kannst bzw. dich weigerst es mal aus der anderen richtung zu betrachten.
 
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Okay, du willst wissen warum es Mist ist?
Ein Vampir ist ein Parasit.
Er gibt nichts zurück, er hilft nicht, er nützt nicht.
Ein baby ist schlicht und ergreifend die Zukunft der menschlichen Rasse, der Mutter und der Welt.
Es gibt für alles was es nimmt etwas zurück. Es hilft seinen Eltern (so oder so) im Alter, es setzt die Familie fort, es ist kreativ und egal wie abgefuckt immer noch ein wertvolleres Mitglied der Gesellschaft als jeder Vampir (abgesehen vielleicht vom gelegentlichen Menschlichkeit 10 Examplar).
 
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kein baby gibt dir die garantie, dass es der gesellschaft jemals etwas zurück gibt. gut - bei den meisten passiert es, aber jedes könnte ein gesellschaftliches arschloch werden, welches die menschen noch schlimmer ausnutzt als jeder vampir.


ein vampir muss aber auch nicht zwangsläufig über leichen gehen bzw. ein reines parasiten dasein führen. er braucht blut, welches er den menschen "stiehlt", aber man kann seine "schulden" auch anderweitig zurückzahlen.
 
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kein baby gibt dir die garantie, dass es der gesellschaft jemals etwas zurück gibt. gut - bei den meisten passiert es, aber jedes könnte ein gesellschaftliches arschloch werden, welches die menschen noch schlimmer ausnutzt als jeder vampir.
Bei dem Verhältnis menschliche Arschlöcher zu abgefuckte Vampire setze ich jeder Zeit auf die Babys.
Damit ein Mensch ein abgefucktes Arschloch wird, muss eine Menge schief laufen.
Damit ein Vampir kein Arschloch wird, muss er Klimmzüge noch und nöcher machen.
Ich weiss wo ich mein Geld setzen würde.
 
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Die Apologetik wird schlimmer und schlimmer. Wir sind inzwischen bei Mechanismen die im Spiel richtig toll wären. Der Vampir der seine Art auch noch entschuldigt.

Der Vampir ist ein Parasit. Er nimmt ohne etwas zu geben, er verletzt, er gefährdet. Jedes Trinken könnte sein Opfer töten, dazu müsste er nur einmal die Kontrolle verlieren. Bei jedem Trinken nutzt der Vampir eine überlegene Position aus. Sei es Dummheit, Schwäche, Naivität, Angst - die Gründe warum ein Vampir trinken kann sind verschieden, aber AUSNAHMSLOS zeichnen die sich durch ein Misverhältnis des Machtgefälles in Richtung Vampir aus. Am erbärmlichsten ist doch derjenige der abhängig vom Kuss geworden ist. Der nur für den kurzen Rausch sein Blut hergibt. Derjenige der das toll findet hat sicherlich auch nichts gegen Date Rape - die Situation ist ähnlich - denn hier wehren sich die Opfer auch nicht weil es ihnen gerade sooooo gut geht (Special K keeps the chills away).

Und was das ganze dann wirklich, wirklich armselig macht ist, das der Vampir, im Gegensatz zu einem Säugling, die Wahl hat. Der Vampir müsste nur mutig sein. Zum ersten Mal in seiner gesamten Existenz, dann könnte er seinem Leben ein Ende setzen und anderen das Leid das er bringt ersparen.

Aber das tut er ja nicht. Er tut ja nichts schlimmes, oder? Ich meine... kommt schon... Babys sind doch genauso wie ein Vampir, oder?
 
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jup dem stimme ich zu.

ob muttermilch + geld und nerven, oder blut + ekstase ==> parasit bleibt parasit. ^^
Irgendwie bin ich gerade unsagbar traurig und entsetzt.
Ironie sollte wirklich in den Schulen gelehrt werden.
 
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Holla 24 Seiten Thread überlebt OO

Stellt sich anscheinend nur noch die Frage ob man jetzt in Vampire die "literarische Metapher für einen Vergewaltiger" oder einen "wirklichen Vergewaltiger" spielt weil Metapher und Realität nicht zu trennen sind?

Wenn ich jetzt lese "Der Inka ist die Sonne!" brauche ich ja auch einiges an Sturheit um zu erwarten das er leuchtet.

Kann man diese Unterscheidung also bei Vampire machen oder ist das bigott?

Und ein Sache aus dem Arcane Codex-Thread der mich hierhin gebracht hat lässt sich vielleicht auch am Rand noch einbauen:
Das von einem Vampire-Sabbatspieler zu lesen ist schon fast tragikomisch.
Wundert mich wiederum das von einem Spieler mit einem Gangrelkopf im Avatar zu lesen ... bisher war die Camarilla für mich immer dasselbe wie der Sabbat nur verdeckt und hinten rum. Quasi die Bekundungen zur Menschlichkeit dieselbe Farce wie die Bekundung zur Revolte gegen die Ahnen im Sabbat. Wenn Vampire ein Vergewaltigungsspiel sein sollte ist es im Endeffekt vollkommen irrelevant was man spielt, man kommt nicht drum rum ... ob da jetzt der Cammie-Gangrel oder der Sabbat-Brujah der Triebtäter ist wäre egal und nur eine Frage des Anstrichs.

Ist aber an sich fast OT.
 
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Wundert mich wiederum das von einem Spieler mit einem Gangrelkopf im Avatar zu lesen ... bisher war die Camarilla für mich immer dasselbe wie der Sabbat nur verdeckt und hinten rum. Quasi die Bekundungen zur Menschlichkeit dieselbe Farce wie die Bekundung zur Revolte gegen die Ahnen im Sabbat. Wenn Vampire ein Vergewaltigungsspiel sein sollte ist es im Endeffekt vollkommen irrelevant was man spielt, man kommt nicht drum rum ... ob da jetzt der Cammie-Gangrel oder der Sabbat-Brujah der Triebtäter ist wäre egal und nur eine Frage des Anstrichs.

Da das Zitat von mir war, das braucht dich nicht zu wundern. Ich stimme dem Threadersteller vollends zu dass Vampire die Vergewaltigungsthematik mit den SCs als Tätern in großem Umfang transportiert dass sich Camarilla und Sabbat da nicht viel geben (der Sabbat lässt es nur viel mehr raushängen). Ich spiele es in diesem Bewußtsein aber trotzdem. ;) Ich habe auch mit chaotic evil-Kotzbrocken, oronischen Paktierern, fanatischen Inquisitoren und den AC-Plünderern keine Probleme. Außer dass ich sowas nicht oft spiele, weil meine eigentlichen Präferenzen woanders liegen, ich probier halt auch mal gern aus.

Das Zitat war ja nur eine Antwort an jemanden, der noch nicht gecheckt hat, dass er als Vampire-Spieler eigentlich auch nichts besseres spielt als den monierten AC-Plünderer.
 
AW: Vampire - Ein Date-Rape-Game?

Ok, ich sehe solchen Sachen nicht höchst analytisch und suche nach Metaphern oder so etwas. Ich beurteile sowas in dem ich mir einfach anschaue wie es sich "anfühlt". Wenn ich Vampire Spiele fühle ich mich !nicht! wie ein Vergewaltiger, ich kann mir aber denken das es Thema sein könnte.

Mal ein Beispiel warum es !für mich! nicht zutreffend ist das Vampire ein Vergewaltigungsspiel ist:
"Ich lerne eine Super heiße Mieze am Schwarzen Freitag im Matrix kennen, sie entpuppt sich als echt leicht zu haben. Zuhause gehts dann leidenschaftlich zur Sache, passend zum Höhepunkt hab ich sie an meinem Hals....was für ein Gefühl.
Noch in der Nacht verschwindet sie."

Wäre jetzt für mich nicht so als ob mich jemand vergewaltigt hätte!
 
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